8│Der Tag, an dem ich meine Eltern verlor

Und dann kam der Tag. Dieser eine Tag, an dem ich meine Eltern verlor. Nicht nur meine Mutter, sondern auch meinen Vater, der seit dem Tod seiner Frau nicht mehr derselbe war.

Ich erinnere mich gut an das Familienfoto, welches kurz nach meiner Geburt aufgenommen wurde. In der Mitte stand Papa, welcher zufrieden in die Kamera lächelte und an seiner linken Hand Sam hielt, welcher voller Vertrauen zu ihm hochsah. Seine andere Hand ruhte auf der Schulter seiner Frau, welche ein kleines Baby in den Armen hielt und zärtlich dessen Nase anstupste. Man konnte fast hören, wie das Kind fröhlich quiekte.
Eine glückliche Familie.

Noch immer stand dieses Foto auf Papas Schreibtisch, obwohl das Glas des Rahmens schon lange einen Riss hatte. Ebenso wie die darauf abgebildete Familie.
Doch nun wurde das Bild energisch vom Tisch gestossen und niemand fing es auf. Das Glas zerbrach auf dem Boden, zerbarst in tausend Stücke.
Übrig blieb ein Scherbenhaufen.

Meine Mutter – brutal aus dem Leben gerissen von ihrem eigenen Sohn.
Mein Vater – zerbrochen am Verlust seiner Frau, am Verlust seines Sohnes.
Mein Bruder – aufgrund seiner Straftat weggesperrt.
Übrig blieb ich.

Eine einstmals glückliche Familie – zerstört.

Es geschah an einem schlichten, stinknormalen Tag. Niemand hatte es kommen sehen.

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