5 - Das Geschenk
Für einen Moment erstarre ich, kann mich jedoch wenige Sekunden danach wieder bewegen. Was ist denn passiert?
,,Jack, kannst du überhaupt etwas?!", verzweifelt rauft Ben sich die Haare, ,,Jeff kann jede Sekunde wieder kommen!"
,, Ich ... Ich ähm ... Ich weiß nicht. Es muss die falsche Impfung gewesen sein ..."
Sofort reißt Ben Jack die Dutzenden Spritzen aus der Hand. ,,Gib mir die verdammten Dinger! Wenn du es nicht schaffst, dann schaffe ich es." Irritiert sieht er auf die kleinen Etiketten. ,,Bei deiner Handschrift ...", murmelt er.
Die Diskussion der beiden ist meine Gelegenheit. Eilig hasche ich zur Tür, ein Stoßgebet abfeuern, sie würden weiter streiten. Doch Bens Reflexe sind unerwartet schnell, packend hält er mich am Am und zerrt mich zurück. Ich habe keine Chance mich zu wehren, wieso bitte ist er so stark? Und dann ist da dieses Gefühl, dieses -
Raubtier artig springe ich ihn an und mit einen Krachen landen wir gemeinsam auf den harten Boden.
,,Kannst du mir sagen, was in dich gefahren ist? Du-"
Weiter lasse ich Ben gar nicht erst kommen, eilig und bestimmend drücke ich meine Lippen auf seine. Schockiert will ich meinen Kopf zurück ziehen, aber mein Körper gehorcht mir nicht.
Was ist nur los mit mir?
Ben denkt gar nicht daran, mich wie einen Gentleman wegzudrücken. Stattdessen legen sich nun auch noch seine Hände auf meinen Hintern und schieben meine Klamotten hoch.
,,Wenn du mir gleich gesagt hättest, dass du auf diese eine spezielle Sache aus bist, hätte der ganze Ärger zuvor doch nicht passieren müssen." Anzüglich grinst er mich an, zwinkert mir zu und oh wie sehr ich jetzt meine Hand gerne in seinen Gesicht sehen würde. Anstelle des Knurren, welches ich versuche über meine Kehle zu bringen, Schnurre ich auch noch!
,,Ach so eine bist du." Langsam beginnt er meinen Hals zu küssen, widmet sich dann mit eifriger Liebe meinen Brüsten zu. Gegen die Gänsehaut, die sich auf meinen ganzen Körper ausbreitet, bin ich Machtlos.
,,Halt Ben! Lass sie in Ruhe." Ja Jack! Setzt dich durch!
,,Wenn dann musst du ihr das sagen, schließlich hat sie ja angefangen.", nuschelt er in meinen Haaren.
,,Das ist die Spritze."
,,Was?"
,,BEN! DAS IST DIE SPRITZE! UND NUN LASS SIE LOS!"
,,Nur damit du sie dann haben kannst? Vollkommen Egal was für eine Spritze du ihr gegeben hast, du hast einfach einen super Job gemacht. Das du ein Vollidiot bist, nehme ich zurück."
,,Vollidiot? Das hast du gar nicht gesagt."
,,Dann eben, dass ich es gedacht habe. Und nun, hau ab."
Die Knöpfe seines grünen Hemdes sind vor meinen Fingern nicht sicher, rasch beginne ich einen nach den anderen zu öffnen.
,,Dein Plan gefällt mir Kleine."
,,Miau." Miau? MIAU? Wieso in Gottes Namen, habe ich gerade Miaut?
,,BEN!"Jacks Stimme schallt durch den ganzen Raum.
,,Jack, komm schon ..."
Dumpf höre ich von unten das zuschlagen einer Tür, für einen Moment herrscht schweigen, bevor ein lautes HAPPY BIRTHDAY synchron gesprochen wird. Es kann nur heißen ... Jeff ist wieder da ...
Mein leerer Magen dreht sich und ich bin froh nichts gegessen zu haben. Eine dunkle Ecker wäre mir jetzt recht oder eine Decke, unter der ich mich verkriechen kann.
,,Jetzt musst du sowieso mit deinen geflirte aufhören. Jeff ist wieder da, wir müssen runter."
,,Aber was machen wir mit der Kleinen?", schmollt Ben.
,,So bereitet sie niemanden Probleme. Ganz im Gegenteil. Sie wird sich nicht wehren, bei was auch immer Jeff mit ihr anstellt."
Enttäuscht lässt Ben ein Stöhnen erklingen. ,,Süße, sei nicht doll böse, ich würde ja auch viel lieber bei dir bleiben. Aber wie heißt es noch so schön? Bro vor hoe. Also -" Mit einen leichten Stoß lässt er mich von sich gleiten.
,,Willst du wirklich schon gehen?", schnurre ich verführerisch in sein Ohr und lasse meine Hand über seine Brust streicheln. Über Worte und Gesten habe ich keine Kontrolle mehr, es ist als wäre ich nicht der Herr über meinen Körper.
Seine Augen reißt er vor Erregung weit, mit offenen Mund blickt er mich an. Seine Intime Zone streift mein Bein und ich schwöre, nicht nur seine Augen wurden riesig.
Bestimmend packt Jack ihn an seinen Oberarm, bevor er noch auf dumme Gedanken kommen kann. Gequält verschwinde er mit ihm nach draußen und schließt die Tür hinter sich ab.
- Die Sicht von Jeff -
Die Geschenke der anderen sind langweilig.
Besser kann ich sie nicht beschreiben.
Zum Beispiel ein Messer. Ich habe ein Messer, wieso also sollte ich ein neues wollen? Gebrauchen werde ich es nicht, all die Jahre benutze ich nun schon das eine. Das eine mit dem ich schon meinen ersten Mord begann. Das Messer, mit dem ich meine Familie umgebracht habe und dabei so viel Drang nach mehr verspürt habe, dass ich es nicht mehr zur Seite gelegt habe. Mein ständiger Begleiter, mit dem ich zu dem wurde, was ich heute bin: Jeff the Killer.
Ein zupfen an meinen Pullover reißt mich aus meinen Gedanken, Sally sieht mit großen Augen zu mir hoch. ,,Als nächstes musst du mein Geschenk öffnen.", quiekt sie freudig.
Genervt nehme ich ein zerknittertes Päckchen entgegen. Es ist rosa, mit einer lila Schleife ausgestattet. Ohne mir große Mühe zu machen es ordentlich auszupacken, reiße ich es auf. Eine kunterbunte Halskette, anscheinend selbst gemacht, springt mir förmlich entgegen.
,,Wow Sally. Ist echt schön." - Nicht. Gebe ich ihr mit monotoner Stimme meine Meinung kund. Böse blicke ernte ich dafür von den anderen, aber es ist mir egal. Ich finde es Sinnlos, Energie für eine Lüge zu verschwenden.
Das knarren der Treppe lenkt meine Aufmerksamkeit auf Jack und Ben, die sie lässig herab schreiten.
,,Ich warne euch: Fangt an zu singen und ihr seit meine letzten Opfer für diese Nacht.", drohe ich ihnen mehr zum Spaß.
,,Langsam solltest du mich doch mal kennen. Ich - ich meine wir - haben etwas viel besseres für dich.", verspricht Ben.
,,Happy Birthday, alter." Nun stehen sie vor mir und Jack klopft auf meine Schulter. ,,Heute ist der Tag, an den du das erste mal in unserer Welt erschienen bist."
,,Hm." Es ist einfach ein Tag, wie jeder andere.
,,Sei nicht so ein Miese Peter und komm mit nach oben. Dort wartet ein Geschenk auf dich."
,,Oben?" Konversationen sind nicht so meins.
,,Ja oben, und nun komm."
"Nicht so schnell.", unterbricht uns Slender, ,,erst werden noch die anderen Geschenke ausgepackt."
- Einige Zeit später -
,,Glaub mir, du wirst Augen machen. Es ist ein ganz spezielles Geschenk, nur für dich.", strahlt Ben, auch wenn er darüber ein wenig enttäuscht wirkt.
Vor meiner Zimmer Tür bleiben sie stehen.
,,Und wehe es gefällt dir nicht.", droht Jack, ,, wir haben uns echt Mühe gegeben."
,,Bevor ihr meine Laune mit weiteren Gelaber noch weiter hinunterzieht, kann ich vielleicht dir Tür öffnen?"
,,Schon gut." Bens Hand schließt sich um die Klinge. ,,Mach die Augen zu."
Entnervt sehe ich ihn an. Tut er nur so, oder ist er wirklich so dumm?
,, Achja Mist ... Schau - schau dann eben weg."
Um endlich Ruhe zu kriegen, fällt mein Blick zur Seite. Das dumpfe Geräusch, wie jemand zu Boden fällt, lässt mich verwundert zu demjenigen starren. Ben liegt auf den Boden, auf ihn ein leicht bekleidetes, hübsches, blondes Mädchen.
,,Sicher das es sich hierbei um eins meiner Geschenke handelt?", frage ich ihn zynisch, als das Mädchen beginnt sein Hemd aufzuknöpfen und dabei Katzenartige Geräusche von sich zu geben.
Gerade will ich wieder gehen, als ich realisiere, welches Mädchen dort auf ihn liegt.
Eine gewaltige Wut packte mich, Zorn, der immer tief in mir schlummert, aber auch ein leichter Schmerz, den ich sofort bei Seite schiebe.
Schnell reagiert Ben. In einer Sekunde steht er wieder neben mir und sie weg geschubst. Ihre braunen Augen richten sich auf meine Gestalt.
Sie sind so unschuldig. Ihre Augen sind so rein und so schön.
,,Wieso ist sie hier?" Meine Stimme ist aggressive. Der Gedanke, sie jeden morgen bei mir zu haben, gefällt mir, aber Ben hat sie angefasst, auf eine Weise, auf der ich sie nur anfassen darf.
,,Weil sie dein Geschenk ist. Du hast ihren Namen im Schlaf gemurmelt.", meint Ben kleinlaut und verschwindet schnell zur Tür mit Jack heraus.
- Die Sicht von Kate -
Jeff starrt mich vorwurfsvoll an. Mit großer Mühe schaffe ich es, mich nicht auf ihn zu stürzen. Ich weiß, wird er sich oder ich mich nur wenige Millimeter bewegen, dass es dann vorbei mit meiner Selbstbeherrschung wäre. Was haben die Jungs mir nur gespritzt?
,,Dir ist bewusst, das ich dich töten muss.", bricht Jeff die angespannte Stille.
Ich bleibe Stumm. Was soll ich denn auch schon groß darauf antworten? >Ja bitte mach das?< oder > Bitte, bitte Jeff. Tu's nicht.< ?
Einen Schritt kommt er mir näher.
,,Nein Jeff, komm mir nicht näher.", sage ich ruhig, aber bestimmt.
,,Was?"
,,Komm mir nicht näher, Jeff. Bitte." Wenn ich schon sterben werde, dann auch mich würde.
,,Oh, soll ich der edlen Dame etwa den holden Jüngling Ben holen? Damit er die NÄHER kommen kann?!" Jeffs Stimme nimmt einen höhnischen Ton an.
,,Jeff ..."
,,Du hast mir gar nichts zu sagen! Niemand hat das!"
Und schon kommt er mir näher.
Ohne dass ich es weiter verhindern hätte können, liegen wir plötzlich zusammen auf den Boden.
Schwer keuche ich und fange an ihn an jeder freien Stelle abzuknutschen. Wie erstarrt liegt Jeff da. Er sagt nichts, tut nichts, starrt mich nur geschockt an. Also bitte, so schlimm ist das nun auch wieder nicht. Jedenfalls für ihn.
Meine Hand gleitet unter seinen Blutverschmierten Hoodie und unerwarteter Weise spüre ich eine menge Muskeln. Seine Haut ist so warm, was mir gefällt, den in meinen Klamotten ist mir kalt.
Mit der anderen Hand gleite ich zu seinen Gürtel, bevor ich jedoch etwas anstellen kann, stoppt er mich, indem er seine Hand auf meine legt.
,,Was wird das Kate?"
,,Willst du mich etwa nicht?", ungewollt mache ich einen Schmollmund, ,,vielleicht änderst du deine Meinung ja, wenn du die rote Schleife aufmachst?", locke ich ihn mit einen spielerischen-schnurrenden Ton.
Auch seine Augen, wie zuvor die von Ben, werden größer. Aber er bleibt bei Verstand und schüttelt seinen Kopf.
,,Kätzchen, was hast du genommen und warum bist du nicht so ein Sturkopf wie sonst?"
Kätzchen? Sein ernst?
Doch plötzlich sieht er mich besorgt an. ,,Kate? geht's dir nicht gut?"
Ungern gebe ich es zu, aber mir geht es nicht gut. Wieder einmal werde ich von einen Schoß runtergeschubst und er hebt mich fest in seine Arme.
Das Bild ist von betweenmyface ^-^. Nochmal danke! Habe mich mega gefreut :3
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