Unsere Maniac Tour war der Hammer. Am meisten mochte ich die gefüllten Stadien mit Stays, die uns anfeuerten und mit den Leuchtstick ne Choreo machen konnten.

Nach jedem Konzert war ich total ausgelaugt, aber komplett zufrieden.

Nein, eigentlich hatte ich gelogen, der beste Teil war, dass wir Einzelzimmer kriegten. Hier konnte ich fern von allen Augen sein wer ich war.
Hier lag ich also auf dem Bett, scrollte durch Videos.

Mein Finger machte die Bewegung automatisch und teilnahmslos huschten meine Pupillen von Bild zu Bild, bis plötzlich mein Daumen schnell auf dem Bildschirm knallte, um das Video nicht weiterzuscrollen.

Interessant. Zu sehen war ein gewisser Jemand mit längeren blonden Haaren und einem Hüftschwung... wow!

Ein Pfeiffen konnte ich mir nicht verkneifen.

Ich dachte automatisch an die Zeit zurück, als wir Thunderous drehten. Er spielte immer mit seinen blonden langen Haaren und der Gedanke daran liess mich schmunzeln.

Der Kleine schaffte es tatsächlich mit Allen gut auszukommen, dass wir uns alle besser fühlten. Aber...

Irgendwie schaffte er es auch, dass meine andere Seite hervorkam und deswegen musste ich so ungemein aufpassen.

In letzter Zeit hatte ich das Gefühl er versuchte geradezu diese Seite aus mir herauszukitzeln, aber vielleicht bildete ich mir dies auch nur ein.

Genau so musste es sein.

*Klopfklopfklopf*

Völlig in Gedanken versunken trugen mich meine Füsse zur Tür und meine Hand langte nach dem Türgriff und öffnete sie.

Da Stand er. Mittlerweile mit schwarzen kürzeren Haaren und lächelte:

"Was machst du gerade?"

Aus dem Handy in meiner Hand erklingte laut die Musik, als das Video erneut startete.

Let's groove tonight

Seine Augen huschten sofort runter zu meiner Hand und sein Augen blitzten komisch auf.

Sofort drückte ich auf den Ausschaltknopf und meinte:

"Ich schaue nur Videos..."

Seine rechte Augenbraue hob sich und sein Lächeln wurde breiter.

Ich räusperte mich und versuchte nicht ertappt zu wirken:

"Was führt dich her Yongbok?"

"Ich möchte wiedereinmal ein Tiktok Live machen und dachte es wäre cool, wenn du dazustösst?", während er mir das mitteilte huschten seine Augen kurz zu meinem Handy und sein Mindwinkel zuckte erneut.

Dieser Kleine...

*Na warte.*

"Natürlich. Wann möchtest du starten?", grinste ich frech zurück woraufhin sein Lächeln noch breiter wurde, bevor er erwiderte:

"In 20 Min bei mir? Hier hast du die zweite Karte vom Zimmer, komm einfach rein und stoss dazu", sagte er, drückte mir die Karte in die Hand und ging zurück in sein Zimmer.

Okay. Na dann.

Ich schaute an mir runter und musterte mein Outfit. Ich entschloss, mich noch kurz umzuziehen und einen Blick in den Spiegel im Bad zu werfen.

Ich zog meinen schwarzen Celine Hoody an und zupfte gerade vor dem Spiegel an meinen gestylten Haaren. Die Farbe gefiel mir. Ich griff zudem zu meinem Tiegel mit der Gesichtscreme und tupfte mir etwas davon auf mein Gesicht. Sie liess meine Haut schön hydriert wirken.

Parfüm oder nicht?

Schliesslich entschied ich mich für einen Spritzer.

Sobald die 20 Minuten durch waren, ging ich zu Felix' Zimmer rüber.

Als ich die Tür öffnete hatte er schon gestartet und sein Gesicht erhellte sich als er mich sah. Ich lief zu ihm rüber und setzte mich hinter ihn.

Er sprach gemischt Englisch und koreanisch. Persönlich fand ich es sehr imposant, wie er es so mühelos schaffte zwischen den beiden Sprachen zu switchen.

Bereits zu beginn bemerkte ich, wie er sehr touchy wurde. Zum Beispiel packte er mein Bein, so dass ich mich nicht anders setzten konnte und rückte näher zu mir.

*So machen wir das also, Yongbok? Na gut, was du kannst kann ich auch!*

Ich beschloss wie er, so viel Köperkontakt wie nur möglich herzustellen und das pikante daran war, dass es mir immer mehr gefiel. Eigentlich mochte ich dieses Skinshipping absolut nicht, doch komischerweise war es bei dem Kurzen anders.

Er zeigte mir gerade wo man die Kommentare auf dem Tiktok Live sehen konnte und das war die Gelegenheit, ihn näher zu mir zu ziehen. Als ich das tat, sagte ich:

"Hey, hey! Du bist die Hauptperson hier!"

"Nein, ist okay.", meint er bescheiden. Doch ich zog ihn immer näher zu mir.
Seine Nähe liess meine Körpertemparatur unerwarteterweise steigen und der Kleine schien es auch irgendwie zu merken, denn er fragte ob ich nicht zu heiss hätte.

Natürlich verneinte ich und schliesslich redeten wir über den Song Arcade, den Felix bereits am Laufen hatte.

Die Diskussion drehte sich um Liebe und irgendwie hatte ich das komische Gefühl, dass er aus Erfahrung sprach, aber auch hier glaubte ich, mir das nur einzureden.

Plötzlich stand er auf und setzte sich neben mich, was mich etwas traurig stimmte, doch sofort schlang ich den Arm um ihn.

Es war es wie ein Zwang Felix berühren zu müssen, obwohl ich zu beginn dachte, ich müsse mich dazu "zwingen" Skinshipping zu betreiben.

Während wir allerlei Tiktoks schauten und Songs hörten verspürte ich das Bedürfnis, meinen Kopf auf Felix Schulter zu legen und mit einem Mal fühlte ich eine innere Ruhe, wie ich sie seit meinem kleinen Geheimnis nicht mehr verspürt hatte.

Dann spielte er das Lied "Traitor". Sofort löste das Lied etwas in mir aus, aber ich wusste nicht wie ich dieses Gefühl einordnen sollte. Es war komisch hier zu sitzen, mit Felix, Lieder zu hören und das Gefühl zu haben, man teilte die Gefühle und Erlebnisse dieser Lieder, obwohl es nicht immer zutraff.

Schliesslich kam unser Live zu einem Ende und Felix drückte den Knopf zum Beenden.
Er lehnte nach vorne, hielt aber seinen Arm um meine Schulter und liess ihn auch noch dort, als er sich wieder zurück setzte.

Er schaute mich an und für einen kurzen Moment gab es diese komische Stimmung zwischen uns. Dann sagte er etwas, was mich aufhorchen liess:

"Das war dann wohl deine gute Seite, was?", und schmunzelte.

Der Kommentar war so aus dem Nichts gekommen, dass er mich zuerst sprachlos liess und als ich mich halbwegs gesammelt hatte, stammelte ich:

"I-ich zeige mich doch immer von meiner guten Seite."

*Scheisse, weiss er etwas?!*

"Das weiss ich doch, Hyunjin-ah. War doch nur Spass.", zwinkerte er und drückte kurz meine Schulter. Dann stand er auf und streckte sich. Dabei guckte kurz sein Muskelansatz der unteren Bauchmuskeln hervor und sofort sprang meine Aufmerksam auf das Stück Haut, das sich mir bot.

Mein Blick blieb ihm nicht verborgen, jedenfalls machte er eine komisch Andeutung, bei der ich kurz versucht war ja zu sagen.

"Ich gehe jetzt schlafen, wenn du willst kannst du hier schlafen", zwinkerte er und stemmte die Hände in die Hüfte.

Ich besann mich zum Glück eines besseren und verneinte dankend, stand auf und lief zur Tür.

Als ich drüben in meinem Zimmer die Tür schloss dachte ich über seinen letzten Kommentar nach, bevor ich die Tür hinter mir schloss.

"Schade, da verpasst du was."

Warum zum Teufel verpassen?! Was wollte der Kleine damit sagen?

Ich dachte ich hätte an diesem Abend klar die Oberhand, doch mittlerweile war ich mir nicht mehr so sicher, wie viel Felix von meiner Dunklen Seite wusste und was für ein Spielchen er trieb.

Oder wie bewusst ihm war, was er mit solchen Sprüchen anrichten konnte.

Jedenfalls wurde er immer interessanter für mich.

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Hey Leute!

Und hier ist Kapitel 2 🤩

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