Was war geschehen?
Sicht Helia:
Es war kaum zu glauben, dass Luins Eltern doch noch am leben waren. Und nun waren sie wieder beisammen. Die Familie war wieder beisammen, vereint, wieder glücklich, wie ich es an ihren Gesichter erkennen konnte. Lange noch hielten sich die drei fest, sahen glücklich aus und ließen dann los, damit sie ihren wieder zurückgekehrten Sohn anschauen konnten.
"Wirklich, mein Sohn, du siehst aus wie dein Vater", brachte die Mutter erstickt hervor.
"Aber du hast eindeutig die Augen deiner Mutter", brachte der andere Elb hervor und in seinen Augen glitzerten Tränen.
Einige Sekunden herrscht Schweigen, ehe mein Bruder sprach. "Ich kann es einfach noch nicht glauben, euch hier wieder zu haben."
Erstickt schluchzte seine Mutter auf. "Und ich kann nicht glauben, dass du wieder da bist." Sie strich ihn sanft über die Wange, ehe ihre Augen auf uns fallen. "Oh, tut mir leid", entschuldigte sie sich beschämt, "ich habe völlig vergessen, dass ihr auch hier seid. Verzeiht mit."
Ich nickte. "Alles gut. Es ist immer was überwältigendes, wenn Familie wieder vereint ist. Ich kenne das von mir."
"Ich glaube, wir sollten uns einander vorstellen", sprach Ophirion. "Ich bin Ophirion und das ist meine Frau Liriel."
"Es freut uns, sie beide kennenzulernen", sagte ich. "Ich bin Helia, das sind meine beiden Kinder, Stefan und Anna und Legolas Thranduilion."
"Der Prinz!", erkannte Liriel und machte ein Knicks. "Verzeiht Prinz, wir wussten nicht, dass-"
"Es ist alles gut, Liriel, Sie brauchen nicht niederzuknien, ich bin ein Elb, sowie ihr alle."
"Bruder, ich denke, wir sollten deine Eltern unbedingt wissen lassen, was uns allen in all den Jahren passiert ist", sagte ich zu Luin.
Mehrmals verwirrt blinzelte Liriel. "Bruder?", fragte sie stirnrunzelnd.
"Wie sollen wir das verstehen?", fragte dann ihr Mann.
"Am besten, wir gehen rein und sprechen dort weiter", machte meine Tochter den Vorschlag.
Sie nickten und führten uns rein.
Sicht Luin:
Wir waren nun bei ihnen in ihrem entzückenden kleinen Häuschen, dass sie richtig schön eingerichtet hatten. Es war mit einem sanften Beige gemalt, helle Möbeln schmückten das Haus und getrocknete Blumen standen in Vasen und verströmten einen herrlich frischen Duft aus, dass es hier heimelig machen. Es ist fast so wie bei uns in Valinor, nur eben ein wenig kleiner und sie waren umgeben von Dairácas, die sie freundlich aufgenommen hatten. Doch wie war das möglich?
Nicht viele trauten das Volk, wie also kam es, dass meine Eltern hier lebten?
Wir saßen ihnen gegenüber, genossen warmen Apfel-Kräutertee mit Honig und kleine Eichelplätzchen und ich erzählte ihnen, was mir alles von meiner Kindheit bis hin zu meinem ersten Abenteuer durch Mittelerde passiert war. Wie ich gefunden wurde, dass sie meine Nana wurde, wie sie sich um mich gekümmert hatte und wie ich aufgewachsen wurde. Wie ich meine Nana wiedersah und mit ihr und ihren Gefährten gegen die Orks und Sauron gekämpft hatten, der nach einigen Jahrzehnt wiedergekehrt war und dass dessen geheime Tochter Aurélia mich beinahe umgebracht hätte und nun meine Gefährtin wurde. Mit Entsetzen, Staunen, Überraschung, Kummer und noch vieles mehr hörten sie meine Lebensgeschichte zu und was danach passiert war, als Nana und mein Bruder wieder nach Hause kehrten.
Ich erzählte ihnen sogar, dass, seit Aragorn tot war, wir in Valinor lebten und wir nun wieder zurückgekehrt waren, weil Nana eine Vision hatte von Dúath.
Meine Eltern hatten lange schweigend zugehört und schwiegen. Niemand wagte zu fragen oder ein Wort zu sagen. Anna knabberte an ein Keks rum und nuschelte, wie lecker sie waren und dass sie gerne das Rezept hätte. Meine Mutter lächelte und meinte, sie würde ihr gerne zeigen, wie man die buk.
"Meine Großmama würde die Kekse sicher auch lieben", meinte sie und erzählte ihr von den Maronenauflauf, den jeder in Valinor gerne aß.
"Hört sich köstlich an, weißt du das Rezept?"
"Schon, aber niemand kann ihn so gut zubereiten wie meine Großmama", meinte meine Nichte.
"Aber du könntest es uns trotzdem zeigen, nicht wahr?"
Nickend gab sie sich damit einverstanden. Ich freute mich auch, ihn bald wieder zu essen. Ich vermisste Nanas Kochkünste.
"So", fing dann mein Vater an, "diese Jini, sie scheint eine wundervolle Mutter gewesen zu sein."
"Ja", sagte ich und ein trauriges Lächeln erschien auf meine Lippen. "Sie war für mich da, als ich glaubte, ihr wärt tot."
"Wir sind ihr wirklich so dankbar, dass sie sich um dich gekümmert hat", sagte meine Mutter und war wieder den Tränen nahe. "Wir würden sie so gerne kennenlernen", sie sah zu ihren Mann, "oder, melethron?"
Er nickte ihr zu. "Ja." Dann drehte er sich wieder zu uns. "Weißt du, mein Sohn, als ich gegen die Spinnen gekämpft hatte, war deine Mutter gekommen, nachdem sie dich in Sicherheit wusste und hatte mir geholfen, die zu überwinden. Jedoch verliefen wir uns und dann haben wir den Standort gefunden, wo sie dich zurückgelassen hatte. Aber da warst du nicht mehr. Tagelang hatten wir nach dir gesucht und dann ...", er schluckte und seine Augen glänzten, "sahen wir die kleinen Kokons." Er schluckte die Tränen runter, die auszubrechen drohten. "Wir hatten geglaubt, du wärst tot."
"Es hat uns das Herz gebrochen", schluchzte meine Mutter und strich sich eine Träne aus dem Auge. "Aber nun bist du wieder da, hast Freunde und eine neue Familie, die du liebst und die dich liebt."
"Ja", sagte ich und lächelte warm. "Und noch etwas. Aurélia und ich haben eine Tochter. Lúthien heißt sie und sie ist so bezaubernd."
Mit geweiteten Augen starrten sie mich und meiner Mutter entfuhr erneut ein Schluchzen. "Ich bin Großmutter!"
Sanft lächelte ich. "Ja, das bist du."
"Oh, ion nín", brachte sie hervor und umarmte mich wieder, nachdem sie vom Platz aufgestanden war. "Ich danke dir so sehr."
Ich strich ihr sanft übern Rücken. Ihre Wärme und Güte hatte ich eindeutig von ihr geerbt, während ich meinen Mut und meine Entschlossenheit von meinem Vater bekommen hatte. Dass ich sie nun wieder hatte, meine Eltern wieder hatte, war mehr als nur ein schöner Traum. Es war Wirklichkeit.
Nun konnte ich mit ihnen Zeit mit ihnen nachholen.
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