86.Kapitel

Nach gefühlten Stunden ist der Film dann endlich zu Ende und ich darf rüber in mein Bett gehen. Der Film hat mich etwas müde gemacht und deswegen freue ich mich eigentlich nur auf das Bett, damit ich für morgen krafttanken kann, schließlich habe ich keine Ahnung, was Morgen so passieren wird. Ich mache gerade die Tür auf, da ruft Benni mich noch mal. Ich drehe mich zu ihm und plötzlich werden meine Augen verbunden. Wie ich es hasse, wenn ich nichts sehe. Ohne es wirklich zu werken beginne ich wieder um mich zu schlagen, bis mich eine Stimme beruhigt.

"Emma, ich bin es nur", sagt sie und ich bin mir sicher, dass es Jo ist, auch wenn ich nicht genau weiß, wieso er das macht. Er dreht mich vorsichtig um und führt mich dann gerade aus. Ich weiß, dass wir jetzt im Zimmer stehen müssten, doch ganz sicher bin ich mir da nicht. Er führt mich noch weiter und ich höre eine Tür, die aufgemacht wird. Dann betreten wir den Raum und er macht endlich die Augenbinde ab. Ich stehe im Bad, doch es sieht so anders aus. Auf dem Boden liegen überall Rosenblätter und in der Badewanne ist Wasser eingelassen. Darauf thront ein riesiger Schaumberg und am liebsten würde ich mir den Schaum nehmen und eine Schaumschlacht beginnen, doch ich bin noch zu gebannt in dem Anblick, der mir geboten wird. Am Rand der Badewanne sehe ich zwei Gläser und eine Flasche stehen. Ich drehe mich zu Jo um, damit er mir das erklären kann, doch bevor ich meine Frage aussprechen kann, liegen seine Lippen auf meinen. Ich erwidere sofort den Kuss, doch nach kurzer Zeit löst er sich wieder von mir.

"Ich liebe dich Emma, und ich wollte den letzten Abend mit dir genießen", sagt er leise und ich schaue ihn geschockt an. Will er sich nicht verwandeln lassen?

"Wieso der letzte Abend. Willst du kein Vampir werden? Wieso nicht?", frage ich entsetzt und eine Träne bildet sich in meinen Augen.

"Nein. Bitte Wein nicht. Ich will mich verwandeln lassen, doch ich weiß nicht, ob wir es beide überleben und ...", sagt er, doch ich unterbreche ihn.

"Sag so etwas nicht. Wir werden das beide Überleben. Es kann gar nicht anders sein", sage ich mit fester Stimme.

"Aber es könnte passieren. Außerdem, wer sagt, dass es als Vampir genauso schön es mit dir zusammen zu sein, und ob es sich genau so anfühlt. Deswegen will ich diesen letzten Abend als Mensch mit dir zusammen verbringen", sagt er und Küsst mich erneut. Der Kuss dauert dieses mal länger und ich genieße ihn dir komplette Zeit über.

"Wollen wir zusammen Baden gehen?", fragt mich Jo und ich nicke ihm zu. Vorsichtig beginnt er mir mein Oberteil auszuziehen und auch meine Restliche Kleidung bin ich schnell los. Das gleiche mache ich bei ihm und nackt gehen wir zusammen in die Badewanne. Seinen Körper so nah an meinen zu fühlen fühlt sich fantastisch an und ich genieße es die ganze Zeit. Nachdem das Wasser abgekühlt ist und wir wieder trocken sind, legen wir beide uns ins Bett und ich schlafe eng an Jo gekuschelt in einen erholsamen Schlaf.

Viel zu früh am nächsten Morgen werden wir geweckt. Ich hasse frühes Aufstehen, doch sobald ich halbwegs wach bin, kommt eine mir unbekannte Aufregung, auf den heutigen Tag. Wie es sich wohl anfühlt, verwandelt zu werden. Ob es schmerzvoll ist? Ich habe keine Ahnung und bin dadurch noch aufgeregter. Schnell ziehen Jo und ich uns an und gehen dann in die große Halle, wo wir auf die anderen treffen. Christian sieht leicht bedrückt aus und mustert mich die ganze Zeit. Hingegen sehen Lea und Lot ganz normal aus, so als ob es sie nicht stören würden, und als ob sie so etwas schon oft gemacht haben. Benni kommt kurz nach uns auch in der Halle an und wir machen uns auf den Weg nach draußen. Ich habe damit gerechnet, dass Christian, Lea und Lot uns zur Stelle der Verwandlung bringen, doch wir fahren mit dem Auto. Wirklich tragisch finde ich das nicht, denn so kann ich länger neben Jo sitzen, der die ganze Zeit meine Hand hält. Ich hibble die gesamte fahrt rum, da ich immer nervöser werde. Nach einer gefühlten Ewigkeit sind wir endlich an einer Höhle angekommen. Hier ist also der Ort der Verwandlung. Ob die anderen auch hier verwandelt worden? Wir steigen aus und ich gebe Jo ein letztes Mal einen Kuss. Er flüstert mit noch ein Ich liebe dich zu, geht dann aber mit Lea mit. Auch ich folge Christian in einen der Gänge der Höhle. An einem unbequem aussehenden Stein bleibt Christian steht und bitte mich, mich darauf hinzulegen. Ich mache es und Christian beginnt mich an den Stein zu ketten.

"Wieso musst du mich eigentlich immer festketten?", frage ich ihn.

"Das muss sein, damit du als Vampir nicht auf dumme Gedanken kommst, und noch ins nächste Dorf rennt und alle Umbringst", sagt er nur kühl und macht weiter. Er scheint ein wenig abwesend zu sein, was mich schon fast verletzt. Was ist los? Nachdem er fertig ist mit dem festketten kommt er auf meine Gesichtshöhe und blickt mich nachdenklich an. Dabei schaue ich im in seine Augen und erschrecke fast, als ich seine Augenfarbe sehe. Seine Augen sind grün, und jetzt fällt mir auch auf, das sie den gleichen Ton haben wie meine, doch wie kann das sein, dass seine Augen mal Rot und mal Grün sind.

"Wieso hast du auf einmal deine normale Augenfarbe?", frage ich ihn.

"Wir können sie uns aufsetzten, um uns von den Menschen nicht noch mehr zu unterscheiden, doch es ist anstrengender sie zu haben, als unsere natürlichen roten Farben", sagt er und streicht eine Haarsträhne aus meinem Gesicht.

"Bist du dir wirklich sicher, dass du das willst, Emma", fragt er mich mal wieder. Langsam nervt das echt.

"Ich bin mir sicher Christian", sage ich mit fester Stimme. Man, wieso versteht er das einfach nicht.

"Ich liebe dich Emma, und ich bin so froh, dass ich meine Schwester endlich wiedergefunden habe. ich warte auf dich. Bist du bereit für die Verwandlung?", fragt er nochmal und ich nicke.

"Ich bin auch froh dich gefunden zu haben, Christian", sage ich, denn ich will, dass er das weiß.

"Mein kleine Schwester", sagt Christian noch einmal, bevor er seinen Mund auf meinen Hals legt und zubeißt. ich spüre sie Messerscharfen Zähne, wie sie in meine Haut eindringen, doch dann wird alles um mich herum schwarz.

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