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Der Geschichtsunterricht neigte sich zwar den Umständen entsprechend schnell seinem Ende zu, aber dennoch dauerte es mir noch viel zu lange, bis endlich das schrille Klingeln der Schulglocke uns Schüler von unserem Leid erlöste.

Meine metallene Stiftedose wurde ihrem Namen gerecht als ich meinen Kugelschreiber hinein legte und nachdem ich zur Sicherheit ein breites Gummiband herum gewickelt hatte steckte ich die Stiftedose in meinen Schulrucksack. Das selbe gilt für meinen blanko Collegeblock auf dem sich zu Levi Ackerman noch Genos und Suzuya Juuzou gesellt hatten.

Danach verließ ich zusammen mit Abigail zügig das Klassenzimmer und auch das Schulgebäude.
Das blauhaarige Mädchen packte mich am Ärmel meiner Jeansjacke und zog mich mit sich in eine etwas abseits liegende Ecke des Schulhofes.
Dort drehte sie sich von der Masse weg und griff sich in die Tasche ihrer Lederjacke. Sie zog sich eine Zigarette heraus, die sie sich sofort in den Mund steckte und mit einem gezückten Feuerzeug augenblicklich entzündete.
Als hänge ihr Leben davon ab sog Abby am Filter und inhalierte den schädlichen Stoff.

Langsam blies sie den Rauch aus den Backen streckte mir ihre Zigarettenschachtel entgegen.
„Auch ein Lungenbrötchen?“ Fragte sie mich und ich verzog etwas angewidert das Gesicht.
Ich fand Zigaretten so verdammt ekelhaft und ich konnte denen, die welche konsumierten, meistens nichts abgewinnen.
„Ich konnte dich bis eben sehr gut leiden.“ Murrte ich und entlockte dem Mädchen ein herzhaftes Lachen.
„Ich mag es auch eigentlich nicht, aber nach so einem Bullshit wie von Shwaz verlangt mein Körper nach so einem Dreck.“ Erklärte sie mir und obwohl ich das überhaupt nicht kapierte nickte ich.

Erneut sog Abby am Filter der Zigarette und sah mich fragend an, während sie den Rauch aus bließ.
„Sag mal, wo kommst du eigentlich her?“ Wollte sie wissen, doch ich zuckte nur mit den Schultern.
„Och, von hier und dort.“ Sagte ich gelangweilt und Abigail reagierte darauf indem sich ihre Augen minimal weiteten.
„Wie? Bist'n Nomade oder sowas?“ Ich lachte auf.
„Nein, eigentlich nicht. Aber wenn du das so nennen willst... Mein Vater und ich ziehen unregelmäßig immer wieder um und bevor du in die Klasse gekommen bist wollte ich auch keine Freundschaften knüpfen.“ Ich zwinkerte Abby zu und was darauf geschah war etwas amüsant.
Sie trat ihre Zigarette auf dem Boden aus und strahlte mich aus ihren dunkelbraunen Augen an, während sie ihre Lippen zu einem breiten Lächeln verzog.
„Das heißt, ich bin deine Freundin?!“ Fragte sie rhetorisch und zog ihre Stimme übertrieben in die Höhe.
Ich lachte als Antwort und nickte.

„Du sagtest, du ziehst immer mit deinem Vater um. Was ist mit deiner Mutter?“ Ich spannte mich augenblicklich an, als Abigail mir die Frage stellte während wir uns das Treiben auf dem Schulhof ansahen.
„Ich... Ähm...“ Fing ich unsicher an und räusperte mich.
„Meine Mom ist tot.“ Erklärte ich dann schlicht und einfach und sah auf dem Augenwinkel wie erschrocken mich die Blauhaarige ansah.
„Oh, das tut mir leid. Ich wollte nicht-“
„Schon in Ordnung, konntest du ja nicht wissen.“ Unterbrach ich sie und schenkte ihr ein trauriges Grinsen.
Dann klingelte es wieder zum Unterricht und Abby und ich machten uns auf den Weg in die Klasse.

Fasziniert sah ich der blauhaarigen Abigail dabei zu wie sie sich einfach so auf ihren Stuhl fallen ließ.
Folgend kam ich mir ziemlich weich gespült vor, als ich mich ordentlich auf meinem Platz nieder ließ und mich Abby lachend dabei beobachtete.
„Was haben wir jetzt?“ Versuchte ich das Thema zu wechseln.
Augenblicklich verstummte Abigail und sah mich mit großen Augen an.
„Wir haben jetzt Biologie. Bei unserem Klassenlehrer. Er wird dir gefallen!“ Prophezeite sie und ich hatte das dumpfe Gefühl das gleich etwas passieren würde was ich von irgendwas überrascht werden würde... Ob auf positiver Ebene oder negative konnte ich noch nicht beurteilen.

Die Tür des Klassenzimmers ging auf und dem tosenden Lärm, verursacht durch schnatternde Schüler, wurde sofort Einhalt geboten.
Und ich verstand auch sofort wieso dem so war.

Nervös schluckte ich und sah unserem Klassenlehrer dabei zu wie er seine Lehrertasche auf dem Pult ablegte und sich dann auf die Kante des Tisches setzte.
Grinsend sah er einmal in die Runde und als sein Blick die kleine Gestalt meinerseits hinten auf dem letzten Platz neben Abby erblickte dachte ich für wenige Sekunden einen dunklen Schatten über die grauen Augen meines zukünftigen Klassenlehrers gesehen zu haben.
Er sprang von dem Pult und kam mit schnellen aber dennoch eleganten Schritten auf unseren Tisch zu.

Als er vor mir stand streckte er mir seine Hand entgegen. Total überfordert sah ich erst auf die große mir gereichte Hand an und dann in die grauen Augen meines Gegenübers.
„Du musst Jericho Parker sein. Ich bin dein zukünftiger Klassenlehrer, Jackson Rippner.“ Mein Gegenüber schien Brite zu sein, seiner Aussprache nach zu urteilen. Ein interessanter Akzent unterstrich seine markante Farbe seiner Stimme.
Ich ergriff die mir entgegen gestreckte Hand und bekam eine Gänsehaut, die um die vier Meter hoch sein müsste und ein sehr ungutes Gefühl beschlich mich als Mister Rippner seine Lippen zu einem Lächeln verzog, welches ich irgendwie unheimlich fand, und er seine strahlend weiße Zahnreihen entblößte.
So schnell wie möglich zog ich meine Hand zurück und wünschte mir, dass der Lehrer wieder den Weg zurück zu seinem Pult fand und das so schnell wie möglich!
„Ich freue mich schon auf Ihren Unterricht.“ Gab ich zögerlich von mir und ließ ein schiefes Grinsen meine Lippen umspielen.
Mister Rippner lachte kurz auf und ohne auf meine Aussage verbal zu reagieren lief er tatsächlich zu dem Lehrerpult zurück.
„Abigail wird dir erklären was wir bis jetzt im Unterricht bearbeitet haben und bei Fragen kommst du einfach zu mir.“  Nein, werde ich nicht. Sollte ich im Unterricht von Mister Rippner nicht klar kommen und Fragen haben werde ich mir jede Internetseite durchlesen und jedes YouTube Videos bezüglich des Themas an sehen! Aber auf gar keinen Fall würde ich zu meinem Klassenlehrer gehe, denn irgendwas an ihm gefiel mir überhaupt nicht.
Und dass er mit seiner Körpergröße von ca. 1,85 Metern, seinen dunkelbraunen Haaren, seinen grauen Augen, seiner geraden Nase, seinen hohen Wangenknochen und seinem sehr ansehnlichem Körperbau verdammt gut aussah fand ich alles andere als gut!

„Er ist toll, oder?“ Mit großen Augen blickte ich verständnislos rüber zu Abby.
„Was?!“
„Na Jackson Rippner. Dein zukünftiger Klassenlehrer. Der da vorne steht. Er ist toll, nicht wahr?!“ Ich blickte nach vorne zu dem Mann der nicht viel älter als 35 Jahre alt sein konnte.
„I-ich weiß nicht.“ Stotterte ich wahrheitsgemäß. Ich wusste nicht was ich von dem Typen da vorne halten sollte.
Abigail lachte leise auf.
„Keine Bange. Es geht so gut wie allen hier, wenn sie ihn sehen. Scheiße man, selbst ich finde den Typen heiß und ich bin lesbisch!“ Ich schnaubte amüsiert und sah den Mann mit den dunkelbraunen Haaren genau an, der ein aufgeschlagenes Buch in den Händen hielt und uns Schülern das heutige Unterrichtsthema erklärte.


So schnell ich konnte schaffte ich es Abigail einzuholen, nachdem ich mir meine Bücher abgeholt hatte und tippte dem Mädchen auf die Schulter.
Verwirrt zog Abby sich ihren Kopfhörer aus den Ohr und sah mich fragend an.
„Hey.“ Sagte sie etwas irritiert
„Hey. Ich wollte dich was fragen, Abigail.“ Fing ich an und die Blauhaarige grinste.
„Jaaa?“
„Ich wollte dich fragen, ob du zu mir nach Hause mitkommen willst. Du könntest mir erklären was ihr bis jetzt so gemacht habt und mir bei den Hausaufgaben helfen. Ich würde uns was zu essen machen und hinterher könnten wir uns einen Film ansehen.“ Schlug ich vor und Abby fing an zu lachen.
„Wenn ich nicht wissen würde dass du schwul bist und ich nicht lesbisch wäre, würde ich sagen dass dies gerade eine Einladung zu einem Date ist.“ Ich runzelte die Stirn als mir bewusst wurde, dass es tatsächlich wie eine Einladung zu einem Date klang.
Ich lächelte gezwungen und kratzte mich im Nacken.
„Nein, das war keine Einladung zu einem Date sondern eine einfache Frage ob du zu mir willst.“ Abigail grinste und näherte sich meinem Ohr.
„Und was wäre, wenn ich ein grausamer Axtmörder bin?“ Laut lachte ich auf.
„Dann darf dich die Sicherheitskontrolle an unserer Haustür nicht aus dem Konzept bringen.“ Nun lachte auch das blauhaarige Mädchen.
„Nun gut. Ich würde sehr gerne zu dir nach Hause kommen.“ Ging sie auf meinen Vorschlag ein und grinsend wies ich ihr den Weg.



„DAD, ICH BIN ZU HAUSE. UND ICH HABE JEMANDEN MITGEBRACHT.“ Rief ich, als ich die Haustür auf sperrte. Jedoch erhielt ich keine Antwort, was mich ziemlich irritierte. Mein Vater war immer zu Hause.
„Komisch...“ Murmelte ich und hielt Abby die Tür auf. Sie schlüpfte durch den breiten Spalt und sah sich auch sofort neugierig um, was ich lächelnd beobachtete.
Ich verschloss die Haustür und entledigte mich meine Schuhe, was Abigail mir nach machte.
Dann nahm ich ihr ihre Lederjacke ab und hängte sie an einen Kleiderhaken im Flur, zu der sich meine Jeansjacke gesellte.

Dann grinste ich das Mädchen mit den blauen Haaren an und legte den Kopf leicht schief.
„Ich weiß zwar nicht wie es dir geht, aber immer wenn ich von der Schule nach Hause komme habe ich mega Hunger...“ Fing ich an zu reden und Abby schnaufte belustigt.
„Jaa, so geht es mir auch.“ Erwiderte sie schmunzelnd.
„Magst du Nudeln? Ich würde dann welche machen.“ Abigail sah mich mit großen Augen an.
„Wer keine Nudeln mag ist kein Mensch!“ Murmelte sie todernst.
Kurz lachte ich auf, eh ich spöttisch eine Augenbraue hoch zog.
„War das jetzt ein Ja oder ein Nein auf meine Frage?“ Wollte ich lachend wissen und sah das blauhaarige Mädchen fragend an.
Diese verzog erschrocken das Gesicht.
„Denkst du echt, dass ich Naturschönheit kein Mensch bin?!“ Sie folgte mir in die Küche.
„Gerade deswegen frage ich ja“ Gab ich zwinkernd von mir, worauf sich Abby's dunkelbraunen Augen leicht weiteten und ihre Wangen einen rötlichen Farbton annahmen.
„Ähm... I-ich mag Nudeln.“ Stotterte sie, während ich lachend einen Topf aus dem Schrank holte, den mit Wasser füllte und auf den Herd stellte.
„Kann ich dir irgendwie helfen?“ Fragte Abby und sah mir neugierig bei meinem Tun zu.
Ich gab eine Prise Salz und einen Schluck Sonnenblumenöl ins Wasser.
„Ja, das kannst du wirklich. Moment...“ Ich drehte die Herdplatte, auf dem der Topf Wasser stand, auf die niedrigste Stufe und ich drehte mich zu Abigail um.
„Ich hatte vor eine Art Bolognese zu machen. Doch anstatt Hackfleisch würde ich Bockwürstchen klein schneiden und anbraten. Ich mag das ganz gerne, aber was ist mit dir?“ Grinsend nickte die Blauhaarige.
„Klingt gut! Machen wir.“ Strahlte sie fröhlich und ich holte zwei Brettchen aus einer Schublade.
„Willst du die Würstchen oder die Zwiebeln schneiden?“ Fragte ich Abby ohne sie anzusehen und holte die benötigten Utensilien, wie Messer, Bockwürstchen und Zwiebeln.
„Dann lass mich die Zwiebeln schneiden.“ Antwortete sie mir und ich schob ihr ein Schneidebrettchen mit Messer und Zwiebel hin. Demzufolge war ich derjenige, der die Würstchen schneiden würde.


Etwa eine knappe halbe Stunde später später saßen dann Abigail und ich am Küchentisch und hatten jeweils einen dampfenden Teller voll mit Nudeln mit Würstchensoße vor uns stehen. Und während Abby einen Schluck aus ihrem Glas gefüllt mit Apfelschorle nahm streute ich großzügig Raspelkäse über meine Nudeln.
„Meinst du nicht, dass es langsam reicht, ist das nicht ein bisschen zu viel Käse?“ Lachte das blauhaarige Mädchen und ich sah sie geschockt an.
„Zu sagen, es wäre zu viel Käse ist genauso als würde man sagen, man hätte zu viel Geld auf dem Konto!“ Abby lachte lauthals los, während ich sie nur verständnislos anblickte.
„Okay, wenn du meinst...“ Murmelte Abigail amüsiert und fing an ihre Nudeln auf ihre Gabel zu drehen.
„Willst du auch ein bisschen Käse haben?“ Fragte ich Abby, doch sie schüttelte nur lachend den Kopf. Ich zuckte mit den Schultern und stellte den geriebenen Käse zur Seite. Dann begann auch ich damit die Nudeln auf meine Gabel zu drehen.
Ich steckte mir eine Gabel voll Nudeln in den Mund und nickte zufrieden.
„Also ich finde dass wir es gut hinbekommen haben!“ Meinte ich zufrieden und steckte mir sogleich eine weitere Gabel mit Nudeln in den Mund.
Auch Abby fing an unser zusammen gestelltes Mahl zu essen und schob sich ebenfalls eine Portion Nudeln in den Mund.
Erst wirkte auch sie zufrieden und nickte sachte.

Doch dann änderte sich ihre Gesichtsmimik. Ihre Augen weiteten sich etwas und ihr Gesicht lief rot an.
Hektisch griff sie nach dem Glas Apfelschorle und leerte es in einem Zug bis zur Hälfte.
„Scheiße ist das scharf!“ Keuchte sie und lachte gezwungen auf.
Verständnislos sah ich sie an.
„Scharf?! Ich dachte es würde dir schmecken...“ Murmelte ich und versuchte nicht beleidigt zu sein. Ich habe diese Soße bisher immer so gekocht und mir hat sie immer geschmeckt. Genauso wie meinem Vater, der immer Unmengen von dieser Soße verputzt und noch nie irgendwas dazu gesagt hat.
„Das schmeckt auch gut, aber ich habe nicht damit gerechnet dass es so scharf ist. Was hast du denn darein getan?“ Wollte Abigail wissen während sie sich einige Nudeln in den Mund schob, aber dieses Mal nicht so aussah als wäre ihr das Essen zu scharf.
„Na ja...-“
„Ach, ist ja auch egal, es schmeckt jedenfalls sehr gut!“ Ich grinste das Mädchen vor mir an und zusammen aßen wir unser selbst gekochtes Mittagessen.




Nachdem wir zusammen das Geschirr abgewaschen, die sauberen Sachen weg geräumt und die Reste von den Nudeln und der Soße luftdicht weg geräumt hatten gingen Abigail und ich zusammen mit unseren Schulrucksäcken hoch in mein Zimmer.
Auch dort sah sich Abby erstmal neugierig um.
Hier versuchte ich die Dachschräge mehr oder weniger mit Innenarchitektonischen Fähigkeiten voll und ganz auszunutzen.
Von meiner Zimmertür aus rechts gesehen ging die Wand etwas weniger als zwei Meter hoch, eh dort besagte Dachschräge anfing. Dort erstreckte sich ein langes Fenster bis an die Wand an der Kopfseite entlang und darunter hatte mein Vater zusammen mit mir eine Art Schreibtisch gebaut, welcher ebenfalls von der Wand wo sich die Tür zu meinem Zimmer bis zur Wand an der Kopfseite erstreckte. Das war zwar verdammt großer Schreibtisch aber er war nicht nur als solcher konstruiert. Nur hinten an dem letzten Viertel des Tisches konnte man einen Stuhl drunter schieben, denn sonst waren überall Schublade angebracht und ersetzten mir so einen Kleiderschrank. An der Wand vor Kopf stand mein breites Bett mit einem Arsch voll Kissen und Decken. Darüber hingen ein paar Poster. An der Wand links erstreckte sich ein Regal voller Bücher und DVDs und Blue-Rays.

„Wooooww...“ Murmelte Abigail mit großen Augen und trat in mein Zimmer.
„Du kannst dich gerne auf das Bett setzen.“ Bot ich dem Mädchen an und sofort lief sie rüber zu meinem Bett um sich dort auf den dunklen Bezug der Decke fallen zu lassen. Ich gesellte mich zu ihr.
„Maaan, ihr habt es hier ja echt schick.“ Staunte die Blauhaarige und ich fing an zu lächeln.
„Danke! Mein Vater und ich haben fast alle Zimmer zusammen eingeteilt und eingeräumt.“ Gab ich überflüssiger Weise Preis.
„Habt ihr beiden echt gut hinbekommen.“ Meinte sie ehrlich und lächelte mich fröhlich an.



Doch dann kippte die Stimmung plötzlich drastisch.
Abigail's fröhlicher Geschichtsausdruck veränderte sich schlagartig und blanke Angst war in ihren Teddybär-Augen zu sehen.
Sie riss ihren Kopf zu meiner geöffneten Zimmertür und ich folgte ihrem Blick.
Dort im Türrahmen angelehnt und mit verschränkten Armen stand mein Vater und sah einfach so zu Abigail und mir rüber.
Weder sein Gesicht noch seine Augen zeigten jegliche Gefühlsregungen und so blickte mein Vater einfach ausdruckslos zu uns beiden rüber.

„Ähm... Dad, das hier ist Abigail und, Abby, das ist mein Vater Jonathan.“ Versuchte ich wenigstens irgendwie zu erreichen, dass mein Vater sich irgendwie regte.

Doch anders als gewollt reagierte Abby und das nicht zu wenig.
Sie sprang von meinem Bett, schnappte sich ihren Rucksack und setzte sich diesen auf.
„M-mir ist noch eingefallen, da-dass ich noch... Hausaufgaben machen muss.“ Stotterte das blauhaarige Mädchen völlig verschreckt.
„Ähm, ja. Die wollten wir zusammen machen.“ Erwiderte ich etwas irritiert auf ihre Aussage, doch Abigail ging nicht drauf ein.
Stattdessen torkelte sie mit zittrigen Knien rüber zur Zimmertür und blieb etwas weiter entfernt vor meinem Vater stehen.
„Ha-hat mich sehr gefreut, Sie kennen zu lernen Mi-mister P-parker...“ Stotterte Abigail und drückte sich an meinem Vater vorbei, der sich nicht die Mühe machte auch nur einen Millimeter Platz für Abby zu machen.

Dann hörte ich wie unten die Haustür ins Schloss fiel und ich sah meinen Vater böse an.
„Was sollte das denn?“ Wollt ich von ihm wissen, doch mein Dad schien nicht so auszusehen als würde er verstehen was ich meinte.
„Wovon redest du bitte?“ Wollte er wissen
„Du hast ihr Angst gemacht! Weil du sie so komisch angesehen hast!“ Beschuldigte ich ihn.
„Wie habe ich sie denn angesehen?“ Fragte mein Dad und legte den Kopf leicht schief.
„Ja wie... Ach keine Ahnung, wie du es eben getan hast! Du hast sie verjagt!“ Mein Vater stieß sich von dem Türrahmen ab und drehte sich zum Gehen um.
„Ich habe rein gar nichts gemacht...“ Murmelte er und verschwand aus meinem Sichtfeld.

Ich hatte an mehreren Stellen vor das Kapitel zu teilen, aber ich hatte Angst dass dann das folgende Kapitel zu kurz ist. Darum habe ich hier ziemlich viel rein gequetscht und es gibt einen Haufen Zeitsprünge.
Ich hoffe dennoch dass euch das Kapitel gefällt!

LG Fynn
~2896~ Wörter

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