Liebster Teil36

Als das Dinner vorbei war, war es auch schon recht spät und Jem schlug Cal vor, schon mal in sein Zimmer zu gehen, während er noch kurz mit Buster vor die Tür ging und ein paar Handtücher organisierte. Er wollte die Gelegenheit nutzen, seine Nachrichten auf dem Handy zu checken. Vielleicht gab es schon was Neues von Roger und tatsächlich hatte der ihm eine Nachricht gesendet. Jem ignorierte alle anderen mails und las direkt, dass Roger jemanden angerufen hatte, mit dem er jetzt direkt am nächsten Tag verabredet war, um in den Akten nach den Robinson Brüdern zu suchen. Das war fantastisch und Jem bat Roger, ihn direkt anzurufen, wenn er etwas herausgefunden hätte. „Wart's ab, Buster. Das hier wird noch 'ne richtig große Sache!", sprach er zu dem Hund, der ihn zwar nicht verstand, aber mit dem Schwanz wedelte, als wenn's so wäre. Wieder im Haus brachte er Buster in die Küche, wo sie seinen Schlafplatz hergerichtet hatten, wünschte dem Hund eine gute Nacht und machte sich auf in sein Zimmer. Dort war Callum unter die Dusche gegangen und das Licht aus dem Bad fiel durch einen Türspalt auf den Teppich. Sonst war es dunkel im Raum. Eine Dusche wäre jetzt genau das Richtige und Jem streifte direkt seine Schuhe ab und schlich leise an die Badezimmertür heran. Von dort aus sah er Cal, der sich gerade den Schaum von den Haaren spülte. Er hatte ihm den Rücken zugewandt und der Schaum lief zwischen seinen Fingern durch, über Nacken und Schultern und schließlich seine perfekte Kehrseite. Jem genoss den Anblick für einen zu kurzen Moment, denn Cal hatte ihn bemerkt. „Glaub nicht, dass ich nicht merke, wenn du da bist. Und komm her, wenn du meinen Arsch anfassen willst." Er schaute Jem auffordernd lächelnd über die Schulter an.

Jem grinste und begann, sich weiter auszuziehen. „Wer sagt, dass ich nur den anfassen will..."

„Wird das denn heute noch was, Cowboy?", scherzte Callum und Jem versuchte lachend, sich zu beeilen. Kaum war das letzte Teil zu Boden gefallen, da zog Callum ihn auch schon zu sich unter die Dusche. Er drängte sich an ihn und seine Lippen suchten und fanden die von Jem, während das warme Wasser an ihnen herunter floss. Jem ließ sich rückwärts an die Wand schieben und strich mit seinen Händen über Callums Seiten, während der in seinem nassen Haar wühlte. Die ganze Anspannung des Tages würde sich also im Sex entladen, darauf hätte Jem eigentlich wetten können. Callum schmeckte ein wenig nach Shampoo oder Seife, eins davon oder beides und Jem spürte inzwischen nicht mehr nur das Wasser auf seiner Haut kribbeln. Callum war dieses Mal nicht nur fordernd, sondern auch wild. Er küsste inzwischen Hals und Brust und seine Hände wanderten an Jems Hüften und Schenkel. Er schob Jem ein Bein zwischen seine Beine, sodass sich ihre Erektionen berührten und rieben. Jem spürte die Wand nicht mehr, sondern nur noch den heißen, nassen Körper von Cal, der sich fest an seinen presste. Und es war nicht genug, Jem wollte mehr, mehr von Callum spüren. Er bekam ihn mit den Händen im Haar zu fassen und küsste ihn gierig, dann hörte er sich selbst stöhnen, „nimm mich, mach schon." Callums schwerer Atem stockte kurz, aber merklich, er hatte verstanden und schaute ihn mit großen Augen an. Jem nickte nochmal. Er war sicher, er wollte es, jetzt, hier, von Callum. Der machte sich nun von ihm los. Warum, wieso? Jem war irritiert. Callum bemerkte Jems Zustand. „Nicht so", erklärte er etwas atemlos, „komm...ins Bett." Jem verstand jetzt. Tropfnass folgte er Cal, der ihn halb schob, halb hinter sich herzog. Wie immer hatte Callum noch eine Restkontrolle, die ihn in seinen Sachen nach einem Kondom und Gel kramen ließ. Jem konnte es jetzt nicht mehr erwarten und spürte, wie Anspannung und Erwartung ihm ein heißes Prickeln über den Körper jagten. Er legte sich aufs Bett und war noch nicht sicher wie, da war Cal schon bei ihm. „Ich will dich sehen", raunte er ihm ins Ohr und küsste ihn. Gleich darauf war er rittlings über ihm. „Versuch, ... zu entspannen", flüsterte er und ließ sich vorsichtig zwischen Jems Beine sinken. Er strich ihm sachte über die blonden Härchen an den Schenkeln und küsste ihn. Dann küsste und leckte er eine Spur nach unten, die sich für Jem anfühlte, als würde sich all die Hitze seines Körpers dort sammeln. Erst recht sammelte sie sich in seinem Schwanz, als Callum auch hier die volle Länge mit der Zunge nachfuhr, ihn leicht massierte und ihn küsste. Jem hielt es vor Erwartung nicht mehr aus und stöhnte auf. Wenn Callum es nicht bald durchzog, dann käme Jem schon beim Vorspiel oder nur beim Anblick von Callum, der sich so an ihm zu schaffen machte. „Genug, mach", brachte er hervor, als Cal kurz zu ihm aufschaute. Der gehorchte sofort, brachte sich in Position und beugte sich dann tief zu Jem herunter, um ihm in die Augen zu sehen. Mit einem Arm stützte er sich neben Jem ab, die andere strich über seine Wange, während er langsam, aber sicher in ihn eindrang. Jem hielt für einen Moment den Atem an, als er kurzen Widerstand und ein Ziehen spürte, dann realisierte er, dass Cal ganz in ihm war. Er stöhnte laut auf, halb vor Verlangen, halb, um Cal zu versichern, dass alles in Ordnung war. „Okay?", brachte der Lockenkopf kurz mit tiefer, fast knurrender Stimme heraus, bevor er damit begann, Jems Hals zu küssen. „Ja, okay", gab der Blonde willig zurück. Nicht ganz sicher, was als nächstes passieren würde, legte er Cal eine Hand in den Nacken, die andere griff nach Cals vollkommenem Po, wie um Halt zu suchen. Cals Blick verriet, dass auch er bereit war, dann begann er sachte, aber dennoch mit Kraft, langsam zurück und vor zu wiegen. Jem erschauerte sofort und versuchte, sich den Bewegungen Cals anzugleichen, entspannt zu bleiben. Als Cal sicher war, dass Jem diese Art der Vereinigung gefiel, zog er den Rhythmus an und verstärkte seine Stöße. Zunächst noch kontrolliert, dann zunehmend instinktiver. Jem stöhnte immer und immer wieder, erst noch verhalten, dann immer noch lustvoller. Cal wollte ihn jetzt auch küssen und suchte mit seinen heißen Lippen nach denen von Jem. Der Kuss wurde zunehmend wilder, wie auch das Liebesspiel, das Cal nun mit Jem trieb, sodass beides ein stürmisches Zusammenspiel ergab. Ob sie immer noch nass von der Dusche oder inzwischen nass von Schweiß waren, war nicht klar. Jem jedenfalls spürte eine zunehmende Hitze in sich aufsteigen und widerstand dem Impuls, sich hin und her zu werfen, wenn Cal eine ganz bestimmte Stelle mit seinem Schaft reizte. Die Überraschung über seine genussvolle Empfindlichkeit dauerte nicht lange, denn er wusste, er hatte Cal ähnlich reagieren lassen, wenn er der Aktive war. So war das also und es wiederholte sich mit jedem Stoß und trieb ihn unaufhaltsam dem Höhepunkt entgegen. In seinem Kopf drehte sich bereits alles, da war nur Cal, an dem er sich noch immer hielt und dessen heißer Atem sich mit seinem mischte. Er klang kurzatmig, was verriet, dass er ebenfalls kurz vor dem Höhepunkt stand. Dann, gleich darauf, bäumte er sich mit Macht auf und kam mit dem nächsten Stoß. Jem erbebte augenblicklich, krallte sich in Cals Locken und spürte im selben Moment, dass es sein eigener Orgasmus war, der ihn übermannte. Er kam in Wellen und Jem spürte noch immer, wie Cal in ihm zuckte, während er über ihm zusammenbrach, ihn fest in seine Arme nahm und laut an seinem Hals atmete. In der Umarmung schlang Jem seine Beine um Cal und strich ihm übers Haar und über die Schultern. „Wooouw", entfuhr es Jem, der noch zu keinem sinnvollen Wort in der Lage war. Cal atmete nur. Jems eigener Atem und Puls normalisierten sich dann erst langsam und er begann, Cal über den Rücken zu streichen. Cal schaute hoch und küsste ihn. „Alles gut?", fragte er dann. Jem lächelte noch immer völlig überwältigt. Cal verstand und lächelte zurück.

„Du... hast das so... noch nicht gemacht..., oder?", fragte Jem schließlich.

Cal schüttelte erschöpft den Kopf. „Nein." Er klang etwas über sich selbst verwundert. „Du auch nicht."

„Nein. Aber ich mach gern alles mit dir zum ersten Mal. Also, ich meine, alles, was du auch willst."

„Da könnte ich mich daran gewöhnen", scherzte Cal. Dann stand er unvermittelt auf, ging ins Bad und kam mit einem Handtuch für Jem zurück. Der nahm es und kam natürlich auf den Gedanken, dass Cal hier einer alten Routine nachkam. Vom Kondom bis zum Handtuch. Das war einerseits sexy, weil es wie selbstverständlich aussah, aber dieses Mal machte es Jem traurig, weil er begriff, woher Cal das hatte. „Hör mal, Cupid", begann er, „leg dich wieder zu mir." Cal schaute, lächelte und legte sich willig zu ihm. Er lehnte sich auf einen Arm, mit dem anderen streichelte er Jems Brust. „Was hast du?", fragte er dann neugierig und auch leicht besorgt. Jem überlegte kurz, dann entschied er ehrlich zu sein. „Ich... habe mich gefragt, wann du wohl damit aufhörst,... naja, du tust mache Dinge, weil du sie immer getan hast oder tun musstest. Ich habe kaum eine Ahnung von deinem alten Leben, aber manchmal kommt es mir vor, als wäre es noch nicht ganz vorbei. Und ich wünsche mir, dass es das ist."

Cal schien zu überlegen, was Jem meinte und nickte. „Das ist... nicht so einfach, Liebster."

Jem bemerkte, dass Cal ihn zum ersten Mal so nannte, doch was er noch sagte, tat ihm weh. „Was ist nicht so einfach? Du... wir reden gar nicht darüber."

„Weil ich es nicht will und kann, okay? Manche Dinge will ich einfach nur vergessen. Aber dafür ist es noch zu früh."

„Was für Dinge? Bitte red mit mir." Jem konnte jetzt nicht aufhören und Callum schien kurz abzuwarten, ob er locker ließ, aber das war nicht so.

„Jem, Liebster, das willst du gar nicht alles wissen", versuchte Cal einen Ausweg, doch dann sah er Jems Blick und fuhr fort. „Weißt du, was ich tue, wenn ich in einen Raum komme, zum Beispiel das Büro deines Vaters oder irgendein anderer?"

Jem schüttelte den Kopf. „Nein, was?"

„Ich suche nach dem besten Fluchtweg... ich... schau mich um, ob etwas da ist, womit ich mich wehren kann, so wie die Lampe in dem Scheiß Büro von diesem Wichser. Ich... kann nicht anders."

„Sogar bei... Alexander?"

Cal nickte. „Sogar bei Alexander. Das Fenster war nicht verriegelt und der Briefbeschwerer wäre hart genug. Dein Vater wäre schwerer als ich, aber ich wäre schneller. Es... ist furchtbar, ich weiß. Bitte sag's ihm nicht."

„Oh Cupid, nein, warum sollte ich. Aber es ist wirklich furchtbar. Was ist... mit mir?"

„Deine Bude hat 'nen Zugang zur Feuerleiter von der Küche aus. So wie bei Roger."

Jem nickte traurig. Er musste einsehen, dass er unterschätzt hatte, was der jahrelange Missbrauch mit Callum angestellt hatte. Wie konnte er wissen, was da sonst noch war. „Du bist jetzt bei mir und in Sicherheit", sagte er dann.

Callum nickte. „Ich... weiß."

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