Ein Potter unter Todesser
Stille. Ohrenbetäubende Stille. Bis plötzlich die zu erwartende Unruhe ausbrach. Tom konnte hier und da einige Gesprächsfetzen auffassen. Die meisten seiner Anhänger waren sichtlich geschockt. Harry Potter... der Seelengefährte ihres Meisters. Wenn sie nicht wüssten das ihr Herr keine Scherze machte, hätten sie es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wohl für einen solchen gehalten. Eine Zeit lang ließ der dunkle Lord sie sich über diese Tatsache unterhalten, doch nach ein paar Minuten, in denen er noch immer nicht Ihre Aufmerksamkeit zurückerhalten hatte, verlor er die Geduld. Ein Wink mit seinem Zauberstab und sofort herrschte wieder Stille im Raum. „Wie ich sehe habt ihr die Situation richtig erfasst. Harry Potter ist mein Seelengefährte. Er steht nun auf unserer Seite. Genau genommen auf einer Stufe mit mir. Das heißt, ihr werdet ihn in Ruhe lassen und ihm den gleichen Respekt entgegenbringen, den ihr auch mir entgegenbringt, ebenso werdet ihr jeden Befehl, den ihr von ihm erhaltet ausführen, als wäre es einer der meinen!"
Schweigen. Man konnte manchen Todessern ansehen, dass sie jetzt nur zu gerne etwas gesagt hätten, doch niemand wagte es auch nur einen Laut von sich zu geben.
„Mein Gefährte hat eine Liste mit Personen erstellt die ihm sehr wichtig sind und die unter keinen Umständen angegriffen werden dürfen. Solltet ihr von einer dieser Personen angegriffen werden, dürft ihr euch selbstverständlich verteidigen, ohne euren Gegner dabei lebensgefährlich zu verletzen oder Zauber und Flüche zu verwenden die bleibende Schäden hinterlassen. Diese Liste kann bei euren Vorständen eingesehen werden und es ist durchaus möglich, dass sie sich im Laufe der Zeit ändert. Ihr solltet euch also bemühen immer auf dem neuesten Stand zu sein wenn euch euer Leben lieb ist!"
Die Todesser senkten Ehrfürchtig ihren Blick, um ihrem Lord zu zeigen, dass sie ihn verstanden hatten und seinen Befehl akzeptierten. „Natürlich werden wir weiterhin mit dem Ziel kämpfen, die schwarze Magie wieder zu legalisieren und das Ministerium weitestgehend einzunehmen, doch es wird erstmal keine Kämpfe mehr geben, bis wir sehen wie die weiße Seite die Neuigkeiten aufnehmen, sobald wir uns dafür entscheiden unsere Verbindung öffentlich zu machen.
Nun kommen wir zum nächsten Punkt des heutigen Tages. Wir dürfen zwei neue Todesser in unseren Reihen begrüßen. Ehemalige Mitglieder des Brathähnchenordens, die loyal hinter meinem Gatten stehen und ihm auf die dunkle Seite gefolgt sind. Charlie Weasley.... komm nach vorne!"
Der Rotschopf stand auf, trat vor seinen neuen Herrn und dessen Geliebten und ging vor beiden mit gesenkten Kopf auf die Knie. Voldemort stand auf, stieg von seinem Podest und blieb vor dem Weasley stehen. „Es freut mich einen weiteren Sohn einer sehr alten reinblütigen Familie in meinen Reihen begrüßen zu dürfen. Setze deine Kapuze und Maske ab, steh auf und gib mir deinen rechten Arm!"
Charlie tat wozu er aufgefordert wurde und reichte dem Lord schließlich seinen rechten Arm. Dieser griff nach dessen Handgelenk und hielt es eisern fest, zückte seinen Zauberstab und drücke in feste in den Unterarm des Rotschopfes, der dabei leicht das Gesicht vor Schmerz verzog. Voldemort murmelte leise Worte in einer sehr alten Sprache, bis das Dunkle Mal immer deutlicher zu erkennen war und schließlich in einem satten Schwarz auf dem Arm prangte. Schließlich zog der Lord seinen Zauberstab weg und lächelte seinen neuen Diener zufrieden an, der sich mittlerweile wieder unterwürfig in eine kniende Position gebracht hatte und den Kopf Richtung Boden neigte. „Danke Mylord", war das einzige was er von sich gab während er wartete was nun geschah. „Steh auf und geh zurück auf deinen Platz!"
Charlie tat wie ihm geheißen und ging nach einem 'wie ihr wünscht Mylord' zurück auf seinen Platz.
„Der zweite neue Mitstreiter im Kampf um das Gleichgewicht in der Zaubererwelt ist Remus Lupin. Ein Mann, der in seiner frühesten Kindheit von Fenrir Greyback gebissen wurde und mit dem Erhalt des Dunklen Males endlich auf der Seite steht zu die sein Wesen sich hingezogen fühlt. Komm nach vorne!"
Der Werwolf atmete einmal tief durch, warf einen letzten verstohlenen Blick zu seinem fast Patensohn, stand dann auf, trat nach vorne und ging wie Charlie vor ihm schon in die Knie und senkte den Kopf. Das was daraufhin folgte war identisch mit dem Ablauf von Charlie Weasleys Aufnahme in den dunklen Orden und auch Remus setzte sich schließlich wieder auf seinen Platz, während er etwas in Gedanken über das Dunkle Mal auf seinem Arm strich. Auch der dunkle Lord setzte sich wieder auf seinen Thron und ließ den Blick über seine Anhänger schweifen.
„So... Da wir nun auch diesen Punkt erledigt haben, kommen wir nun zu den Berichten die ihr für mich habt!"
Harry saß konzentriert auf seinem Platz an Toms Seite und lauschte den Vorträgen, die jeder von Voldemorts Todessern vortrug, nachdem der Lord sie aufgerufen hatte. Sie kamen nach vorne, sanken auf die Knie und trugen ihre Berichte vor. Hin und wieder konnte der junge Gryffindor die Emotionen seines Gefährten spüren. Am deutlichsten waren sie jedoch wenn Tom kurz vor dem Explodieren war, weil es nicht zu seiner Zufriedenheit lief. Harry spürte die berauschende Magie, die um Tom herum wirbelte und hatte keine Zweifel daran, dass sein Gefährte diese Anhänger jetzt am liebsten mit einem Cruciatus- Fluch für ihre Inkompetenz bestraft hätte, wäre er nicht anwesend gewesen. Doch dieser beherrschte sich erstaunlich gut, wofür er seinem Geliebten sehr dankbar war. Er hatte echt keine Lust darauf Menschen zu sehen, wie sie sich unter unerträglichen Schmerzen auf dem Boden wanden und das Anwesen zusammen schrien. Zu sehr machte ihm seine eigene schmerzhafte Vergangenheit zu schaffen. Als letztes rief der Lord Lucius Malfoy auf, was Harry mit großem Interesse verfolgte.
Das Oberhaupt der Familie Malfoy und erste General des Dunklen Lords stand auf und ging wie alle anderen Angehörigen des dunklen Ordens vor seinem Herren in die Knie.
Lord Voldemort lehnte sich sichtbar angespannt nach vorne und durchbohrte seinen General mit erwartungsvollen Blicken, „... berichte Lucius!"
„Mylord...", begann der Aristokrat mit ruhiger Stimme, „... wir haben das Ministerium fast gänzlich im Inneren zerschlagen. Wir haben nun so nach und nach vollständig unsere Anhänger unter ihnen verteilt, haben Unterlagen entnommen und wichtige Posten bekleidet und haben uns nun bis zum Ministerposten vorgearbeitet. Es wird sie bestimmt freuen zu hören Mylord, dass wir es geschafft haben den Minister in unsere Gewalt zu bringen, so wie sie es wollten, er ist bereit seine Kapitulation zu unterschreiben und hat eingewilligt seinen Posten freiwillig abzutreten. Er wird Rodolphus Lestrange als seinen Nachfolger befürworten. Es wird wohl nur noch wenige Tage dauern, bis das Ministerium komplett gefallen ist Mylord."
Die Augen des Rotäugigen blitzten aufgeregt, „ sehr gut Lucius. Das sind wahrhaft gute Neuigkeiten. Du darfst wieder Platz nehmen."
Der Blonde lächelte in sich hinein, stand elegant auf, verneigte sich erneut vor seinem Lord und Harry und setzte sich wieder auf seinen Platz. Tom ließ einen Blick erneut prüfend über die Anwesenden schweifen, als Harry sich plötzlich zu Lord Voldemort neigte und vorsichtig seine Hand auf dessen Unterarm legte. Tom sah überrascht zu seinem Geliebten und fragte auf Parsel, damit keiner seiner Untertanen die Unterhaltung mitbekommen konnte, „… was ist denn Liebling? Alles in Ordnung?"
Harry lächelte zaghaft und antwortete ebenfalls auf Parsel, „ ja... Alles in Ordnung... ich... Ich würde nur gerne die Gesichter deiner Anhänger sehen, damit ich weiß wer alles auf... nunja... unserer Seite steht."
Voldemort nahm Harrys Hand in die seine und fuhr zärtlich mit seinem Daumen über dessen Handrücken, „... befehle ihnen die Masken abzunehmen. Ich habe ihnen befohlen, das sie deinen Anordnungen ebenfalls zu folgen haben."
Harry sah den Lord mit großen Augen an, „... du meinst... also ich soll...?"
Voldemorts Illusion war es leider nicht möglich wirklich Emotionen zu zeigen, doch seine Augen strahlten eindeutig Belustigung aus. Harry runzelte die Stirn, knabberte leicht auf der Innenseite seiner Unterlippe und atmete kurz darauf tief durch, richtete seinen Blick wieder auf die Anhänger seines Seelengefährten und sprach für diese verständlich, „.. nehmt eure Masken ab. Ich möchte sehen wer hinter den Ansichten meines Gefährten steht und ihm treu dient!"
Der Riddle betrachtete den Jungen neben sich noch kurz stolz, dann richtete auch er seinen Blick wieder nach vorne.
Es verstrichen nur wenige Sekunden bis die Angehörigen der inneren fünf die Masken abnahmen, auch Charlie, Remus und die Zwillinge kamen nur wenige Augenblicke später der Aufforderung ihres jungen Masters nach, sehr dicht gefolgt von den ersten zwei Reihen hinter den Vorständen. Bei den anderen Todessern dauerte es länger, bis sie Harry Potter gehorchten. Sehr zu Voldemorts missfallen. Nach schier endlos langen Minuten hatte es endlich jeder geschafft seine Maske sowie Kapuze abzunehmen und schließlich konnte Tom nicht mehr an sich halten und donnerte los. „WAREN MEINE ANORDNUNGEN NICHT DEUTLICH GENUG! WENN MEIN GEFÄHRTE ETWAS VON EUCH MÖCHTE, DANN KOMMT IHR DEM NACH ... DER NÄCHSTE, DER SO LANGE BRAUCHT UM BEFEHLE ZU BEFOLGEN, BEKOMMT DEN CRUCIATUS- FLUCH ZU SPÜREN... HABT IHR MICH VERSTANDEN!"
Wahrscheinlich alle im Raum zuckten daraufhin ängstlich zusammen. Harry jedoch legte beschwichtigend eine Hand auf den Unterarm des Lords und langsam beruhigte sich dieser dadurch auch wieder. Er schnaubte verärgert und wenn Blicke hätten töten können, dann wären nun sehr viele Todesser von ihren Stühlen gekippt. Toms rote Augen schienen regelrecht wütende Funken zu sprühen, während seine Magie wieder aufgebracht um sie herum wirbelte.
Der Gryffindor richtete seinen Blick wieder nach vorne, nachdem er sich sicher war, dass Tom nicht doch noch mit Flüchen um sich warf und musterte die Personen einen nach dem anderen. Es waren einige dabei, die er bereits kannte, wie einige Eltern der Hogwarts Schüler. Todesser, die er schon mal auf Fahndungsplakaten gesehen hatte. Aber es waren auch einige unter ihnen von denen er niemals gedacht hätte, dass sie Anhänger des Dunklen Lords waren. Ministeriumsmitarbeiter zum Beispiel. Es gab jedoch auch einige die er noch nie gesehen hatte. Tom ließ ihm Zeit seine Anhänger zu betrachten und fragte erst nach einigen Minuten, in denen es absolut still im Raum war, auf Parsel, „... möchtest du noch etwas von ihnen Liebling? Wenn nicht würde ich nun gerne die Versammlung beenden und sie wegschicken."
Der Grünäugige schüttelte leicht den Kopf und antwortete in der Schlangensprache, „nein Tom... ich möchte nichts mehr von ihnen und wenn ich ehrlich bin reicht es mir auch für heute."
Tom nickte und sprach nun an seine Anhänger gewandt, nachdem er über diese in der Zeit, in denen Harry sie alle gemustert hatte, bereits starke Schweigezauber gelegt hatte, „das war alles für heute. Ihr könnt gehen!"
Die nun wieder Maskierten standen einer nach dem anderen auf, verneigten sich demütig und verließen anschließend den großen Salon um von der Eingangshalle aus zu disapparieren. Schließlich waren nur noch die Malfoys, Lestranges, Notts, Zabinis, Bulstrodes, Weasleys sowie Severus und Remus übrig. Harry sah fragend zu Tom, der seine Illusion bereits aufgelöst hatte. Dieser lächelte und lehnte sich zu seinem Geliebten hinüber um ihn sanft auf Lippen zu küssen. „Sie alle zählen zu meinen Freunden und kennen ebenfalls mein wahres Aussehen. Sie werden noch ein wenig hierbleiben, damit ich mich mit ihnen über ein paar wichtige Dinge beratschlagen kann. Außerdem werden sie uns beim Abendessen Gesellschaft leisten."
Der Schwarzhaarige lächelte in die Runde, wandte sich dann jedoch wieder an seinen Gefährten, während er seiner Schlange über den Kopf streichelte.
„Wäre es okay wenn ich mich umziehe und dann ein wenig draußen spazieren gehe? Ich würde gerne an die frische Luft."
Tom lächelte und strich ihm eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht. „Natürlich mein Sonnenschein. Geh ruhig ein wenig nach draußen."
„Wir kommen mit!", kam es kurz darauf einstimmig von den Zwillingen Fred und George, die schon die ganze Zeit um die Wette strahlten. Tom nickte zufrieden, „das ist eine sehr gute Idee."
Kurze Zeit später hatte der Gryffindor je einen Zwilling an seiner Seite und schlenderte mit ihnen gemütlich über das gepflegte Außengelände des Riddle Manor.
Sie waren noch nicht ganz durch die Eingangstüre nach draußen getreten, da hatten ihn die zwei auch schon mit Fragen bombardiert und nun war Harry dabei ihnen zu erzählen wie es dazu kam, dass er nun an der Seite des Dunklen Lords stand. Sie lachten und unterhielten sich ausgelassen, als Harry plötzlich ein unangenehmes Gefühl in seiner rechten Hand verspürte und sich unbewusst über seinen Arm strich.
Sie gingen noch einige Meter weiter, ohne dass die Zwillinge etwas zu bemerken schienen und Harry wollte es schon wieder ignorieren, als plötzlich ein heftiger Schmerz durch seinem Arm zuckte. Er keuchte schmerzerfüllt auf, kniff die Augen zusammen und umklammerte diesen krampfhaft. Der Schmerz wollte nicht nachlassen und schon nach kürzester Zeit fühlte es sich für ihn an als würde flüssiges Feuer durch seine Adern fließen. Die Zwillinge sahen erschrocken zu ihrem Freund und redeten auf ihn ein. Doch das bekam Harry nicht mehr wirklich mit. Ihm schwanden bereits die Sinne. Seine Knie konnten und wollten sein Gewicht nicht mehr tragen und gaben schließlich nach. Das letzte was er wahrnahm waren undeutliche panische Stimmen und Hände, die wohl verhinderten, dass er auf dem Boden aufschlug.
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