Kapitel 1, Feuer
Erde, Insel Talfe
Sicherheitsgefängnis Merok
Datum: 27.11.2896 Zeit: 19:07
"Gefangene Nr. 5517, Dein Essen", sagte der Wärter und warf mein Essen Schlampig durch die Tür. Ein paar Reiskörner fielen aus dem heutigen Gericht heraus. Zumindest ist nicht mein ganzes Essen auf dem Boden gefallen wie die sonstige Male. Seit ich hier fest sitze hatte ich schon mindestens 10 Kilos verloren, und ich bin hier erst seit einem halben Jahr! Das Essen hier war widerwärtig. Auch wenn wir Gefangene sind, wir sind trotzdem noch Menschlich. "Du könntest dich zumindest bedanken. Wir hätten dich verrotten lassen sollen. Doch sie wollten ja zeigen das es Gerechtigkeit gibt. Pff... Das ich nicht Lache, nur ein Volltrottel glaubt daran. Jemanden wie dich", meinte der Wärter und wurde bei jedem Satz lauter. Doch ich blieb still und schaute nur aufs essen. Es war wahr. Ich hatte bis zum letzten Moment geglaubt das es Gerechtigkeit gibt, bis zu dem Moment wo sie mich für schuldig hielten. Er schaute mich nur feindselig an und lief zum nächsten Gefangener.
Ich war ein Fröhliches Mädchen damals, redete ohne ende und strotzte nur so vor Energie. Doch am liebsten was ich tat war zu Lächeln, als wäre es mein ganzer Lebensinn. Doch dann gab es ein Vorfall bei mir zu Hause und mein Lächeln erstarb. Seit dem Vorfall stand ich unter Verdacht die Schuldige gewesen zu sein. Nicht nur unter der Behörde sondern auch unter meiner ganzen Familie. Ich redete immer weniger und bekam immer mehr komische Blicke. Ich war nur noch ein Dorn ins Auge und zwar für jeden.
"Ach komm schon Fetti! Ich hab dir doch schon gestern gesagt, das ich heute ein gut gebratenes Steak will, mit Pommes, Spiegelei und nicht zu vergessen mit Sosse! Und wie oft soll ich dir noch sagen das du Sport treiben sollst. Du hast bestimmt seit gestern zwei Kilos zugenommen", rief Nr. 35 empört dem Wächter hinzu. Ihre komplette Nr. war 5635, ihre Zelle liegt gegenüber meine. Sie war ein Vorlautes Mädchen und wurde vor einem Monat hier einquartiert. Grund dafür war das sie gestohlen hatte und als sie dann erwischt wurde, beschimpfte sie die Polizisten, so wie sie jetzt auf den Wärter losging. Am Anfang war es sogar interessant, da es mal was anderes war in diese langweilige Gegend. Doch später war es nur noch jämmerlich und erbärmlich. "Gib schon auf 35. Wie oft willst du es noch versuchen? Du hast keine Chance!" Nr. 8 alias Nr. 5508 mischte sich ein. Er sass in der Zelle rechts von mir fest und war schon da als ich ankam. Seine Gründe hier festzusitzen sind unbekannt.
"Klappe halten ihr beide. Wo denkt ihr wo ihr seid?! Im Kindergarten?! Nehmt euch ein Beispiel an Nr. 5517! Sie weiss wie man sich benimmt!" Und damit wurde ich gemeint. Der Sprecher war der Offizier des 5. Trakts. Im Ganzen gab es hier 12. Träkte und für jeden Trakt ein Offizier. Je tiefer die Zahl des Offiziers desto stärker waren sie und desto erbarmungsloser waren sie. Deswegen traute sich so gut wie niemand bei einem Offizier das Maul zu reissen. Zumindest wenn man den Gerüchten glauben schenken durfte, und unserm Offizier. Doch der Druck der er aussetzte wenn er ein Raum betrat war immer deutlich zu spüren. Und das bewiesen Nr.35 und Nr. 8. Ich wette das sie sich schon längst in die hinterste Hecke ihrer Zelle verkrochen hatten. Ich blieb aber an der selben stelle sitzen und fing langsam an zu essen. Widerlich, das kann man wohl nicht mal mehr essen nennen.
Der Offizier lief an jeder Tür vorbei und schaute durch die Essenslücke an der Metaltür die Gefangene an. Der einzige Moment wo man hinausschauen konnte und was anderes sah als dieser Raum. Zumindest versuchte, den der Offizier stellte sofort sein Gesicht vor der Lücke wenn man hinaussehen wollte. An meiner Tür blieb er wie immer länger stehen als bei den anderen und schaute mich durchdringlich an. Das Geräusch von Metal auf Metal fallen wies mich daraufhin, das er weiter lief. Wie es scheint bin ich auch hier ein problem für die Leute...
Datum: 27.11.2896 Zeit: 22:45
"Achtung! Achtung! Feuer! Alle Gefangene begehen sich umständlich vor dem Hauptgebäude! Achtung! Acht..." warnte uns eine Weibliche Roboter stimme aus den Lautsprecher. Man hörte bei jeder Tür das klicken des Automatischen Schlosses und das schnelle öffnen von ihnen bei jedem Gefangener. Jeder rannte schon um sein eigenes Leben und das wegen einem kleinen Feuer. Ts.. wie lächerlich! Ich stand langsam von meiner Matratze auf den Boden auf und lief zur Tür, öffnete sie und folgte den blickenden "Exit" Tafeln. Das sich um mich herum, langsam immer mehr Feuer und Rauch bildete, war mir regelrecht egal. Es war ja nichts neues für mich. Hin und wieder liefen ein paar Gefangener neben mir voller Panik und schubsten mich ein bisschen. Einer rumpelte mich an und ich fiel auf den Boden. Auch wenn sie grad wegen ihrem eigenen Leben so rannten, man konnte immer noch auf Läufer acht geben. Ich stand wieder auf und lief weiter. Irgendwann gelang ich an die Tür die mich an die frische Luft brachte. Wann war wohl das letzte mal wo ich in die "Natur" gehen durfte. Ich glaub, als ich noch ganz neu einkartiert wurde.
Das Feuer war schon dicht hinter mir als ich die Klinke ergriff. Ich öffnete die Tür und machte einen Schritt nach draussen. In der Welt wo ich einmal gelebt habe. Der Himmel war wolkenlose und voll mit Sternen. Jeder einzeln einzigartig am leuchten als würden sie um die Wette leuchten. Wunderschön. Ich hab schon damals die Nacht geliebt und diese Liebe ist nie vergangen. "Komm schon 17! Wir müssen hier abhauen bevor wir in den Feuer verschmoren. Wir sollten uns schnell in Sicherheit bringen und dann noch die Gelegenheit nutzen!" Sprach eine weibliche Stimme während sie mein Arm nahm und mich Richtung Wald zog. Was sie wohl mit nutzen meinte?
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