18# Schminkt sich da jemand auf der Toilette?
Manu
Nervös stand ich vor dem Orange-grünen Reisebus und knickte das Ticket in meiner Hand. Immer wieder blinzelte ich zu Maudado, der nebe mir stand und erstaunlich gelassen auf die Menschen vor uns blickte, die nacheinander ihre Koffer beim Busfahrer abgaben, der sie auf den Ladeflächen verstaute.
Nachdem wir an der Reihe waren, kletterten wir in den Bus und ergatterten glücklicherweise einen Viererplatz. Zitternd ließ ich mich am Fenster nieder und schaute auf den Kölner Busbahnhof herab.
"Manu?" Ich schreckte auf als ich Zombeys Stimme hörte und spürte, wie jemand meinen Arm anstupste. "Ja?", fragte ich und blickte in die besorgten Gesichter meiner besten Freunde.
"Alles in Ordnung mit dir?", meinte Maudado und zog kritisch die Augenbrauen hoch als ich nickte. "Wirklich!", unterstützte ich meine Geste, nur wusste ich, dass Zombey und Maudado mir nicht glauben würden. Allerdings war es allemal besser, als sie an meiner Angst teilhaben zu lassen.
Der Flixbus setzte sich in Bewegung. Eine Zeit lang saßen wir schweigend da und blickten auf die vorbeiziehenden Häuser, die Menschen und Geschäfte.
"Was glaubt ihr", begann auf einmal Zombey zu sprechen, "wer könnte Palle entführt haben?" Ich dachte kurz nach. "Hatte er überhaupt Feinde?", fragte Maudado und wir anderen sahen uns an und zuckten mit den Schultern.
"Er hat mir mal von einem alten Schulfreund erzählt, mit dem er nicht besonders gut gestellt war. Aber ansonsten...", erzählt ich.
Zurüch auf die Straße schauend, konnte ich gerade noch ein grelle Licht erkennen, das von unmittelbar vor dem Bus aufblitzte.
"HABEN SIE DEN BLITZER NICHT GESEHEN?", rief von vorne eine Frau.
Zombey, Maudado und ich schauten uns an. Wir wussten dass wir alle das selbe dachten und wie auf Kommando begannen wir zu lachen.
"KÖNNEN SIE AUCH GERADEAUS FAHREN?", schrie Maudado auf einmal.
Ich lachte noch lauter und hielt mir den Bauch. Zombey vor mir ging es nicht besser. Der Busfahrer machte eine scharfe Rechtskurve, die mich an Maudado warf.
"OH NEIN, MEIN NAGEL IST ANGERISSEN!", jappste ich und lachte in Maudados Schulter hinein.
Zombey klopfte sich auf den Oberschenkel. Der Bus ruckelte leicht und Maudado und ich warfen gleichzeitig die Hände in die Luft und schrien: "BLUT FÜR DEN BLUTGOTT! SCHÄDEL FÜR DEN THRON!"
Als wir scharf an einer Ampel bremsten rief Zombey hinterher: "ICH KENNE TAXIFAHRER, DIE BESSER FAHREN ALS SIE!"
Es knackte und durch unsichtbare Lautsprecher über uns ertönte eine Durchsage, die höchstwarscheinlich vom Busfahrer kam: "Die drei jungen Männer im rechten Gang werden gebeten ruhig zu werden. Sie stören die anderen Fahrgäste."
Wir drei lachten noch mehr. Der Bus fuhr weiter und als wir in einer Rechtskurve auf die Autobahn fuhren, konnte ich mir ein "WIR WERDEN ALLE STERBEN!" nicht verkneifen.
Zombey lag halb auf seinem Sitz und sah so auf als würde er vor lachen gleich ersticken.
Ich hatte mein Gesicht in Maudados Arm vergraben um nicht zu schreien.
"Wenn sie sich nicht beruhigen werde ich sie an der nächste Raststätte rauslassen!", ertönte die Lautsprecherstimme erneut.
Wir beruhigten uns langsam. Zombey zwang sich zu einem ernsten Gesicht und Maudado hatte die linke Faust in den Mund gesteckt um nicht weiter lachen zu müssen.
Einige Minuten saßen wir ruhig da. Ich beobachtete eine Frau, die mir schräg gegenüber saß und auf ihrem Handy herumtippte. Nach etwa zehn Minuten stand sie auf und wackelte in die Mitte des Buses, vermutlich um das Klo zu benutzen. Fünf Minuten später kam sie mit wütenden Falten auf der Stirn zurück und während sie sich auf ihrem Platz nieder ließ, murmelte sie: „Schminkt sich da jemand auf der Toilette?"
Da war es um mich geschehen. Ich prustete so laut los, dass der gesamte Bus zusammenzucken müsste. Jappsend hielt ich mir den Bauch. Maudado sah mich etwas erschrocken an und Zombey begann nach wenigen Sekunden leise zu kichern.
Nur der Busfahrer schien keinen Gefallen an meiner Freude zu haben. Seine Trohung war machend, bog er an der nächsten Raststätte ab, stand auf, kam zu uns nach hinten und sagte: „Ich muss sie leider Gottes bitten auszusteigen. Ich habe sie gewarnt." Dabei sah er jeden von uns nacheinander eindringlich in die Augen.
Etwas kleinlaut standen Zombey, Muadado und ich auf, schnappten uns unser Handgepäck und liefen aus dem Bus, wo der Busfahrer die Ladeklappen öffnete und unsere Gepäckstücke herauszog und vor unsere Füße warf. Danach schloss er die Klappen wieder, kletterte zurück in den Bus und ließ den Motor an. Kaum war er außer Sichtweite begannen wir drei erneut zu lachen. Und es tat gut. Es tat wirklich gut.
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Hallo ihr geilen Socken.
Jeder der behauptet ich hätte lange nicht mehr geuploded lügt! XD
Nein, Spaß. tut mir leid dass lange kein Part mehr kam, aber ich hatte echt wenig Motivation zu schreiben. Ich danke euch allen für euren Support und eure Reads. Ich weiß, manch andere Story hat vielleicht bedeutend mehr Aufmerksamkeit als meine, aber ich bin schon geflasht von dem was ich so erreicht habe!
Ich freue mich wie immer über Feedbacks und Kommentare. Jeder der selber Geschichten schreibt wird wissen, wie unglaublich geil Kommentare sind.
Ein Shoutout geht übrigens an Rosenlicht und maskengiirl . Die eine schreibt super Storys und die andere soll mal ihr Kurgeschichte zuende schreiben!!
Bis bald, Grüße vom Jupiter und Tschüss.
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