Der Weg den ich wähle
Behutsam streicht Jeff mir über mein Gesicht, als ich meine Augen wieder öffne. Er sitzt am Rand seines Bettes, er muss mich hier her getragen haben, als ich in der Küche ein weiteres mal mein Bewusstsein verlor.
Ich fühle mich wieder stärker, alle meine Beschwerden sind verschwunden und auch spüre ich das ich nicht gleich wieder weg driften werde.
,,Jeff." Ich kann nicht anders als zu Strahlen.
,,Ich bin froh, dass es dir endlich besser geht, Kleine." Ohne zu zögern beugt er sich über mich und drückt seine Lippen auf meinen Mund. Ich grinse. Endlich bin ich mir sicher: Mein altes Leben werde ich freiwillig geben und so verlieren, aber dafür werde ich dieses hier Gewinnen.
Ein Monat später
Weihnachtszeit. Besinnlich, schön und mit ganzen Herzen seine Liebe in die Welt hinaus schreiend. Ja, so stellt man sich den letzten der zwölf Monate doch gerne vor. Kuschelig, nach Plätzchen duftend, voller Überraschungen. Und ja, überraschend war es auch für mich, als ich erfuhr, dass auch die Creepypastas dieser Festzeit huldigen.
Zuerst wusste ich nicht so Recht, was ich von der ganzen Sache nun halten sollte. Es verwunderte mich, als sie anfingen Lichterketten überall ums Haus anzubringen, einem Haus, welches versteckt im Wald liegt und auch in Zukunft von Neugierigen Blicken gemieden werden sollte.
Oder als heiße Schokolade und Zimt damit begannen meine Sinne zu trüben und meine Ohren mit Weihnachtsliedern gequält wurden.
Aber ... man gewöhnt sich dran, echt. Sogar ich habe gefallen daran gefunden. Alle sind netter zueinander – jedenfalls bemerkt man ihre Bemühungen. Es ist lustig mit anzusehen und in mir selbst weckt es ein Gefühl von Heimat.
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,,Jeff?"
,,Hm?"
,,Na los, sag schon. Wohin bringst du mich?" Mein Mund ist seinem Ohr nahe und flüstert ihn neugierig und fröhlich zu.
,,Dann ist es doch keine Überraschung mehr, Kätzchen."
Mit meinen Armen und Beinen umklammere ich ihn fester. Wieder einmal trägt er mich auf seinen Rücken, da er meine Augen verbunden hat. Tief atme ich seinen unverwechselbaren Duft ein, spielerisch beiße ich in seine Schulter.
,,Kate?" Seine Stimme klingt plötzlich ernst und nachdenklich.
,,Oh nein. Diese Stimmlage kenne ich. Wie oft muss ich dir denn noch sagen das du nicht auf Ben, Jack, Jack, etc. Eifersüchtig sein brauchst? Ich habe mich doch schon längst entschieden." Einen sanften Kuss hinterlasse ich auf seiner Wange.
,,Das werde ich schon irgendwann lernen. Aber eigentlich wollte ich etwas anderes ansprechen." Abrupt bleibt er stehen und setzt mich ab.
,,Und das wäre?" Sein Ton lässt meine Glieder ganz schlaff werden. Was kommt denn jetzt?
Er nimmt die Binde von meinem Gesicht. Einige Male schlage ich meine Augenlider auf und zu, um mich an das Licht zu gewöhnen. Wir waren in Mitten einer wunderbaren Wiese, hohes Gras und Sommerblumen lassen die Hälfte meiner Beine verschwinden, die Sonne strahlt und Schmetterlinge flattern um uns herum.
,,Wow Jeff ... das ist ... wunderschön.", hauche ich.
,,Genauso wie du." Mit seinen Fingerspitzen streicht er sanft über mein Gesicht und seine Augen deuten an das ich mich setzten soll. ,,Ich frage mich – wo du dich ja jetzt für mich entschieden hast – wann du deine Geschichte aufschreiben lässt. Ich meine, damit du wirklich ein Teil dieser Welt bist."
Das mulmige Gefühl schlägt mir auf den Magen. Ja, ich habe mich für ihn entschieden. Doch ... Lasse ich eine Geschichte über mich aufschreiben und veröffentlichen, dann ... ist es so endgültig. ,,Aber ich löse mich noch gar nicht auf. Jane hat es erst dann gemacht." Ich schlucke schwer.
,,Jane wollte ich auch nicht so unbedingt in dieser Welt haben wie du."
,,Jeff müssen wir jetzt darüber reden? In letzter Zeit habe ich das Gefühl du drängst mich in diese Richtung. Fast jeden Tag fängst du nun davon an. Du weißt das ich mich für dich entschieden habe, aber ich kann nicht gleich von Null auf Hundert gehen. Wir kennen uns gerade einmal drei Monate, meine Familie und Freunde aus meiner anderen Welt kenne ich schon mein ganzes Leben. Ich selbst kann sie nicht mit einen mal los lassen." Ich will seine Hand greifen, doch er schlägt meine einfach weg.
,,Kate, du weißt selbst das sie dich langsam vergessen! Inzwischen denken sie nicht nur das du schon tot bist, sondern verlieren dich immer mehr aus ihren Erinnerungen! Du hast vielleicht noch einen Bezug zu ihnen, aber sie nicht mehr mit dir! Verstehe das doch!"
,,Jeff. Aber so habe ich immerhin noch die Möglichkeit das sie sich an mich Erinnern, das ich zu ihnen wieder kehre. Es ist einfach die Möglichkeit die mich -"
,,Also willst du wieder zurück?"
Für einen Moment halte ich meinen Mund. ,,Natürlich will ich meine Familie und Freunde um mich haben. Ich wünschte einfach ... Ich könnte dich und die anderen vereinen. Doch du bist ja auch nicht damit einverstanden das du mich in meiner Welt immer besuchst ... und ich verstehe es Jeff. Deswegen lasse mir jetzt einfach die Möglichkeit, bevor ich ganz aus meiner Welt verschwinde und anfange mich auch in dieser Welt hier aufzulösen. Ich wähle ja dich."
Weiterhin sitzt er wütend da.
,,Jeff."
,,Nein."
Lachend verdrehe ich meine Augen. ,,Habe ich dir schon einmal gesagt das du wütend verdammt heiß aussiehst?" Ich rücke näher an ihn und setzte mich schließlich auf seinen Schoß. Erst will ich ihn Küssen, doch er dreht sein Gesicht von mir.
,,Idiot." Ich mache Anstalten von ihm weg zukommen, doch hält er mich fest.
,,Dein Idiot."
Eigentlich wollte ich dieses Kapitel noch ein wenig länger machen, aber bevor ich euch noch länger warten lasse, hier schon einmal der erste Teil :) Der nächste wird spätestens Freitag erscheinen. Danke auch für die Komantare im letzten Kapitel, habe mich sehr über eure Meinungen gefreut und auch das ihr meine Frage beantwortet habt!
P.S. Warum es da noch Sommer ist und wer ER ist, erfährt man im nächsten Kapi ;) (Keine Ahnung ob ihr noch wisst was ich mit ER meine, habe ich einmal in einen Kapi vor den verlassenden Jahrmarkt Kapitel erwähnt, wo Jeff und Kate auch ihren ersten richtigen Kuss hatten :D) Ich schreibe euch nächstes mal auch den Kapi namen, muss selber aber erst einmal nach schauen :D
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