11.Kapitel

Sie kommt in den Raum und sieht einfach atemberaubend aus. Doch wirklich wundern tut es mich nicht, schließlich bin ich noch keinem hässlichen Vampir begegnet. Hinter ihr kommen sechs Jungen rein. Sie haben auch alle einfache Sachen an und sehen so aus, als ob ihnen das gleiche wie mir passiert ist. Alle haben nasse Haare und ich sehe einen Jungen, der genau so wie ich nur ein Handtuch an hat. In den meisten Augen sehe ich die pure Angst, als sich die Vampirin zu ihnen umdreht. Sie dreht sich wieder weg und geht zu dem Vampir, der schon vorher im Raum stand. Sie stellen sich in die Mitte und drehen sich zu uns zwölf um.

"Ich bin wirklich überrascht, dass ganze zwölf Leute noch leben. Es ist schade, denn es war noch nicht für jeden von uns genug Blut da", erzählt der Mann, der auch schon eben mit uns im Raum stand.

"Ihr werdet euch jetzt gleich in zweier Teams zusammen tun. Was dann passiert werdet ihr schon noch herausfinden. Also bitte los. Es ist Jungenwahl", verkündet die Frau fröhlich und ich frage mich, was jetzt wohl wieder passieren soll. Langsam setzten sich die sechs Jungen in Bewegung. Der junge, der auch nur ein Handtuch an hat, steuert direkt auf mich zu und fragt, ob ich mit ihm machen möchte. Ich sage ja, da ich sehe, das die anderen Mädchen schon alle jemanden haben und ich also so oder so mit dem Jungen vor mir ein Team bilden muss. Plötzlich werde ich von hinten gegriffen. Meine Arme werden dabei auf den Rücken fest gemacht, und die Augen werden mir verbunden. So stehe ich also in dem Raum und weiß nicht, wo sich die anderen befinden oder ob sie sich in der gleichen Situation befinden wie ich oder nicht.

"Ihr werdet euch gleich mit eurem Partner im Wald vorfinden. Eure Aufgabe ist dabei, den Weg zurück ins Schloss zu finden. Solltet ihr versuchen Abzuhauen, oder aus anderen Gründen in ein Dorf gelangen, so werdet ihr es mit uns zu tun bekommen", sagt eine Stimme. Ich vermute es ist die Frau. Dann spüre ich, wie ich hochgehoben werde und wie der Wind an mir vorbeirauscht. Dann hört der Wind auf einmal auf und meine Arme werden gelöst, sowie das Band um meine Augen. Ich schaue mich sofort um und sehe den Jungen neben mir stehen. Ich gehe auf ihn zu und frage, ob es ihm gut geht. Er reibt sich die Handknöchel und es sieht ganz so aus, als ob die Fesseln seine Haut aufgeritzt haben. Neben ihn liegt ein Rucksack. Er ist groß und sieht ziemlich schwer aus. Schnell gehe ich auf ihn zu und öffne ihn. Ganz oben drauf liegt ein Zettel. Ich lese diesen laut vor.

Ihr habt zwei Tage Zeit, dass Schloss zu finden und das Haupttor zu durchschreiten. Werdet ihr es nicht schaffen, oder nur einer aus dem Team, wird es kein schönes Ende für euch geben. Natürlich gibt es in diesem Wald auch Tiere, die schon lange nichts mehr gefressen haben, also passt auf.

Das wars. Ich drehe den Zettel nochmal um, doch finde nichts. Ich witme mich dem Inhalt des Rucksacks zu. Der Junge geht neben mir in die Hocke.

"Ich bin übrigens Benni. Wer bist du?"

"Emma. Und jetzt las uns den Rucksack nach sinnvollen Sachen durchsuchen, vielleicht finde wir auch Kleidung".

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