68.Kapitel

Am Morgen werde ich von hellem Licht wach. Ich schlage meine Augen auf, und will mich aufsetzten, doch das geht nicht. Verwirrt schaue ich an mir runter uns muss feststellen, dass Jo mich fest umschlungen hat und ich mich deswegen nicht aufsetzen kann.

"Emma, Jo, bitte steht auf. Wir fahren in einer halben Stunde", schreit Benni und ich versuche mich erneut aus Jos Griff zu befreien, doch erneut scheitere ich kläglich. Ich beginne, an Jos Schulter zu rütteln, doch das lässt ihn anscheinet total kalt. Dann fange ich an ihn zu kitzeln und stelle fest, dass er am Bauch tatsächlich kitzelig ist. Ich mache so lange weiter, bis Jo seine Augen aufschlägt.

"Wir müssen aufstehen", sage ich zu ihm und er lässt mich los. Schnell springe ich auf, was sich als keine so gute Idee entpuppt, und gehe ins Bad, nachdem ich den Schwindel losgeworden bin. Schnell mache ich mich fertig und nach mir Jo. Mit allen gepackten Sachen machen wir sechs uns dann auf den Weg nach unten. Im Flur angekommen sehen wir auch schon Louisa, Hannah und eine andere Frau stehen. Sie unterhalten sich, drehen sich aber schnell zu uns um.

"Da seid ihr ja endlich. Benni, Jo und Emma, ihr werdet mit Hannah zurückfahren. Frühstücken könnt ihr im Wohnmobil. In dem Anderen Wohnmobil werden Kai, Regina und Judith zusammen mit Melissa fahren", sagt Louisa. Wir nicken und machen uns dann auf den Weg nach draußen.

"Euch eine schöne fahrt und hoffentlich kommt ihr gut an", sagt Louisa noch und direkt danach fahren wir los. Hannah hat sich nach vorne an das Lenkrad gesetzt, und Benni daneben. Sie halten Händchen und sind tief in ein Gespräch versunken. Ich finde, dass sie wirklich ein tolles Paar sind und freue mich so für sie, dass sie endlich wieder Zusammen sein können. Ich sitze auf der Rückbank zusammen mit Jo. Er hat einen Arm um mich gelegt, und streicht mir über die Schulter. Er malt kleinere Muster drauf und ich genieße es, doch so weiter wir in Richtung des Schlosses fahren, desto unwohler wird mir. Was wird Christian wohl sagen. Er wird bestimmt total sauer sein, wenn er erfährt, dass ich mich in Jo anscheinet verliebt habe. Wird er mir wieder etwas tun? Wird er Jo etwas tun? Ich hoffe so, dass es ihm nicht stört, doch ich habe das ungute Gefühl, dass es ihn gewaltig stört. Ich lehne mich noch etwas weiter zu Jo, sodass ich in einer gemütlichen Position einschlafen kann.

Wie schon so oft befinde ich mich in meinem Dorf. Ich sehe meine Schwester, wie sie mit ihren Freunden herumspielt. Sie sehen glücklich aus. Eine Von den Mädchen, Lisa glaube ich, holte ein Seil hervor und die Mädchen beginnen seil zu springen. Die Jungs, die die ganze Zeit mitgespielt haben, finden das nicht so toll und ärgern die Mädchen, in dem sie die ganze Zeit ins Seil springen und es somit zum Stoppen bringen. Die Mädchen werden immer wütender und meine Schwester beginnt sie anzuschreien, dass sie es doch gefälligst lassen sollen. Und tatsächlich hören die Jungens auf und die Mädchen können wieder fröhlich weiterspielen. Ich schaue ihnen eine ganze Weile zu. Meine Schwester scheint gewachsen zu sein, doch sie sieht immer noch genau so süß auch wie früher. Ich versuche näher an sie ran zu gehen, doch irgendetwas hindert mich daran. Ich versuche immer mehr zu ihnen zu gehen, doch ich werde immer weiter nach hinten gezerrt. Ich fange an zu schreien und mich zu währen, doch ich bin zu schwach gegen diese unsichtbare Kraft, die mich fortzerrt. Endlich werde ich freigelassen. Jetzt stehe ich auf unserem Marktplatz und eine Menge hat sich gebildet. Ich höre aufschreie und gejuble. Was ist da vorne nur los? Ich versuche mich durch die Menschenmenge zu dringen und es gelingt mir sogar. In der ersten Reihe angekommen stockt mir der Atem. Die Menge hat einen Kreis um zwei blutende Männer gebildet, die immer wieder aufeinander einschlagen, wobei man ganz klar erkennen kann, wer der stärkere der beiden ist. Sie Prügeln immer weiter aufeinander ein und einer der beiden dreht sich so, dass ich das Gesicht erkennen kann. Es ist Christian. Auch der andere schaut in meine Richtung und ich muss erschrocken feststellen, dass es sich dabei um Jo handelt. Er sieht übel zugerichtet aus und mir ist klar, dass er keine Chance gegenüber Christian hat.

"Sie ist mein. Versteh es doch endlich. Emma und ich gehören zusammen", schreit Christian und Jo schüttelt energisch den Kopf. Was soll das? Streiten die beiden etwa wegen mir? ich gehe auf sie zu, doch laufe gegen eine Art Glaswand. Ich versuche es immer und immer wieder, doch ich komme einfach nicht gegen diese Wand an. Dann kommt wieder diese unbekannte Kraft und zieht mich von dem geschehen weg.

"Emma, Emma geht es dir gut?", fragt eine Stimme. Ich nicke als Antwort und schlage meine Augen auf." Na endlich. Ich habe schon gedacht, dass du gar nicht mehr wach wirst".

"Was ist denn los?", frage ich ihn verwirrt.

"Du hast geschrienen", sagt er und ich nicke nur. An seiner Schulter angekuschelt schlafe ich wieder ein.

Wir sind jetzt schon zwei Tage unterwegs. Gleich werden wir am Schloss ankommen. Ich habe immer noch Angst, dass Christian auf Jo einprügeln wird, so wie in meinem Traum, doch noch mehr hoffe ich, das er uns akzeptieren wird.

"Kommst du Emma, wir sind da", sagt Beni und ich steige aus. Wir stehen wirklich vor dem Schloss. Ich sehe eine Gestalt die Treppen runterrennen und erkenne Christian. Er kommt immer näher und bleibt lest endlich genau vor mir stehen.

"Emma, es tut mir so leid...", beginnt er.

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