Das Ende - der erste Weg
Die zwei Obdachlosen, die ich getötet habe, liegen noch immer dort. Ein bestialischer Gestank geht von ihnen aus und angewidert verziehe ich mein Gesicht. Sie haben es verdient zu sterben, denn sie wollten Hand an Kate legen. An meinem Kätzchen. Niemand darf ihr etwas antun, kein Mensch, keine Creepypasta, keine Reflexion der Fantasien der Menschen.
Aber ich habe ihr wehgetan.
Ich schlucke.
Blicke auf Kate hinab, die immer blasser wird.
Ich will weinen, darf jetzt aber keine Zeit mehr verlieren.
Die Leichen stoße ich mit meinen Fuß zur Seite. Vor mir befinden sich die drei Spiegel, zu denen meine Beine mich getragen haben. Der, der einen sein anderes Ich zeigt, der zweite, der einen seine Bestimmung darstellt und der letzte, der einen ein Blick auf seine alternative Zukunft werfen lässt. Jeder von ihnen hat mehr Fähigkeiten, als sie einen zeigen. Jeder weiß, dass sie gewaltige Magie in sich tragen. Und ich werde austesten, wie stark sie wirklich sind.
„Spiegel!", schreie ich verzweifelt. Meine Stimme bricht mir weg. „Helft mir. Sie muss Leben. Kate muss Leben!"
Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergeht. Um mich herum, wird alles weiß. Ich bin von einer Leichtigkeit umgeben, die sich schon wie Schwerlosigkeit anfühlt. Mein Kopf ist leer, jedes beklemmende Gefühl weicht meinen Körper.
Ich sehe mich um, in dem weißen Raum, in dem ich mich befinde. Ich drehe mich um meine eigene Achse, bewege ich mich vorwärts und es dauert eine Weile, bis ich die drei Spiegel wieder vor mir entdecke. Mein Spiegelbild betrachte ich nicht, meine ganze Konzentration ist auf dem Leblosen Körper von Kate gerichtet. Es ist, als würde sie nur Schlafen.
Als könnte sie mich niemals verlassen.
Dann höre ich eine Stimme.
Ich weiß nicht, woher sie kommt, aber ... sie ist angenehm. Sie spricht direkt zu mir, wie, wenn Slender es tut.
Vielleicht ist das alles ja nur ein Traum.
Drei Wege liegen vor dir, Jeffrey.
Zwei Welten, die sie voneinander trennen.
Drei Leben, wie sie deine sein könnten.
Doch du hast nur eine Wahl. Eine Entscheidungsmöglichkeit, die dein ganzes Leben bestimmen wird.
Du wirst dich Entscheiden müssen: Jeffrey Woods.
Was?
„Welche Entscheidung? Welche Wege? Ich versteh das alles nicht!"
Doch ich bekomme keine Antwort.
Keinen Hinweis, der mir helfen könnte.
Frust steigt in mir auf. Ich will doch nur, dass sie lebt ...
Dann ... begreife ich.
Einen tiefen Atemzug holend, stelle ich mich vor dem Spiegel der Bestimmung und sehe mich selbst. Hinter mir steht Kate, nicht die Kate wie ich sie kennen gelernt habe, mit ihren braunen Reh Augen, sondern die jetzige, mit ihren Blutroten. Sie Lächelt, etwas Gefährliches blitzt in ihren Blick auf.
„Kate.", flüstere ich Lächelnd.
Dann wird alles Schwarz.
Wo ... wo bin ich?
Was ... was ist passiert? Wieso ... ist alles Schwarz?
Schwer Atmend richte ich mich auf. Wo ist Kate?
Ich schlage um mich ... es ... es kann nur ein Traum sein. Aber ... Plötzlich durchströmt Schmerz meinen Körper. Etwas Klirrendes fällt zu Boden und ich springe auf. Dabei rutscht eine Decke von meinem Körper und Kälte überflutet mich.
Ich stehe auf einen Bett. Rast mir ein Gedanke durch meinen Kopf. Langsam gewöhnen sich auch meine Augen an die Dunkelheit und leichte Umrisse sind für mich erkennbar.
Das ist mein Zimmer.
Wie kann das sein?
Behutsam stehe ich auf und laufe zur Tür. Alles, was ich anhabe, ist eine Boxershorts. Ungeachtet dieser Tatsache trete ich hinaus auf den Flur. Von unten ertönen Geräusche. Wie spät mag es wohl sein? Ich fühle mich so ... Orientierungslos.
Ganz in Gedanken laufe ich die Treppen hinunter. Ich weiß nicht, was ich Glauben soll.
„Jeffy! Spielst du mit mir?" Ein kreischendes kleines Mädchen springt mir in die Arme. Sally. Es ist Sally.
„Hey Kleine." Begrüße ich sie perplex. Mit meiner Hand streiche ich ihre Haare aus dem Gesicht.
„Bist du Krank?", Sally macht große Augen.
„Nein ... wieso?"
„Du bist so merkwürdig. Nicht so schlecht gelaunt wie sonst, seitdem du und -" Sie verstummt.
„Was?", will ich wissen.
„Nichts." Antwortet sie zu schnell.
Mit ihr auf meinen Armen betrete ich die Küche. „Sag schon Sally.", hake ich nach.
Die Gespräche verstummen, als ich in das Zimmer trete.
„Was?", gebe ich genervt kund.
Warum verhalten sie sich so merkwürdig?
„Wir dachten nicht-", beginnt Ben nach einiger Zeit der Stille und des Starrens, „Das du heute hier sein würdest."
„Wieso sollte ich denn nicht hier sein?"
Was ist denn bitte komisch daran, dass ich hier bin?
Die meisten Gesichter schauen betreten zur Seite, bis Ben sich wieder beginnt zu räuspern. „Nun ja, ähm ..."
„Ich bin fertig.", nehme ich Kates muntere Stimme hinter mir war. Schnell drehe ich mich um und blicke in ihre roten Augen.
Ihr Lächeln friert ein und verblasst dann von Sekunde zu Sekunde.
„Oh." Gibt sie schließlich von sich.
„Was!" Kommt es wütend über meine Lippen. Ich fasse mir zwischen meine Augenbrauen und zwinge mich zu beruhigen. „Was ist eigentlich los mit euch allen?", frage ich nun ruhiger.
„Ist etwas passiert Jeff? Geht es dir nicht gut?" Kate hat einen zögernden Unterton in ihrer Stimme. Sie klingt beunruhigt. „Du weißt, dass ich weiterhin für dich da sein werde?", piepst sie nun. Als .. hätte sie Angst vor mir?
„Weiterhin?"
Ben stellt sich schützend neben sie. Ich Blick fällt schmerzlich nach unten.
Er übernimmt wieder das Reden. „Vielleicht solltest du dich noch einmal hinlegen Jeff. Hast du denn vergessen, dass Kate heute in das andere Creepypasta Haus zieht?"
Die Worte treffen mich wie ein Schlag in den Magen.
„Wieso sollte sie ausziehen?" Ich richte mich wieder an Kate. „Kate, wieso solltest du ausziehen? Wir sind doch zusammen?"
Mit großen Augen und schmerzverzehrten Gesicht starrt sie mich an. „Jeff ... das sind wir nicht."
Was?
Die Welt um mich herum, fängt an sich zu drehen. Mir wird schlecht.
„Was redest du da?" Mein Blick gleitet verzweifelt zu meinen Freunden, doch alle schauen sie nur betreten drein.
„Nachdem ihr mich zu einer Creepypasta gemacht habt, waren wir noch einige Zeit zusammen ... Aber dir war es nicht recht, dass ich mich verändert habe und die alten Streitthemen lagen auch noch in der Luft. Wir haben uns gestritten, öfter als vorher ...", ihre Stimme ist nur noch ein wimmern.
Hat sie ... wirklich Angst?
„Du hast Gewalt gegen sie angewendet.", stellt Ben klar. „Und jetzt, wo sie eine von uns ist, kannst du das nicht mehr mit ihr machen."
„Aber -" Ich will mich verteidigen, doch ich weiß nicht wie. Ich komme mir vor, wie in einem schlechten Film.
„Es tut mir Leid Jeff.", flüstert sie.
Tränen steigen in mir hoch, doch bevor sie zum Vorschein kommen, überfällt mich wieder die Finsternis.
Sooo, die nächsten beiden Kapis werden schneller kommen, da sie alle zusamen gehören :D Und dann wird diese Geschichte auch schon zuende sein ...
Ich hoffe es hat euch schon einmal gefallen ;)
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