Kapitel 40. Alexandru
Ich lag neben Violett und fand einfach keinen Schlaf. Was zum einen daran lag, dass meine Wunden nur sehr, sehr langsam heilten und unglaublich zwickten und dann daran, dass meine Körpertemperatur noch immer viel zu hoch war.
Der Sonne so lange ausgesetzt zu sein, fühlte sich an, als würde mein Körper von innen anfangen zu kochen. Und wie bei einem Topf ohne Deckel gab es keine Möglichkeit, die Hitze rauszulassen. Was hieß, dass es immer heißer wurde. Immer schmerzhafter.
Man kochte von innen, ohne die Erlösung des Todes spüren zu können. Denn ja, nach einer Stunde im Sonnenschein, und sei es auch nur das frühe Licht, wünschte selbst ich mir den Tod herbei.
Aber ich hatte dennoch gekämpft und alle Gegner besiegt. Wenn die Rebellen dachten, MICH so besiegen zu können, lagen sie falsch.
Ich wandte den Kopf zu Violett, die leise neben mir schlief. Sie sah so besorgt aus und diese Blicke ...
Sie fühlte zu viel. Aber tat ich es denn nicht längst auch? Immerhin hatte ich zum größten Teil so erbittert gekämpft, um so viele menschliche Verluste wie möglich zu verhindern. Um ihretwillen. Weil sie war, wie mein Vieh.
Ein Mensch.
Ich liebte einen Menschen. Sagen würde ich es ihr jedoch nicht.
Vorsichtig drehte ich mich zur Seite und legte mich hinter sie. Ich schlang die Arme um ihre Körpermitte und verbarg mein Gesicht in ihrem Hals. In Gedanken plante ich schon den nächsten Schritt, der da wäre: Eine Konferenz aller Stadthalter einberufen, denn sie mussten wissen, womit die Rebellen nun gegen die Vampire halten konnten. Käme es zum Krieg – und das befürchtete ich leider – waren sie inzwischen nicht mehr nur lästige Parasiten, die gegen uns aufmuckten, sondern echte Gegner. Mit den Verstoßenen an ihrer Seite ...
Scheiße.
Ich küsste Violetts Hals und ließ ihren regelmäßigen, ruhigen Puls gegen meine Lippen donnern. Die Augen geschlossen, kämpfte ich gegen den Hunger an, selbst wenn es ihr etwas besser ging.
»Alex« murmelte sie. Die Arm heben, griff sie hinter sich und ließ ihre Finger in meinem Haare verschwinden.
Ich schnurrte leicht. »Schlaf weiter.« Ihr Duft betörte mich und ich atmete automatisch tief ein. »Es ist mitten am Tag.«
›Du hast Hunger. Trink endlich von mir‹, ließ sie mich hören, weil sie offensichtlich noch zu müde war, um einen richtigen Satz zu formulieren.
Ich dachte darüber nach, eine lange Weile. Dann seufzte ich und öffnete den Mund. Meine Fänge drückten ihre Haut ein, ehe sie sie durchstachen und ihr Blut meinen Mund füllte.
Süß. Metallisch. Herb.
Köstlich.
Ich stöhnte in den Biss und obwohl ich erschöpft war, wie schon lange nicht mehr, drückte nun meine Erektion an ihren Hintern. Blut zu nehmen war perse nichts Sexuelles für die meisten Vampire, aber jetzt gerade? Ihr Geschmack überwältigte mich einfach.
Von ihr trinkend, genoss ich ihren Körper in meinen Armen und die Wärme in meinem Bauch.
Sie keuchte leise und strich mir weiter über den Kopf- ›Oh‹, hauchte Violett gedanklich und öffnete die Augen, als sie mich scheinbar spürte.
›Entschuldige. Es ist nicht das, was du denkst.‹ Den letzten Schluck nehmend, seufzte ich zufrieden und versiegelte den Biss.
Meine Kleine drehte sich in meinen Armen zu mir herum. Langsam, als wolle sie sichergehen, dass sie mir nicht wehtat. Sie legte eine Hand auf meine Wange und sah mir in die Augen. »Wenn du es brauchst, dann sag es ruhig. Ich möchte, dass dein Verlangen vollends gestillt bist.«
Ich sah ihr in die Augen und senkte den Kopf. Der Kuss war sanft und doch hungrig genug. Mein Herz hüpfte mehrmals und schlug dann schneller. »Und was willst du, Luna mea?«
»Gerade sind nur deine Bedürfnisse wichtig. Gerade zählst nur du, Alex«, hauchte sie und küsste mich genauso sanft zurück.
Nein, sie zählte. Nur sie.
Ich schloss die Augen und zog sie auf mich. Dabei ließ ich ihr Nachthemd von ihren Schultern gleiten und der Stoff bauschte sich nun um ihre Hüfte, als sie rittlings auf mir saß.
Ich betrachtete ihre kleinen Brüste im schwummrigen Licht und sah sie mir ihren Körper an. Es war Irrsinn, jetzt meiner Lust nachzugeben, doch ...
»Nimm dir, was du willst, Luna mea. Ich gehöre dir.«
Auf mich herabblickend, wirkte sie etwas verloren. ›die Frau aus dem Schmuddelfilm saß auch in einer Szene so auf dem Mann.‹
Nachdenklich blickte sie meinen Körper an und blinzelte dann, bevor sie wieder in meine Augen sah. »Du hast nichts gehört«, ermahnte sie nur und zeigte mit dem Finger auf mich.
Ich schmunzelte und ließ mein Finger an ihre Hüfte wandern. Dabei drückte ich sie an meine Härte, die jetzt unter ihr zuckte. »Du musst mir unbedingt bei Gelegenheit zeigen, was für ein Film das war.«
Verlegen sah sie weg. »Auf keinen Fall! Du willst mich nur damit aufziehen«, brabbelte sie. »Ich werde jetzt das tun, was ich in den Film gesehen habe, also lach mich nicht aus.« Langsam wanderte ihre Hand zu meiner Härte, die sie kurz darauf umfasste. »Ah, stimmt«, fiel ihr scheinbar etwas ein und Violett ließ mich wieder los. Was mir ein leises Knurren entschlüpfen ließ. Doch als ich sah, dass sie nun einen Finger in ihre Mitte schob, legte ich den Kopf schief. »Ich muss mich ja selbst erst bereit machen«, murmelte Violett vor sich hin und schob einen und dann ein zweiten Finger in sich. Ihre Wangen färbten sich leicht rosa und sie sah mich an. ›sieh mich nicht so an. Das sieht bestimmt nicht gut aus.‹
So falsch, war wohl noch nie ein Mensch gelegen. Nein, noch nie ein Wesen auf dieser Welt. Nicht gut? NICHT GUT?!
Ich packte ihre Hüfte fester und zerriss dann das Nachthemd, das ich rechts und links von uns auf das Bett fallen ließ. Nun saß sie nackt auf mir und ich starrte auf den Punkt, an dem sie sich mit den Fingern selbst fickte. »Sieh dich nur an, Luna mea«, säuselte ich heißer und griff wieder ihre Hüfte. Meine Hände huschten hinauf und umfassten ihre Brüste. Sie versanken fast darin und meine Daumen strichen über ihre Nippel. »Beweg deine Hand schneller.«
›Alex, du bist immer so ungeduldig‹, keuchte meine Kleine gedanklich und seufzte dann. »Aber sieh nicht hin«, stöhnte sie und bewegte die Finger schneller. Mit der anderen Hand stützte sie sich auf meinem Oberschenkel ab. Sie fingerte sich noch schneller und seufzte sinnlich.
›ich sehe alles und ich würde mir lieber die Augen ausstechen, als wegzusehen.‹
Und weil sie mit meiner Geduld leider gerade recht hatten, packte ich ihr Handgelenk und zog ihre Finger aus ihrer Mitte, ich hob sie an, nahm sie zwischen die Lippen und setzte Violett, die ich nun so unbedingte spüren wollte, auf meinen Schwanz. »Halt dich nicht zurück, Luna mea. Lass dir Zeit.«
»Lass dir Zeit, sagst du?« Als sie auf meinen Schwanz glitt und ihn vollständig aufnahm, biss ich die Zähne zusammen, um ein Stöhnen zu unterdrücken.
Violett hingegen keuchte und atmete tief ein. »Du gibst mir aber die Zeit nicht.« Sie versteifte sich und brauchte einen Augenblick. Ihre Enge musste sich an meine Größe gewöhnen und ich grinste.
Als dies dann getan war, packte sie meine Hände und drückte sie über meinem Kopf in die Kissen. Mein Schmunzeln würde breiter.
Mutig und heiß.
Nun war sie über mir gebeugt und wir sahen einander an. »Jetzt verstehe ich, wieso du so gerne oben bist«, lächelte Violett.
Sie wusste, dass ich mich mit Leichtigkeit aus ihrem Griff befreien könnte. Ich stöhnte leise. »Noch viel lieber, bin ich hinten. Aber gerade«, ich hob den Kopf etwas an. »Bin ich in dieser Position sehr zufrieden, Luna mea. Und jetzt, fang an.«
›Von hinten also‹, dachte sie und ging in Ausgangsposition zurück. Ihre Finger streiften dabei hier und da meine Haut, immer bedacht darauf, keine der Wunden zu berühren. Und als sie wieder gerade auf mir saß, fing sie an, die Hüfte zu bewegen. Es war noch etwas steif und unbeholfen, aber ihr Körper fand bald einen Rhythmus.
»Wow«, stöhnte Luna mea. »Diese Position gefällt mir.«
Ich gurrte zufrieden unter ihr und sah zu, wie sie mich ritt. Mich genoss. Mich nahm.
»Das machst du so gut, Kleines«, lobte ich sie und versuchte, nicht ihren Rhythmus zu unterbrechen, indem ich hoch stieß. Was kaum tragbar war, wenn man bedachte, wie hart ich war und wie nahe ich dem Höhepunkt bereits jetzt schon war. »Mach weiter.«
»Aber-« setzte sie sinnlich an. »Ich glaube, ich komme gleich. Die Reibung ... Gott diese Reibung und deine Größe.« Violett verdrehte die Augen. Ihre Hände fanden ihre Brüste und sie massiere diese, während sie die Hüfte weiter bewegte und dann hemmungslos meinen Namen stöhnte.
»Hör nicht auf, ich bin fast so weit. Ja, genau so«, knurrte nun auch ich, und hielt es mit der letzten Silbe nicht mehr aus. Ich packte sie, wirbelte sie herum, legte mich auf sie, drang hart in sie ein und biss in das Fleisch ihrer Brüste, ließ sie pure Lust empfinden, und zwar genau dann, als wir beide stöhnend zum Höhepunkt kamen.
***
Der Raum war bis zum Bersten gefüllt. 320 Vampire saßen in einem großen Kreis, der aus Tischen und Stühlen hergerichtet war. Mein gesamter Thronsaal war gefüllt mit Zähnen. 640 Fänge, um genau zu sein. Und das waren genau 638 zu viele, weshalb ich Luna mea mit Michaela in ihr Zimmer gesperrt hatte. Im übertragenen Sinne.
»Wo hast du deine kleine Blutsklavin gelassen?«, fragte Malekai, der seltsamerweise das ansprach, an das ich dachte.
Ich seufzte. Natürlich, seine Macht war es, Gedanken zu fühlen. Er konnte sie nicht Wort für Wort lesen, aber er hatte einen beängstigenden Instinkt, was das anging. »Ich sehe keinen Grund, sie hier zu haben. Ich bin nicht hungrig.«
Nachdem ich den Vampiren über die Rebellen und den Status und den Sachverhalt mit den Verstoßenen aufgeklärt hatte, waren hitzige Diskussionen entstanden, die bis jetzt anhielten. Stunden später. Von Unglaube, bis Wut, hin zu Angst und allerlei Fragen, war jede Reaktion dabei gewesen. Vic und ich, hatten sie reden lassen und auch Malekai, der links von mir saß, war anfangs rege an der Unterhaltung beteiligt gewesen. Bis jetzt.
Er legte den Kopf schief und musterte erst mich, dann Victor und dann wieder mich. »Du weißt, dass du mir nichts vormachen kannst. Ich fühle, was du denkst und demnach weiß ich, dass der Grund, warum du sie fernhältst, Sorge ist.« Victor verzog das Gesicht und Malekai deutete grinsend auf ihn. »Ah, siehst du? Ich habe recht.«
Ich knurrte leise. »Wenn du weißt, dass ich weiß, was du weißt, weißt du auch, dass ich kein Problem damit habe, dir den Kopf abzureißen, wenn du jemand anderem von deinem Wissen wissen lässt.«
Malekai lachte. »Das sind viele Wissen in einem Satz.«
Ich knurrte erneut, doch er winkte ab. »Keine Angst, Vlad. Ich mag deinen kleinen Menschen irgendwie. Sie hat ... Mum.«
Mein Blick flog zu ihm und ich überlegte, dann nickte ich. Malekai war vertrauenswürdig und wichtiger war, dass ICH ihm vertraute. Ich würde ihm niemals alle meine Geheimnisse anvertrauen, aber im Notfall könnte ich auf ihn zählen.
›Alles okay bei euch?‹
›Ja, Mihaela und ich verstehen uns bestens. Sie gibt mir Schokolade‹, erzählte sie stolz und glücklich. ›und wie läuft es bei dir? Habt ihr eine Lösung für das Problem gefunden?‹
›Schokolade?‹, fragte ich. ›Hast du etwas gut gemacht? Sie verfüttert das Zeug immer gerne als Belohnung für sonst was.‹
Da das Gerede sich nur im Kreis drehte, konzentrierte ich mich einen Moment auf das Gespräch mit Violett.
›Ja, weil ich mich so gut um dich kümmere. Aber ich glaube, der ausschlaggebende Punkt waren meine Worte, als ich sie zum ersten Mal meine Freundin nannte‹, erzählte sie und ließ mich ihr Lachen hören. ›Magst du keine Schokolade?‹
›Nein, nicht unbedingt‹, antwortete ich. ›und sei so gut, und lass dich nicht mit Leckerchen füttern, wie ein Hund.‹
›nennt man nicht diese eine Stellung, die du so magst Doggystyle?‹, fragte sie völlig ab vom Thema und kicherte. ›Nur ein Spaß. Du möchtest doch, dass ich zunehme, also wird das doch sicherlich kein Problem sein. Obwohl ich viel lieber Lust hätte, dass du mich füttern würdest.‹
Ihre Stimme wurde schmeichelnder und flirtender, was mich zum Grinsen veranlasste. ›böser Mensch. Wo driften deine Gedanken nur hin? Und ja, ich will, das du zunimmst. Weshalb du ab heute auch die doppelte Menge essen wirst, Liebes.‹
Mein Kichern ertönte. ›Tja, das kommt davon, wenn du mir immer wieder Neues zeigst.‹ nun seufzte sie. ›noch mehr essen? Ich verbring schon meinen halben Tag mit essen. Du stehst bestimmt auf ganz kurvige Frauen und willst aus mir so eine machen. Aber da muss ich dich enttäuschen. Meine Brüste bleiben Äpfel. Nur mein Arsch und Hüfte werden immer mehr werden.‹
›Es geht mir primär darum, dass du nicht mehr aussiehst wie eine Verhungernde. Ich will dich nicht mästen, sondern gesund machen, Luna mea.‹
»Was werden wir nun tun?«, fragte der Stadthalter von Z70 und sah mich an. Damit war mein Gespräch beendet.
Ich wandte mich ihm zu und mit der einkehrenden Stille, rückte jede Aufmerksamkeit auf mich. Ich sah die 320 Vampire alle an. Jeden Einzelnen, ehe ich verkündete, was ich mit Victor schon besprochen hatte. Meine Stimme klang stark und erhaben, als ich das Wort an meine Untergebenen richtete. »Wir bereiten uns auf einen neuen Krieg vor.«
Stille.
Dann brach erneut Chaos aus.
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