43.Kapitel
Seit einer Woche nun liege ich in meinem Bett. Meine Schulter verheilt ganz gut und Lot kommt zweimal am Tag, um nach mir zu schauen. Nach zwei Tagen absoluter Bettruhe musste ich jedoch anfangen zu lernen, da der Unterricht für die anderen fünf schon angefangen hat. Wirklich viel habe ich jedoch zum Glück noch nicht verpasst, und Benni erzählt mir immer wenn er Zeit hat und zu mir kommt, was sie heute gemacht haben. Von Christian habe ich nichts mehr gehört genau so wenig wie von Jo. Ich kenne mittlerweile schon den kompletten Schlossplan und weiß, wo sich die Zimmer von Jo und Christian befinden. Wie sich heraus gestellt hat, liegt Jos Zimmer auch auf dem Gang. Christians Zimmer hingegen liegt am anderen Ende des Schlosses. Durch die freie Zeit, die ich in den Tagen gehabt habe, musste ich oft an meine Familie denken. Die Frage, wie es wohl meiner Schwester geht, schweift unterwegs durch meinen Kopf. So gerne würde ich ins Dorf geben, um nur zu schauen, ob es meiner Schwester wirklich gut geht, und ob sich meine Eltern um sie sorgen.
"Emma. Du sollst runter in die große Halle kommen", sagt plötzlich eine Stimme in meinem Zimmer. Ich habe gar nicht mitbekommen, dass jemand mein Zimmer betreten hat. Ich schaue auf und sehe Benni, der auf mich zukommt. Vorsichtig hilft er mir beim Aufstehen, da ich immer noch kaum kraft in meinen Körper habe. Er packt meine Taille, damit er nicht an meine Schulter kommt. Langsam gehen wir durch das Schloss, bis wir die Halle erreichen. Die Tische sind alle gedeckt, doch nur die Hälfte aller Plätze sind belegt. Benni führt mich zu einem Stuhl und ich setzte mich darauf hin. Benni setzt sich neben mich. Ich sehe mich im Raum um und stelle fest, dass Christian am Tisch vor mir, jedoch mit dem Rücken zu mir, sitzt. Der Stuhl neben mir bewegt sich und ich schaue auf. Jo setzt sich neben mich. Er sieht einfach nur schrecklich aus. Seine Augen sind rot unterlaufen und auch seine Augen sind rot. Nicht so rot wie bei Vampiren, sondern so wie bei Leuten die viel geweint haben. Er schaut kurz zu mir, schaut dann aber sofort weg, als er merkt dass auch ich schaue. Er lässt sich auf den Stuhl fallen und dreht sich so, dass er mir den Rücken zeigt. Es tut weh, so ignoriert zu werden, doch ich kann ihn auch verstehen. Regina und Judith setzten sich auch zu uns. Sie reden die ganze Zeit, und ich fühle mich wieder in mein Dorf zurückversetzt. Auch damals haben die Mädchen schon über Jungs und so geredet, doch ich konnte nie mitreden. Diesmal ist es genau das gleiche, mit dem einzigen unterschied, das es sich diesmal um Vampire und nicht um Menschen handelt. Sie reden wild durcheinander, doch ich habe die Namen der erwähnten Männer noch nie gehört. Zuletzt gesellt sich auch Kai zu uns. Jetzt sind wir vollständig. Etwa eine Minute später ist der Saal so gut wie voll. Lot betritt die Bühne und geht in die Mitte. Es wird Augenblicklich still und alle schauen zu ihr auf.
"Wie ihr alle vermutlich schon mitbekommen habt, sind die Werwölfe uns auf den Fersen. Sie haben unseren Schutzschild schon mehrfach fast durchbrochen. Ab jetzt müssen wir noch mehr aufpassen. Wir dürfen uns absolut keinen Fehler mehr erlauben. Deswegen werden wir alles streichen, was außerhalb standfinden sollte, damit die Werwölfe unsere Fährte verlieren. Es wurden schon Leute ausgeschickt, die unsere Spuren Komplet verwischen sollen. Zum Glück wurde bis her noch keiner Entführt, lediglich die hier anwesende Emma, verletzt. Dass die Werwölfe das geschafft haben ist schlimm. Den letzten verletzten gab es vor über hundert Jahren. Diese Verletzung muss die letzte bleiben. Jeder der Aufpasser wird voll und ganz auf seinen Schützling aufpassen, das heist, ihr werdet auch in die jeweiligen Zimmer einziehen. Wehe, einem von ihnen wird etwas passieren. Benni, du wirst in der Zeit von Julia bewacht, da ich selbst viel regeln muss, und du den Unterricht nicht verpassen darfst. Und jetzt guten Appetit", hält Lot eine Rede und verlässt die Bühne wieder. Na toll. Jetzt muss ich die nächste Zeit rund um die Uhr mit Christian verbringen. Schöne Aussicht.
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