Kapitel eins
Durch ein rütteln an meiner Schulter und durch die piepsige Stimme meiner Schwester wurde ich an diesem Morgen wach. Gähnend streckte ich ich mich auf meinem geliebten Bett, bis ich mich verschlafen aufrichtete. ,,Hope, Vater will dich sprechen, hast du schon wieder was angestellt?" Meine kleiner Sonnenschein saß vor mir und glubschte mich mit ihren weit aufgerissenen Augen an. Schnell schwang ich mich aus dem Bett und kniff meiner Schwester gespielt in die Wange. ,,Sei nicht immer so neugierig.", lachte ich, ging aus meinem Bau raus, um mich auf die Suche nach meinen Vater zu machen. Eine kühle Brise zerzauste mir das Haar. Ich sah mich um. Das war er, unser Clan, die Mc Hearts, der mächtigste der vier Clans im schwarzen Wald und mein zu Hause. Alles war so ruhig, die meisten schienen wohl noch zu schlafen, was nicht verwunderlich ist, da die Sonne noch nicht am Himmel stand. Da stand er, mein Vater, vor seinem Bau und drehte sich zu mir um. Mein Herz begann in Hochtouren zu schlagen, es fühlte sich an, als ob es binnen einer Sekunde aus meinem Brustkorb springen könnte. Was hatte ich diesmal wieder falsch gemacht? Schnellen Schrittes lief ich auf ihn zu, bis ich vor ihm schlussendlich zum stehen kam. ,,Guten Morgen Vater, was gibts?" ,,Hast du schon die Gruppen zusammengestellt, die am Morgen unsere Grenzen ablaufen?", fragte mein Vater mit funkelnden Augen, ,,immerhin wollen wir nicht, dass wir diese blutrünstigen Vampire auf unseren Gebiet finden, nicht wahr?" Ich nickte langsam. Meine Gedanken schweiften zu Niara, sie ist meine beste Freundin seit meiner Kindheit und ein Vampir... Sie verlief sich als kleines Mädchen in dem schwarzen Wald, bis ich sie fand und wieder nach Hause brachte, daraus entstand unsere Freundschaft, die wir stehts standhaft hielten. An einem Wasserfall, der ganz abgelegen im Wald lag, trafen wir uns regelmäßig. Es war gefährlich, für uns beide, das wussten wir auch. Es drohte immerhin die Todesstrafe wenn man mit der anderen Rasse erwischt wurde, doch dieses Risiko gingen wir ein.
,,Also, auf wen ist deine Wahl gefallen?", wiederholte sich mein Vater. Ich schüttelte den Kopf um meine Gedanken wieder zu ordnen und antwortete dann: ,, Mason sollte gehen, genauso wie Zack, Bella und Lara. Damian sollte die Gruppe anführen, so kann er auch etwas Verantwortung übernehmen." ,,Und was wirst du dann tun?, Hope, du wirst der nächste Alpha nach mir werden, dein Bruder ist wütend, das weiß ich, immerhin fällt das Erbe immer auf den männlichen Nachkommen, nur diesmal nicht. Du darfst nicht immer Rücksicht auf Damian nehmen, denn irgendwann wird es eh nicht mehr gehen und er wird sich damit abfinden müssen!" Mein Vater sah mich noch einmal ernst an, drehte mir den Rücken zu und verschwand. Ich atmete einmal tief ein und stieß dann einen langen Seufzer aus. Es war nicht leicht einen Alpha als Vater zu haben. Er hatte so hohe Ansprüche an mich, deshalb lebte ich unter dem ständigen Druck, Truppen zusammenzustellen die jagen, Grenzen abliefen oder den Clan beschützen. Seit Vampire und Werwölfe verfeindet leben, gibt es immer mehr blutige Auseinandersetzungen und dabei lief alles früher wie am Schnürchen zwischen den beiden Rassen.
Alles begann vor tausenden von Jahren. Ein Vampir und der zukünftige Alpha eines Clans. Beide waren beste Freunde, wie ich und Niara. Sie verliebten sich in das selbe Mädchen, ohne sich um dieses zu streiten, doch eines Tages brach ein schreckliches Feuer im schwarzen Wald aus. Der Vampir rettete das Mädchen, doch der Werwolf verstarb unglücklich in dem Feuer. Danach gab es einen großen Aufstand zwischen den zwei Rassen. Die Werwölfe waren wutentbrannt, der Vampir hatte ihren zukünftigen Alpha den Tod überlassen, um einen unwichtigen Menschen zu retten. Der Vampir, geschockt von der Beschuldigung, wollte erklären was wirklich vorgefallen war, aber ihm hörte niemand zu. Im Chaos zwischen Trauer und Wut erklärten die Werwölfe den Vampiren den Krieg. Jahrelang lebte der Vampir mit der Schuld, seinen Freund nicht gerettet zu haben, bis er es eines Tages nicht mehr aushielt und sich das Leben nahm. Ja, das ist die traurig, aber wahre Geschichte, warum wir und jetzt schon Jahre lang im Krieg befinden.
Ich wollte grade nach meinem Bruder Ausschau halten, als ich sah wie er verschlafen aus seinem Bau trottete. ,,Damian, weck Mason, Zack, Bella und Lara, du sollst heute die Gruppe zu den Grenzen führen.", rief ich ihm von weitem zu. Mein Bruder drehte sich zu mir, murmelte irgendwas unverständlichen und machte sich dann auf den Weg zu den anderen. Eine Weile schaute ich ihm noch nach, doch dann machte ich mich auf zu unserer Wasserquelle, die sich in der Nähe befand. Das Leben im Wald war zwar anders als das in der Stadt , kein Zweifel, aber zwischen den selbstgebauten Häusern und der Natur fühlt man sich geborgener als in so manchen Großstädten. Mit meinen Händen schöpfte ich Wasser und spritzte mir etwas davon ins Gesicht. Das kalte Wasser floss an meinen Schläfen hinunter. Wen sollte ich heute mit zum jagen nehmen? Wir hatten eigentlich noch genug Frischbeute und Luna, meine Schwester, hatte schon ihre erste Verwandlung hinter sich. Ich könnte sie also heute mitnehmen, um ihre erste Beute zu fangen. Ich nickte, das war eine gute Idee. Das restliche Wasser schüttelte ich leicht ab und ging zurück. Luna rannte mir schon stürmisch entgegen. Schwer atmend blieb sie vor mir stehen und sah mich mit großen Augen an. ,,Hope, spielst du was mit mir? Bitte! Mir ist so langweilig!" Mit einem blumps ließ sie sich ins Gras fallen, guckte mich aber immer noch erwartungsvoll an. ,,Was hältst du davon, wenn wir ein saftiges Kaninchen erlegen?" Ich zwinkerte ihr zu und schon sprang sie auf. Ihre Augen leuchteten:,, meinst du das ernst?" ,,Denkst du ich mach Scherze? Natürlich mein ich das ernst.", antwortete ich belustigt. Sie hüpfte wie ein Gummiball auf und ab und rannte dann vor tiefer in den Wald hinein. ,,Mein kleiner Wirbelwind.", dachte ich. Sie war erst zarte 6 und doch noch so neugierig wie am ersten Tag im Wald. An einer Böschung holte ich sie ein. ,,So dann zeig mir mal deinen Wolf.", meinte ich. Sie ließ nicht auf sich warten und verwandelte sich innerhalb weniger Sekunden. Ihr Wolf hatte eine schöne Musterung mit schwarz, weiß und Brauntönen. Die Farben zogen sich in Streifen über ihr Fell und ihre Augen leuchteten in Kupferton. Auch ich machte mich bereit für die Verwandlung. Das Blut pulsierte in meinen Adern und Adrenalinstöße durchfuhren meinen gesamten Körper. Dann fand ich mich als Wolf auf allen vieren wieder. Mein Wolf war in einem dunkelbraun gehalten, die Augen strahlten in Smaragdgrün, genau wie die meines Vaters. Ich schaute hinunter zu Luna und gab ihr mit einer Schwanzbewegung zu erkennen, dass sie mir folgen sollte. Wir stürzten uns den Abhang hinab und schon folgte sie der Fährte eines Hasen. Ich sah ihr zu, wie sie sich anschlich und dann mit einem Satz auf das Kaninchen sprang und ihm den Garaus machte. Stolz kam sie mit ihrem Fang im Maul zu mir getrottet und legte es vor mir ab. Anerkennend senkte ich den Kopf. Dann streckte ich die Schnauze in die Höhe um zu wittern. Sofort sträubte sich mein Fell und ich stieß ein kehliges Knurren aus.
Das war der Geruch der Mc Bruces!
So da ist das erste Kapitel unserer neuen Story! Ich hoffe sie gefällt euch und ihr habt Lust auf weitere Kapitel bekommen :D Feedback ist immer willkommen:p
Hier geht's zum Vampir --> BookBee02
Sophie :3
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top