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Sonntag
Mein Wecker klingelt.
Laut, sehr laut...
Verschlafen richte ich mich auf und fege das blöde Ding dann einfach von meinem Nachttisch. Mit einem traurigen Geräusch geht mein Wecker aus. Ich lasse mich wieder in meine weichen Kissen fallen und schließe die Augen. Einfach weiterschlafen! Es ist schließlich Sonntag!

Moment.
Da war ja was!
Sowieso, ich stelle mir am Wochenende nie einen Wecker! Und schon gar nicht auf sieben Uhr!
Ein Blick auf mein Handy verrät mir, was Sache ist. Mein Treffen mit Oneus!
Schnell springe ich aus meinem Bett und laufe ins Badezimmer.

Eine Viertelstunde später sitze ich mit noch feuchten Haaren am Frühstückstisch und löffle meine Cornflakes. Im Hintergrund läuft das Radio.
So langsam freue ich mich auf den heutigen Tag. Auch, da ich einen Anlass habe, mein Cafe zu schließen.
Mittlerweile ist es halb Acht. Das bedeutet, ich habe noch eine gute Stunde, bis Oneus mich mit ihrem Bus abholen.
Sie haben mir das angeboten und da ich keinen Führerschein besitze, habe ich das Angebot gerne angenommen.

Nachdem ich den Abwasch gemacht habe, laufe ich zurück ins Bad, um mich zu frisieren und zu schminken.
Danach mache ich mich daran, ein passendes Outfit zu finden.
Ich war schon lange nicht mehr im Freizeitpark, also habe ich keine Ahnung, was man am besten anzieht. Da die Sonne schon scheint und die Nachrichten gutes Wetter angekündigt haben, entscheide ich mich kurzerhand für Hose und T-Shirt. Zu Sicherheit nehme ich aber noch einen Pulli mit.

Dann angle ich mir noch schnell meinen Haustürschlüssel von dem Haken neben der Tür und renne nach unten, wo ich durch den vorderen Eingang meines Cafés die Straße betrete.
Überrascht bemerkte ich den Bus, der an einer Straßenecke parkt. Oneus sind schon da!

Unsicher gehe ich auf den Wagen zu. Gerade, als ich an die verdunkelte Fensterscheibe klopfen möchte, reißt jemand die Tür auf. Erschrocken weiche ich einen Schritt zurück.
„Sorry!" Seoho steigt aus dem Auto.
Verlegen streicht er sich ein paar blonde Haarsträhnen aus den Augen.
Wie ein Gentleman hält er mir die Wagentür auf.
„Bitte nehmen sie doch Platz!"

Ich lasse mich auf die Rückbank neben Hwanwoong fallen. Seoho setzt sich rechts von mir dazu.
Ravn, Keonhee und Xion sitzen auf den Plätzen hinter mir und Leedo thront auf dem Beifahrersitz.

Der Fahrer fährt los. Ich fühle mich zwischen den ganzen Idols etwas fehl am Platz.
Die sechs lachen und stellen mir immer wieder irgendwelche Fragen, die ich knapp beantworte.

Mir fliegt etwas ins Gesicht.
Verwirrt hebe ich eine Chipstüte auf.
„Au! Wer war das?!"
Leedo grinst mich von der Reihe vor mir aus an.
„Verpflegung für die Reise. Wir fahren noch eineinhalb Stunden"
Ich lächle etwas unsicher. Leedos Verhalten verwirrt mich immer wieder.

Irgendwann kommt einer der Jungs von hinten auf die Idee, seine Musikbox anzuschalten. Sofort ertönt laute Musik.
Und auf einmal beginne ich, mich zu entspannen.
Als Oneus dann auch noch anfangen, zu singen, kann ich mich nicht mehr zurückhalten. Lachend mache ich mit.
So vergeht die lange Autofahrt ziemlich schnell und wir kommen auf dem riesigen Parkplatz des Freizeitparks an.
Mit von der Fahrt müden Beinen steigen wir aus dem Auto und Oneus privater Fahrer verschwindet wieder.

Innerhalb von fünf Minuten hat jeder von uns Sieben sein Ticket und wir stehen staunend auf dem großen Platz hinter dem Eingang.
„Was jetzt?", fragt Xion begeistert und blickt sich um.
„Zuckerwatte!", kommt es sofort von Hwanwoong. Er verschwindet in der Menge, um sich bei einem Stand anzustellen.

Einige Zeit später stößt er wieder zu uns. Tatsächlich hat er es geschafft, sieben Portionen Zuckerwatte bis zu uns zu transportieren.
Als dann endlich jeder in dieser Hinsicht versorgt ist, beschließen wir, bei den ersten Fahrgeschäften unser Glück zu versuchen.

„Wie lange noch?!", murrt Ravn.
Ich stehe zusammen mit ihm und Seoho in der langen Schlange zu einer der beliebtesten Achterbahnen des Parks.
Bei ihrem Anblick hat der Rest von Oneus dankend abgelehnt, aber ich lasse mir so etwas nicht entgehen!
„Die Anzeige hängt direkt über dir. Noch zwanzig Minuten!", sage ich schmunzelnd.
Mittlerweile habe ich den größten Teil meiner Schüchternheit abgelehnt, ich finde es aber trotzdem noch etwas unangemessen, ein auf beste Freunde zu machen.
Auf der anderen Seite von mir steht Seoho. Immer wieder hält er uns sein Handy vor's Gesicht, um Erinnerungsfotos zu schießen.
Verlegen blicke ich in die Kamera. Oh Gott! Neben Ravn und Seoho muss ich so fehl am Platz aussehen!

Die Schlange bewegt sich ein Stück und wir folgen den Besuchern vor uns.
Auf einmal merke ich, wie stark Seoho neben mir zittert.
„Seoho, bist du in Ordnung", fragt Ravn, der anscheinend das Selbe gesehen hat.
„A-Alles okay. Ist vielleicht ein bisschen kalt heute"
Ich schütze meine Augen vor den warmen Strahlen der Sonne, sage aber lieber nichts.

Ein Mann klappt die Sicherheitsbügel der Achterbahn runter. Zu dritt sitzen wir in der ersten Reihe und in unseren Gesichtern lassen sich die verschiedensten Emotionen erkennen. Bei mir: freudige Erregung, Ravn wirkt etwas genervt, da Keonhee ihm gerade ein Bild von seinen Pommes geschickt hat und Seoho versucht konzentriert, nicht allzusehr mit den Zähnen zu klappern.
Ich sehe sie mir genauer an; niedlich sind sie ja schon...
Aber das ändert nichts daran, dass ich einen unglaublichen Respekt vor ihnen habe. Sie sind die Gruppe, die diese Lieder produzieren, die unglaublich gut tanzen und singen...

Der Wagon in dem wir sitzen fährt an. Erschrocken greift Seoho nach meiner Hand. Ravn wirkt plötzlich gar nicht mehr so genervt, sondern scheint sich ehrlich zu freuen.

Zwei Minuten später torkeln wir aus der Bahn. Sogar Ravn, der Achterbahnen liebt, scheint etwas übel zu sein. Nur Seoho springt fröhlich um uns herum. Ich weiß echt nicht, was der Junge hat, aber verstehen tue ich es nicht!
„Können wir nochmal?", bettelt er, aber wir lehnen ab.
Die Bahn muss ein paar versteckte Loopings haben, die wir vor der Fahrt übersehen hatten. Jedenfalls fühlt es sich so an...
Und sie hat uns ein einige unserer Gehirnzellen gekostet. Auf der Suche nach den anderen velaufen wir uns prompt.
Als uns Leedo eine halbe Stunde später anruft, um zu fragen, wo wir bleiben, können wir ihm keine Antwort geben. So fangen die anderen an uns zu suchen.

Es ist 22 Uhr, als wir den Park verlassen, und das auch nur, da er um diese Zeit schließt.
Die letzten vier Stunden haben wir mit allen möglichen Spielen und Aktivitäten verbracht. Nur von weiteren Achterbahnen haben wir uns ferngehalten.
Vor dem Ausgang wartet schon Oneus Fahrer, um uns nach Hause zu bringen.

Die Rückfahrt verläuft relativ ruhig. Wir sind alle todmüde von dem langen Tag und wollen einfach nur noch in unsere Betten.
Deshalb steige ich auch nur noch schnell aus dem Auto, als es vor meiner Tür hält und verabschiede mich mit einem „Bis Morgen!".
Dort wollen wir uns nämlich für eine Besprechung treffen. Genauer gesagt, wollen wir unseren gemeinsamen Urlaub planen...
Ich habe nämlich zugesagt!

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