Ein Umzug Mit Schrecken
Es war ein kühler, nebliger Frühlingstag. Graue Wolken bedeckten den Himmel und bald schon klatschte Regen gegen die Fensterscheiben des grauen Volvos der Familie Miller. Lara saß auf dem Rücksitz und schaute stumm nach Draußen, vorn auf dem Beifahrersitz saß ihre Mutter und ihr Vater fuhr den Wagen. Bis auf den Regen, das Klatschen wenn sie durch eine Pfütze fuhren und das leise Radio war nichts zu hören. Niemand sprach ein Wort. Sie bogen um eine Kurve und furen am Waldrand entlang, bis sie nach etwa 300 Metern stehen blieben. Vor ihnen lag ein altes Haus. Es war Ende des 18. Jahrhunderts erbaut wurden und hatte Laras Großmutter gehört, die bereits verstorben war. In den letzten Wochen hatten die Millers das Haus so gut es ging renoviert und eingeräumt. Nur noch die letzten, wenigen Kisten waren im Kofferraum des Autos verstaut. Die Eltern von Lara erfüllten sich somit einen großen Wunsch den sie seit Jahren hatten. Sie wollten aus der Stadt heraus und aufs Land ziehen. Lara hingegen war damit nicht so einverstanden. Sie musste von ihrer Schule und ihren wenigen Freunden weg und das Alles ausgerechnet jetzt wo Osterferien waren. Doch es lag nicht nur daran dass sie alles was sie kannte verlassen musste. Nein. Es ging ihr um das Haus. Schon bei dem ersten Besuch in dem Haus kam es ihr komisch vor. Es umgab eine Aura düsterer Tragig. Um ehrlich zu sein, sie hatte immer ein extrem schlechtes Gefühl in der Nähe des Hauses. Und das machte ihr Angst...Ihr Vater war bereits ausgestiegen und klopfte neben ihr an die Autoscheibe und riss sie aus ihren Gedanken. Er machte eine Handbewegung, die ihr sagte dass sie endlich aussteigen, und mit helfen sollte. Ihre Mutter war ebenfalls ausgestiegen und lief auf dem schmalen, bewachsenen Weg zum Haus. Sie wühlte in ihrer Tasche nach dem Schlüssel und öffnete schließlich die Tür. Lara stieg aus. Trotz ihrer dicken, schwarzen Steppjacke fühle es sich hier eiskalt an. Sie lief zum Kofferraum hin, nahm eine Kiste und ging geradewegs auf das Haus zu. Und umso weiter sie ging desto kälter wurde ihr.
Trotzdem trat sie über die alte Türschwelle in den Flur des Hauses. Fliesenboden, dunkle Holzdecke, am Ende des Flures eine Wendeltreppe die in den 2. Stock führte, ein Kleiderhaken, eine Komode, ein Schuhschrank und ein großer Spiegel. Alles war wie bei ihren letzten Besuchen. Alles war normal. Sie stellte ihren Cartoon ab und ging wieder nach Draußen. Es hatte stark angefangen zu regnen also beeilte sie sich wieder zum Auto hinzurennnen und noch einen Cartoon zu holen. Die Millers zogen ihre jacken aus und gingen ihren Arbeiten nach. Laras Mutter verzog sich mit einer der Kisten in die Küche. Der Vater ging in den Garten um Holz zu machen, damit sie das Haus wärmen konnten und Lara ging mit ihrer Kiste in ihr Zimmer. Die alte Wendeltreppe quietschte als sie hinauf in den 2. Stocken ging, in dem sich unter der Dachboden Luke ihr Zimmer befand. Sie öffnete die Tür und ging hinein. Das Zimmer war nicht besonders hell, es gab nur ein kleines Fenster gegenüber der Tür. Davor stand ein kleiner Schreibtisch mit Stuhl, rechts davon ein Bücherregal und gegenüber des Bücherregals, Laras Bett. Ein Kleiderschrank stand noch am Kopfende des Bettes, mehr Platz gab ihr Zimmer nicht her. Die Möbel hatten sie aus ihrem alten Häuschen am Stadtrand mitgebracht, sie waren weggezogen da Laras Eltern die Miete bald nicht mehr hätten bezahlen können, mit dem wenigen Geld dass sie verdienten. Lara öffnete die Kiste und nahm den ersten Gegenstand heraus. Eine Schreibtischlampe die sie auch zugleich auf dem Schreibtisch abstellt und am Strom anschloss. Das Nächste was sie aus der Kiste holte waren 2 Bücher. Eines der Bücher war ein Roman den sie in letzter Zeit gelesen hatte und das andere Buch war ein Notizbuch. Sie hatte sich selbst versprochen, dass sie, sobald sie hier einzog, ein Tagebuch daraus machen würde. Und das tat sie auch. Sie setzte sich an ihrem Schreibtisch und schlug das Buch auf. Sie begann einen kurzen Bericht über ihren bis jetzt erlebten Tag zu schreiben. Es war erst früher Nachmittag, doch die dichten Wolken draußen ließen die Tageszeit kaum ausmachen. Sie verlor sich im Anblick des Waldes der vor ihr aufragte. Und da hörte sie ein Geräusch. Schritte und dann ein Poltern. Auf dem Dachboden. Schnell notierte sie es sich.
14:37 Uhr Poltern auf Dachboden.
Sie wusste nicht wieso sie sich das aufschrieb, doch ihre Intuition sagte ihr, dann sie es noch brauchen würde. "Mom?", fragte sie leise in die Stille ihres Zimmer. "Dad?" Irgendwer musste doch auf dem Dachboden sein. Sie wartete auf eine Antwort, doch es kam keine. Leise schlich Lara zur Tür und spähte durch das Schlüsselloch. Nichts. Vorsichtig öffnete sie die Tür und ging nach Draußen. Sie hatte erwartet, dass die Luke des Dachbodens offen stand und ihre Eltern dort oben herumliefen. Aber nein. Die bodenkkappe war verschlossen und sie hörte wie ein Stockwerk unter ihr, ihre Eltern geschäftig arbeiteten. Das war unmöglich. Sicherlich war es Einbildung, oder Zufall dass dort oben etwas umgefallen war. Doch 1. Gibt es keine Zufälle und 2. Wusste sie nicht ob überhaupt etwas umfallen konnte, denn sie war noch nie dort Oben gewesen. Ihre Eltern hatten es ihr verboten auf den Dachboden zu gehen, sie glaubten Lara wüsste nicht wieso, doch in Wirklichkeit wusste sie es ganz genau: ihre Großmutter hatte sich nur vor wenigen Monaten dort oben erhängt. Noch ein Grund für sie, sich in diesem Haus nicht wohl zu fühlen, doch das bereitete ihr ausgerechnet am wenigsten Kopfzerbrechen. Und gerade als sie sich umdrehte und erneut einen Schritt in ihr Zimmer setzte hörte sie wieder das Poltern. Sie schlug ihre Tür zu und rannte ein Stockwerk tiefer in das Wohnzimmer. "Es ist nicht real! Es ist nur ein böser Traum!" sagte sie zu sich selbst und beruhigte sich langsam wieder. Trotz ihrer Angst wollte sie unbedingt wissen was auf dem Dachboden ist. Allerdings wollte sie ihre Eltern nicht Fragen, aus Angst sie zu nerven und am Ende würden sie den Dachboden ganz abschließen. Sie wusste: wenn sie dort hoch wollte, musste sie erst warten bis ihre Eltern aus dem Haus waren und dann würde sie heimlich hinaufgehen. Hoffentlich war dies bald der Fall.
Den Rest des Tages passierte nicht mehr viel. Laras unbehagtheit blieb, doch es gab keine weiteren misteriösen Vorfälle. Sie aß noch mit ihren Eltern Abendbrot und ging danach wieder eher mit wieder Willen hinauf um die Kiste weiter auszupacken und danach ins Bett zu gehen. Es dauerte etwas bis sie einschlief, da der Regen auf des Dach trommelt und der Wind um das Haus heulte. Kurz nach 1 schlief sie schließlich ein.
Sie stand auf dem Dachboden Gang und schaute sich um. Nichts. Sie suchte nach etwas doch konnte nichts finden. Hinter sich hörte sie ein kichern. An einem Balken des alten Haus Gebälks hing ein Seil. Und dahinter, zwischen ein paar alten Kisten sah sie etwas. Sie ging näher heran. Es war eine kleine puppe, sie hatte dunkelrote Haare, ein grünes Kleid und tiefe, dunkle, schwarze Augen. Und um so länger Lara sie anstarrte, desto näher kam sie und desto mehr begann sie puppe zu lächeln...
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