Seit wann gibt es nur Supermodels? - 3
Vielen lieben Dank an Natsuhe für ihre lieben Kommentare und die vielen Votes
Ich nickte zaghaft ließ ihn aber nicht aus den Augen. Er sollte es bloß nicht wagen erneut eine Dummheit anzustellen. Okay, er hatte mir geholfen. Er hatte mir sogar sehr mit Jane geholfen und eine Einladung ins Kino war das Beste überhaupt, aber trotzdem würde ich nicht leichtsinnig werden! Ich wandte mich Jane zu: „Wir werden dann mal gehen."
Sie grinste mir vielversprechend zu und umarmte mich kurz. Als Damian für einen winzigen Moment wegsah, hob sie blitzschnell die Hände und zeigte mit beiden Daumen nach oben. Sie schien wirklich begeistert über meine Verabredung zu sein, doch ihre Stimme war ruhig und freundlich als sie meinte: „Bis dann."
Wir gingen aus der mintgrünen Tür nach draußen und Jane schloss sie hinter uns. Die wenigen Minuten bis zur Straße waren mit einem gespannten Schweigen gefüllt, dann hielt ich es nicht mehr aus und versuchte vorsichtig ein Gespräch zu beginnen: „Wie kommen wir denn zum Kino? Haben wir genug Zeit um zu laufen?"
Damian der bis jetzt neben mir gegangen war, blieb leicht irritiert stehen und musterte mich genau, während er sprach: „Ich habe für noch keinen bestimmten Film reserviert, von daher können wir jederzeit ankommen. Das Kino hat die ganze Nacht offen."
Ich lächelte erleichtert, was ihn noch mehr zu verwirren schien: „Dann ist es ja gut. Wir, also Jane und ich, können uns derzeit kein Auto leisten und der Bus ist immer so teuer."
Mittlerweile zog Damian sogar eine Augenbraue nach oben. In seinem Blick lag ein schelmisches Funkeln als er neugierig fragte: „Wie oft schaust du eigentlich die Nachrichten an oder liest Zeitung?"
Ich hatte keine Ahnung wie er auf diese Frage auf einmal gekommen war, doch ich lief leicht rot an. Wir hatten keinen Fernseher und meine Freizeit benutzte ich meistens anders als mir die Nachrichten irgendwo zusammen zu klauben oder das wenige kostbare Internet zu benutzen, dass mir und Jane auf unseren Handys zu Verfügung stand, deshalb blieb mir nichts anderes als zu gestehen: „Eher weniger... Wieso?"
„Aus keinem bestimmten Grund." Damian hatte ein siegessicheres Lächeln aufgesetzt, das mir einen Schauer über den Rücken laufen ließ. „Wir werden ein Taxi nehmen." Ich wollte schon wiedersprechen, doch er winkte ab und meinte lässig: „Ich bezahle."
Während er mit seinem Handy das Taxi bestellte, betrachtete ich ihn neugierig. Erst jetzt nachdem die Aufregung langsam etwas abgeglommen war, konnte ich Damian genauer in Augenschein nehmen. Wie immer hatte er seine langen, seidigen, dunklen Haare zu einen Pferdeschwanz im Nacken zusammengebunden. Er trug einen Anzug, der sehr teuer aussah und dazu exakt passend abgestimmte, blank geputzte, schwarze Schuhe. Um ihn herum wehte ein Duft von einem teuren Parfüm, denn ich dauerhaft einatmen könnte und er strahlte selbst in diesem Moment eine Selbstsicherheit und Macht aus, die mich erschauern ließ. Damian legte auf und blickte mich nun mit seinen tiefen granitgrauen Augen an. Es war klar, dass er auf einer vollkommen anderen Liga spielte als ich, doch wieso war er dann hier? Er schenkte mir ein verführerisches Lächeln und meinte mit seiner tiefen samtenen Stimme: „Das Taxi wird bald da sein."
Ich nickte, da ich keinen blassen Schimmer hatte was ich sagen sollte. Die Nacht um mich herum lastete genauso stark auf mich wie das Schweigen, welches die Luft erfüllte. Ich hasste die Dunkelheit und es machte mir Angst hier allein mit Damian zu sein, obwohl wir direkt vor meiner Wohnung auf der Straße standen. „Ich werde wahrscheinlich keine gute Begleitung sein.", versuchte ich erneut irgendwie ein Gespräch anzufangen.
„Wieso?" Er schien nicht wirklich verärgert oder erstaunt über die nicht gerade passende Bemerkung zu sein, sondern viel mehr gespannt darauf, was ich nun tun oder sagen würde als sei ich ein seltenes Tier.
„Meine Brille ist neulich kaputt gegangen. Ich werde wohl sehr wenig sehen können.", erklärte ich betrübt und versuchte das Schlechte Gefühl in meiner Magengegenden zu vertreiben. Wieso sollte mich Damian bitte wie ein seltenes Tier mustern? Das war doch völlig absurd.
„Hast du keine Kontaktlinsen?" Wieder war in seiner Stimme etwas wie Neugier, so als wäre ich für ihn etwas vollkommen Fremdes.
„Nein. Wäre es vielleicht deswegen möglich wenn wir uns etwas weiter vorne im Kino hinsetzen? Ich weiß mit ungefähr drei Doktrinen löst, dass das ganze Problem nicht, aber es wäre zumindest eine Möglichkeit, dass ich mehr mitbekommen könnte."
„Natürlich. Können wir das." Er schien von meiner Bitte nicht besonders abgeneigt zu sein im Gegenteil und das obwohl angeblich die hinteren Plätze im Kino immer am besten sind. Seine kurzen Antworten führten jedoch auch dazu, dass das Gespräch wieder stockte. Aus diesem Grund war ich sehr erleichtert als endlich das Taxi in Sicht kam. Es hielt an und wir stiegen ein. Die meiste Zeit der Fahrt schwiegen wir ebenfalls. Ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen, doch unter den dauerhaften granitgrauen Blicken wurde es mir langsam sehr unheimlich. Ich fühlte mich als würde ich vollkommen durchleuchtet werden, angefangen von den Haarspitzen bis zu meinem kleinen Zeh.
Als wir ausstiegen hielt mir Damian gentlemanlike die Türe auf. Das Kino vor dem wir standen war recht abgelegen. Nur vereinzelt sah man ein paar Menschen über den Bürgersteig schlendern. Trotzdem wirkte die Gegend sauber und ordentlich in dem Schein der Straßenlaternen. Die Häuser um das Kino herum waren klein und unscheinbar. Ich selber wäre nie darauf gekommen, dass es in einer solchen Gegend ein Kino geben könnte.
Wir traten gemeinsam ein. Im Inneren waren nur sehr wenige Leute. Hinter der Kasse stand ein gut aussehender junger Mann mit kurzen Haaren, die ihm vom Kopf wie Igelstacheln abstanden. Hinter der Theke mit Popcorn war eine Dame, die genauso gut Werbung für Beauty Produkte machen könnte und auch die restlichen sieben Besucher des Kinos waren allesamt schlank oder eben muskulös und gut aussehend. Jeder strahlte das Selbstvertrauen aus, das normalerweise nur die hohen Gesellschaftsschichten besaßen. Alles war so anders als meine Erinnerung von einem normalen Kino. Wo waren die Teenagers, die mit großen Popcorn Schachteln und mit einer Coke in der Hand quatschend in Gruppen standen? Wo waren die teilweise etwas beleibteren dauerhaften Kunden, die abseits vom ganzen Geschehen standen und die Nerds mit ihren großen Brillen und manchmal auch Zahnspangen abgeblieben, die in einen Superheldenfilm wollten? Wenn man den Bild hier glaubte, gab es all diese Menschen nicht, sondern nur extrem gutaussehende Leute, die alle ohne Probleme Supermodel werden könnten und sich auch so benahmen, denn keiner hatte eine Tüte Popcorn oder Chips in der Hand. Höchstens zwei Personen trugen Pappbecher, in denen große Strohalme steckten, mit sich. Der Rest wartet einfach geduldig darauf, dass der Film begann.
Aus einem Lehrbuch der Tagwandler - Über Nahrung
Während Vampire keinerlei menschliche Nahrung zu sich nehmen, können wir Tagwandler sowohl Blut als auch normale Speisen verdauen. Je nachdem wie hoch der Prozentanteil des Vampirs in uns ist, kann jedoch menschliche Nahrung recht ungenießbar schmecken. Dies ist aber im Normalfall sehr selten. Meistens verträgt ein heutiger Tagwandler Blut schlechter als Menschennahrung. Vor allem liegt dies aber in der Psyche der späteren Generationen, die Blut als ekelerregend ansieht und nicht an irgendwelchen körperlichen Gründen.
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