Zaubertränke
Hermine betritt gerade die große Halle, wie jeden Morgen geht ihr Blick zuerst zum Slytherintisch, um zu sehen, ob Draco schon da ist. Eine Woche haben sie nun nicht miteinander gesprochen, keine Beleidigungen aber auch keine lieben Worte und schon gar kein Kuss. Verlegen strich sich Hermine über ihre Unterlippe und steuerte den Tisch der Gryffindors an, setzte sich zu Fred und George Weasley. “Guten Morgen Jungs”, sagte sie schläfrig und nahm sich ein Toast.
Die Toastscheibe mit Marmelade war schnell gegessen, obwohl sie sich beobachtet fühlte, ein kurzer Blick über die Schulter und sie starrte in diese wunderschönen, eisgrauen Augen. Langsam erhob sich Draco und ging in die Richtung des Ausgangs der großen Halle.
Hermine sah Draco erst Ende der Woche wieder im Zaubertrankunterricht. Zaubertränke war eines ihrer Lieblingsfächer, obwohl sie nur runtergemacht und nicht beachtet wurde, lieferte sie stets beste Tränke ab. Heute sollte es jedoch anders kommen, anstelle von Professor Snape stand ein anderer Lehrer vor dem Lehrerpult und begrüßte die Klasse. “Guten Morgen Schüler, ich bin Professor Slughorn und vertrete Professor Snape.
Bitte setzen Sie sich zu zweit zusammen und schlagen ihr Buch auf Seite 369 auf, wir beginnen heute mit einem neuen Trank.”
Hermine sah, dass alle einen Partner hatten außer Draco und ihr. “Professor Slughorn, ich habe keinen Partner, kann ich alleine arbeiten?” Überrascht drehte sich Hermine herum und sah Draco ins Gesicht. “Oh Mister Malfoy, eine Freude sie in meinem Unterricht zu haben, Ich habe schon ihren Vater unterrichtet. Zu ihrer Frage, nein sie können nicht alleine arbeiten, diese junge Gryffindor hat ebenfalls keinen Partner. Also los, los ihr Beiden, an einen Tisch und die Kessel übers Feuer”, sagte er überschwänglich und Hermine bekam von ganz Gryffindor mitleidig Blicke zugeworfen, als sie sich erhob und in die letzte Reihe zu Draco ging.
Erniedrigt ließ sie sich neben Draco auf einen Stuhl fallen ‘Ich will nicht mit dem Idioten arbeiten! Erst küsst er mich und dann spricht er zwei Wochen kein Wort mit mir und jetzt soll ich ihm helfen seinen Trank zu Brauen?’, dachte Hermine. In Draco ging fast das Gleiche vor. ‘Verdammt warum ausgerechnet sie? Seit dem Kuss habe ich mich von ihr ferngehalten, damit sie nichts merkt und jetzt? Zwei Stunden Zaubertränke in ihrer Nähe!’ Verzweifelt schlug Draco mit der Faust auf den Tisch, was Hermine so erschreckte, dass sie ihre Gedanken sausen ließ und die Zutaten für den Trank besorgte.
Die Zeit verging Anfangs ganz langsam. Beide wussten nicht, wie sie sich verhalten sollten und doch wurde der Trank perfekt gebraut, jetzt musste es jedoch schnell gehen innerhalb von 20 Sekunden mussten 50 Tropfen reines Drachenblut in den Kessel gegeben werden, während die zweite Person ständig fünfmal gegen den Uhrzeigersinn und siebenmal mit dem Uhrzeigersinn rührte.
Gerade waren die letzten Tropfen Drachenblut in den Kessel gefallen und die letzte Umdrehung mit dem Rührlöffel folgte, als sich die Hände von Draco und Hermine berührten. Beide schauten erst auf ihre Hände, danach hoben sie ihre Köpfe und konnten dem gegenüber in die Augen schauen. Die Farbe des Tranks färbte sich in ein zartes Rosa und kleine dampfenden Herzen flogen über dem Kessel. Noch immer die Hände übereinanderliegend kam Professor Slughorn auf die Beiden zu, die ihre Umwelt vergessen hatten. “Miss Granger, Mister Malfoy jemals 20 Punkte für ihr Haus und herzlichen Glückwunsch, Sie sind die Einzigen die es geschafft haben diesen Trank perfekt zu Brauen!” Beide wurden rot im Gesicht, bedankten sich für die Punkte und setzen sich danach wieder auf ihren Stuhl, noch immer die Hände miteinander vereint.
“Mensch Mine, jetzt erzähl endlich!! Hat dir Malfoy gedroht oder irgendwas getan? Es muss schrecklich gewesen sein mit ihm zu arbeiten”, sagten Harry und Ron im Chor.
“Er war nett zu mir, wie oft noch! Abgesehen davon, wie habt ihr es geschafft, dass euer Trank schon nach 10 Minuten in die Luft ging?”, kicherte Hermine, als sie an die beiden Jungs dachte, die mit einer grünen klebrigen Flüssigkeit bespritzt waren.
“Ron war so abgelenkt, dass er einmal zu viel gerührt hat und ich habe zwei Blätter Pfefferminz, statt einem in den Kessel geworfen”, gab Harry ärgerlich zu und versuchte immer noch das grüne Zeug von seinem Umhang zu bekommen.
In der Großen Halle angekommen, ließen die Drei sich zum Mittagessen am Gryffindortisch nieder und schaufeln essen auf ihre Teller.
Ron musste mal wieder maßlos übertreiben, so dass auf beiden Seiten seines Tellers Essen auf den Tisch fiel.
Nach dem Essen ging Hermine in die Bibliothek, setzte sich an ihren Stammplatz, ganz hinten zwischen den Regalen, wo man ungestört ist und begann mit ihren Hausaufgaben.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top