Luczia erzählt
Hallo mein Name ist Luczia. Ich bin 20 Jahre alt, bin verheiratet und habe 1 Tochter.
Ich werde euch meine Geschichte erzählen:
Als ich noch ein Kind war, habe ich in einem kleinen Dorf gelebt. Meine Eltern verdienten früher sehr viel im Jahr und wir zogen nun alle paar Jahre um, weil sie nicht mehr so viel verdienten.
Ich habe blonde Haare und sehr herausstechende Augen. Das Blöde ist, ich trage eine große braune, schwarz gepunktete Nerdbrille.
Doch eines Tages bekam ich eine feste Zahnspange mit Mundschutz, weshalb ich sofort unbeliebt bei den Kindern wurde. Eigentlich mochten einige Kinder mich und andere nicht.
Ich war immer zu Hause und versteckte mich bis meine Eltern von der Arbeit heimkamen. Zum Glück merkten sie immer schnell, dass etwas nicht stimmte. Denn sie wussten, wie die Kinder mit mir umgingen.
Somit zogen wir um, in ein kleines Dorft, denn meine Eltern hassten große Städte. Genauso wie ich.
Als ich eine Woche in dieser Stadt wohnte, fingen nur noch mehr Kinder an, mich zu hassen. Ich kann also nur sagen, dass es schlimmer wurde. Es kam soweit, dass ich gemobbt und gehänselt wurde und ihr könnt mir glauben, wie schrecklich das war.
Ein Jahr ist vorbei und ich bekam meine Spange raus. Damit hatte ich die schönsten Zähne in der Stadt. Im Gegensatz zu den Erwachsenen oder den Kindern.
Aber Mama und Papa wollten nicht mehr länger hier bleiben und somit zogen wir nach 2 Jahren mal wieder um.
Die Kinder mochten mich nicht, aber sie bewunderten meine Zähne. Nach dem Umzug ging ich mit meinen Eltern zum Optiker.
Wir kauften eine bessere und schönere Brille für mich. Es war keine Nerdbrille mehr. Zum Glück waren wir bei dem richtigen Optiker und der fand sofort die passende Brille.
Zu Hause angekommen, gingen wir dann Essen. Irgendwo in einen Lokal/Restaurant. Sofort wurde ich beliebt und alle sagten, dass ich eine schöne Brille hätte und meine Zähne ja so toll strahlten. ,,Luczia, sie sind Neidisch auf dich, weil du eine passende Brille hast, deine Zähne gerade sind und sich die Eltern sowas nicht leisten können .'', sagte meine Mutter zu mir. ,,Denk an ihre Worte'', erinnterte mich mein Vater immer wieder daran und ich nickte.
Die nächsten Tage liefen immer so ab, dass die Kinder mit mir spielen wollten. Wir blieben solange draußen, bis es dunkel wurde. So konnten meine Eltern in Ruhe arbeiten und ich konnte mit meinen ,,Freunden'' spielen.
10 Jahre später.
Ich bin nun 14 Jahre alt und es gab schlechte Nachrichten von meinen Eltern. ,,Schlechte Nachricht, wir müssen wieder umziehen. Wir verdienen nicht mehr so viel. Es tut uns leid, aber so ist es leider...Das Leben. Eigentlich wollten wir ja hier bleiben, aber leider wurde unser Traum mal wieder zerstört.'', erklärte meine Mutter traurig. Mein Dad ist auch total traurig gewesen. ,,Die letzten Umzüge waren nur für dich gewesen, damit du gut aufgehoben bist und dass dich niemand mehr ärgert.'', rief mir mein Vater entgegen.
Ich verabschiedete mich von meinen Freunden und wir versprachen uns alle, dass wir uns besuchen würden.
Gerade erst ins Auto gestiegen, fing ich sie jetzt schon an zu vermissen und sie mich auch. Meinen Eltern ging es genauso, wie mit den anderen Erwachsenen.
Im Dorf wieder angekommen, waren wenigsten die Erwachsenen nett und behandelten mich so, als sei ich ihr eigenes Kind. Und dann ging die Mobberei wieder von vorne los.
Nach 3 Monaten konnte ich nicht mehr und war mit den Nerven komplett fertig. Ich lief weg. Tief in den Wald und weinte mich bitterlich aus.
Ich wünschte mir, dass mich keiner mehr findet und dann passierte plötzlich etwas.
Ich verwandelte mich in einen sehr schönen Vogel. Ich versuchte zu hüpfen. Zum Wasser um mich zu betrachten. Ich war ein Eisvogel. Was es hier in diesem Land überhaupt nicht gab.
Die nächsten Tage versuchte ich fliegen zu lernen.
Paar Jahre später, versuchte ich mich zu einem Menschen zurück zu verwandeln. Es klappte. Ich war ein Wunschvogel, denn ich konnte mich verwandeln.
Ich ging in das Dorf, kaufte mir neue Kleidung und verschwand wieder im Wald. Ich bewunderte mich als Vogel im See, wie ich schöner wurde.
Jahr für Jahr wurde ich immer schöner. Als ich in Menschengestalt zum See ging, betrachtete ich mich und wusch mich ordentlich. Keiner der Vögel machte mich an, damit war ich froh, dass ich in Ruhe allein sein konnte.
Heute war mein großer Tag. Ich würde 17 Jahre alt werden. Ich wollte mein Geburtstag nicht als Vogel feiern sondern als Mensch.
Ich gähnte und strecke mich in meinem Nest und sang ein fröhliches Lied, worauf andere Vögel mitsangen.
Ich flog mit einem Schwung zum See. Ich drehte mich um, um sicher zu sein, dass mich keiner sieht, wenn ich mich wieder verwandle.
Keiner war da. Ich schloss die Augen und wünschte mir, dass ich wieder ein Mensch bin. Ich spürte tief in mir, wie ich mich anfing zu verwandeln und dann öffnete ich meine Augen und ging zum Versteck, wo sich beine Klamotten befanden. Ich grub es aus und lief zum Wasser, um es zu waschen. Nebenbei machte ich Feuer, damit sich das Kleid trocknet. Das Kleid war an einem Stock befestigt und ich ging in den See und schwamm eine sehr große Runde, bis mir kalt wurde und ich sauber war.
Ich schwamm raus und schaute nach, ob das Kleid trocken war. Sofort schlüpfte ich rein und holte mein Handtuch und legte mich ans Feuer hin, während mir die Sonne entgegen strahlte.
,,Happy Birthday zu deinem 17ten, Luczia'', sprach ich zu mir selbst und machte ein Nickerchen.
Auf einem Baum beobachtete mich heimlich ein Junge.
Er sah auch, dass ich noch vor kurzer Zeit ein Vogel war und mich dann in einen Menschen verwandelt hatte. Er wäre fast umgefallen, denn so was gab es wirklich nicht.
Die Sonne ging unter und ich lief zurück zu meinem Versteck und legte mein Kleid und mein Handtuch dort ab. Dann verwandelte ich mich wieder in einen Vogel. Ich flog zu meinem Nest und schlief ein.
Mit dem Essen hatte ich wirklich so meine Probleme, aber ich kannte hier nette Vögel, die mir gezeigt hatten, welche Früchte ich essen darf und welche nicht. Mit meinem Zwitschern erklärte ich ihnen, dass wir uns nun Früchte sammeln sollten. Dann trafen wir uns am See und flogen an ein paar schönen Früchten vorbei, die wir auch sofort einsammelten und aßen. Der Tag war vorbei und ich war total froh und satt.
Der Junge gaffte mir jeden Tag nach, doch ich sah ihn nicht. Aber ich fühlte mich wirklich sehr beobachtet.
Somit verging das Jahr mal wieder wie im Fluge. Jeden Tag ging ich baden und somit beschloss ich eines Tages, mein Handtuch nicht mehr zu verstecken sondern immer in meiner Nähe zu behalten, an einen Baum unter mir befestigt.
Mein 18. kam immer näher. Dann war es endlich soweit. Noch mehr Sonnenstrahlen und es war heiß. Zum Glück hatte ich einen Bikini in den letzten Tagen gekauft. Niemand fragte sich, wer ich bin und wo ich herkam. Ja, die Erwachsenen erkannten mich sofort, aber sie sagten nichts, sie winkten mir nur zu. Das tat ich auch. Ich winkte ihnen zurück. Die Kinder, mit denen ich aufgewachsen war, erkannten mich nicht mehr, aber ich erkannte sie alle sofort, denn sie alle sahen noch gleich aus. Einige haben sich auch verändert. Zum Glück wusste keiner von ihnen mehr, wer ich war, denn ich habe mich Jahr für Jahr immer mehr verändert. Ich hatte heute vor, meine Eltern wiederzusehen. Nach so langer Zeit. Sie machten sich bestimmt Sorgen um mich!
Ich stand heute noch viel früher auf, schwamm eine schnelle Runde und ging in das Dorf. Die Leute winkten und kamen auf einmal zu mir. ,,Hallo Luczia, wie geht es dir?'', fragten sie mich. ,,Danke gut.'', erwiderte ich leise.
,,Du willst wissen wo deine Eltern sind, oder?'', wollte eine ältere Dame gern wissen. Ich nickte.
,,Sie sind umgezogen. Es ist das kleine Haus am Ende der Straße'', sagte sie.
Ich bedankte mich bei ihr und machte mich sofort auf den Weg. Ich war gerade erst vor der Tür und schon fing ich an wie wild zu klingeln. Sofort wurde die Tür geöffnet. Meine Eltern erstarrten, als sie mich sahen. Sie erkannten mich nicht sofort. Ich schaute sie an wie ich es früher gemacht hatte und hoffte, dass sie mich erkennen würden. ,,Luczia?'', war das Einzigste, was sie von sich geben konnten. Ich nickte mal wieder. Mama und Papa ließen mich rein und dann wurden mir Fragen gestellt ohne Punkt und Komma. Dann gratulierten sie mir zu meinem Geburtstag. Nachdem sich der Abend genähert hatte, ging ich zurück in den Wald. Ich wollte noch einmal baden gehen und ich war froh, dass ich bei meinen Eltern war.
An der Stelle, wo ich gerne lag, saß ein Junge auf meinem Platz. Empört maschierte ich zu ihm und erklärte ihm, dass das mein Platz ist. Doch der Junge kam mir bekannt vor.
,,Ich habe auf dich gewartet'', flüsterte er mir zu und ich nahm neben ihm Platz.
,,Luczia, ich weiß du erkennst mich nicht sofort wieder, aber ich war doch derjenige...Als du uns vor 10 Jahren wieder verlassen hattest...Ehm...Ich bin Luke und habe dich ein Jahr lang beobachtet.", sagte der Junge zu mir. ,,Luke, du warst es der mich beobachtet hat?", nuschelte ich. Er nickte. ,,Ich wusste es, ich hab gespürt dass mich jemand beobachtet. Sag jetzt bloß nicht, dass...'', unterbrach ich mich selbst. ,,Doch das habe ich, weil es interessant war, dass sich ein Eisvogel im Wald versteckt und dort auch noch lebt.", gab dieser beschämt von sich. Mir klappte der Mund auf.
,,Als du mit deinem Eltern in unserem Dorf eingezogen bist, wusste ich sofort, dass du die Frau meiner Träume bist. meine Zukunft. Aber nach 10 Jahren, musstest du wieder mal umziehen. Meine Eltern sagten mir, dass ich hier für eine bestimmte Zeit lang wohnen soll, damit ich meinen Großeltern eine Freude bereite. Aber sie wussten auch, wo du wohnst. Letztes Jahr, als du 17 geworden bist, hatte ich dich endlich gefunden, wie es meine Eltern und Großeltern gesagt hatten. Seitdem habe ich dich im Auge behalten bis zu deinem 18ten Geburtstag. Und wollte dich überraschen.'', erzählte mir Luke.
,,Tolle Überraschung.'', piepste ich. ,,Ok das hört sich jetzt vielleicht etwas kitschig an, aber ich würde alles für dich tun und endlich habe ich dich gefunden, da will ich dich nicht nochmal gehen lassen.'', versprach er mir.
Wir sprachen noch sehr lange miteinander, bis es stockdunkel war.
,,Ich habe das Gefühl, dass du mich als Eisvogel mehr magst.'', brachte ich es aus mir raus und machte eine endlos lange Pause. ,,Ich merke, dass du dich zu dieser Magie hingezogen fühlst.'', beendete ich schließlich den Satz und schaute Luke an. ,,Du weißt anscheinend nicht, warum ich dich mag...oder?", fragte dieser aufgeregt. Ich antworte nicht. Wie denn auch, ich wusste es ja selbst nicht einmal.
,,Nun ja, du bist so schön wie eine Göttin. Wie Aphrodite oder die schöne Helena. Ich liebe dich über alles. Du bist sogar noch schöner, als diese Göttinen.", wisperte er dicht an meinem Ohr und ich bekam eine Gänsehaut. Ich drehte den Kopf zu ihm um und sah in seine wundervollen Augen. Und zum ersten Mal fand ich haselnussbraune Augen wirklich sehr interessant. Er kam mit seinem Gesicht immer näher und dann küssten wir uns. Es war ein zärtlicher Kuss, der nur von Liebenden kommen konnte. Ein Kuss, der mein Herz schneller schlugen ließ. Nach dem wundervoll, langen Kuss, redeten wir noch lange und wir schliefen ein. Ich liebte diese Wärme, die ich in seinen Armen spürte.
Am nächsten Morgen dachte ich, es wäre alles nur ein Traum, doch als ich mich umdrehte sah ich, dass es nicht mal im Geringsten ein Traum war. Luke lag neben mir und ich spürte, dass mich endlich einer wahrnahm. Ich kuschelte mich noch enger an Luke, wie ein Kind, dass sich an seine Eltern kuschelte, wenn es Angst vor dem Blitz hatte und wartete, bis er endlich aufwacht. Als er endlich seine Augen aufmachte, küsste ich ihn noch einmal leidenschaftlich und gingen dann baden. Nachdem wir gebadet hatten, beschlossen wir auch seine Großmutter zu besuchen.
Sie waren wirklich sehr nett und ich spürte auch, dass ich bei Luke ganz gut aufgehoben war. Er war einfach nur mein Traummann und ich war sowas von glücklich, dass er mich gefunden hatte.
Später besuchten wir noch einmal meine Eltern, um ihnen zu sagen, dass ich mit Luke wegziehe. Ich weiß es war zwar etwas zu früh, aber ich wollte es und er wollte es auch. Nichts und Niemand konnte sich noch in unser Glück einmischen.
Meine Eltern halfen uns bei dem Umzug und alle Kinder mit denen ich früher gespielt hatte, erkannten mich schon gar nicht mehr. Aber als sie Luke sahen, wussten sie sofort, dass es nur ich sein kann.
Ich kaufte mir Kontaktlinsen und damit passte alles.
Ich erzählte die Geschichte meinem Freund und der zwang mich, dass ich sie schreiben soll.
Also schrieb ich meine Lebensgeschichte und Luke gab es seinem Freund, damit dieser sie veröffentlichen kann.
Jetzt konnte man das Buch überall kaufen und ich wurde wirklich sehr beliebt damit. Das Ende habe ich aber noch nicht erlebt.
Ich habe es nur geschrieben und ich und Luke würden nach diesen Vorstellungen leben. Wir haben eine Tochter und würden glücklich, bis an unser Lebensende leben.
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