Prolog

Wellen schwappten ans Ufer und
klatschten gegen die grauen Steine, auf der sich vorsichtig eine sandfarbene Katze voran wagte. Die Pfoten der Kätzin wurden vom Wasser umspült und wurden fast unter ihr weggerissen. In der Ferne konnte man die Umrisse des Festlandes erkennen, auf dem verstreut einzelne Lichtpunkte glühten. Die Kätzin blicke Sehnsüchtig hinüber. Niemals würde sie es in so einer stürmischen Nacht bis darüber schaffen. Also ringelte sie ihren Schwanz um ihre Pfoten und ließ sich auf dem harten Gestein nieder. In den Schatten waren die Bewegungen einer weiteren Katze zu deuten und schon bald konnte man den Kater deutlich erkennen. Überrascht hob die Kätzin ihren Kopf und rappelte sich auf die Pfoten. Der Blick des dunkelbraunen Katers war traurig und klar, denn er wusste, was gleich geschehen würde. Die sprang auf den nächsten Stein, als hinter ihr ein silbergraues Junge zum vorscheinen kam. Liebevoll blickte die Mutter das kleine an, bevor sie es am Nackenfell packte und zu sich auf den Stein hob. Der Kater blickte trüb in die Augen der kleinen Kätzin, bevor er sie zwischen seine Pfoten setzte. Kummervoll blickte die Königin ihr Junges an. "Sie wird Taujunges heißen." Der Braune neigte den Kopf. "Es tut mir so leid Sandmeer, ich hätte nie zulassen dürfen, dass dies hier geschieht." Die Kätzin lächelte matt. "Es wird das Beste für sie sein und für mich, ich werde ein neues Leben beginnen und trotzdem werde ich sie nie vergesssen." Der Kater neigte respektvoll den Kopf. "Ich muss los, ich bin für die Morgenpatroullie eingeteilt." Mit diesen Worten eehob er sich auf die Pfoten und kletterte über die Steine, in seinem Maul baumelte das Junge und strampelte mit den Pfoten. Es maunzte und quiekte, aber seine Mutter warf ihm nur einen letzten liebevollen Blick zu." Lebewohl Kieselpelz und kümmere dich gut um sie. Lebewohl Taujunges, ich weiß du wirst eine großartige Kriegerin werden." Die Kätzin wartete noch bis der Kater verschwunden war ehe sie sich umdrehte und zurück auf ihre Insel kletterte. Doch statt auf dem gewohnten weichen Sand aufzukommen, befand sie sich auf kalter Erde. Auch die Palmen und das Meer waren verschwunden. Stattdessen umgab sie ein dichter Wald. Vor ihr sah sie vier junge Katzen, eine davon befand sich etwas abseits. Aufeinmal umgab sie ein süßer Duft und eine weiße Kätzin tappte neben sie. Sie blickte die Jungen liebevoll an und als ihr Blick auf das abseits sitzende Junge traf verfinsterte sich ihre Miene. Ein heller Lichtstrahl durchbrach die dichte Blätterdecke und traf genau auf das Junge. Der silberne Pelz der jungen Katze gilzerte wunderschön, ehe der Lichtstrahl wieder verblasste. "Der Tau wird im Mondlicht glänzen und den Mond somit befreien." Die Sandfarbene blickte die andere Kätzin verwirrt an, sagte aber nichts. Dann war das Bild wieser verschwunden und sie befand sich wieder am Strand, wo die Sonne mittlerweile am Horizont hervorkroch. Hatte sie gerade tatsächlich eine Prophezeiung erhalten? Trotz der Bedenken spiegelte sich Erleichrung in ihren grünen Augen. Ab jetzt würde sie ein neues Leben beginnen. Sie schritt weiter und verschwand schließlich im Wald.





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