Kapitel 17

Deseridos konnte es nicht fassen. Zum ersten Mal in seinem Leben empfindet er richtig Schmerz. Den Schmerz des Versagens und des Verlustes. Zärtlich streicht er Charlenes Augenlider runter, sodass es aussieht, als würde sie schlafen. Er schaut sie weinend an und sein Lippen zittern. Er ist kurz vorm Ausrasten und schreit laut König Buu Huus Namen durch den Wald, sodass selbst die Blätter hin und her schwingen.

Plötzlich wacht er in Schweiß gebadet auf und seine Augen sind weit aufgerissen in einem Rotton. Blazen kommt zu ihm und versucht Deseridos zu beruhigen.

"Hey, sieh mich an! Alles ist gut, du hattest nur einen Alptraum.", sagt er mit einem ruhigen Unterton.
"Nein, das war nicht ein gewöhnlicher Alptraum, dieser Traum wurde mir geschickt." Er hält plötzlich inne und steht schlagartig auf, sodass selbst Blazen nach hinten wegkippt.
"William weiß Bescheid, er weiß, dass ich Charlene liebe. Ich muss sofort zu ihr. Blazen, sorg du dafür dass diese Dreckspiratin endlich stirbt, bevor sie noch mehr erzählt.", sagt er angespannt und fliegt in einem Affentempo davon.

Peter taumelt verschlafen auf Blazen zu.
"Wo ist Boss hin?", fragt er verwundert.
"Seine Liebe beschützen und wir gehen jetzt zum Trugschloss und bringen jemanden um.", antwortet er kalt und Peter klatscht in die Hände und freut sich. Er liebt es, wenn er einen Auftrag hat, auch wenn er noch nicht ganz begriffen hat, dass Blazen ihn ausführen wird.

Deseridos ist inzwischen bei Charlene angekommen, die auf einer Parkbank sitzt und Musik hört. Sie hört No Roots von Alice Morton und wippt mit dem Fuß. Als er sie wenige Meter vor sich sieht, seufzt er einmal vor Erleichterung und ist froh sie wohlauf zu sehen. Er schleicht sich an und packt Charlene an ihrer Schulter, weshalb sie aufschreit.

"Oh Gott, Deseridos. Mach das nie wieder oder ich bekomme einen Herzinfarkt.", sagt sie laut und schlägt gegen seine Brust und muss dabei schmunzeln.
"Ich hab dich auch vermisst, Liebes. Mein plötzliches Erscheinen hat leider auch einen Grund, der dir nicht gefallen wird.", antwortet er am Schluss mit ernster Miene und setzt sich neben sie.
"Oh, na dann lass hören."
"Ich habe das schlechte Gefühl, dass mein Feind von dir weiß und dass ich dich liebe. Du bist in Gefahr, Charlene." Völlig entsetzt schaut sie in seine weißen Augen und nimmt seine Hand.
"Ich war schon mal in Gefahr und du hast mich gerettet. Du wirst nicht versagen." Ihre Stimme klingt beruhigend, weshalb Deseridos seufzen muss. Er weiß, dass er sie nicht von sich abstoßen kann, aber auch, dass William alles tun wird, um sie zu töten.
"Da bin ich mir nicht mehr so sicher."
"Ich aber! Außerdem kann ich mich gut verteidigen, wenn du mir die richtige Waffe gibst.", erwidert sie und grinst leicht arrogant.
Deseridos muss kichern und Charlene muss darauf hin auch kichern. Dann nimmt sie seine Hand und fordert ihn auf mit ihr durch den Park zu gehen. Es ist sehr früh morgens und somit leer. Vor dem Teich machen sie Halt und legen sich in das Gras.
"Mit dir ist einfach alles perfekt.", schwärmt sie.
"Und du bist perfekt für mich."
Die beiden küssen sich daraufhin und Deseridos innere Stimme sagt, dass er eine Lösung finden muss, um sie zu beschützen und die nicht auf die Selbstverteidigung von Charlene beruht. Plötzlich hat er eine Idee.
"Ich habe eine Idee, wie ich dich beschützen kann. Du wirst zusammen mit Shina in mein Domizil ziehen. Natürlich werde ich dich auch besuchen kommen. Wäre doch was, ne?"
"Okay und wie ist diese Shina so?", fragt sie nach, weil Charlene nicht gerne neue Leute trifft.
"Oh, sie ist eine Sirene und manchmal etwas zickig, aber ihr sollt ja nicht heiraten, sondern nur zusammen im selben Haus wohnen.", sagt er leicht gehässig.
Charlene grummelt etwas, aber findet es irgendwie auch interessant in seinem Haus zu wohnen. Daraufhin küsst sie ihn als Antwort.
"Hey, wenn du auf einen Pool stehst, wird dir meine Bude gefallen. Gut ohne den würde Shina sterben.", sagt er lachend.
"Gut, dann bring mich mal dahin.", sagt sie mit einem neugierigen Blick.

Ohne zu zögern teleportiert er sie in sein Haus. Im Pool wartet schon Shina, die gerade ihre Haare kämmt. Charlene schaut sich erstmal um und staunt nicht schlecht.
"So Shina, das ist Charlene und ihr wohnt erstmal zusammen. Du passt auf sie auf und ihr trägt bitte dieses Perlenarmband, um mich kontaktieren zu können, Kapito?" Schnell überreicht er Charlene auch das Armband. Daraufhin schaut sie ihn geschmeichelt an.
"Wir werden bestimmt gut miteinander auskommen.", antwortet Shina und grinst.

Deseridos küsst Charlene zum Abschied und geht. Shina grinst gehässig und kann schon bald ihren Plan dank Deseridos schon früher ausführen.

Roxy und die anderen haben in Keiras Schiff übernachtet und Buu Huu wird langsam von der Morgensonne geweckt und gähnt laut und schüttelt sich. Danach tut er wieder das, was er am besten kann: Leute nerven.

"Hey Daddy! Zeit zum aufstehen, die Sonne lacht und wir sollten uns sputen, bevor Deseridos nochmal unseren Weg kreuzt.", brüllt er ohne eine Pause zu machen. William murmelt etwas vor sich und grinst gehässig.
"Hast gut geschlafen?", fragt Buu Huu mit einem fröhlichen Blick nach.
"Oh, das war eines meiner besten Träume, die ich je hatte.", antwortet er gehässig und sein Blick ist finster und seine Augen werden wieder rot. Buu Huu geht einen Schritt zurück.
"Did freut mich zu hören. Eh, ich wecke dann mal den Rest." Seine Worte klingen leicht nervös und er saust davon zu Roxy und Tamara und weckt sie so ähnlich. Der Rest wird dann dadurch auch wach.
"Wie kannst du nur so fröhlich am Morgen sein.", murmelt Tamara.
"Weil ich die Fröhlichkeit in Person bin!", antwortet er mit einem coolen Blick.

Danach müssen alle lachen und gehen aus dem Schiff, wo Alejandra auch schon auf einem Felsen auf sie wartet. Keira isst währenddessen ein Brot, welches sie in ihrem Vorratsschrank aus genommen hat. William stellt sich vor alle und möchte etwas ansagen.

"Zum Glück haben wir alle diesen gestrigen Tag überstanden und können endlich weitergehen. Für euch zwei Damen, wir sind auf den Weg nach Galaria und ich stelle es euch frei, ob ihr uns begleiten wollt."
"Galaria? Davon habe ich schon mal gehört.", ergänzt Keira.
"Ich würde euch gerne begleiten, aber ich glaube, dass meine Schwanzflosse es mir nicht erlaubt.", seufzt sie und schaut auf Meer.

William schnauft einmal und schnipst mit den Fingern. Plötzlich hat er einen Trank in der Hand und kippt diesen auf ihre Flosse, welche zu glitzern beginnt und sie verwandelt sich in einen Menschen. Sie trägt nun ein blaues, kurzes Kleid mit Spaghettiträgern und silberne Ballerinas. Alejandra schreit auf vor Freude und hebt ihre Arme in die Luft.

"Ich glaube es nicht, ich bin tatsächlich jetzt ein Mensch.", jubelt sie und will auf William zugehen und ihn umarmen, aber da ihr das Gehen noch schwer fällt, plumpst sie schon beim ersten Schritt in den Sand, woraufhin Buu Huu laut lachen muss. Selbst Sparky bellt einmal und es sieht so aus, als würde er lachen.
"Oh Gott, das sah so lustig aus! Kleiner Tipp, erst ein Bein nach dem anderen setzen.", sagt Buu Huu lachend und fällt vor Lachen selbst auf den Rücken. Roxy haut ihn für diese Aktion eine rüber und er stöhnt genervt zurück.
"Sie hat zum ersten Mal Beine und ist noch nie in ihrem Leben gegangen. Außerdem ist es schwer im Sand zu laufen.", meckert Roxy, während William ihr hoch hilft.
"Danke, eure Majestät. Ich hoffe, ich kann euch eine Hilfe sein und mit meinem Gesang ein paar Feinde fern halten.", sagt sie und verbeugt sich, woraufhin er nickt.
"Eh, Liebling, woher hast du den Trank?", fragt Roxy neugierig.
"Hab ich von Mérida geklaut." Roxy schaut ihn provokant an. "Hey, für sie hätte Mérida den Trank auch geopfert."
"Gut, können wir dann endlich unsere Ärsche in Bewegung setzen, ich will nämlich auch irgendwann wieder nach Hause und mit Ice Partys feiern.", grummelt er laut und fliegt planlos vor.
"Buu Huu, mein Bester, nach Galaria geht es da lang.", antwortet er und zeigt in die genau andere Richtung und Buu Huu äfft ihn nach.
"Oh, ich bin ja so toll und weiß ja alles besser. Ich bin sogar jetzt zu cool um ein Buu Huu zu sein. Ne, ich bin lieber ein Mensch und zeig den Ladies meinen gelackten, geilen Körper, weil ich ja sooo hot bin.", sagt Buu Huu und imitieren die Stimme seines Vaters. Alle bis auf William müssen schmunzeln.

Danach gehen sie wortlos William hinterher, bis Alejandra bemerkt, dass Keira stehen bleibt.
"Ich glaube, ich bleibe lieber hier. Meine Abenteuer liegen auf der See und nicht an Land. Außerdem sollte jemanden Shina verfolgen und sie vernichten.", sagt sie entschlossen und geht auf Alejandra zu.
"Da hast du Recht. Wegen ihr habe ich meine Stimme falsch eingesetzt. Sei aber vorsichtig.", antwortet sie und umarmt Keira.
"Ay, ich werde diese Sirene töten."

Zum Abschied winken sie sich gegenseitig zu und gehen dann getrennte Wege. König Buu Huu führt sie auf durch das Steinfelsental. Für Alejandra ist dieser Weg sehr anspruchsvoll, aber Tamara stützt sie. Nach einer Weile scheint es so, dass sie in eine Sackgasse gelandet sind.

"Na toll, dürfen wir auch mal auf dieser Reise Glück haben.", stöhnt William und will wieder umkehren.
"Das sind doch nur Felsen. Dahinter geht der Pfad weiter.", erwidert Buu Huu und grinst breit.
"Und wie sollen wir dadurch kommen?", sagt Roxy ironisch, woraufhin Buu Huu einen coolen Blick macht und dabei grinst.
"Geht mal ein paar Schritte zurück. Gleich wird's laut.", antwortet er grinsend und dreht seinen Hintern zu den Felsen. Tamara und Alejandra halten sich die Ohren zu und ahnen schon, was er machen wird.
"So Baby, Feuer frei!", brüllt er wie ein Heavy Metal Sänger und wird schwarz und feuert eine Bombe auf die Wand, die dann explodiert. Es fliegen viele Brocken durch die Gegend und Alejandra beginnt zu schreien. Roxy versucht mit ihren Blitzen diese zu verkleinern, was ihr auch gelingt. Buu Huu brüllt immer noch und freut sich.
"So, wollen wir dann weitergehen, Mr. Ich-gebe-gerne-auf.", sagt Buu Huu cool und hat plötzlich eine Sonnenbrille auf, welche er von Keira gemopst hat als sie auf ihrem Schiff waren. König Buu Huu stöhnt genervt auf und geht wieder voran.

Mit neuer Motivation gehen sie durch das Tal, allerdings zerrt Buu Huu weiterhin an ihren Nerven, da er mit seiner Gabe jetzt auf die Idee gekommen ist, einfach jeden Felsen in gefahrfreier Nähe in die Luft zu sprengen.
"Man macht das Spaß. Ich fühle mich wie die geilste Bombe auf Erden und nix kann mich aufhalten! Jaaahuu.", brüllt er fröhlich.
"Liebster, ich wollte dich das eigentlich nie fragen aber...wann sind wir endlich da?!", fragt sie genervt.

Er antwortet ihr erstmal nicht. Erst als sie den Hügel erklimmt haben. Selbst Buu Huu kommt jetzt wie eine Rakete angeschossen und bleibt scheinheilig vor ihr stehen. William muss nichts mehr sagen, weil alle auf dasselbe starren.
"Nur wenige Meter und wir sind da.", sagt er trotzdem und alle schauen auf das wunderschöne, blaue Kristallschloss.


So, das war Kapitel 17. Jetzt geht es endlich nach Galaria. Wer ist schon neugierig?
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