12 | Neue Hoffnung
Erschöpft sank ich auf das weiche Moos. Meine Freunde ließen sich neben mir auf dem Waldboden nieder.
,,Du bist besser geworden, Ginny", murmelte Ron zu seiner Schwester. Diese freute sich über das Lob, doch ihre Augen funkelten herausfordernd.
,,Wenn wir so weiter üben, bin ich bald so gut wie ihr. Dann werden die anderen aus meiner Stufe staunen und ich kann ihnen endlich zeigen, dass ich besser bin als sie."
Eine Weile herrschte Schweigen und jeder beschäftigte sich mit den eigenen Gedanken. Neville durchbrach die Stille. ,,Ich gehe zurück zum Schloss, muss noch ein paar Hausaufgaben fertig machen."
Wir anderen seufzten gequält auf, als er uns an die Berge voller Arbeit errinnerte, doch insgeheim mussten wir ihm Recht geben.
Zwei Stunden lang hatten wir pausenlos trainiert, unsere Zauberfähigkeiten verbessert und neue Sprüche dazu gelernt. Jeder war bis an seine Grenzen gegangen. Doch nun mussten wir uns wieder unserem Schulleben zuwenden. Ich hatte schon ein schlechtes Gewissen, weil ich in der Zeit genauso gut meine Hausaufgaben hätte machen können. Die sind aber nicht so wichtig, ermahnte ich mich, auch wenn mir der Gedanke jedes Mal aufs Neue schwerfiel.
Gemeinsam verließen wir den Verbotenen Wald, wobei uns zu unseren Glück keine anderen Geschöpfe begegneten. In dem magischen Wald hatte ich mich noch nie wohlgefühlt, überhaupt war ich niemals so tief in ihm drinnen gewesen.
Wir schlenderten unauffällig zurück und hoch zum Schloss, wo nur vereinzelte Schüler zu sehen waren. Vor der fetten Dame blieben wir stehen und Harry murmelte das Passwort: »Zahnpastete«.
Wir traten ein. Harry, Ron und Neville verschwanden im Jungen-Trakt, Ginny und ich holten unsere Schulsachen und gingen damit in die Bibliothek.
,,Wir sehen uns später." Damit ging Ginny zu ihren Schulkameraden, während ich mich an einen freien Tisch setzte. Die erste Aufgabe, ein Aufsatz in Muggelkunde, legte ich auf den Platz, suchte mir die passenden Bücher und machte mich an die Arbeit. Nach zwei Stunden hatte ich alles erledigt, darunter Aufgaben von Verteidigung gegen die dunklen Künste und ein weiterer Aufsatz von Geschichte der Magie. Auf dem Weg zurück in den Gemeinschaftsraum hielt ich wachsam nach Malfoy und Grave Ausschau, sah sie aber nicht. Darüber war ich unglaublich erleichtert, denn allein der Gedanke an die Beiden jagte mir einen Schauder über den Rücken. Meine Gedanken schweiften wieder zu dem Tag, an dem sie mich entführt hatten. Eine Gänsehaut breitete sich auf meinen Armen aus. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass Malfoy zu so etwas fähig war. Klar, er war ein Idiot, aber das? Versuch einfach, nicht mehr daran zu denken, sagte ich mir und verbannte diese düsteren Gedanken aus meinem Kopf.
Bevor ich durch die Tür des Gemeinschaftsraums von Gryffindor treten konnte, fing Professor McGonagall mich ab.
,,Miss Granger, darf ich Sie kurz sprechen?"
Ich war überrascht, ließ mir aber nichts anmerken. ,,Ja, klar."
Sie nahm mich zur Seite, denn nun kamen auch andere Schüler, die in den Gemeinschaftsraum wollten.
McGonagall räusperte sich.
,,Ich hab sie und ihre Freunde vorhin aus ... aus dem Verbotenen Wald herausgehen sehen. Können sie mir das erklären?"
Ich biss mir verzweifelt auf die Lippe. Waren wir etwa aufgeflogen?
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Soooo.... Das 12. Kapitel ist endlich fertig! 💖📚
Denkt ihr Hermine bekommt Ärger von McGonagall?
Oder wird sie eine Ausnahme machen?
Bis zum nächsten mal😊❤
~Sonnenfunke
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