14.kapitel
Er läuft immer schneller und schneller.
"STOPP", schreie ich. Benni hält auf der Stelle an. Vor uns ist eine riesige Kluft. Na toll. Endlich sind wir am Schloss und dann ist da diese scheiß Kluft. Benni lässt mich von seiner Schulter runter. Ich schaue mich um, doch die Kluft scheint sich um das gesamte Schloss zu ziehen.
"Was sollen wir jetzt machen?", fragt mich Benni.
"Also zum rüber springen ist die Kluft zu groß. Aber warte, siehst du das da unten. Da, etwa vier Meter unter uns. Da ist ein Vorsprung. Und auf der anderen Seite auch. Siehst du das? Von dort aus könnten wir rüberspringen", sage ich, wärend ich über dem Rand gebeugt stehe und mir alles genau anschaue.
"Aber wie sollen wir da runter kommen?", fragt er mich wieder. Er ist auch auf der Suche nach einem Weg.
"Weiß ich auch noch nicht", gebe ich niedergeschlagen als Antwort. Ich setzte mich an den Rand der Klippe und denke darüber nach, wie wir es schaffen können auf die andere Seite zu gelangen. Doch mir fällt und fällt nichts Sinnvolles ein. Nach einer Zeit setzt sich Benni neben mir. Ich denke immer noch darüber nach, wie wir es rüber schaffen, als meine Gedanken wieder zu meiner Familie gleiten. Was meine kleine Schwester jetzt wohl so macht? Was sie wohl heute in der Schule gelernt hat. Ich weiß es nicht und das macht mich verdammt traurig. Am liebsten würde ich den Weg zurückgehen, zu meinem Dorf, damit ich wieder bei meiner kleinen Schwester bin und sie vor meinen Eltern beschützen kann. Ganz genau so, wie ich es schon mache seit dem sie auf der Welt ist. Sie ist so Wehrlos gegenüber meinen Eltern. Aber ich darf nicht zurück. Das geht nicht, denn wenn ich gehen würde, wäre es Bennis sicherer Untergange und das will ich nicht. Außerdem muss ich ins Schloss kommen. Wenn ich es nicht schaffe, habe ich keine Chance mehr, denn wer sagt, dass wenn ich ins Schloss gelange wirklich keine Hoffnung mehr besteht, meine Schwester doch noch einmal zu sehen.
"Du zitterst. Ist dir kalt?", fragt mich Benni und legt einen Arm um mich. Erst jetzt wird mir bewusst, dass mir wirklich verdammt kalt ist, also nicke ich. Benni greift nach dem Rucksack und öffnet ihn. Er holt die Decke raus und ich sehe unser Seil.
"Ich weiß wie wir rüber kommen", platzt es aus mir raus.
"Ach ja und wie?", fragt Benni mich total verwirrt.
"Das Seil. Wir können es um einen Baum binden und uns dann die vier Meter abseilen".
"Das könnte klappen. Aber glaubst du wirklich, dass du das schafst? Du kannst dich ja noch niemals wirklich auf den Beinen halten".
"Ich schaffe das. Glaub mir. Und selbst wenn schaffst du es."
"Nein. Ich werde nur mit dir dahin gehen. Und jetzt komm". Er schnappt sich das Seil und geht zu dem Baum, um es dort fest zu machen. In dieser Zeit wickle ich wieder die Decke ein und stecke sie in den Rucksack. Benni nimmt ihn mir aus der Hand und zieht ihn um. Er geht zur Kante und fängt an runter zu klettern. Es sieht viel tiefer aus als eben noch, doch Benni schafft es auf die Plattform und gibt mir ein Zeichen hinterher zu klettern. Es ist wirklich schwierig, da meine Beine nicht so wollen wie ich. Doch letzten Endes schaffe ich es auch auf diese Plattform. Erst jetzt sehe ich, dass die andere Plattform etwa einanhalbmeter entfernt liegt. Als erstes springt Benni rüber und ich folge. Zum Glück machen meine Beine mir. Jetzt liegt es an uns, die vier Meter nach oben zu klettern. Benni lässt mich als erstes klettern, damit er mich, falls ich fallen sollte, auffangen kann. Ich rutsche mehrere male ab, doch kann mich jedes Mal wieder fangen. Endlich schaffe ich es den Rand zu greifen und ziehe mich mit letzter Kraft nach Oben. Ich drehe mich noch um, um Benni helfen hoch zu kommen, doch da sehe ich, wie sein Fuß ins leere tritt und er abrutscht.
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