Nochmal im Krankenhaus

Erschöpft fielen meine Augen zu, doch schnell machte ich sie wieder auf. Ich hatte Maya versprochen wach zu bleiben, falls sie einschläft, was auch passiert war. Die Uhr im Wartezimmer schlug 1 Uhr. „Sorry, dass ich erst so spät komme”, leuchte Derek, „mein Auto wollte nicht anspringen, also bin ich hier her gelaufen.” „Du Armer. Setz dich hin und Ruh dich aus.” Ich fing an zu gähnen. „Hinsetzen, ja, ausruhen, nein. Du solltest dich ausruhen.” Eigentlich wollte ich widersprechen, aber ich war zu müde, also ruhte ich mich auch aus. Schon wieder holte ein Traum mich ein.
Ich stand auf einer Lichtung in einem Wald, umzingelt von anderen Vampiren, die mich wütend anschauen. Einer kam näher. Automatisch ging ich nach hinten. Doch da packte mich jemand und hielt mich fest. Ich versuchte mich zu befreien, doch der Kerl hielt mich nur noch fester. „Na dann zeig mal, was du kannst”, murmelte der Typ, der auf mich zu kam. Er war jetzt ganz nah, ich konnte seinen Atem spüren. Da kam noch einer mit etwas in der Hand. Ich sah es genau, es war ein Pflock. „Wollt ihr mich töten?!”, entfuhr es mir. „Wir versuchen es”, sagte der Mann, der jetzt wieder ein Stück nach hinten ging. „Die Ehre gebührt ihnen”, meinte der Typ mit dem Pflock und gab ihm dem anderen. Er holte aus, doch bevor er mich nur berühren konnte holte ich mit meinem Bein aus, traf erst den Kerl vor mir zwischen den Beinen, dann den, der mich festhielt. Nun kamen die anderen, doch die erledigte ich im Handumdrehen.
Ich wachte auf, nassgeschwizt. „Alles in Ordnung?”, fragte Derek. „Träume, es sind die Träume. Sie werden immer seltsamer. Ich verstehe sie nicht immer. Sie machen mir irgendwie Angst.” „Das passiert meistens, wenn man ein "neuer Vampir" ist. Bei dir ist es wahrscheinlich noch stärker, da du ein Obervampir bist. Das hört auf, wenn du die Kräfte alle kennst. Die sollten wir übrigens mal abchecken.” „Das kommt aber früh”, sagte ich zu mir. Da kam eine Krankenschwester. „Ihr könnt sie besuchen, aber bitte nicht so viele Fragen stellen. Sie ist gerade erst aus der Narkose aufgewacht.” Schnell weckte ich Maya und schon gingen wir zu ihr. „Emily!”, rief Maya und lief zu ihr. „Maya! Es tut mir so unendlich leid, was ich getan habe.” „Das ist jetzt auch egal. Was ist passiert?” „Ein Auto hat mich überfahren. Zum Glück nur über die Beine. Ich kann mich nicht mehr an alles erinnern. Ich wollte über die Kreuzung, doch da kam das Auto. Ich glaube, ich bin hingefallen und konnte nicht mehr rechtzeitig aufstehen.” „Weißt du, wer es war?” „Nein. Ich weiß, dass es eine Frau mit blonden Haaren war. Mehr habe ich nicht gesehen.” „Automarke?” „Keine Ahnung.” „Ihr müsst jetzt leider gehen”, sagte die Krankenschwester. Ohne Worte gingen wir. „Komm Derek, ich bring dich nach Hause”, sagte ich. Er stieg auch ins Auto. „Ich glaube, ich weiß, wer es war”, sagte er. „Ich glaube, wir alle wissen, wer es war”, murmelte Maya. „Die Schwester von Maria”, sagte ich, die anderen nickten. „Ich habe die Nase entgültig von dem Clan”, sagte ich und fuhr los. „Wäre es in Ordnung, wenn ich zum Versteck fahre? Wir müssen das den anderen erzählen.” „Das ist eine gute Idee”, sagte Maya. Also fuhr ich zum Versteck.
„Das geht jetzt zu weit oder?”, rief ich in die Menge, als ich mit erzählen fertig war. Diesmal kam von allen zustimmendes Nicken. „Wir müssen aber noch trainieren”, flüsterte mir Derek ins Ohr. „Okay”, hauchte ich. „Wäre es möglich, dass du mich zurück zum Krankenhaus bringst?”, fragte mich Maya, als wir auf dem Weg zum Auto waren. „Aber gerne”, sagte ich. Ich fuhr zum Krankenhaus, setzte Maya ab und fuhr zurück. Zu Hause angekommen ging ich in die Küche und holte mir was zu essen, dann setzte ich mich auf die Couch und schaute fern. Es kam gerade "Tanz der Vampire". Mein Handy brummte, ich hatte eine SMS von Sebastian bekommen.
S: Na? Habe lange nichts mehr von dir gehört, wie geht es dir?
I: Mir geht es gut und dir?
S: Mir auch. Ich habe schlechte Nachrichten.
I: Was ist denn?
S: Ich bekomme meinen Führerschein nicht wieder 😣😫
I: Tja, du hättest ihn dir nicht so oft wegnehmen lassen dürfen.
S: Mach dich ruhig über mich lustig. Ich mache jetzt noch mal eine Fahrprüfung.
I: Na dann, viel Glück!
S: Danke. Muss jetzt leider Schluss machen, tschau!
I: Bye

Ich legte mein Handy weg und schaute den Film zu Ende. Dann ging ich ins Bett. Ich wollte eigentlich schlafen, doch ich musste ständig an diese komischen Träume denken. So blieb ich fast die ganze Nacht wach.

(Personensichtwechsel. Jetzt aus Maya's Sicht)

„Hoffentlich dauert das nicht mehr lange”, nuschelte ich. Ich war wieder im Wartezimmer und musste warten, bis Emily wieder in ihrem Zimmer war. Sie wurde nochmal operiert. Ich machte kurz die Augen zu, doch da kam eine Krankenschwester. „Du kannst zu ihr”, sagte sie knapp. Sofort stand ich auf und ging zu ihr. „Na? Wie geht's dir denn so?”, flüsterte ich zu ihr, da ihre Zimmergenossin schon schlief. „Ganz gut. Die Ärzte sagen, dass, wenn alles glatt läuft, ich spätestens nächsten Monat wieder raus kann.” „Dann hoffen wir, dass alles glatt läuft.” Ich lächelte. „Ich muss jetzt los. Habe noch einen langen Nachhauseweg.” Ich ging hinaus und machte mich auf den Weg nach Hause.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top