6.Kapitel
Sofort springe ich auf, um Christian hinterher zu laufen. Ich gelange in einen Flur, von dem viele Türen abgehen. An der letzten Tür sehe ich noch einen Schwarzen Schatten vorbeihuschen. Ich renne so schnell ich kann zu der Tür und gelange in einen weiteren Flur. Von dort gehen wieder einige Türen ab. Ich bleibe im Flur stehen, da ich keine Ahnung habe, wo Christian lang gegangen sein könnte. Wie kann man sich hier bitte auskennen? Gerade als ich mir überlege, ob ich einfach durch eine Tür gehen soll, höre ich ein Geräusch aus dem Flur, aus dem ich gerade gekommen bin. Schnell drehe ich mich um und renne in diesen Flur, knalle jedoch prompt in jemanden rein. Ich pralle nach hinten, finde mein Gleichgewicht jedoch rechtzeitig wieder, bevor ich auf dem Boden fallen kann.
"Pass doch mal auf", schnauzt mich die Person an, in die ich hineingelaufen bin. Er ist etwa einen Kopf größer als ich und hat braune Augen, die mich faszinieren. Schon immer fand ich braune Augen schön. Seine Haare haben fast den gleichen Braunton und stehen ihm wild vom Kopf ab, was ihn jedoch nur noch interessanter wirken lässt. "Und vor allem was machst du hier?".
Gerade als ich ihm antworten will, sehe ich wieder einen Schatten. Ich drehe mich dahin um und stelle fest, dass die Tür der des Zimmers, in dem ich gefangen war, ziemlich ähnelt, doch sicher bin ich mir da nicht wirklich. Wieso will mich Christian so verwirren? Oder ist das gar nicht Christian? Schnell renne ich zu der Tür und lasse den Typen einfach stehen. In dem Zimmer angekommen, stelle ich fest, dass es tatsächlich genauso aussieht, wie das, was ich erst vor ein paar Minuten verlassen habe. Selbst die Ketten liegen noch auf der gleichen Stelle. Ich gehe weiter in das Zimmer und stelle fest, dass Christian seelenruhig auf dem Bett sitzt. Langsam gehe ich noch weiter in den Raum und schließe die Tür hinter mir, da ich höre, das der Typ sich auf dem Weg zu der Zimmertür macht und es mir reicht, mit einem Vampir in einem Zimmer zu sein.
"Wo warst du?", fragt Christian mich unschuldig.
"Ich war dich suchen, da du einfach so verschwunden bist", sage ich etwas sauer. Wieso tut er jetzt so, als ob es meine Schuld ist?
"Ich habe dir doch gesagt, dass du eine Minute Zeit hast. Wenn du das nun mal nicht hinbekommst, hast du halt Pech gehabt", sagt er und ich bin leicht verwirrt, das er jetzt doch zu gibt, das er verschwunden ist und nicht ich.
"Ich habe es rechtszeitig geschafft, aber du bist einfach weggegangen".
"Nein, sonst wäre ich doch hier geblieben. Also komm her". Zögernd gehe ich auf ihn zu. Sobald ich in seiner Reichweite bin, packt er meinen Arm und zieht mich zu sich, sodass ich auf seinem Schoss zu sitzen komme. Ich versuche von ihm runter zu rutschen, doch das einzige was passiert, ist das er mich noch fester an sich zieht. Ich fühle mich etwas unwohl in seinem Griff, unter anderem, weil seine Haut so kalt ist.
"Lass mich los", keife ich ihn an, in der Hoffnung, dass er das auch wirklich macht.
"Ganz sicher nicht. Weißt du eigentlich, dass du für einen Menschen doch ganz schön aussiehst? Eigentlich sind Menschen ja nichts für mich, aber du, du bist schön. Schöner als alle anderen", flüstert er mir ins Ohr, sodass mir ein Schauer vor lauter Eckel den Rücken runter läuft. Ich versuche erneut, mich aus seinem Griff zu befreien, schaffe es aber leider nicht. Wieso muss er auch so verdammt stark sein? Könnten die Monster nicht einfach schwach sein? Plötzlich hebt er mich in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit nach oben und dreht mich so, dass ich ihn ansehen muss, sorgt dabei aber dafür, dass ich immer noch auf seinem Schoß sitze. Ich versuche mich mit allen Mitteln aus dieser Umklammerung zu lösen, und beginne wieder um mich zu treten.
"Hörst du jetzt wohl auf um dich zu treten?", fragt er mich mit einer Mischung aus Wut und einem Befehl. Ich versuche es aber trotzdem weiterhin um mich zu schlagen und zu treten. Er packt meine beiden Handgelenke und hält sie über meinem Kopf fest, sodass ich nur noch treten kann. Doch schnell kann ich auch das nicht mehr, da er sich auf meine Beine drauf legt, und unsere Position schon wieder verändert. jetzt hat er noch mehr Körperkontakt zu mir und ich fühle mich immer unwohler.
"Hast du mich etwa nicht verstanden? Du sollst mich nicht treten", sagt er so nah an meinem Gesicht, dass ich seinen Atem spüre kann. Ich frage mich immer noch, wieso er überhaupt Atmen, denn uns wurde immer gesagt, dass Vampire nicht atmen müssen, da sie ja nicht leben.
"Und jetzt komm mit, der Meister möchte dich erneut sehen". Er geht von mir runter und ich setzte mich langsam auf. Meine Handgelenke tuen weh von seinem festen Griff. Ich sehe, wie er zu den Türen geht, aber nicht die benutzt, die in die Flure führt, sondern die direkt daneben. Jetzt werde ich wohl erfahren, was sich in diesem Mysteriösen raum befindet.
"Kommst du?", fragt mich Christian sichtlich genervt. Sofort springe ich auf und renne zu ihm, damit er nicht einfach wieder verschwindet, so wie eben. Die Tür führt in ein riesiges Bad, das genau so weiß ist, wie das Zimmer aus dem wir gerade gekommen sind. Es gibt eine große weiße Badewanne, in der bestimmt vier Leute Platz hätten. Daneben ist ein riesiger Spiegel, in dem ich mich sehen kann. Moment, nur mich? Aber Christian müsste doch neben mir stehen, oder? Stimmt es also doch, dass Vampire kein Spiegelbild haben? Wenn ja, würde das zu mindestens heißen, dass nicht alle Sagen um die Monster gelogen sind. Ich drehe mich zur Seite, um zu sehen ob er wirklich noch immer neben mir steht, doch neben mir ist niemand. Ich drehe mich wieder in den Raum rein, und erschrecke, als ich im Spiegelbild Christian hinter mir erkennen kann. Er hat ein paar Sachen in seinem Arm und kommt langsam auf mich zu, geht aber glücklicher weise an mir vorbei zur Badewanne. Er macht den Wasserhahn auf, und lässt Seife oder so in das Becken laufen. Sofort beginnen kleine Schaumblasen sich an der Oberfläche zu bilden. Dann dreht er sich mit einem dreckigen Lächeln zu mir um.
"Zieh dich aus. Du gehst jetzt mit mir Baden".
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