12.Kapitel
Im Rucksack finden wir eine dicke Decke, ein Seil, drei Streichhölzer, ein Laib Brot, zwei Flaschen Wasser und für jeden von uns eine Hose, ein Oberteil und zwei Paar Socken.
"Was sollen wir mit den Sachen machen?", fragt mich Benni, nachdem wir alles ausgeräumt haben und genau betrachtet.
"Am besten ziehen wir uns als erstes die Kleidung an. Dann sollten wir herausfinden, wo das Schloss in etwa liegt und wie wir dort am besten hinkommen".
"Okay. Das hört sich gut an".
Wir nehmen uns jeder eine Hose und ein Oberteil und ziehen uns schnell um. Mir ist es total egal, das Benni mich dabei nackt sehen könnte, da ich ja immer noch keine Unterwäsche anhabe. ich bin überrascht, dass diese Kleidung schon wieder perfekt passt und kein bisschen zu groß oder zu klein ist. Nachdem wir alles anhaben, packen wir alles wieder in den Rucksack, auch unsere Handtücher, die wir vorher anhatten.
"Und wie finden wir jetzt heraus, wo wir lang müssen?", fragt mich Benni.
"Ich habe gedacht, dass ich auf einen Baum klettre. Von da aus sollte man das Schloss sehen können, so groß wie es ist".
"Okay. Ich warte hier unten", sagt er und streckt die Hand aus, damit ich im den Rucksack geben kann. Ich gehe auf den nächsten Baum zu und fange an dort hochzuklettern. Die Äste werden immer dünner und ich habe Schwierigkeiten, mein Gleichgewicht zu halten. Endlich bin ich hoch genug, sodass ich etwas sehen kann. Ganz weit entfernt sehe ich eine Spitze. Das muss das Schloss sein. Ich klettere trotzdem noch etwas höher, damit ich mir wirklich sicher sein kann. Von dort oben sieht man, dass ich Recht hatte. Es ist das Schloss. Doch ich sehe auch den Kirchturm von der Stadt in der ich gelebt habe. So weit ist die Stadt nicht weg. Sie liegt sogar näher liegend aus, als das Schloss. Ob ich es schaffe, dort hin zu laufen. Dann könnte ich endlich wieder bei meiner Schwester sein. Meine geliebte Schwester. Vielleicht wären auch meine Eltern froh, dass ich zurück bin, schließlich wäre ich die erste Person die es wieder zurück geschafft hat. Aber wenn ich zurückgehen würde, wäre es ein sicheres Todesurteil für Benni. Und ich will nicht an seinem Tod schuld sein. Ich beschließe wieder runter zu gehen und Benni sagen, in welche Richtung wir laufen müssen. Benni trägt den Rucksack und wir gehen in die Richtung, in der das Schloss liegt. Nach etwa zwei Stunden machen wir eine kurze Pause und trinken einen Schluck. Mehr trauen wir uns nicht zu trinken, da wir nicht wissen ob wir auf dem Weg noch etwas zu trinken finden, oder ob wir mit den zwei Flaschen auskommen müssen. Gerade als wir uns hinsetzten wollen, damit wir eine Pause machen können, hören wir ein Geräusch. Wir beide blicken in die Richtung, aus der das knacken kam und erblicken mindestens vier paar rote Kugeln. Wahrscheinlich sind das Augen. Augen von Monstern. Und sie kommen immer näher. Sofort springen wir beide wieder auf und rennen so schnell wir können los.
"Nein. Wir müssen da lang", schreie ich Benni zu, da wir nicht mehr in die Richtung des Schlosses laufen.
"Aber da sind diese Monster", schreit er zurück.
"Trotzdem müssen wir die Richtung ändern, sonst laufen wir auf eines der Dörfer zu". Das tun wir auch. Ich weiß wirklich nicht, wie lange wir laufen, doch ich bin mir sicher, dass wir unsere Verfolger zu mindestens vorerst abgehängt haben. Erschöpft lasse ich mich auf den Boden fallen.
"Was sollen wir jetzt machen?", fragt er mich.
"Wir sollten sehen, ob wir noch in die richtige Richtung laufen", sage ich.
"Machst du das? Ich weiß nicht ob ich so hoch wie du klettern kann", sagt er und legt den Rucksack auf den Boden.
Also stehe ich wieder auf und fange an den nächstbesten Baum hochzuklettern. Endlich oben angekommen sehe ich, dass wir dem Schloss noch nicht wirklich näher gekommen sind. Doch wir sind die ganze Zeit in die richtige Richtung gelaufen. Doch eins hat sich an meinem Ausblick geändert. Meine Heimatsstadt liegt so nah vor mir. Doch ich darf nicht mal daran denken, zu ihr zu gehen. Ich klettre wieder nach unten und sage Benni, dass wir immer noch in die richtige Richtung laufen. Wir gehen wieder los, die ganze Zeit schweigend. Langsam wird es dunkler und mit der Dunkelheit kam auch eine bittere kälte. Nachdem es zu dunkel geworden ist, um weiter zu laufen beschließen wir ein Feuer zu machen. Wir breiten die Decke auf den Boden aus. Zum Glück ist sie so groß, das wir und zusammen da rauf legen können, denn der Boden ist zu kalt um da so drauf zu schlafen. Ich weiß nicht, was passiert ist, doch er ist einfach viel kälter als gestern, wo ich mit Christian im Walt schlafen musste.
"Es sollte jemand wach bleiben", sage ich.
"Wieso denn?"
"Ich habe keine Lust über Nacht von diesen Kreaturen die wir eben gesehen haben angegriffen zu werden".
"Okay. Aber lass uns vorher bitte etwas essen".
"Okay. Wir sollten das Seil hier in der Nähe aufhängen, damit da eventuell ein Tier reinläuft und wir morgen noch etwas zu essen haben."
"Machst du das?"
"Klar". Ich schnappe mir das Seil und gehe zu einem Baum etwa zehn Meter von unserem provisorischen Lager entfernt und hänge es dort auf. Ich hoffe, die Falle bringt auch etwas. Zurück bei Benni, setzte ich mich auf die Decke und hole unseren Essens Proviant aus dem Rucksack. Wir essen die Hälfte, den Rest tue ich wieder zurück in den Rucksack.
"Hältst du die erste Wache Benni?", frage ich ihn.
"Okay".
Ich lege mich auf die Decke. Mir kommt eine Idee, wie es wärmer wird. Ich rutsche so nah es geht an Benni ran, der mich ganz komisch anguckt.
"Was wird das Emma?", fragt er mich fast schon besorgt. Was ist denn jetzt los?
"So wird es wärmer. Rutsch bitte bis ganz zum Rand der Decke?". Er rutscht und ich rutsche hinterher. Dann nehme ich den Rest der Decke und schlage sie über uns beide. Benni versteht was ich vorhabe und schlingt die Arme um mich, damit die Decke über seinen ganzen Körper geht und wir uns mit unserer Körperwärme noch weiter wärmen können. Er setzt sich nach einer Zeit hin und so liege ich auf seinem Schoß. Langsam dämmere ich in die Welt meiner Träume.
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