20.Kapitel
"Nun denn. Aus diesem Grund seit ihr hier bei uns und jetzt geht in eure Zimmer", sagt Lot und verlässt den Raum schnell den Raum. Ich stehe auf und mache mich auf dem Weg zu Benni. Er steht auch auf und kommt auf mich zu. Wir verlassen beiden zusammen den Raum und ich falte meine Karte auseinander, damit ich weiß, wohin ich laufen muss, in der Hoffnung, mich so nicht zu verlaufen.
"Wo hast du dein Zimmer?", fragt er mich. Schnell zeige ich es ihm auf der Karte, nachdem ich es selbst gefunden habe.
"Mein Zimmer liegt direkt daneben", stellt er überrascht fest. Also machen wir uns zusammen auf den Weg zu unseren Zimmern und verabschiedenden uns noch voneinander, bevor jeder in sein eigenes Zimmer verschwindet. In meinem Zimmer angekommen, sehe ich, dass ein Koffer mitten im Zimmer steht. Ich gehe darauf zu und sehe, dass auf dem Koffer ein Zettel liegt. Darauf steht, dass wir morgen früh verreisen werden. Wer wir ist weiß ich nicht. Naja. Morgen werde ich es wohl erfahren. Ich gehe zu meinem Kleiderschrank und fange an so viele Klamotten wie in den Koffer passen einzupacken, da ich auch nicht weiß wie lange ich unterwegs bin, geschweige denn, wie das Wetter da ist. Nachdem ich den vollen Koffer geschlossen habe gehe ich noch schnell ins Bad, um auch meine Zahnsachen schon mal zusammen zu stellen, damit ich sie Morgen schneller eingepackt habe. Dann beschließe ich mich duschen zu gehen, denn es ist wirklich schon spät, wie ich nach einem Blick aus dem Fenster überrascht feststelle. Beim Duschen wandern meine Gedanken wieder zu meiner Schwester. Kaum zu glauben, dass ich erst seit etwa einer Woche hier bei diesen Monstern, uns nicht mehr bei meiner Schwester, bin. Für mich füllt es sich jedoch so an, als ob ich sie schon Jahre lang nicht mehr gesehen haben. Ich rutsche die Duschwand hinunter und bleibe dort sitzen. Das Wasser plätschert weiter auf mich ein und es vermischt sich mit meinen Tränen, die mir leise über das Gesicht laufen, bis ich laut schluchzte, und die Tränen einfach nicht mehr aufhören wollen. Es klopft an der Tür und ich höre Christians Stimme.
"Emma, was ist los. Darf ich rein kommen?", fragt er mich und klingt leicht besorgt. Hat er mich weinen hören?
"Nein. geh weg", gebe ich unter Tränen wieder. Ich will nicht, dass mich jetzt jemand sieht.
Ich höre, wie die Tür trotzdem aufgemacht wird und versuche, alles mit meinen Händen zu bedecken.
"Geh raus", schreie ich ihn an, doch er kommt immer weiter auf mich zu. Er hält kurz an meinem Badezimmerschrank an und holt ein Handtuch raus, geht noch näher zu mir und hält mir das Handtuch hin, nachdem er das Wasser abgestellt hat. Schnell bedecke ich mit dem Handtuch alles und Wickel mich darin ein. Er hebt mich sofort hoch und ich Kuschel mich an seine Brust. Es fühlt sich auf einer komischen Art schön an, von jemanden wie ihm getragen zu werden. Erst jetzt fällt mir auf, dass er kalt ist. Seine Brust, an die ich mich gelegt habe, fühlt sich trotz seines Pullovers kalt an. Er legt mich auf mein Bett ab und deckt mich zu. Ich schluchze immer noch etwas. Meine kleine Schwester. Sie ist doch so verloren ohne mich. Meine Eltern werden sich bestimmt nicht um sie kümmern, genauso, wie sie sich nie um mich gekümmert haben. Doch meine Schwester ist auf sie angewiesen. Sie kann noch nicht für sich selbst sorgen, so wie ich es immer machen musste. Ich spüre einen Arm, der sich über meine Schulter legt und der mich an Christians Brust drückt. Ich weine immer mehr und da helfen auch Christians tröstende Worte nicht, die ich sowieso so gut wie nicht verstehe. Meine kleine, süße Schwester. Sie ist gerade mal vier Jahre alt und ich liebe sie wie eine große Schwester, doch auch wie eine Mutter. Sie ist einfach mein ein und alles.
"Emma. Emma, was ist los?", nehme ich Christians Stimme dicht an meinem Ohr war. Ich drehe mich um und schaue ihn an. Sein Gesicht ist direkt vor meinem und ich schaue in seine roten Augen. Doch ich fühle mich nicht bedroht. Nein. Diese Zeit war einmal. Jetzt ist es vorbei, denn ich habe mich an die Farbe gewöhnt. Ich schaue in diese roten Augen und sehe liebe. Ja genau. Liebe. Vor nicht mal einer Woche habe ich gedacht, dass diese roten Augen den Tod bringen, doch in diesem Moment bin ich mir da nicht mehr sicher. Jedoch hätte ich auch vor einer Woche nicht gedacht, dass mich je ein Männliches Wesen so stark anziehen kann. Seine Hand gelangt zu meinem Rücken und zieht mich noch ein Stück näher an sich. Dann passiert das unglaubliche, von dem ich nie gedacht hätte, dass ich es je Mals fühlen würde. Seine Lippen kommen meinen immer näher und endlich überwinden sie die paar verbliebenden Millimetern.
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