115.Kapitel
"Christian, sie haben Jo", sage ich ihm und renne los, wohin weiß ich nicht. Ich renne einfach. Plötzlich packt mich jemand an der Schulter und ich bleibe abrupt stehen.
"Emma, wir müssen sofort ins Haupthaus", sagt Christian und zieht mich wieder in die andere Richtung.
"Aber Jo ist weg", schreie ich ihn an.
"Bitte Emma. wir werden angegriffen", sagt er nur und ich gebe nach und lasse mich von ihm wegziehen. Wir rennen in Richtung haupthaus. Auf unserem Weg überholen wir einige Vampire, die auch in die Richtung laufen. Ich renne immer schneller. Im Haupthaus angekommen ist chaos. Alle laufen hin und her und immer mehr Leute wollen ins Haus. Christian zieht mich mit sich und geht in ein Zimmer. Es stellt sich als ein ganz normales Zimmer mit einem Bett raus.
"Emma, bitte hör auf zu weinen. Es ist nichts passiert", sagt Christian und wischt mir die Tränen weg, die mir unbemerkt über die Wange laufen.
"Aber Jo ist etwas passiert. Ich habe ihn schreien gehört. Wo ist er? Ich muss ihm doch helfen", sage ich und will wieder aus dem Raum raus, doch Christian hält mich auf.
"Jo geht es gut. Ich habe ihn eben erst noch kurz gesehen", sagt er, doch ich glaube ihm nicht wirklich.
"Aber er hat plötzlich nichts mehr gesagt. Da ist auf jeden Fall etwas passiert. Bitte lass uns nachschauen", sage ich, doch Christian hält mich immer noch fest.
"Emma, wir gehen ihn suchen, sobald wieder etwas Ruhe hier ist. Jetzt ist eine Suche hoffnungslos", sagt er und ich glaube ihm, auch wenn es mir schwer fällt. Ich habe keine Ahnung, wie lange wir in diesem Raum sitzen, doch irgendwann klopft jemand an die Tür. Sie wird geöffnet und Lot tritt ein.
"Okay, ihr seid beide hier, das ist gut. Ich muss mit euch reden", sagt sie und klingt dabei nicht wirklich begeistert.
"Was ist los Lot?", fragt Christian sie.
"Nun, wir wurden gerade von Werwölfen und Abtrünnige angegriffen. Wie es aussieht, haben die beide angriffe jedoch nichts miteinander zu tun. Die Abtrünnige wollten nur ihren Werwolf wieder haben. Die Werwölfe hingegen wollten uns etwas geben. Bitte seid jetzt stark ja?", fragt Lot, bevor sie uns ein Bild gibt. Langsam, fast schon in Zeitlupe, streckt Christian seine Hand aus und will nach dem Bild greifen. Er nimmt es und dreht es langsam um. Erschrocken halte ich die Luft an als ich sehe, was auf dem Bild zu sehen ist. Man sieht Menschen, die Menschen, die ich in meinem Traum schon einmal gesehen habe, sie sehen alle schrecklich aus. Manche haben Blut an ihrem Körper kleben, bei anderen stehen Körperteile vom Körper ab. Alles in allem ist das Bild ein einziger Horror. Neben mir beginnt Christian zu schluchzen und ich lege einen Arm um ihn. Vorsichtig greife ich nach dem Bild und gebe es Lot zurück. Auf dem Foto war unsere Familie. Doch sie haben doch gesagt, dass sie den Menschen nichts tun werden, aber das Bild sagt etwas anderes. Plötzlich versteift sich Christian und er steht entschlossen auf.
"Ich werde sie retten", sagt er und will den Raum verlassen, doch ich bekomme noch gerade so seine Hand gepackt.
"Warte Christian. Ich komme mit, aber erst gehen wir zu Jo. Du hast doch gesagt er ist hier", sage ich und von dem Gedanken, dass Jo auch weg sein könnte, kommen mir erneut die Tränen.
"Jo ist im Krankenzimmer", sagt Lot und ich stürme sofort los. Ihm darf nicht schon wieder etwas passiert sein. Nicht schon wieder.
Ich reiße sofort die Tür zum Krankenzimmer auf, und stelle erleichterte fest, dass Jo in keinem der Betten liegt, sondern vor einem der Betten steht und einem Patienten hilft. Hinter mir höre ich, wie die Tür wieder zu geht und mir wird klar, dass Christian mir gefolgt ist.
"Jo, hier bist du", sage ich leise und Jo dreht sich um. Er strahlt mich an und kommt sofort auf mich zu. Er schließt mich in seine Arme und ich genieße es. Zum Glück ist ihm nichts passiert.
"Wieso hast du mir nicht zuende geantwortet?", frage ich ihn.
"Ich wurde zur Seite geschleudert und bin dann sofort weg gerannt. Hier angekommen kam Lot direkt auf mich zu und hat gesagt, ich soll hier helfen. Ich hatte keine Zeit. Es tut mir Leid", sagt er, doch ich habe ihm schon fast wieder verziehen.
"Es ist nicht schlimm, doch ich muss mit dir reden, wir müssen mit dir reden", sage ich zu ihm und augenblicklich wird sein Blick dunkler.
"Was?", fragt er nu.
"Nun, die Werwölfe haben uns ja gerade angegriffen", beginne ich.
"Ich weiß, aber was hat das mit euch zu tun?", fragt er.
"Nun, sie haben ein Bild hier gelassen. auf dem Bild ist unsere Familie zu sehen. Sie sehen alle schrecklich aus, und Christian wir zu ihnen gehen, und ich habe ihm versprochen mit zu gehen", sage ich leise.
"Du willst alleine mit ihm gegen die ganzen Werwölfe kämpfen?", fragt er mich misstrauig.
"Ja, natürlich kannst du auch mitkommen", sage ich, doch eigentlich will ich, dass er hier bleibt. Ich will, dass er in Sicherheit ist.
"Das willst du doch gar nicht", sagt er, als ob er meine Gedanken lesen könnte.
"Natürlich wäre es schön wenn du mitkommst", sage ich jedoch.
"Nein, ich bleibe hier. Geh mit ihm, doch komm bitte lebend wieder. Es ist nicht eure Aufgabe die Welt zu retten", sagt Jo nur und scheint ein wenig geknickt zu sein. Ich nehme ihm in den Arm und drücke ihn fest.
Wir können immer in Kontakt bleiben, vergesse das nicht, sage ich zu ihm.
Ich weiß. Ich liebe dich Emma. Bitte passt auf dich und auch auf Christian auf, und wenn er dich auch nur anrührt, dann ist er ein Kopf kürzer.
keine Sorge, wird er schon nicht, und pass auch du gut auf dich auf. Ich liebe dich auch Jo, sage ich noch. Wir geben uns noch einen kurzen Kuss, dann machen Christian und ich uns auf den Weg ins Büro, um noch die letzten Sachen zu klären.
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