»16« Nächtlicher Spaziergang

Dᴀᴋᴏᴛᴀ

Ich habe Kendall's Leiche im Wald vergraben.

Ganze zwei Stunden haben Noan und ich dafür gebraucht, nachdem ich sie fast die ganze Nacht lang gefoltert habe, die Schlampe. Ihr verfluchter Lebenswille ließ keine Sekunde lang nach.

Wenigstens fühle ich mich nun ein wenig besser.

„Gatinha", reißt mich Noan's Stimme aus den Gedanken, gerade als ich müde die Treppen hochgehen möchte. Die Sonne ist bereist dabei den Horizont zu erreichen. Wirklich viel schlafen können, werde ich dementsprechend nicht mehr, also wäre es wirklich nett, wenn er mich nun einfach ziehen lassen könnte. Er muss doch auch müde sein.

Doch stattdessen starrt er hellwach und streng zu mir hoch. Die kräftigen Arme hat er vor der Brust verschränkt.

„Was ist?", frage ich ihn irritiert, als er nicht weiterspricht und mich stattdessen eher prüfend anblickt.

„Dir geht es gut?"

„Ja, wieso nicht? Bin nur müde, war immerhin anstrengend. Foltern ist mühsam, weißt du? Auch wenn es ziemlich Spaß mach...-"

„Hey", unterbricht er mich urplötzlich, wobei ich nur fahrig die Stirn runzle. Was hat er denn bloß? Ich lege den Kopf schräg, als er nun die Treppen hochsteigt, bis er nah vor mir stehen bleibt. Sein kühler Atem streift meine Wange, während er sich so weit zu mir rüber lehnt, dass er das Treppengeländer mit den Händen umfassen kann.

Und ich somit eingekesselt bin, was mir ausnahmsweise mal nicht gefällt, jetzt brauche ich nämlich wirklich Platz.

„Ich liebe deine Nähe wirklich, Clyde, aber jetzt will ich eigentlich nur noch duschen und ins Bett", seufze ich und grinse schief, doch weder schmunzelt er noch wirft er mir einen genervten Blick zu. Laut atme ich aus und hebe erwartungsvoll die Augenbrauen. „Was ist denn los? Du bist schon den ganzen Tag so komisch drauf! Seit ich dir das vorgestern Abend mit dem Asthma erzählt habe, um genauer zu sein."

„Ich will wissen, ob es dir wirklich gut geht und während du mir antwortest, siehst du mir gefälligst in die Augen", entgegnet er nun und packt mich am Kiefer.

„Ja, mir geht es gut! Wieso sollte es mir denn nicht gut gehen?"

Statt mir zu antworten, kneift er bloß ein wenig die Augen zusammen, ehe er meinen Kiefer seufzend wieder loslässt.

„In Ordnung."

Gerade als ich mich abwenden möchte, versperrt er mir wieder den Weg durch seinen Arm. Ich lasse die Schultern sacken und sehe zu ihm auf, während er nur die Lippen spitzt.

„Bekomme ich keinen Gute-Nacht-Kuss?"

Ich fange an zu lachen, woraufhin er ebenso zu grinsen beginnt. So ein blödes Arschloch aber auch! Dass er es immer wieder schafft mich zum Lachen zu bringen, ich glaub es kaum...

„Nope! Du hattest so viele Chancen und stattdessen hast du mich lieber den ganzen Abend über angemotzt und mich nicht mal weiter strippen lassen", erwidere ich und schubse sein Gesicht weg, wobei er sich diesmal schief grinsend abwendet.

„Ich habe nur nicht gewollt, dass du dir was brichst!", ruft er, während er in die Küche geht, um nach einer Flasche Wasser zu greifen. Ich kehre ihm kopfschüttelnd den Rücken zu.

„Mir kam es eher so vor, als hättest du vor Eifersucht so reagiert", erwidere ich und drehe mich ein letztes Mal zu ihm um, als ich oben ankomme. Grinsend lecke ich mir über die Lippe und zwinkere ihm zu, ehe ich weiterspreche.

„Weil ich besser strippen kann, als du." Laut lachend verschwinde ich ins Bad, während Noan nur noch grinsend den Kopf schüttelt.

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Ich werde wach, als Noan mich zum Abendessen weckt. Aus großen Augen sehe ich zu ihm auf und kann nicht glauben, dass er gerade wirklich ›Abendessen‹ gesagt hat.

„Abendessen?"

„Jap. Ich war so nett und habe dich den ganzen Tag pennen lassen", erwidert er und verschränkt die Arme vor der Brust.

„Und wer soll jetzt in der Nacht schlafen?", hake ich entrüstet nach. Er hätte mich wirklich eher wecken sollen!

„Wir schauen einfach die ganze Nacht lang Horrorfilme", entgegnet er und zuckt die Schultern. „Bin eh nicht müde. So und jetzt los, das Essen wird kalt!"

Gähnend steige ich aus dem Bett, als Noan mein Zimmer verlässt und ich folge ihm, jedoch bloß um ins Bad zu gelangen. Dort pinkle ich zunächst, muss mit Entsetzen feststellen, dass ich meine Periode bekommen habe, ehe ich mir die Zähne putze und das Gesicht wasche. Zum Schluss verlasse ich nur nochmal das Bad, um mir eine Binde holen zu gehen, bevor ich runter zu Noan gehe, welcher geduldig auf mich zu warten scheint.

„Statt Horrorfilme zu schauen, könnten wir doch auch raus, oder? Du könntest mir Rio zeigen", frage ich ihn, sobald ich mich gegenüber ihm hinsetze. Stirnrunzelnd greift er sogleich nach seiner Gabel und zwirbelt die Spaghetti drum.

„Uff, ich weiß nicht", erwidert er nur und schiebt sich die nächste Portion auch schon in den Mund, ehe er aus leicht geröteten Augen zu mir aufsieht. Ich seufze. Der Kerl hat mal wieder kaum geschlafen und so langsam frage ich mich wirklich, ob das einen Grund hat.

„Wieso denn zu Hause bleiben und sich langweilen? Wir könnten doch stattdessen in die Stadt und zu den Sambatänzern! Bitte?" Ich mache den besten Welpenblick überhaupt, woraufhin er schmunzelnd die Augen verdreht.

„Okay..."

Gerade als ich erfreut in die Hände klatschen will, fügt er noch etwas an, dass mich stutzen lässt.

„Unter einer Bedienung." Sein Blick wird eine Nuance dunkler, als er diesmal auf mich fällt. Obwohl er so simple Worte ausspricht, kann ich nicht verhindern, dass sie mich verunsichern, woran das jedoch liegt, verstehe ich selbst nicht.

Vielleicht liegt es an seinem Blick...

„Die wäre?", hake ich irritiert nach.

„Ich will dich einige Dinge fragen, die du mir ehrlich beantworten wirst."

Als ich die Augenbrauen überrascht hebe, greift er nur stumm nach seinem Glas Wasser, ehe er sich dieses an die Lippen setzt. Doch bevor er daraus trinkt, zuckt er noch die Schultern. „Damit ich mich nicht langweile."

„Ist klar", schnaube ich und wende den Blick ab, sehe lieber zu meiner Spaghetti runter. „Es werden keine normalen Fragen sein, deshalb stellst du dies als Bedingung dar. Sonst hättest du mich ja einfach gefragt, aber du fürchtest, dass ich sie dir nicht beantworten werde." Seufzend hebe ich wieder den Blick und sehe ihm fest in die Augen.

„Ich beantworte dir gerne private Fragen, aber wenn ich dir auf etwas nicht antworte, dann liegt es daran, dass ich es nicht kann, Noan", spreche ich zum ersten Mal seinen Namen aus, damit er versteht, wie ernst ich es meine. „Nicht, weil ich dir nicht vertraue, oder so. Merkwürdigerweise vertraue ich dir nämlich... du mir aber scheinbar nicht, sonst hättest du mir sicher erzählt, wieso wir diese Banken ausrauben."

Noan sieht raus in den Garten, scheint meine Worte zu verarbeiten und nickt dann langsam. Eine dünne Haarsträhne fällt ihm in die Stirn und ich kann für einen Moment abermals den Blick nicht von ihm abwenden. Einem Gemälde gleichkommend sitzt er dort, sieht hinaus ins Weite und zieht die Unterlippe zwischen die Zähne, ehe er nur wieder nickt und langsam zu mir sieht. Seine schönen Augen sehen tief in meine und erwidern nun meinen festen Blick.

„In Ordnung. Beantworte mir nur das, was du mir beantworten kannst und andersherum genauso. Einverstanden?", richtet er nun das Wort wieder an mich. Ich nicke zufrieden, ehe ich mir ebenso wie er auch die nächste Gabel voll Spaghetti in den Mund einführe.

„Dann bis gleich!", rufe ich mit vollem Mund, nachdem ich mein Teller geleert habe und eile die Stufen hoch, um mich zu schminken und mich anzuziehen.

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Staunend stehe ich mit offenem Mund da und verharre mehrere Sekunden lang in dieser Bewegung.

„Fertig?", reißt Noan's genervte Stimme mich aus den Gedanken, doch ich schüttle den Kopf.

„Niemals", hauche ich von dieser Schönheit fasziniert und seufze melancholisch. Kaum zu fassen, wie schön Rio de Janeiro ist. Erinnert mich ein wenig an Spanien, nur heller. Wir fahren gerade mit der berühmten Seilbahn auf den Zuckerhut, nachdem wir uns jeweils eine Kugel Eiswaffel gekauft haben. Die viel zu kurze Fahrt über habe ich am Fenster geklebt und noch jetzt, wo alle Passanten bereits die Seilbahn verlassen haben, weigere ich mich diesem Anblick den Rücken zu kehren.

„Gatinha", seufzt Noan neben mir und legt mir den Arm kumpelhaft um die Schulter, ehe er mich langsam weiterzieht. Ich lasse es zu. „Willst du hier etwa Wurzeln schlagen?"

„Ja", kichere ich. „Es ist einfach so schön! Obwohl ich so einen leuchtenden Anblick in New York gewohnt bin, ist es dennoch so anders... irgendwie magischer, ich weiß auch nicht", gestehe ich und nutze es sogleich aus, dass dieser Leckerli sich mir genähert hat und lehne meinen Kopf an seine Schulter, während wir weiterziehen.

„Also los. Stell mir deine Fragen", verlange ich sodann, als wir eine Weile gehen und atme innerlich tief durch. Irgendwie befürchte ich, dass er mich auf mein Asthmaproblem ansprechen wird. „Tut mir wirklich leid, Gatinha, aber ich kann nicht mit dir arbeiten, weil du ziemlich heftig unter Atemnot leidest. Das ist mir einfach zu riskant", höre ich seine Worte bereits in Gedanken und erschaudere.

„Es geht um mein Asthmaproblem, oder?", frage ich bereits, als er nicht spricht. Seufzend verdrehe ich die Augen, als er mir einen prüfenden Blick zuwirft. Also, ja.

„Das auch", gesteht er.

„Da ist nichts, worüber du dich sorgen musst, Clyde."

„Nein? Dich stört sogar eine Zigarette."

„Nur in geschlossenen Räumen und beim letzten Mal, weil der Abend ziemlich ereignisvoll war. Das Schwimmen hatte mir bereits zu schaffen gemacht", erkläre ich ihm. „Du kannst jetzt zum Beispiel ruhig rauchen, ich würde nur etwas Abstand nehmen, dann ist alles cool."

„Du bist beim letzten Mal die Treppen hochgeflitzt und musstest innehalten, weil du eindeutig keine Luft mehr bekommen hast." Noan bleibt jetzt stehen und stellt sich gegenüber von mir auf, sodass er mir in die Augen sehen kann. Seine geschwungenen Brauen furchen sich und zeigen mir, dass sie eindeutig nach einer Antwort verlangen.

„Nein, ich habe mich nur daran erinnert, dass besonders bei zu kaltem und heißem Wetter, ich nicht so schnell laufen darf. Ich habe ja auch Asthma! Und wie ich bereits erwähnt habe, ist sie nicht von der einfachen Sorte, wobei es keine einfachen Sorten gibt, meiner Meinung nach sind alle hart und nehmen dir etwas Lebensraum. Darf ich nicht mehr leben, weil ich unter Atemnot leide?", hake ich wütend nach und kann nicht verhindern, dass ich etwas lauter werde. Doch dann besinne ich mich eines besseren und schüttle seufzend den Kopf. „Wenn du deshalb nicht mit mir arbeiten möchtest, dann sag es mir doch einfach und sprich nicht um den heißen Brei herum."

„Das ist es doch gar nicht, Gatinha", seufzt Noan nun und verdreht die Augen, während ich bloß perplex blinzle. Nicht? „Ich will nur alles darüber wissen und auch, was du kannst und was du nicht kannst. Ich habe schon verstanden, dass du zu stolz bist, um zuzugeben, dass du mal etwas nicht draufhast, aber meiner Meinung nach ist nichts daran peinlich oder gar schwach. Ich kann nicht schwimmen. Meistgesuchter Dieb auf dieser Welt kriegt Panik, sobald er ins Wasser fällt. Tja, ist meiner Meinung nach normal, denn wir können nicht komplett perfekt sein."

Ich hätte die Arme vor der Brust verschränkt, wenn ich in der einen Hand nicht mein Lakritzeis hätte, das Noan so eklig fand. Natürlich hat er sich für ein Kirscheis entschieden.

Ich komme dennoch nicht umhin ihm zuzustimmen.

„Es ist ganz einfach", wispere ich und zucke die Schultern. „Ich kann rein gar nichts, ohne meinen Asthmaspray." Fieberhaft suche ich nach einem Beispiel, das ihm klar macht, dass ich wirklich gar nichts meine und sogleich fällt es mir auch ein.

„Nicht einmal Sex haben."

„Gut."

„Gut?", hake ich entrüstet nach und hebe nun den Blick, woraufhin er mir mit entschlossenem Blick näher kommt.

„Es ist gut, dass ich das nun weiß. So fühle ich mich einfach sicherer und muss nicht Angst haben, dass du mir verreckst." Aus hochgezogenen Brauen sieht er mich an und bemerkt dann, dass sein Eis zu schmelzen beginnt, weshalb sogleich seine rosafarbene Zunge herausschnellt und um das Hörnchen herum leckt. Meine Kinnlade klappt auf und für einen Moment weiß ich nicht, ob ich auf seinen markanten Kiefer, den schönen eckigen Zähnen, den leicht rötlichen Lippen, die von dem Kirscheis kommen, oder doch auf seine glänzende Zunge starren soll. Was wäre ich gern das Kirscheis - verdammt!

„Hier oben sind meine Augen, Gatinha", mahnt er sogleich und lässt mich perplex blinzeln.

„Der Bereich hier unten ist aber schöner anzusehen", schnurre ich und beiße mir grinsend auf die Unterlippe, sobald ich zu mir komme. Er leckt ja gar nicht mehr an seinem Eis, doch die Bewegung spielte sich gefühlt in Dauerschleife in meinem Kopf ab. Ach verdammt, wieso ist er bloß so sexy? So kann ich die Gegend doch gar nicht richtig bestaunen!

„Wir sollten weiter gehen", lächelt er und lässt mich scharf einatmen.

Eine ganze Weile wandern wir umher und obwohl es inzwischen später Abend ist, ist Rio de Janeiro hellwach. Wir bestaunen die Favelas, traumhafte Buchten, die weltbekannten Strände in Copacabana, die wir am Gipfel des Zuckerhuts verdammt gut erkennen können, und Ipanema sowie die Christus-Statue auf dem Corcovado Berg, schmieden einen Plan darüber, wie wir es vielleicht mal da hoch schaffen und uns auf seine Hände setzen, sodass die Leute uns - Noan Loera und Dakota Kingston - bestaunen können und nehmen uns vor, es irgendwann in der Tat umzusetzen. Noan lacht über die Vorstellung, wie wir wohl von dort oben hinunterfallen würden und schon wäre unsere Bonnie und Clyde Geschichte vorbei, bevor sie überhaupt richtig begonnen hat.

Die Fallschirme dürfen dementsprechend nicht vergessen werden.

„Jetzt tun mir echt die Beine weh", gestehe ich, als wir die Selaróntreppe runtergehen und halte mich an Noan's Arm fest.

„Soll ich dich Huckepack nehmen?"

„Ach, quatsch! So schlimm ist es nicht", lache ich, als ich seinen ersten Gesichtsausdruck sehe. „Aber danke", schmunzle ich und stupse ihn leicht an, wobei er nur den Kopf abwendet.

„Ich habe einen Brief bei dir gesehen, oder besser gesagt eine Karte", sagt er plötzlich, ohne mich dabei anzusehen. Verwirrt runzle ich die Stirn. Was für eine Karte? „Ich habe nicht rumgeschnüffelt, oder so", fügt er hastig hinzu, woraufhin ich lachen muss.

„Das habe ich auch nicht gedacht, nur weiß ich nicht, wovon du gerade sprichst", gestehe ich und zucke die Schultern. Außer er meint...

„Die Einladung zu einer Babyfeier, die in zwei Tagen ist."

Also ja. Er meint diese Karte.

„Sie lag auf deiner Nachtkommode und war offen und... Das entschuldigt natürlich nicht, dass ich einfach reingelesen habe, tut mir leid, ich war neugierig", gibt er zu und kratzt sich beschämt am Hinterkopf, während seine Augen wohl selbst nicht zu glauben scheinen, das er wirklich neugierig war und Lara's Karte gelesen hat.

„Schon in Ordnung", sage ich und zucke die Schultern. „Ist ja nur eine Karte."

Noan sieht mich an, wie als würde er noch etwas sagen wollen, jedoch nicht wissen, wie. Und ich weiß auch schon, was es sein wird.

„Du willst wissen, ob ich hingehe. Die Antwort lautet nein. Ich werde nicht hingehen, so leid es mir für meine Schwägerin auch tut und ich eigentlich wirklich gerne auf der Babyparty meiner baldigen Nichte wäre. Es geht einfach nicht. Danny hat ihr zwar versprochen, dass er mich an diesem Abend in Ruhe lassen wird, doch ich kenne ihn besser", seufze ich und zucke abermals die Schultern. Wir gehen weiter in Richtung der Seilbahn und Noan sagt nichts, bis wir drin sind, als würde er über etwas nachdenken.

„Du glaubst also, dass er das Versprechen, das er seiner Frau gegeben hat, einfach bricht?", fragt er mich und bleibt neben mir stehen, um auch aus den bodentiefen Fenstern zu sehen.

„Nein, da würde sie ihn kalt machen. Ich denke eher, es kommt auf die Betonung seines Versprechens an. Lara ist nicht dumm, sie achtet genau darauf, was sie hört, aber im Moment ist sie hochschwanger, ziemlich erschöpft und sicher auch sehr müde, dass sie vielleicht nicht mitbekommen hat, wie Danny eher versprach, dass er mich auf der Party nicht belästigen würde."

„Ah, du denkst also, dass er dann nach der Party auf dich losgeht", sagt er und nickt verstehend. Ich werfe ein Blick über meine Schulter zu ihm hoch und merke erst jetzt, wie nah er mir eigentlich ist, weshalb ich den Kopf komplett in den Nacken legen muss, um ihm in die Augen sehen zu können. Ein schiefes Grinsen zupft an seinen Mundwinkeln und seine Augen funkeln überlegen, als er die nächsten Worte sagt.

„Und was wäre, wenn ich mitkommen würde?"

Überrascht drehe ich mich nun doch zu ihm um und verrenke mir fast den Hals. Das ist ja eine wunderbare Idee!

„Wenn du mitkommen würdest, dann würde Danny es niemals wagen, mich anzugreifen, denn er würde wissen, dass er damit auch dich angreift und er macht sich nicht unnötig Feinde, vor allem jedoch, würde er niemals jemanden angreifen, ohne vorher etwas über ihn in Erfahrung gebracht zu haben. Also..."

„Also wäre das eine grandiose Idee."

Lächelnd nicke ich.

„Das wäre es. Würdest du es denn wirklich für mich tun?"

„Du willst doch eigentlich gerne hin, oder?", hakt er nach, während wir die Seilbahn verlassen. Ich nicke. Natürlich. Lara würde sich so freuen...

„Dann werde ich mitkommen."

„Aber du solltest wissen, dass meine Familie... Na ja, sie sind nicht unbedingt freundlich. Sie sind einfach..."

„Wie du?"

„Ne, so geil sind sie nun auch wieder nicht, aber vielleicht was den Jähzorn betrifft. Meine Schwestern werden dich vielleicht versuchen etwas anzustacheln und dich eventuell auch ziemlich scheiße ärgern, damit du dir einen miesen Fehltritt erlaubst und sie dich dann töten können, aber gut, das würde ich eh nicht zulassen und außerdem bist du so perfekt, ich glaube, du bist nicht einmal in der Lage dir einen Fehltritt zu erlauben und noch dazu bist du so schweigsam, also...-"

„Und ich glaube, du denkst darüber zu viel nach", unterbricht Noan mich und legt mir wieder den Arm um die Schultern, während wir die Morro da Urca runterlaufen.

„Ja, du hast recht", entgegne ich leise. Wieso nur fühle ich mich so komisch bei dem Wissen, Noan wirklich mit nach Hause zu nehmen. Nach Hause. Wie das klingt. Innerlich seufze ich. Es liegt daran, dass ich noch nie einen Mann mit nach Hause gebracht habe. Und ich habe keine Ahnung, wie sie alle darauf reagieren würden, zumal sie sowieso nicht damit rechnen, dass ich komme.

„Wird schon alles okay. Sie werden mich nicht töten und selbst wenn. Glaubst du wirklich, sie würden es schaffen?"

Lächelnd schließe ich kopfschüttelnd die Augen. Wie habe ich das nur vergessen.

„Nein, natürlich nicht."

Nein, Noan ist ein ebenbürtiger Gegner. Sie würden es nicht einmal wagen, ihm zu drohen.

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Hallöchen ihr Lieben!

Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen!

Tja, bald treffen wir nach langer Zeit auf die ganze Kingston Familie 🥰 bam bam bammm

Bis bald!

SevenTimes-

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