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Langsam rollen wir über den Landeplatz, bis wir auf der Startbahn ankommen. Dort werden wir immer schneller und schneller... Es dauert nicht lange und schon hebt das Flugzeug ab.
Wie erstarrt sitzen wir angeschnallt auf unseren Plätzen und warten darauf, dass das komische Gefühl in unseren Mägen abklingt.
Hwanwoong zerquetscht meine Hand und auch Seoho neben mir sieht etwas weniger begeistert aus, als zum Beispiel bei unserer Achterbahnfahrt.
Doch er fängt sich wieder schnell und blickt erfreut aus dem kleinen Fenster links von ihm.

Eine Viertelstunde später wird das Flugzeug wieder etwas ruhiger und kommt in eine waagerechte Position.
Hwanwoong lässt meine Hand los und atmet erleichtert aus.
„Wir haben es geschafft!", ruft er.
„Jetzt sind wir wirklich auf dem Weg nach Paris!"
Er fängt sich einen Schlag auf den Hinterkopf von Leedo ein.
„Sei still", raunt dieser.
Er blickt zu Jihun, welcher schlafend seinen Rucksack umklammert.
„Ich glaube, es ist besser, wenn wir ihn jetzt nicht wecken. Sonst hat er in Paris schlechte Laune"
Hwanwoong und ich nicken sofort, doch Seoho vereitelt Leedos Plan, indem er zwei Sekunden später laut aufschreit.
„Guckt mal aus dem Fenster!"
Wir sehen hinaus und merken, dass wir von einem Meer aus rosaroten und goldenen Wolken umgeben sind.
Das erste Licht des Tages scheint von oben auf sie hinab und gibt ihnen ein besonderes Aussehen.

...

Wir fliegen 12 Stunden, die wir hauptsächlich mit essen, schlafen und dem Spielen von Karten verbringen.
Ich bemerke, wie wir beginnen, uns immer besser zu verstehen. Mittlerweile sind wir viel offener zueinander und selbst ich verhalte mich kein Stück mehr schüchtern.
Als wir in Paris landen, sind wir längst zu einer 'kleinen' Familie geworden - und Jihun unser Haustier.
(Fragt nicht warum)

Das Flugzeug kommt zum Stehen und wir erheben uns erschöpft von unseren Sitzen.
Einerseits wollen wir alle am liebsten einfach in unser Hotel, aber noch interessierter sind wir daran, Paris zu entdecken!

Es ist schon nach zehn Uhr abends, aber Paris bei Nacht zu sehen reizt uns fast noch mehr.
Kurzerhand beschließen wir, einfach unsere Sachen auf unsere Zimmer zu bringen und uns dann ein nettes Restaurant zu suchen, möglichst weit in der Innenstadt.
Mit Jihuns Hilfe werden wir samt Gepäck in ein Taxi verfrachtet und schon verlassen wir die Vorstadt von Paris und nähern uns dem Zentrum.
Schon eine Stunde bevor wir zu unserem Ziel gelangen, können wir aus der Ferne die ersten großen Lichter der Stadt erkennen. Im Taxi herrscht eine angeregte Spannung und niemand redet.

Der Himmel färbt sich langsam tief schwarz und doch ist es auf den Straßen taghell.
Wir fahren vorbei am Wasser und an großen, schmalen Gebäuden.
Überall kann ich mir unbekannte Wörter lesen.

Das Taxi setzt uns in einer schmalen Gasse ziemlich in der Innenstadt ab.
Wir steigen aus und schnappen uns unsere Koffer.
Verwirrt sehen wir uns um.
„Jihun, bist du dir sicher, dass wir hier richtig sind? Ich meine, es sieht hier nicht gerade aus, als würde sich hier ein Hotel oder so befinden?", sprich Leedo aus, was wir alle denken.
Jihun kratzt sich verlegen am Kopf.
„Das kriegen wir schon hin"
Er zieht sein Handy aus seiner Jackentasche und ein paar Minuten später blickt er uns strahlend an.
„Ich glaube schon, dass wir hier richtig sind"
Er läuft zu einer unscheinbaren Tür in einem schlichten Haus, neben der ein Topf mit einer vertrockneten Pflanze steht.
Jihun hievt den Topf hoch und fegt mit der Schuhspitze einen Gegenstand darunter hervor.
Es handelt sich um einen Schlüssel!

Leichthändig steckt Jihun den Schlüssel ins Schloss und öffnet die Tür.
„Bitte eintreten", verkündet er mit leuchtenden Augen.
Wir folgen ihm in den Flur und blicken uns staunend um.

Das Gebäude, welches von draußen grau und langweilig aussieht, ist von innen hochmodern ausgestattet und alle Wände sind weiß gestrichen.
Überall befindet sich Glas und neben dem Eingang steht ein teurer Ledersessel.
Eine Treppe vor uns verkündet den Blick auf weitere schöne Räume.
Der Raum, in dem wir jetzt stehen ist relativ klein, aber bei der Größe des Hauses wartet noch einiges auf uns.

Die Jungs springen begeistert herum, aber Jihun bedeutet mir, mich im Hintergrund zu halten. Höchstwahrscheinlich ist im Flur eine Kamera aufgebaut, um die Reaktion von Oneus auf ihre Ferienwohnung zu filmen.
Also bleibe ich im Türrahmen stehen, bis Jihun nickt und sagt: „Das sollte genug Filmmaterial für sie sein. Komm Ai!"
Wir folgen Oneus nach oben.

Das Kapitel ist sehr kurz, also versuche ich, heute Abend noch ein zweites zu veröffentlichen.

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