Alltag


In den darauffolgenden zwei Wochen stellte sich eine angenehme Routine ein.
Harry erholte sich prächtig. Seine Narben, die seinen durch das tägliche Training mit Tom, durchtrainierten Körper zierten, waren endlich so gut es ging verheilt.
Die Tränke, die Severus Snape ihm gebraut hatte, hatten dafür gesorgt, das sein Körper sich vollständig erholte und auch das regelmäßige leckere und ausgewogene Essen zahlte sich aus. Er hatte an den richtigen Stellen zugenommen und sich zu einem wahren Augenschmaus entwickelt.... in dessen Genuss allerdings, wie sollte es auch anders sein, nur der dunkle Lord persönlich kam. Der ehemalige Auserwählte kam mit seiner neuen Rolle, Verlobter des dunklen Lords oder auch 'junger Lord', wie ihn die meisten der Todesser seit kurzem auch nannten, erstaunlich gut klar. Man konnte den jungen Mann, der vor einigen Wochen vor dem Verkauf an einen Perversen gerettet wurde, mittlerweile kein bisschen mehr mit dem Harry Potter vergleichen den alle behaupteten zu kennen.
Harry fand es sogar recht amüsant, wenn er an das immer näher rückende neue Schuljahr dachte.
Einige würden wohl öfters hinsehen müssen, um ihn überhaupt wieder zu erkennen.
Jetzt da seine allseits bekannte Brille verschwunden war und den Blick auf die Avada Kedavra grünen Augen ungehindert freigab.
Das wilde, schwarze Haar, war nun etwas länger, eleganter, mehr lockig als zerwühlt und hob sich fast provokant von den sehr leicht gebräunten Zügen seines Gesichtes ab. Seine Größe betrug nun stolze 1,80 und auch die Kleidung, die er mittlerweile trug unterschied sich vollkommen von dem was er zuvor tragen musste.
Die Robe, die er im Moment trug, schmiegte sich eng an den nun durchtrainierten Oberkörper. Sie hatte klare Linien, einen hohen Kragen, war ärmellos und perfekt für warme Tage.
Es war moderne kostspielige Mode, die jedoch durch ihren figurbetonten Schnitt nicht von jedem getragen werden konnte und eigens für ihn angefertigt wurde, so wie die meiste Kleidung in diesem Stil, oder die restlichen Stücke, welche denen Toms sehr ähnlich waren und die sich nun in seinem begehbaren Kleiderschrank befanden.
Die dunkelgraue Robe hing von seinen Hüften herunter und umfing ihn wie schwere Vorhänge bis zu den Knöcheln. Sie war von knapp unter seinem Kinn bis zu seiner Taille geschlossen, dann vorne den Rest des Weges nach unten offen und zeigte seine enganliegende schwarze Hose und die eleganten Schuhe.
Sein Verlobter hatte ein kleines Vermögen für neue Kleidung ausgegeben und es regelrecht genossen die Schneiderin fast zum verzweifeln zu bringen. Nur damit alles seinen Wünschen entsprach.
Der Grünäugige sah einfach zum Anbeißen aus, was Tom ihm auch bei jeder sich bietenden Gelegenheit eindrucksvoll bewies. Obwohl auch der Gryffindor längst sehr großen Gefallen an ihrem Zeitvertreib auf jedem beliebigen Untergrund gefunden hatte und sich regelrecht nach den Berührungen seines Verlobten verzehrte.
Nicht viel erinnerte mehr an diesen verschüchterten, gedemütigten und fast zerbrochenen Jungen. Dem sein Schicksal es sein sollte den mächtigsten Schwarzmagier seit Grindelwald zu töten.
Zu Toms eigener großer Freude hatte sein Partner außerdem keinerlei Probleme mit dem Unterrichtsstoff den seine Mitglieder des inneren Kreises ihm beibrachten, oder damit die schwarze Magie anzuwenden und an diesem Bastard von Muggel zu üben.
Jedoch hatte der dunkle Lord es nicht geschafft, den Vergewaltiger sehr lange am Leben zu halten. Schließlich waren die dunklen Zauber nicht umsonst sehr mächtig, gefährlich und stärker als die weißen. Viele Flüche führten einfach unweigerlich zum Tod und sie waren sich nicht sicher gewesen, ob der Bastard das grüne Licht des Todesfluches, den Harry sprach, überhaupt noch wahrgenommen hatte.
An den einberufenen Todesserversammlungen nahm der Gryffindor ebenso regelmäßig teil und nach diesen zwei Wochen, die für Harry die besten seines bisherigen Lebens waren, sah es so aus, als hatte nun ausnahmslos jeder der Todesser den Potter an der Seite ihres Meisters akzeptiert.
Tom und Harry nutzen ihre gemeinsame Zeit außerdem um sich über alles zu unterhalten was sie noch nicht angesprochen hatten.
Das mit der Prophezeiung war ja bereits geklärt. Tom hatte ihm auch erklärt, dass ihre Gedankenverbindung einfach mit ihrer Seelenverbindung zu tun hatte und nicht mit einem Teil von Toms Seele, die sich in Harry eingenistet haben soll.
Tom wusste natürlich das Dumbledore die Vermutung hatte, Tom habe Horkruxe erstellt und erklärte seinem jungen Gefährten daraufhin genau was es damit auf sich hatte, damit Harry Bescheid wusste, falls Dumbledore mal etwas derartiges zur Sprache bringen sollte.
Dieser hatte seinem Verlobten aufmerksam zugehört und schließlich gefragt, „...  du hast also keine erstellt? Und warum denkt der Alte das dann?"
Tom runzelte die Stirn, „ nun ja...  weil es so mein Überleben und unsere Verbindung erklären würde wenn du zu meinem Horkrux geworden wärst, wenn man nichts von der Seelenverbindung weiß.
Letztendlich habe ich überlebt, weil mich der Avada nur abgeschwächt getroffen hat. Denn der Avada bewirkt eigentlich, dass Körper und Geist einer Person getötet wird. Da er abgeschwächt war, hat er nur meinen Körper getötet aber mein Geist hat weiter existiert. Dumbledore hat es allerdings auf die Existenz von Horkruxen geschoben. Für dein Überleben waren lediglich meine Schutzschilde verantwortlich, die einfach stark genug waren um deinen Tod zu verhindern.
Normalerweise sollte das nicht funktionieren, doch die Gefährtenmagie ist einfach eine unglaublich alte, fast gänzlich unerforschte Magie und hat Unmögliches möglich gemacht. Doch Dumbledore hat es auf einen Blutschutz deiner Mutter geschoben.
Und unsere Verbindung hat er auf mein Seelenteil in dir zurückgeführt und nicht auf die natürliche Verbindung von Seelengefährten.
Der Alte denkt wohl ich habe welche erschaffen, weil ich in der Tat in Betracht gezogen habe dies zu tun und alles darüber in Erfahrung gebracht habe noch während ich selber nach Hogwarts ging.
Doch letztendlich habe ich mich dagegen entschieden. Denn ich bin bereits fast unsterblich, da meine Vorfahren zum Teil magische Wesen sind.
Bei mir sind ihre Gene jedoch nicht so stark durchgekommen, dass es eine Wandlung mit sich gebracht hatte. Lediglich die Augen habe ich von meinen blutsaugenden Vorfahren vererbt bekommen.
Mit unserer Blutverbindung wirst du dich im übrigen wahrscheinlich auch leicht verändern Harry."
Tom hatte eine kurze Pause gemacht, „..... unsterblich ist vielleicht das falsche Wort...  wir werden nur nicht an einem natürlichen Tod durch Altersschwäche sterben, da wir einfach mit ca. 30 aufhören zu altern...  getötet werden können wir aber trotzdem. Darum habe ich über die Möglichkeit von Horkruxen nachgedacht, doch die Gefahr mich selber zu verlieren war mir einfach zu groß. Daher kommt es übrigens auch, dass ich ein so starker Schwarzmagier bin...  ich stamme von Salazar Slytherin persönlich ab, habe starke schwarzmagische Wesen und schwarzmagische Familien in meiner Ahnenlinie. Der Titel 'Lord' wurde mir also vererbt...  ich habe ihn mir nicht selber gegeben, wie viele annehmen."
Harry konnte den aufschlussreichen Schilderungen nur mit großen Augen lauschen und beschloss irgendwann seinen eigenen Stammbaum genauer unter die Lupe zu nehmen, denn das alles erklärte irgendwie nicht warum auch Harry Parsel beherrschte.
Das war nämlich ein Punkt den Tom sich auch nicht erklären konnte, dem sie jedoch irgendwann gemeinsam auf den Grund gehen würden.
Harry erfuhr außerdem, dass der Orden der flambierten Suppenhühner immer noch nach ihm suchte und Dumbledore es wohl in der Öffentlichkeit so hingestellt hatte, als wäre Harry von Todessern entführt worden und machte der Zaubererwelt weiß, dass er alles in seiner Macht stehende versuchte um ihn aus den Klauen von dem- dessen- Namen- nicht- genannt- werden- darf zu befreien.
Lächerlich. Denn Severus hatte berichtet, das Dumbledore nicht wisse, was er noch versuchen solle um seine Waffe wieder in die Finger zu bekommen und sich deshalb entschieden hatte einfach mal abzuwarten. Doch das durfte der Tagesprophet natürlich nicht wissen.
Aber Harry war das alles im Moment auch eigentlich herzlich egal. Denn mit jedem Tag der verging, näherten sie sich der offiziellen Ministeriumsübernahme und ihrer Hochzeit, auf der sie das Blutritual durchführen würden.

Weitere Tage vergingen und nun, eine Woche vor Schulbeginn war es endlich soweit.
Das Ministerium war laut Lucius endlich fast gänzlich im Inneren zerschlagen.
Der dunkle Lord hatte bereits seit seiner Wiedergeburt daran gearbeitet, seine Leute unter Ihnen zu verteilen, Mitarbeiter durch seine auszutauschen, Unterlagen zu entnehmen und sich dicht an den Ministerposten vorzuarbeiten.

Harry lächelte als er den Grund für das aufgeregte Geschnatter unter den Todessern erfuhr, das den ganzen Tag schon bestand in Riddle Manor hatte.
Tom hatte es anscheinend geschafft den Minister in seine Gewalt zu bekommen, ihn dazu zu bringen seine Kapitulation zu unterschreiben und seine freiwillige Einwilligung zur Abtretung des  Ministerpostens zu geben.
Es war also nur noch eine Frage von ein paar Tagen bis alle Aufstände innerhalb des Ministeriums zerschlagen waren und Rodolphus Lestrange sich offiziell Minister nennen konnte.
Jetzt machte das fast schon hibbelige Verhalten von Tom gestern und die durchweg gute Laune auch seinen Todessern gegenüber, durchaus Sinn.
Ebenso seine Aussage ihm gegenüber, „..  ich denke, du wirst den Grund dafür schon morgen im Laufe des Tages erfahren...", als er ihn auf sein fast schon ungewöhnliches Verhalten angesprochen hatte. Harry gluckste als er an den gestrigen Tag dachte. Ein aufgeregter dunkler Lord war aber auch ein echt selten komischer Anblick.
Eigentlich hatte er damit gerechnet, das eine Übernahme spektakulärer ablaufen würde.
Harry blickte etwas abwesend nach vorne, ohne seine Umgebung wirklich wahrzunehmen und steuerte wie auf Autopilot die Bibliothek an.
Immer noch ganz in Gedanken versunken und nahm die sich ihm freudig strahlende Narcissa Malfoy zuerst gar nicht wahr, die ihm mit schnellen Schritten entgegen lief. Erst als Lucius Malfoys Frau vor ihm zum stehen kam und er plötzlich aus seinen Überlegungen gerissen ebenfalls zum stehenbleiben gezwungen wurde um eine direkte Kollision zu vermeiden, nahm er die blonde Schönheit bewusst war und schenkte ihr ein entschuldigendes Lächeln. „Oh..  entschuldige Narcissa...  ich war gerade irgendwie abwesend... "
Die Frau lachte leise, „...  das habe ich gemerkt Harry...", sie strahlte immer noch von einem Ohr zum anderen, „... nun mein junger Lord....  ich dachte mir, es wird langsam Zeit, dass wir uns um deine Garderobe für die bevorstehende Hochzeit kümmern und wollte dir meine Hilfe anbieten."
Nach dieser Aussage zierte Harrys Gesicht ein schiefes Lächeln. Ja...  mittlerweile kannte er die modebewusste Dame doch recht gut und es wäre echt komisch gewesen, wenn sie die Gelegenheit, den Verlobten ihres Lords für seine Hochzeit einzukleiden, nicht beim Schopf gepackt hätte und antwortete ihr nach nur wenigen Augenblicken, „...  ich wäre dir für deine Hilfe wirklich dankbar Narcissa.", und schenkte ihr ein aufrichtiges Lächeln.

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