-(••÷[ Kapitel 7 ]÷••)-
Heiligabend, 2015
Südkorea
Provinz Gyeongsangnam
Stadtrand von Sancheong-gun
„Hey Suga ... Was machst du denn da unten?" - was wohl? Ich brummte leise, spürte wenig später seine Hand auf meiner Pfote und schielte zu ihm. Jungkook lag vor seinem Bett auf dem Bauch und sah zu mir. Er hatte sogar bereits ein paar Klamotten unter dem Bett hervorgezogen, damit er mich wohl besser betrachten konnte.
„Willst du nicht mit ins Wohnzimmer kommen? Wir wollen gleich essen und ich fände es schön, wenn du mit uns essen würdest." - das kann ich nicht, du liebenswürdiger Idiot. Ich schnaufte, schüttelte mich leicht und robbte vorsichtig näher zu ihm. Ich wusste ja, was er gemeint hatte, aber trotzdem hätte ich es schöner gefunden, wenn ich mich einfach zurück in einen Menschen hätte verwandeln können, um ihnen bei diesem Fest Gesellschaft zu leisten. Richtig, eben.
„Was ist denn los mit dir? So kenne ich dich gar nicht." Deutlich war die Sorge aus seinen Worten zu hören und ich bewunderte ihn dafür, dass er meine Reaktionen bereits so gut zu verstehen schien. Ich schnaufte erneut und ließ mich von Jungkook aus meinem Versteck locken. Dafür hatte er nach meinen Pfoten gegriffen und mich unter seinem Bett hervorgezogen. Direkt landete ich in seinen Armen, drückte mich noch fester gegen ihn und beförderte ihn somit auf den Rücken, weil ich einfach zu schwer war und Jungkook sich wohl nicht mehr aufrecht halten wollte, oder konnte. Er lachte und knuddelte mich ausgiebig durch.
„Was macht ihr da. Deine Mum fragt nach dir. Wir wollen jetzt essen." Taehyungs Stimme riss uns aus unserer kleinen Blase, was mich missmutig knurren ließ. Jetzt mochte ich ihn noch weniger.
„Ja wir kommen." Er schob mich von sich runter und erhob sich vom Boden. Sein Blick lag auf mir, weswegen ich mich ebenfalls aufrichtete und ihm ins Wohn – und Esszimmer folgte, wo es tatsächlich etwas ruhiger geworden war. Die Musik lief immer noch leise im Hintergrund, aber die Familie hatte sich bereits am Tisch versammelt und ich besah mir jede einzelne anwesende Person. Am Kopf der Tafel hatte Jungkooks Vater Platz genommen, links von ihm seine Frau und rechts sein ältester Sohn Jin. Neben diesem saß seine bessere Hälfte, die ihren Mann ganz schön in der Hand hatte. Das hatte ich die letzten Tage zur Genüge mitbekommen. Darauf folgte Namjoon. Auf der anderen Seite links von Jungkooks Mutter saßen Hoseok und neben diesem wiederum dieser Taehyung. Jungkook ließ sich am Kopfende auf den letzten noch freien Stuhl sinken und residierte somit seinem Vater gegenüber, was mich verwunderte, da er doch der Jüngste war. Na, wahrscheinlich hielten sie sich an keine Etiketten mehr, oder so.
„Na komm her, Suga. Ich habe dein Fressen hier." Jungkook lächelte und deutete neben sich auf den Boden. Der Junge war verrückt. Ich verstand immer noch nicht, wie er so ruhig und gelassen mit mir umgehen konnte. Er tat fast so, als wäre ich sein richtiger Freund. Na ja, die nächsten Tage wohl nicht mehr, obwohl? Vielleicht doch? Ich schob die Gedanken beiseite und kam zu ihm, woraufhin er mir die Hand auf den Kopf legte und mich liebevoll kraulte.
„Jungkook. Lass ihn doch jetzt in Ruhe fressen", ermahnte ihn seine Mutter, weswegen er seine Hand wieder wegnahm und sich wohl auch seinem eigenen Essen widmete, welches wirklich vorzüglich roch. Trotzdem nahm ich lieber vorlieb mit dem rohen Fleisch, weil ich das viel besser vertrug und Geflügel so gar nicht meins war.
Genüsslich verschlang ich die Stückchen und genehmigte mir auch etwas von dem Wasser, wobei ich feststellte, dass das heute wirklich seltsam schmeckte. Allerdings störte ich mich nicht sehr daran und schlabberte auch davon reichlich, während die Jeons sich fröhlich unterhielten, aßen und tranken.
Die Zeit plätscherte vor sich hin und irgendwann zog die Familie auf die riesige Couch um. Es war kaum noch Platz auf ihr, aber das war mir egal. Etwas benommen tapste ich zu ihnen, kletterte über die Lehne und ließ mich dann mit der Schnauze voraus auf die Sitzfläche gleiten. Die träge Masse meines Körpers folgte bis ich vollständig auf der Liegefläche zwischen Jungkook und Taehyung lag, der mich verdutzt ansah, aber sich nicht traute mich zu berühren. Er rutschte sogar ein Stück von mir ab und näher an Hoseok heran, der mit einem Quietschen fast auf dem Schoß von Jins Frau saß. Hoseok war so ein Angsthase und auch die anderen hatten ordentlich Respekt vor mir und kamen mir lieber nicht näher als notwendig. Jungkook tanzte da völlig aus der Reihe und auch dieser Taehyung schien nicht ganz so verschreckt zu sein. Jedenfalls roch seine Angst nicht so extrem, wie die von Hoseok oder den anderen Brüdern.
Jungkook hatte mir seine Hand auf den Kopf gelegt und begonnen mich zu kraulen, was ich mit einem zufriedenen Schnurren quittierte und mich begann langsam auf den Rücken zu drehen. Ich streckte dabei meine Beine von mir und machte mich noch breiter. Es war mir egal, weil ich die Streicheleinheiten von Jungkook viel zu sehr genoss. Das mein Kopf dabei über der Kante hing und ich den Teppich vollsabberte, störte mich auch nicht. Ich fühlte mich sowieso benebelt, so dass mir alles egal war. Das Gerede, die Musik und auch das Gewusel um mich herum. Ich bekam nicht einmal mit, dass sich die Jeons gerade gegenseitig beschenkten. Das realisierte ich erst, als mich Jungkook ansprach und meinte, dass er ebenfalls ein Geschenk für mich hätte. Irritiert blinzelte ich ihn an, folgte seinem Fingerzeig und sah auf das riesige Paket, welches als einziges noch neben dem Baum stand. - Für mich?
„Na komm, Suga", forderte er mich auf, wobei er sich selbst erhob. Ich drückte mich mit meinen Hinterbeinen ab und schob mich von der Liegefläche, nachdem ich mich wieder auf den Bauch gedreht hatte und rutschte somit von der Couch. Etwas wackelig auf den Beinen schwankte ich zu ihm und dotzte mit dem Kopf gegen das Ungetüm. Was erwartete er jetzt von mir und warum sahen die uns alle so an? Ich schlich einmal um das Paket herum und schnüffelte daran, bevor ich mich daran hochzog und mit meinen Pfoten auf dem Deckel stand. Mein Blick huschte einmal über die Anwesenden und dann zu Jungkook, der in diesem Moment die riesige Schleife löste und sie mir auf den Kopf band. Ich blinzelte, legte den Kopf schief und vernahm das Lachen von der Couch. Machten sie sich über mich lustig? Gott was war nur los mit mir? Ich schüttelte den Kopf und fuhr meine Krallen aus, um das Geschenkpapier von dem Paket zu reißen. Der Karton, der darunter zum Vorschein kam, hatte bereits einige Risse und schien zusammengeklebt zu sein. Was sollte das denn? Ich knurrte auf und wollte gerade dazu ansetzen, auch den Karton zu zerkleinern, als mich Jungkook davon abhielt und den Karton an einer Stelle öffnete und aufklappen ließ. Verdutzt sah ich zwischen ihm und dem Karton hin und her, bevor ich überhaupt realisierte, was er mir geschenkt hatte.
„Na gefällt es dir?", fragte er mich mit einem freudigen Strahlen im Gesicht. Scheinbar schien er sich mehr über das Geschenk zu freuen, als ich, weil – was war das überhaupt? Ich umrundete das schwarze Lederding und betrachtete es eingehend, bis ich es als kleines Sofa identifizierte. War das ein Hundesofa? Ein Bett, auf dem ich schlafen sollte, weil er mich nicht mehr in seinem Bett schlafen lassen wollte, oder eher, weil da jetzt kein Platz mehr für mich war? Das war nicht sein Ernst und das konnte er sowas von vergessen. Knurrend hievte ich mich auf meine Hinterbeine, holte aus und drückte ihn mit aller Kraft mit den Vorderbeinen gegen die Brust. Ein erschrockener Laut verließ Jungkooks Kehle, als er sein Gleichgewicht verlor und auf das Sofa fiel. Ich konnte das Lachen seiner Familie vernehmen, die das wohl sehr lustig fanden, dass ich ihn derart vorführte.
„Ach komm schon. Es ist bequem, für dich ganz allein und ich stelle es direkt neben mein Bett. Reicht das nicht?"
Ich schnaufte und beobachtete dabei, wie sich Jungkook auf dem Ding räkelte und mir damit wohl zeigen wollte, wie bequem es war.
„Es ist echtes Leder. Nur das Beste für dich. Na, komm schon. Probier es wenigstens aus", flehte er mich regelrecht an, während er auf das Polster klopfte. Er versuchte mich mit seinen niedlichen, braunen Kulleraugen zu locken, was mich schwach machte. Warum sah er mich auch so an? Na schön. Ich schnaufte, leckte mir über die Schnauze und kletterte auf Jungkook, der ja immer noch seitlich auf dem Sofa lag und bei meinem Gewicht auf sich, auf den Bauch rutschte und ächzte.
„Echt jetzt?" Er jammerte und ich machte es mir auf seinem Rücken bequem, drückte meine Schnauze in sein Haar und sog tief seinen Duft ein. Er roch ausgesprochen gut.
„Du weißt schon, dass das mein Freund ist?"
Die Worte und das Tippen auf meinen Kopf, ließen mich Aufsehen und Taehyung gefährlich anknurren. Der Typ sollte mal schnell still sein, schließlich war ich jetzt am Zug. Ich ließ mich zurücksinken und rutschte ein wenig auf Jungkook zurecht. Wirklich sehr bequem.
„Uh~ lass ihn einfach." - genau lass mich einfach. Ich bin hier der Herr im Haus und niemand sonst. Alle haben nach meiner Pfeife zu tanzen, dass wirst du auch noch lernen. Ich schielte noch einmal zu Jungkooks Freund, der seine Arme verschränkt vor der Brust hielt und sich dann mit einer missmutigen Schnute wieder auf die Couch verzog, wo der Rest der Familie sich köstlich über dieses Bild zu amüsieren schien.
„Kookie, du hättest doch lieber den Kratzbaum oder den festen Lederball nehmen sollen", lachte Jin lauthals und riss mich somit aus meinen schönen ruhigen Gedanken, denen ich gerade verfallen war.
„Oder den Pelzmantel, damit er sich wirklich, wie ein König fühlen kann und gleich noch eine Krone."
Mein Kopf ruckte hoch und direkt zu Hoseok, der sich vor Lachen nicht mehr einbekam. Er glaubte wohl, dass ich wirklich auf Pelzmäntel stand, oder er fand irgendetwas anderes saukomisch. Bei diesem Kauz wusste man nie so wirklich, warum er jetzt lachte. Er hatte mich schon des Öfteren mit seiner Art verwirrt und erschrocken, weil er so laut war. Jungkook hatte wirklich komische Brüder und sein Freund war mir auch nicht geheuer.
„Na die Krone trägt er doch schon", lachte Jins Frau hell und ließ mich verwirrt auf meinem Kopf herumtasten. Es knisterte und fühlte sich komisch an. Ich hatte doch glatt vergessen, dass mir Jungkook diese blöde Schleife auf den Kopf gebunden hatte und ich so lächerlich aussah. Ich schnaufte, erhob mich und kletterte von dem Sofa herunter, wobei ich eher runterrutschte. Elegant war anders. Ich ließ mich auf den Boden sinken und versuchte mir mit meinen Pfoten den Scheiß von dem Kopf zu ziehen. Wie hatte er das da bitte dran gemacht? Warum ging das nicht ab? Ich rollte mich frustriert maunzend über den Boden und fummelte unentwegt daran herum, bis es mir auch noch die Sicht versperrte und ich frustriert aufknurrte und dem Band den Kampf ansagte.
Dass ich mich gerade völlig zum Affen machte und die ganze Familie Jeon bestens unterhielt, interessierte mich herzlich wenig. Ich wollte dieses Ding nur noch loswerden und dabei war es mir egal wie. Argh!
„Suga! Jetzt beruhige dich doch mal", drang Jungkooks Stimme nur vage an meine Ohren. Erst als ein ersticktes Keuchen ertönte und Jungkook mich hart auf den Boden drückte, kam ich wieder zu mir und schielte zu ihm.
„Halt einfach still", hauchte er mir zu und befreite mich ganz vorsichtig von dem Geschenkband. Er hielt es hoch und zeige es mir, bevor er es auf den Tisch legte und mir anschließend liebevoll durch das Fell fuhr. Ich atmete noch schwer, dennoch schloss ich meine Augen und begann leise zu schnurren. Das fühlte sich einfach viel zu gut an und ich mochte seine Finger in meinem Fell. Sie wussten ganz genau was zu tun war und das genoss ich zu jeder erdenklichen Zeit.
„Du bist so eine Schmusekatze", stellte er fest und schmunzelte, während er seine Nase in mein Fell drückte. Er war doch selbst verschmust und verrückt nach mir. Trotzdem löste er sich und ging zur Couch zurück. Kurz blickte ich zu meinem Weihnachtsgeschenk und dann zu den anderen, wobei mir im Augenwinkel auffiel, dass ich wohl ein paar Möbel umgeschmissen und etwas von dem Geschenkpapier durch die Gegend geworfen hatte. Ach was sollte es. Ich blieb an Taehyung und Jungkook hängen, die eng beieinandersaßen und sich gerade küssten. Angewidert verzog ich das Gesicht und schob mich dezent, mit dem Arsch zuerst, zwischen die beiden, die notgedrungen auseinanderrutschten. Jungkook lachte, während Taehyung ihn und mich mit einem vorwurfsvollen Blick bedachte. Ich ignorierte es und legte meine Schnauze auf Jungkooks Oberschenkel ab. Das war eindeutig viel gemütlicher. Ich gähnte zaghaft und schloss meine Augen, während ich das Kraulen an meinem Hals sichtlich genoss. Zufrieden schmatzte ich und döste ein.
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Man konnte definitiv sagen, dass ich ziemlich oft in meiner ganz eigenen Welt war, in der es nur Jungkook und mich gab. Es war unbeschreiblich schön endlich mal wieder so viel Kontakt zu einem anderen Menschen zu haben. Das wollte ich so schnell nicht mehr missen. Jungkook war unglaublich fürsorglich und er kümmerte sich sehr liebevoll um mich. Ich hoffte inständig, dass sich das jetzt nicht ändern würde, nur weil sein fester Freund hier war – für einige Tage, wie ich einer Unterhaltung entnommen hatte.
Jetzt lag ich auf meinem neuen Schlafplatz, mit einigen von Jungkooks getragenen Klamotten und hatte mich eingerollt, während ich die beiden auf dem Bett beobachtete. Sie flüsterten miteinander und wenn ich gewollt hätte, hätte ich durchaus zuhören können, aber es interessierte mich nicht. Ich amüsierte mich eher darüber, dass Taehyung wohl alles andere, als begeistert war und sich schnaubend aus dem Bett erhob und in das angrenzende Bad verschwand. Das nutzte ich direkt mal aus und erhob mich, um von meinem Bett zu Jungkooks zu hüpfen und auf ihm zu laden. Ich blieb einfach auf ihm liegen und stupste ihn sanft mit meiner feuchten Nasenspitze an. Jungkook lachte, fuhr mir mit der Hand über meinen Kopf und drückte mich dann an ihn.
„Ich glaube er mag dich nicht" - ach echt? So weit war ich auch schon, aber es wundert mich auch nicht, schließlich habe ich euch nicht nur einmal beim Rumknutschen gestört. Ich legte den Kopf schief, dotzte ihn erneut an und begann meinen Kopf an ihm zu reiben, während mein Katzenschwanz hin und her schlug.
„Ach Suga." Er seufzte schwer. Es schien ihm schwer zu schaffen zu machen. Irgendwie machte es mich traurig, aber ich wollte auch nicht, dass sich dieser Kerl zwischen uns drängte. Ich wollte ihn nicht verlieren, oder teilen. War das egoistisch? Natürlich! Was für eine bescheuerte Frage. Ich ließ mir von meinen Zweifeln nichts anmerken, sondern blieb einfach schnurrend auf ihm liegen und genoss die Zuneigung, die er mir zukommen ließ.
Erst als mich Jungkook anstupste, sah ich auf und direkt in seine Augen. Ich wusste sofort, was er wollte, doch ich wollte nicht. Der flehende Ausdruck in seinen Augen, sorgte jedoch dafür, dass ich mich langsam erhob und zurück auf mein neues Bettchen sprang, auf dem ich es mir bequem machte. Trotzdem ließ ich Jungkook nicht aus den Augen, genauso wie seinen Freund, der nur in Short aus dem Bad kam und sich zu ihm kuschelte.
„Gute Nacht", drang Jungkooks Stimme durch den Raum, bevor er das Licht ausschaltete und ich deutlich das Rascheln der Decke vernehmen konnte. Kurz darauf leise Kussgeräusche und Getuschel. Ich schloss meine Augen, vergrub mich unter Jungkooks Klamotten und versuchte das einfach zu ignorieren, doch das war ein Ding der Unmöglichkeit. Tief atmete ich ein, schloss meine Augen und stieß die Luft schnaubend wieder aus. Keine Sekunde später, war ich aufgesprungen und auf das Bett geklettert, um mich zwischen die beiden zu drängen. Kein Rumgeknutsche während ich dabei war.
Das Taehyung quietschend aus dem Bett fiel, weil er sich wohl tierisch erschrocken hatte und von Jungkook weggerutscht war, bekundete ich mit einem vielsagenden Blick, den sowieso keiner sehen konnte. Innerlich lachte ich mich kaputt und sah Jungkook kurz darauf so unschuldig, wie nur möglich an. Seine Hand landete auf meinem Kopf und drückte ihn nach unten gegen die Matratze, was ich eher widerwillig zuließ, mir es dann aber bequem machte.
„Ist alles in Ordnung, Tae?", fragte er besorgt, nachdem er sich etwas aufgerichtet hatte. Er stützte sich dabei einfach auf mir ab und kraulte mir die Seite, weswegen ich das hinnahm.
„Ob alles in Ordnung ist? Das fragst du noch? Deine verdammte Katze lässt mich dich nicht einmal anständig küssen, geschweige denn dich anfassen. Wir haben uns fast einen ganzen Monat nicht gesehen und verdammt ich habe dich vermisst." - Heul doch. Geh wieder dahin, wo du hergekommen bist. Dich will hier keiner~
„Ach Tae. Wir haben noch Zeit genug. Wir müssen nichts überstürzen. Komm wieder ins Bett." Jungkook hörte sich traurig an, was meine Euphorie bremste und mir ein schlechtes Gewissen einbrachte.
„Und die Katze?"
„Er tut dir nichts. Komm schon. Er will doch auch nur ein bisschen kuscheln."
„Ach vergiss es Jungkook." Und damit packte der Kerl einfach seine Klamotten zusammen und wollte ernsthaft das Zimmer verlassen. Sofort sprang ich auf, wobei Jungkook versuchte mich davon abzuhalten und sogar meinen Namen sagte, doch ich ließ mich nicht aufhalten, weil ich es gar nicht wirklich mitbekam. Ich schwankte an Taehyung vorbei, versuchte den Schwindel mit dem Schütteln meines Körpers entgegenzuwirken und sackte vor der Tür auf den Boden. Gott, warum wurde mir jetzt so schlecht?
„Schau. Er will auch nicht, dass du gehst, und es tut ihm leid. Komm bitte zurück." Was redete Jungkook da? Es tat mir nicht leid – okay vielleicht ein bisschen, aber – ou... Mein ganzer Körper wurde von einem Schluckauf durchgeschüttelt, doch ich konnte ein weiteres Unglück vermeiden.
„Na gut, aber kann er bitte in seinem Bett schlafen?", hörte ich Taehyung brummen. Er schlurfte zurück zum Bett und ließ sich darauf sinken. Sofort schob er sich unter die Decke und kuschelte sich an Jungkook, der ihm einen Kuss aufdrückte.
„Es ist Heiligabend. Lassen wir ihn wenigstens zu unseren Füßen schlafen. Sieh doch wie er schaut. Kannst du ihm wirklich diesen Wunsch abschlagen?", fragte Jungkook, wobei ich mich selbst fragte, wie ich gerade wirken musste, denn ehrlich gesagt hatte ich eher das Gefühl, dass ich aussah, als würde ich mich gleich übergeben. Jungkook und Taehyung sahen das wohl anders, weswegen sie beide dem Wunsch zustimmten und mich auf ihr Bett einluden. Jedoch traute ich meinem Körper gerade überhaupt nicht und blieb lieber noch eine Weile vor der Tür liegen, bevor ich mich doch vorsichtig aufraffte und zu den beiden ins Bett kletterte, wo ich mich zu ihren Füßen sinken ließ. Ich rollte mich ein und schloss meine Augen. Mir war immer noch etwas schwindelig, dennoch ärgerte ich mich ein wenig darüber, dass ich Taehyung aufgehalten hatte. Ich wäre ihn losgeworden, doch Jungkook so traurig zu sehen brach mir das Herz. Ich würde ihm niemals geben können, was Taehyung ihm geben konnte.
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