15# Von Köln bis zur Polnischen Grenze

Paluten

"Verdammt, was soll das hier?", fragte ich angespannt und sah HandOfBlood und O-Saft verstört an.
Ich kannte die Stimme tatsächlich. Nun hatte ich ein Gesicht dazu. Ich schluckte heftig.

Max war näher an mich heran getreten und beugte sich zu mir herunter. Ich war unschlüssig welcher Ausdruck in seinem Gesicht lag, doch die Verachtung in seinen Augen, konnte ich ganz genau erkennen. O-Saft, der, ein klein wenig schüchtern, einige Schritte hinter Max stand, schaute uns besorgt an, als hätte er Angst, dass der große Mann vor mir, gleich auf mich los gehen könnte. Um ehrlich zu sein teilte ich seine Sorgen.

"Äh, Max?", sagte O-Saft zaghaft und tippte diesem auf die Schulter. "Was?", gab Max rau zurück und drehte sich zu dem kleineren herum, der leise sagte: "Wir müssen in zwei Minuten unten sein, bei-", er sah mich kurz an, "Du weißt schon!"

Max wendete sich wieder zu mir und meinte aus aufeinandergebissenen Zähnen: "Einen Moment noch."
Ich musste erneut Schlucken.
Max' Unterkiefer hatte sich (insofern das überhaupt noch möglich war) nach vorne geschoben und er sah mich mit einem unheimlich irren Blick an.

"Du willst sicher wissen warum du hier bist, nicht wahr?", fragte er mich und spuckte mir die Worte dabei buchstäblich ins Gesicht. Ich war nur dazu imstande ängstlich zu nicken.
"Tja, Paluten", fügte er hinzu und sprach das 'Paluten' dabei besonders verächtlich aus "Kannst du es dir denken?"

Ich dachte kurz nach.
Spontan fiel mir bloß Manus... aber nein, das konnte nicht sein! Außerdem hatten sowohl Max, als auch O-Saft vollständige zehn Finger. Es wäre so unglaublich unrealistisch!

"Ich- ich bin mir nicht sicher...", stammelte ich erwas unschlüssig und bemühte mich um einen festen Ton.
Max lachte. "Natürlich bist du das nicht.", meinte er "Wie auch! Es ist zu unwarscheinlich!" Beinahe schreiend ließ der Mann von mir ab und begann schnellen Schrittes durch den Raum zu laufen. "Viel viel viel viel zu unwarscheinlich! Aber du hast eine Idee, stimm's? Du glaubst nur nicht daran. Es ist zu absurd!"
Erneut lachte er. Langsam fand ich meine Sprache wieder.

"Euch ist bewusst, dass das was ihr hier tut strafbar ist, oder?" Jetzt begann Max noch lauter zu lachen. "Natürlich! Hältst du uns für so beschränkt?"
Er kam zu mir zurück und brachte sein Gesicht so nah an meins dass sie sich beinahe berührten. "Patrick, Paluten, Palle, Palette, Pdizzle. Wie auch immer. Natürlich wissen wir dass das was wir hier tun strafbar ist!"

Ich kniff die Augen zusammen. "Ich frage dich jetzt nochmal, warum bin ich hier?"
Verzweifelt versuchte ich ein wenig Eindruck zu schinden,
auch wenn ich wusste dass ich in meinem jetzigen Zustand wenig eindrucksvoll war.

Max grinste. "Zerbrich dir nur weiter darüber den Kopf.", meinte er schlicht,"Du wirst hier noch genügend Zeit dazu haben." Mit diesen Worten sah mir nochmals eindringlich in die Augen und wande sich dann zur Tür. Kurz bevor er sie erreicht hatte, rief ich: "Ihr könnt mich hier nicht lange festhalten! Entweder ich fliehe oder irgendwer holt mich hier raus, so viel ist sicher!"

Ich wusste selber, wie unwahr meine Worte waren, aber ich hatte keine Ahnung was ich sonst hätte sagen können um ihn zu verunsichern. Max drehte sich erneut zu mir um. Sein Grinsen war noch breiter geworden.

"So schnell kommst du hier nicht raus."
Überrascht sah ich zu O-Saft, den ich in der kurzen Zeit komplett verdrängt hatte und der sich jetzt zu Wort meldete. "Und selbst wenn. Ist ja nicht so, als währe es ein Katzensprung von Köln nach Polen, Gnes..." erschrocken brach er ab.
Max schien zu platzen vor Wut. Schnaubend kam er auf O-Saft zu, packte ihn am Arm und zog ihn mit sich aus der Tür. Ich hörte noch wie diese, von außen wieder abgeschlossen wurde, dann war alles still.

Kurz lauschte ich und überlegte dann was ich tun könnte.

Ich machte mich daran das Panzertape von meinen Händen zu befreien.
In Polen also... gott, wie lange musste ich bewusslos gewesen sein! Allein von Köln zur Polnischen Grenze dauerte es mehrerere Stunden mit dem Auto. Was mussten sie mir angetan haben? Ich konnte mich nur noch daran erinnern ins Bett gegangen zu sein. Mir kamen Manu und Maudado in den Sinn. Verdammt, sie mussten sich furchrbare Sorgen um mich machen.

Als ich nach gefühlten Stunden tatsächlich das Panzertape von meinen Armen los bekommen hatte-

(Okay Leute, jetzt mal Realtalk. Benutzt nie, nie NIEMALS Panzertape dafür auf eurer Haut irgendwas rumzukleben. Es dauert einen kopletten Twillight Film und etliche Schmerzen das Zeug wieder ab zu bekommen, vorallem wenn ihr solche Bärenbeine habt mit Haarwuchs bis zum geht nicht mehr! Es ist schrecklich und sollte eigentlich in die Liste, der verboten Kriegsführung eingetragen werden!)

-atmete ich erleichter auf. Ich wischte mir die Schmerzenstränen aus den Augenwinkeln. Ich konnte mich nicht daran erinnern jemals in meinem Leben, solche Qualen erleidet zu haben.

Immernoch etwas ratlos sah ich mich um. Mein Blick fiel auf die Adidastasche die neben mir auf dem niedrigen Tisch stand. Angestrengt beugte ich mich zu ihr hinüber und bakam sie an einem Zipfel zu fassen. Schnell zog ich sie zu mir heran und öffnete den Reisverschluss. In ihr befanden sich ein frisches T-shirt, einige Wasserflaschen, vier Dose Günthers Erbsentraum, ein Dosenöffner und- ein Handy!

Misstrauisch beäugte ich das Museumstaugliche Nokia 3110 in meinen Händen und drückte auf dem Power Knopf. Tatsächlich begann das Display zu leuchten. Ohne zu überlegen wählte ich Manus Nummer und wartete auf das Freizeichen. Ich betete dass ich Empfang hatte!
Mein Herz schlug Purzelbäume, als ich ein müdes "Ja, Manuel. Wer spricht da?" Aus dem uralten Teil hörte. "Manuel? Ich bin's Palette!"

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Ich bin sooooooo müde... war eben bei nem Theaterstück, das war absurd lustig aber auch furchtbar ermüdent war.
I know, das Kapitel ist ein bisschen dahingerotzt, aber es ist immerhin etwas. Bis denne.

Grüße vom Jupiter!

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