5 Jahre später III

Gale stieß einen kurzen Schmerzensschrei aus.
Ich zog ihm am Kragen ins Haus rein und schloss die Tür zu.
Gale sackte auf den Boden und zwei kleine Gestalten traten in mein Blickfeld.

"Los, runter!", rief Peeta unseren Kindern zu, die sofort taten, was er sagte. Wir beide hockten uns auch hin und Gale lag ja schon.
"Daddy, was ist hier los?", fragte Rye, die Augen voller Tränen.
Peeta nahm ihn in den Arm und ich konnte ihn "Alles wird gut.", sagen hören.

"Ja genau, Gale! Was ist hier los?!", zischte ich Gale zu, der seine Hände an eine Wunde an seiner Seite drückte.
Die Finger waren nun voller Blut.

"Ich... ich weiß es nicht.", keuchte er.
"Lüg mich nicht an, Gale Hawthrone!"
"Ich bin da in was reingeraten... sie wollten, dass ich deine Kinder töte! Sonst bringen sie meine Geschwister um!" Seine Stimme klang flehend und gequält.

Doch mich interessierte nur eines.
"Wer sind diese Leute?!"
"Der eine heißt Kyle und den anderen nennen wir nur 'Den Boss'." Er zog etwas aus seinem Hosenbund hervor.

Es war eine Pistole, an der das Blut von seinen Fingern klebte.
"Hier.", sagte er. "Bring sie um! Bring sie beide um! Katniss, ich wollte das nicht! Es tut mir so leid..."

Vorstichtig umschloss ich mit meinen Fingern den Lauf der kleinen Pistole, den er mir hinstreckte.

Sie war voll geladen, jedoch nicht entsichert. Ich reichte sie Peeta, der Rye losließ.

"Nimm du den Bogen.", flüsterte er mir zu. "Ich bring die Kinder in den Keller. Dort sind sie in Sicherheit."

Während Peeta die Kinder wegbrachte, nahm ich mir meinen Bogen und warf mir den Köcher über die Schultern.
Beetes Bogen lag einfach perfekt in der Hand und ich hatte fast schon lust darauf, einen Pfeil einzuspannen und ihn die Luft zerschneiden lassen  - jedoch nicht auf Menschen zu zielen.

"Gale, wo haben sie dich getroffen?", fragte ich die gekrümmte Gestalt auf dem Boden.
Er sagte nichts, sondern zog nur sein Hemd an der linken Seite etwas hoch.

Ich zog scharf die Luft ein. Die Wunde war schlimm. Sehr schlimm.
Ich rannte deguckt in die Küche und nahm mir mehere Lappen und Verbandszeug.

Ohne etwas zu sagen, verband ich Gale mit einem Druckverband, doch das Blut sickerte schon durch.

"Komm, die Kinder sind in Sicherheit.", sagte Peeta leise.
Damit machte ich die Tür einen Spalt breit auf und kümmerte mich nicht um den Mörder meiner Schwester, der am verbluten war.

BAM!
Ein Schuss traf mitten in die Haustür.
Peeta wollte die Tür zuschlagen, doch ich stellte einen Fuß dazwischen.

Ohne nachzudenken, spannten meine Finger einen Pfeil ein.
Der Schuss kam von Westen.
Ich zielte auf die Stelle, an der ich den Schützen vermutete und ließ den Pfeil los.

Fast gleichzeitig ertönte noch ein Schuss von Westen, der genau auf mich zielte.

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