Morgens Teil 6
Callum war es nicht gewohnt lange oder länger am Stück zu schlafen. Das wäre das Dümmste, was man auf der Straße tun sollte. Da könnte einfach zu viel passieren. Und außerdem müsste er versuchen den Verlust vom letzten Abend wieder gut zu machen. Das war alles voll okay bei diesem Typen und seinem Hund, aber mit den knapp vierzig Pfund, die er Jem aus der Jacke geklaut hatte, würde er nicht weit kommen. Zum Glück war es früh am Samstagmorgen, was bedeutete, dass jetzt 'ne Menge Typen erst aus den Clubs der Stadt kamen und wer es nicht geschafft hätte, wen abzuschleppen oder abgeschleppt zu werden, der war womöglich auf der Suche nach einer schnellen Nummer mit jemandem, der es sich nicht leisten konnte wählerisch zu sein. Sechzig Pfund müssten mindestens drin sein. Mit ein bisschen Glück würde es ein Kerl sein, der selbst so betrunken oder bedröhnt genug war, dass Callum auch einfach abhauen könnte, sobald er das Geld hatte. Samstagsmorgens war das drin. Mit dem University of Oxford Sweater würde er bestimmt auffallen und einen halbwegs anständigen Preis verlangen können. Hauptsache, es ging schnell. Seine Hände begannen bereits zu zittern und sein Magen krampfte sich zusammen. Damn, warum hatte dieser Jem nicht mehr Geld in der Jacke gehabt?!
Nach ein paar Straßen kam Callum in einer der Hinterstraßen von Euston Station an. Dort brauchte er nicht lange an der Hauswand zu lehnen, bis ein Taxi anhielt und der Fahrer ihm ein Zeichen gab, sich zum hinteren Fenster zu begeben. Callum schlenderte wie gewohnt, verstellt lässig dorthin und schaute zum Fenster hinein. Mittelalter, fetter Typ im Polyester-Anzug. Leckte sich direkt über die Lippen bei Callums Anblick. „Was willst du?", fragte Callum.
„Was machst du?"
„Für dreißig blas ich dir einen, für fünfzig kannst du das bei mir tun. Für hundert kannst du ficken. Nur mit Gummi, alles andere ist extra."
„Los, steig ein."
Callum tat, was er sollte. Der Mann im Wagen roch nach billigem Alkohol und Callum wünschte sich, er hätte selbst irgendwas genommen, um die Sache erträglicher zu machen. Fuck!
„Wo geht's hin?"
„Ist doch egal, hast du 'nen Namen, Kleiner?"
„Ich heiß' Chris."
„Und, willst du ficken, Chris?"
„Aber ja. Dann krieg' ich hundert."
Der Typ schnaubte verächtlich durch die Nase. „Hinterher, Kleiner, hinterher. Ich mach das nicht zum ersten Mal."
Das hatte sich Callum schon gedacht, aber er ließ sich nichts anmerken. Das warf nur den Plan über den Haufen, sich mit den hundert Pfund in einer Kurve aus dem Taxi zu rollen. Im Falle von dem Polyester-Fettsack wären hundert ohne ficken besser als mit. Verflucht! Hoffentlich hatte der Kerl nicht auch noch irgendwelche speziellen Vorlieben. Während das Taxi zu irgendeinem Stundenhotel fuhr, versuchte der Lockenkopf abzuwägen, ob er notfalls mit dem Kerl fertig würde. Da der angetrunken und fett war, wäre Callum im Ernstfall sicher schneller und wendiger. Gott, wie er das hasste! Einzig und allein die Aussicht auf den heiß ersehnten Schuss ließ ihn ruhig bleiben, als der Typ ihm direkt eine Hand auf den Schenkel legte. Callum hatte gelernt, nicht zurückzuzucken. Er schob die Hand nur wieder höher, als sie tiefer ging. „Vorschuss is' nich'."
Als der Wagen vor einem schäbigen Haus hielt, bezahlte Polyester den Fahrer und Callum stieg aus. Er kannte den Laden schon. An der Rezeption gab es auf Anfrage Kondome. Nicht, dass sich die Betreiber um Safer-Sex scherten, aber ein Laden wie dieser war auf der roten Liste so ziemlich jeder Charity, die solche Dinge gratis verteilte. Wieder bezahlte Polyester und Callum schnappte sich drei, vier Kondome vom Tresen. Dann folgte er dem Typen die Treppe rauf. Das Zimmer lag zum Hof und das Fenster war in der Nähe der Feuerleiter, wie er sofort registrierte. Wachsamkeit und Fluchtbereitschaft waren sowas wie seine Hauptinstinkte geworden, er könnte nicht mehr sagen seit wann. Der Fettsack ging direkt ins Bad und wies Chris an, sich schon mal bereit zu machen. Das hieß so viel wie zieh dich aus und der Ton, in dem das kam sagte auch noch so viel wie ich nehm' dich mir gleich so richtig vor. Callum tippte auf Frust im Job und Frust in der Ehe. Er zog seine Jacke aus und den University of Oxford Sweater über den Kopf, der noch einen leichten Duft nach Jems Wohnung und Earl Grey hatte. Dann waren Schuhe und Hosen dran. Er legte alles zwischen Tür und Fenster auf einen schäbigen, alten Stuhl. Dann kramte er im Nachttisch, wo er tatsächlich eine Tube Gleitmittel fand. Auch die Bettlaken machten einen halbwegs anständigen Eindruck. Also versuchte er sich einzureden, dass es sein Glückstag wäre. Ein fetter Kunde, der nicht lange durchhalten würde, ein Bett und Safer Sex. Trotzdem wurde ihm kalt, er bräuchte dringend einen Schuss. Polyester kam aus dem Bad grinste breit und leckte sich über die Lippen, als er Chris sah.
„Fuck, mein Junge, du bist ein echtes Fucktoy."
„Ich bin nicht dein Junge. Sag einfach nur, wie du mich willst."
Polyester grinste, schwitzte und schien echt zu überlegen. Das war der Moment, wo Callum entschied, die Sache voranzubringen. Er hätte nicht ewig Zeit. „Zieh die scheiß Jacke aus", sagte er, half dem Typen hinaus und legte sie zur Seite. Da musste das Geld drin sein... Dann schob er ihn zum Bett und ließ ihn sich hinsetzen. Er selbst setzte sich rittlings auf seinen Schoß. Für einen Moment sah es aus, als bekäme Polyester irgendeinen Anfall, aber dann grinste er wieder und legte die Hände um Callums Hüfte. „Du bist so... geil!", brachte er hervor. Callum machte sich an seinen Hemdknöpfen zu schaffen und leckte ihm eine Spur über die Brust. Geil war er überhaupt nicht, aber die Geilheit von dem Fettsack war nicht zu übersehen. Callum öffnete ihm Gürtel und Hose, dann stieg er ab. „Sieh zu, dass du aus deinen Hosen rauskommst", wies er ihn an. „Verdien dir dein Geld", gab der Fettsack zurück und legte sich nach hinten aufs Bett. Callum verdrehte genervt die Augen, dann zog er dem Typen die Hosen runter und die Schuhe aus. „Und jetzt komm zu Daddy!"
Callum erschauerte. „Red' nicht so 'ne Scheiße. Ich bin nicht dein Junge und du nicht mein Daddy!"
„Jetzt hab' dich nicht so. Komm her..."
Callum riss sich zusammen und setzte sich zurück auf die Schenkel des Mannes, dessen Erektion bereits vor ihm aufragte. Er nahm das Teil in die Hand und begann damit, seine Hand daran auf und nieder zu bewegen. Der Typ fing an zu stöhnen und zu zucken. Mit Glück würde das nicht lange dauern. Aber Polyester war sich offenbar bewusst, was er eigentlich vorgehabt hatte. „Komm her zu Daddy", stammelte er wieder und legte eine seiner Hände über die von Callum. Der Griff war so fest, dass Callum darüber fast mehr erschrak, als über die verfickten Worte. Er beugte sich zu ihm vor und legte eine Hand stützend auf seine Brust. „Hör damit auf! Ich komme schon." Polyester stöhnte und lachte glucksend. „Mach hin!", wies er Chris dann an, „Fff... ficken...ich will...fff..." Callum verstand. Er angelte nach Gleitmittel und Kondom auf der Bettdecke und begann, den Fettsack und sich selbst vorzubereiten. Als er ihm das Kondom überstreifte, biss sich Polyester in die Lippe und zischte, als das kühle Gleitmittel dazu kam. „Dddaddy ist ...soweit...", verkündete er dann und Callum beschloss, es einfach zu ignorieren bis es vorbei war. „Blöder Arsch", murmelte er und machte sich daran, den Fettsack so zu besteigen, dass er seine Erektion in sich aufnehmen konnte. Langsam, Stück für Stück, ließ er sich auf ihm nieder, bis er ganz unten war. Es zog ihm durch und durch. Der Fettsack stöhnte und zuckte. „Halt still, verdammt", ächzte Callum und drückte Polyester in die Matratze. Er brauchte einen Moment, um sicher zu gehen, dass er den nicht gerade kleinen Schwanz des Typen ertragen könnte. Dann, erst dann, begann er mit vorsichtigen, rhythmischen Bewegungen. Es zog, er biss die Zähne zusammen. Mit etwas Geschick würde er es hinkriegen, dass ihn Polyesters Schwanz auch stimulieren würde, was alles erträglicher machen könnte. Er versuchte es mit einer leichten Veränderung der Position, lehnte weiter vor, aber das brachte nicht wirklich den erhofften Effekt. Shit! Der Atem des Mannes unter ihm ging dafür deutlich stoßweise, er schwitzte wie ein Schwein und begann zu fluchen. „Fuck! Ja... los mach, ... böser Junge,... fuck..." Callum schloss die Augen und versuchte, sich auf sich selbst zu konzentrieren. Sein Herz raste, ihn schwindelte, aber das war das Verlangen nach Heroin, das war keine Lust. Vor, zurück, wieder vor, wieder zurück... Die Hände des Fettsacks griffen nach ihm und bevor es ihm gelingen würde, sein Gesicht zu fassen, packte Callum sie eine nach der anderen und legte sie an seine Pobacken. Polyester griff gierig zu, ihm gefiel das lautstark. Er begann sich zu winden und kam endlich mit einem widerlichen Aufstöhnen und einer unvorhersehbaren Wucht, die Callum verkrampfen ließ. Der schrie fast auf und stützte sich vornüber mit den Händen neben Polyester auf, der sich noch einmal mit aller Macht in ihm aufbäumte und dann, endlich, endlich erschöpft liegen blieb. „Hast du gut gemacht, ... mein Junge...Daddy ist... zufrieden..." Das reichte jetzt! Callum erhob sich, sodass der Typ aus ihm hinausglitt. Er entsorgte das Kondom und ging ins Bad, um sich notdürftig zu säubern. Als er zurückkam, warf er Polyester auch ein Handtuch hin. Der lag noch immer völlig fertig auf dem Rücken und ächzte, aber Callum würde den Teufel tun und zusehen, dass er wegkam. Er zog sich so schnell es seine zitternden Hände zuließen an, dann kramte er hastig in der Anzugtasche von Polyester nach dessen Brieftasche. „Was machst du?", fragte der und blickte hoch. „Ich verschwinde. Hier!", sagte Callum und zeigte dem Typen, die Scheine, die er nahm, „Hundert für den Fick und nochmal fünfzig extra für deinen total bescheuerten Daddy-Kink. Blöder Wichser!" Damit eilte er aus der Tür und schmiss die hinter sich zu. Polyester rief noch irgendeinen Protest hinter ihm her, aber da war Callum schon fast draußen. Als er endlich draußen war, schaffte er es bis zur nächsten Ecke, wo er sich übergeben musste. Dann riss er sich zusammen und suchte den nächsten Typen, der ihm H verkaufen würde...
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