Kapitel 14

Lächelnd spazierte ich durch Caras Galadhon und erkundete die wunderschöne Gegend, um Lagorsûl zu finden. In den letzten Tagen kam ich nicht dazu ihn zu besuchen, da wir - Legolas, Herendir, Haldir und auch einige Elben seiner Wache - viel im Wald umher wanderten. Die Gegend schien mich zu verzaubern, meine Haare waren immer noch in einem silbernen Ton und die schwarze Farbe der Tätowierungen auf meiner Haut, wirkte viel kräftiger und intensiver. Der Abend rückte näher und es wurde in Caras Galadhon immer dunkler. Leider kannte ich mich hier nicht aus und irrte somit orientierungslos durch die Gänge Caras Galadhons, um mein treues Pferd zu finden.

"Sucht Ihr etwas?", fragte mich eine Person und ich drehte mich zu ihr. "Haldir, Ihr kommt wie gerufen. Ich suche mein Pferd, könntet Ihr mir den Weg zeigen?" "Natürlich, folgt mir.", sagte er und deutete in eine Richtung.

Ich nickte und lief neben Haldir in die Richtung, die er angab. "Wenn Ihr Zeit habt für mich habt, wäre ich Euch dankbar, wenn Ihr mir auch Caras Galadhon zeigt, denn hier würde ich mich auch gerne auskennen.", sagte ich und sah Haldir kurz an. "Das lässt sich machen.", meinte Haldir schmunzelnd. "Euch gefällt Lórien genau so sehr wie mir.", fiel ihm auf und ich nickte. "Das ist wahr.", bestätigte ich und ein Lächeln umspielte meine Lippen. "Ich meine, wem würde Lórien nicht gefallen?", fragte ich. "Zwergen.", antwortete Haldir und meine Miene veränderte sich schlagartig. "Pah, Zwerge. Zwerge wissen nicht was wundervoll ist und was nicht. Viel zu sehr sind sie vernarrt in ihren Schätzen aus Gold.", sprach ich angewidert. "Ihr mögt Zwerge nicht. Wieso?", wollte er wissen. "Dies erzähle ich Euch jetzt lieber nicht.", meinte ich lediglich und stand nun vor meinem Pferd. "Vielen Dank, dass ihr mich zu meinem Pferd geführt habt.", bedankte ich mich und streichelte Lagorsûl. "Gern geschehen.", sagte er.

"Mein Herr, jemand passiert die Grenzen Lóriens.", meldete sich ein Elb der Wachen. Ich sah zu ihm und der Elb nickte mir zu, ich erwiderte die Begrüßung.

"Bringt in Erfahrung wer die Grenzen passiert, ich werde sofort nachkommen.", bestimmte Haldir und der Elb verschwand.

Haldir wandte sich wieder zu mir und sah mich an. "Ich hoffe Ihr werdet den Weg ohne meine Hilfe zurück finden, denn ich muss jetzt gehen.", sagte er. "Ich werde ihn schon finden.", meinte ich und sah in die Richtung, in der der Elb verschwand. "Nun geht, Ihr werdet gebraucht.", fügte ich hinzu und blickte wieder zu Haldir, der nickte. "Bis später.", sagte Haldir und lief los. "Viel Glück!", meinte ich noch und wandte mich zu meinem Pferd. "So, jetzt kümmere ich mich um dich.", lächelte ich und streichelte Lagorsûl liebevoll über den Rücken.

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"Ah, hier steckst du.", machte mich die Stimme Herendirs aufmerksam. "Ich habe dich gesucht.", sagte er und ich sah von meinem Pferd zu ihm. "Warum?", fragte ich interessiert und legte meinen Kopf schief. "Ich habe Lust mit dir zu reden, aber ich bin auch hier um dich zur Mahlzeit holen." Verwirrt sah ich ihn an.

"Es gibt schon Essen?", fragte ich verwundert. Die Zeit schien verflogen zu sein, als ich mich um Lago kümmerte. "Mae.", sagte er und streichelte Lagorsûls Rücken. "Na Großer? Lange nicht mehr gesehen.", sprach er und klopfte sanft auf den Bauch meines Pferdes, bevor er sich wieder zu mir wandte. "Wir sollten los gehen.", ließ er mich wissen und ich nickte. Ich verabschiedete mich von Lagorsûl und zusammen machten Herendir und ich uns auf dem Weg zum Saal.

"Ich bin froh, wenn wir wieder im Düsterwald sind.", sagte Herendir und ich sah ihn an. "Wegen Faeniel?", fragte ich neugierig. "Ja, wegen Faeniel. Ich vermisse sie.", erzählte er und ich schmunzelte. "Ich freue mich darauf, dir wieder zu helfen, wenn du die Schüler unterrichtest. So wie vor einigen Tagen.", grinste ich fröhlich.

"Du meinst, mir wieder ein Messer an die Kehle zu halten?", lachte er. "Unter anderem. Geb dich in Acht, ich werde dir das Leben zur Hölle machen, während des Unterrichts.", grinste ich. "War das gerade eben eine Kriegserklärung?", fragte er grinsend. "Und wie, mein Freund. Aber es geht erst los, wenn wir wieder zurück sind, verstanden?", fragte ich und sah Herendir an, wie er sich schon Streiche ausdachte.

"Na schön.", grinste er mit einem hinterhältigen Blick, den ich zu gut kannte. "Schwöre bei den Valar!", sagte ich fordernd und hielt ihm meine Hand hin. "Ich schwöre bei den Valar, dass wir uns erst im Düsterwald gegenseitig Streiche spielen werden.", schwor er lachend und schlug ein. "Wunderbar, du kannst dich au-" Ein qualvoller Schmerz breitete sich in meinem Kopf aus und ich schrie auf. Es fühlte sich an, als würde mein Kopf verbrennen, als würde man ihn mit tausend Pfeilen durchlöchern. Ich fiel auf die Knie und legte mir meine Hände auf die Schläfen. "Melwen!", rief Herendir entsetzt und ließ sich neben mir auf die Knie sinken, um mich zu halten. Meine Augen brannten und tränten, mein Kopf schmerzte immer schlimmer und ich legte meinen Kopf in den Nacken.

Ich befand mich auf einem riesigen, flachem Feld, umgeben von Menschen, Zwergen und Elben. Wir standen alle beisammen, den Orks, die mehrere Meilen entfernt von uns standen, gegenüber. Entschlossen blickte ich zu ihnen hinüber, wir werden die Schlacht gewinnen! Mein Schwert lag locker in meiner Hand und ich ließ meinen Blick durch die Reihen meiner Verbündeten gleiten. "Wir werden das schaffen!", rief jemand um den Kriegern Mut zu machen. Ich blickte zu Herendir, der etwas bedrückt in die Menge sah und lächelte ihn aufmunternd an. "Herendir, wir haben schon schlimmere Sachen durchgemacht. Wir schaffen das, hörst du? Wir kommen gegen sie an, wir sind in der Mehrzahl. Wir haben drei Heere, die Orks haben nur eins. Die Schlacht wird ein Kinderspiel.", sprach ich in einem sicheren Ton. Herendir sah mich an und umarmte mich. "Wir werden es schaffen.", wiederholte er und löste sich nach einer Weile von mir. Ich lächelte ihn noch einmal an, ehe ich nach Legolas suchte. Legolas war einige Meter von mir entfernt und redete über etwas mit Aragorn von den Dúnedain. "Ich werde zu Legolas und Aragorn gehen. Ich bin in Kürze wieder da.", informierte ich Herendir. "Natürlich, geh ruhig.", sagte er und umarmte mich nochmal. Ich lächelte kurz und machte mich auf dem Weg zu Aragorn und Legolas. Jedoch hielt mich jemand auf, überrascht sah ich zu der Person. "Gandalf, wir dachten du würdest nicht kommen!", sprach ich erfreut und umarmte den grauen Zauberer fröhlich. "Schön das du an unserer Seite kämpfst." "Meine Freunde würde ich doch nie im Stich lassen.", meinte er und lachte leise wegen meiner Reaktion. Trotz der Schlacht, die uns vor bestand, zeigten wir keine Schwäche und lachten. "Sagt mir, wie habt ihr so viele Krieger überzeugen können, mit euch zu kämpfen und wie lange hat es gedauert?", fragte er, als wir bei Legolas und Aragorn standen. Erfreut blickten sie Gandalf an. "Gandalf, wir haben nicht mit dir gerechnet.", sagte Legolas überrascht. "Legolas Grünblatt du hast doch nicht erwartet, dass ich euch alleine lasse?", sagte Gandalf lachend. "Schön das du hier bist, Gandalf.", sagte Aragorn lächelnd. "Tatsächlich konnten wir alle überraschend leicht, mit viel Überzeugung, dazu überreden mit uns zu kämpfen. Den Göttern sei Dank haben wir nicht lange dafür gebraucht.", beantwortete Aragorn die Frage Gandalfs. "Den Göttern sei Dank.", wiederholte Gandalf und blickte zu den Orks, die schon etwas näher kamen. "Sie werden bald hier sein, in ungefähr zwei Stunden.", ließ Gandalf uns wissen und nahm seine Holzpfeife. "Genügend Zeit um noch zusätzliche Vorbereitungen zu treffen.", sagte Legolas und sah zu mir. "Melwen!", das Bild vor meinen Augen verschwand und ich sah Herendir entgegen, wir befanden uns in einem großen Zimmer. Ich saß auf einem Stuhl und sah Legolas hinter Herendir.

"Herendir? Legolas?", fragte ich verwirrt und schloss meine Augen, da sie schmerzten. Meine Stimme war leise. "Wo bin ich?", fragte ich verwirrt und wischte sanft über meine Augen die tränten. Die Tränen flossen an meinen Fingern hinunter und ich öffnete die Augen. Blut? "In Lórien.", sagte Herendir der vor mir hockte. "Warum ist an meinen Fingern Blut?", fragte ich und sah meine Finger an. "Du hast geweint, jedoch keine normale Tränen, sondern Blut.", erklärte Legolas und blickte mich besorgt an. "Wie ist das möglich?", fragte ich, "Was ist passiert?" "An was kannst du dich erinnern?" "Du hast mich zum essen geholt und wir sind zu dem Saal gelaufen. Auf dem Weg bekam ich grauenvolle Kopfschmerzen und fiel auf die Knie.", erzählte ich und schloss wieder meine Augen.

"Du hast vor Schmerzen geschrien. Deine Augen waren ganz weiß und sie haben geblutet. Ich habe versucht dich zu beruhigen, doch du warst irgendwie... bewusstlos. Du warst wie ausgewechselt.", sagte Herendir und sah mich besorgt an. "Du hast die ganze Zeit geredet, aber man konnte dich nicht verstehen. Es war, als hättest du eine andere Sprache gesprochen.", fügte Legolas noch hinzu.

Ich hörte wie die geschlossene Tür geöffnet wurde und jemand eintrat. "Galadriel und Celeborn sind eingetroffen.", sprach Haldir und es blieb ruhig. Ich öffnete die Augen und blickte zur Tür. Haldir stand nun neben der Tür und sah zu uns, als zwei Elben das Zimmer betraten.

"Hallo, Tochter.", sprach Galadriel und blickte mich mit Celeborn an.

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Na, was sagt ihr?

Und was ich ansprechen wollte; ich habe nun über 650 reads mit dieser Geschichte erreicht. Das ist unglaublich! Vielen lieben Dank! Ich hätte nie gedacht, dass ich so viele reads erreiche, das ist echt krass. Nochmal; vielen lieben Dank! Vielen Dank für die Votes und Kommentare. Ich freue mich echt riesig, wenn ich sehe wie viele Leute ein Kapitel gelesen haben, Leute voten und Kommentare schreiben. Mein bester Freund kann es bestätigen. ;) Außerdem danke ich meinem besten Freund Philipp dafür, dass er mich seit dem Anfang dieser Geschichte unterstützt!

Falls euch das Kapitel gefallen hat, lasst es mich doch mit einem Vote oder Kommentar wissen. :)

- Michelle 09.01.2016

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