Letzter Funke

Nicht mehr lange, Dile min. Bald stehen wir an einem Punkt, an dem wir entweder zueinanderfinden oder endgültig getrennte Wege gehen müssen. Wir sind beide keine 12 mehr. Wir sind mittlerweile beide 18, und du wirst nächstes Jahr sogar 19. Aber ehrlich gesagt, fühlt es sich so an, als hättest du dich längst entschieden – und zwar gegen mich. Es tut weh, das zu erkennen, denn ich spüre es in jedem Wort, das du mir nicht mehr sagst, in jeder Nachricht, die ungeschrieben bleibt, und in jedem Moment, in dem ich merke, dass ich für dich nur noch eine blasse Erinnerung bin.  

Bald ist 2025. Ein neues Jahr. Für die meisten bedeutet das Hoffnung, neue Chancen, aber für mich wird es eine schmerzhafte Erinnerung daran sein, wie sehr ich wegen dir gelitten habe. Du nennst es vielleicht "ungewollt", dein Weggehen. Aber glaub mir, Dilemin, ein Mensch, der wirklich liebt, würde niemals "ungewollt" gehen. Jemand, der wirklich liebt, würde kämpfen – selbst gegen den Tod, wenn es sein muss. Aber du? Du hast mich losgelassen, als wäre ich nichts. Und genau das schmerzt am meisten – zu fühlen, dass man für den Menschen, den man am meisten liebt, plötzlich bedeutungslos ist. 

Weißt du, was mich so wütend macht? Familie. Immer wieder schiebst du "Familie" als Grund vor. Aber sag mir, seit wann steht Familie über der Liebe? Wenn zwei Menschen sich wirklich lieben, dann kämpfen sie für ihre eigene Familie, die sie gemeinsam gründen wollen. Aber du hast dich nicht für uns entschieden. Du hast dich für dich entschieden – und vielleicht auch für jemand anderen. Und ich? Ich bleibe zurück mit meinen Gedanken, meinen Zweifeln, meiner endlosen Sehnsucht nach dir. 

Ich frage mich, ob du auch nur einmal daran gedacht hast, wie es mir geht. Ob du spürst, wie ich jede Nacht mit diesen Fragen kämpfe. Ob du weißt, wie es sich anfühlt, zu warten – nicht auf eine Antwort, sondern auf einen Menschen, der längst gegangen ist, ohne sich je wirklich zu verabschieden. 

Aber vielleicht ist das meine Schwäche: dass ich dich immer noch liebe. Trotz allem. Trotz der Wut, der Enttäuschung, des Leids. Trotz der Tatsache, dass ich weiß, dass du vielleicht schon längst mit jemand anderem lachst, während ich hier sitze und versuche, mit den Scherben klarzukommen, die du hinterlassen hast. 

Doch eines sage ich dir, Dilemin: 2025 wird nicht so sein wie 2024. Ich habe lange genug gelitten. Wenn ich diesmal gehe, dann endgültig. Und dann wirst du vielleicht spüren, was es bedeutet, jemanden zu verlieren, der bereit war, alles für dich zu tun.

Wenn ich verliere, verlieren wir beide Cane...

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