Trauer

Kurz bevor David die Tür zum Bad öffnet, klopft er an. Die Tür scheint nur angelehnt und dahinter hört er jemanden weinen. Als er diese öffnet erblickt er den Ehemann des Opfers. Verzweifelt hält er seine Tochter in den Armen, als drohe er ohne sie zusammenzubrechen. Mit ihren kleinen, dünnen Armen versucht sie ihn festzuhalten, was ziemlich schwierig ist. Auch sie weint, jedoch still. Er hasst es. Diese Trauer. Dieser unsinnige Tod und seine Folgen für all die Hinterbliebenen des Verstorbenen. Leise räuspert er sich, da er die beiden nicht erschrecken möchte. Trotzdem zuckt der Vater zunächst zusammen und schaut dann auf. Seine Tränen haben sich einen nassen Weg über seine Wangen gesucht. Langsam dreht er sich zu seiner Tochter und gibt ihr einen Kuss auf die Stirn. ,,Ich hab' dich lieb, Sam", sagt er mit erstickter Stimme. Auch das Mädchen weint. Es meidet den Blick zu David, versteckt sich hinter ihrem Vater. Kein Wunder. Es tut mir so leid. ,,Ich würde gerne mit Ihnen sprechen", sagt der Agent. Stumm nickt Kelvin. ,,Nicht hier. Im Wohnzimmer", sagt er und sein Blick bleibt im Flur hängen. Er scheint zu träumen. Gefangen in der Vergangenheit. Wie ich.
,,Papa?". ,,Du bleibst hier mein Liebling", sagt ihr Vater. Samantha nickt nur und schaut den beiden Männern nach, die gemeinsam ins Untergeschoss gehen.

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