Vater, Sohn und die Sorge um Anna
Hallo, meine Lieben
Sorry, wenn die Kapitel zurzeit nicht regelmäßig kommen, aber schon bald wird es anders sein, wenn ich dafür wieder Zeit finde.
Die Arbeit ist hart, viele Aufträge, dann noch neue Projekte.
Ich hoffe, heut ist das Kapitel auch so spannend wie dir vorherigen ^^
LG Lila Moon
Sicht Stefan:
Ich lernte viel von meinem Vater. Sindarin, Heilkunde, Literatur der Elben und die Entstehung Mittelerdes, doch mein liebstes Fach war den Umgang mit Waffen. Zwar waren wir an einem Ort, wo niemals Zwiespalte herrschte, aber man konnte trotz allem nie wissen, ob möglicherweise was geschehen könnte, also lehrte mich mein Vater das Bogenschieße. Sogar Herr Elrond und mein Onkel waren der Ansicht, ich sollte das lernen, denn es konnte ja möglich sein, dass ich wieder nach Mittelerde zurückkehrte und dort Orks, falls es noch welche geben sollte, töten musste.
Onkel Luin motivierte mich, fleißig zu lernen und mein Vater, dass ich das regelmäßig auch tat. Deswegen stand ich hundert Meter von der Zielscheibe entfernt, hielt den Bogen gespannt und wartet einen kurzen Moment. visierte mein Ziel an, atmete tief durch und ließ den Pfeil los. Mit einem Surren flog der Pfeil weiter aufs Ziel zu und traf direkt das Bullauge.
"Super gemacht, ion nín", lobte mich mein Vater. "Es wird immer besser."
"Das sehe ich auch", lobte mein Onkel ebenfalls.
Ich grinste stolz und breit. "Liegt wohl in die Genen."
Nun grinsten sie breit. "Stimmt", stimmte Luin zu und gab nochmal einen Pfeil, den ich anlegte, spannte, zielte und schoss. Und wieder traf und dabei den ersten spaltete.
Ich staunte mich offenen Augen und Mund.
"Wow!"
"Ein richtiger Robin Hood", sagt mein Vater und klingt stolz. "Der ist mir erst vor Jahren gelungen, also bist du mir um Jahre voraus."
Über dieses Kompliment lächle ich breit.
"Hat jemand Hunger?", fragte Luin. "Ich könnte ein Stück Kuchen vertragen."
"Ein Kuchen wäre nicht schlecht", fand Dad.
"Hab selbst Bock auf ein Stück", sagte ich und legte Bogen ordentlich in den Köcher rein. Immer, wenn hier einer sagte, er oder sie möchte ein Kuchen, hieß es meist, den von meiner Großmama. Sie machte den besten, dieses Rezept hatte sie von ihrer eigenen Mutter, aber da hier in Valinor einige Zutaten nicht vorhanden waren, musste sie häufig improvisieren, um ihn hinzukriegen. Einmal sogar hatte sie zehn bleche gebacken, damit jeder aus Valinor ein Stück abbekam. Meine Großmama machte sich sehr beliebt mit ihre Kochkünste, die so ungewöhnlich und doch so lecker waren, dass sie häufig gefragt wurde, wie genau das ging. Sie hatte viele Elbinnen sogar gezeigt, wie man Nudeln zubereitet. Und nun, wo ich an Nudeln dachte, bekam ich richtig Appetit auf diesen Maronanauflauf mit Gemüse, Kürbis und den überbackenen Käse.
Man, da lief mir das Wasser im Munde zusammen.
"Denkst du gerade an den Kuchen, mein Junge?", wurde ich belustigt gefragt. Luin sah mich mit einen breiten Grinsen an. Ich fühlte mich ertappt.
"Schon", gestand ich. "Aber auch an den Auflauf, den ich gerne esse."
"Du meinst den mit Maronen."
"Ja."
"Ja, der ist wirklich lecker. Ich erinnere mich noch sehr genau, als sie ihn das erste mal zubereitet hat. Und das war ein Zufall, dass alle benötige Zutaten da waren zu der Jahreszeit, wodurch sie den machen konnte."
"Meinst du in Zeiten des Ringkrieges."
"Ja, die musste ihn, als wir uns auf den Weg zu Saruman gemacht haben und wir halten mussten, in einen Kopf zubereiten als Eintopf, der Auflauf wurde erst in Edoras gemacht. Viele mochten ihn, sogar dem König mundete es."
"Théoden, der König von Rohan."
Sein Gesicht trübte. "Ja." Er senkte den Kopf, um ein stummes Gebet an die Valar zu senden. Ich kannte den König zwar nicht, aber ich tat dasselbe, denn Théoden war ein gerechter Herrscher Rohans gewesen.
Als wir durch waren, verließen wir den Übungsplatz und folgten meinen Vater, der vorausging.
"Onkel Luin", fing ich an.
"Ja?"
"Ich mache mir Sorgen."
"Um was?", wollte er wissen.
"Um Anna", gestand ich dann.
Luin und mein Vater hielten inne und sahen mich erstaunt an. "Wie bitte?", fragten beide wie aus einem Mund. Ich konnte Sorge in ihren Augen erkennen.
Ich sah zu meinen Vater, er verstand und nickte. An Luin gewandt: "Luin, könntest du uns beide bitte allein lassen?"
Mein Onkel sah ihn mit einem tiefen Stirnrunzeln fragend an. Mein Vater nickte ihn zu sich und erzählte ihm leise, was los sei. Doch ich konnte Dank meiner Elbenohren vernehmen, was mein Vater zu ihn sagte. "Luin, hör mal, Stefan und Anna sind beide meine Kinder und ich denke mal, Stefan braucht einen Rat von mir. Du würdest sicher dasselbe tun, wenn es um deine Tochter gehe, richtig?"
Kurz vernahm ich nichts, dann aber nickte mein Onkel und sagte, er würde zu seiner Nana gehen. "gib ihr bescheid, dass wir auch gleich kommen werden", sagte mein Dad noch, bevor er ihn gehen ließ und sich mir zuwandte.
"So, was ist, mein Sohn?"
Ich atmete auf. "Ich befürchte Schlimmes."
Seine Sorge verschlimmerte sich. "Was denn?"
Wie sollte ich das nur sagen? "Es scheint mir so, als würde Anna sich verlieben."
Seine Augen weiteten. "Wie? Verlieben? In wem?"
Himmel, was soll ich das antworten? Ich kratzte mir auf dem Kopf. "In Legolas, befürchte ich."
Er sah mich fragend und unsicher an. "In Legolas? Unser Legolas?"
Ich nickte nur.
"Aber wie kommst du drauf, mein Sohn?", fragte er und sah mich mit einem Stirnrunzeln an. "Sie sind schon so lange Freunde. Wir hätten es doch sicher mitbekommen, wenn zwischen den beiden mehr läuft als nur Freundschaft."
"Liebe kommt unerwartet, wie du weiß, Dad, sogar bei dir und Mama hat es einige Zeit gedauert. Und was war mit Luin und Aurélia? Großmama und Haldir?" Zwischenzeitlich nannte ich meinen Großvater noch bei Namen, wenn es um ernste Gespräche ging. Aber meist nannte ich ihn Großpapa.
Dad sah mich an, senkte aber dann seinen Blick, als er nachdachte. "Es stimmt, was du sagst, es kann zu einem unerwarteten Zeit geschehen, wo man von selbst herausfindet, dass derjenige, den man eigentlich als guten Freund hat, doch mehr ist, als man es sich selbst eingestehen will. Genau dasselbe hatte deine Großmutter durchgemacht, ihn dann verloren, aber nun sind sie wieder vereint."
"Und ich befürchte ähnliches. Was, wenn er doch nicht an Anna interessiert ist? Du kennst doch sein Image als begehrten Junggesellen, die Elbinnen liegen ihn zu Füßen, auch wenn ihn das an manche Tagen nervt." Dass ich um meine Schwester besorgt war, war berechtigt. Sie war ihr gesamtes Leben nie verliebt in jemanden gewesen und ich befürchte, dass es doch geschehen würde und sie am Ende verletzt wird, wenn sie sich umsonst Hoffnung gemacht hatte.
"Du kennst Legolas schon viele Hundert Jahre, würdest du ihm wirklich zutrauen, dass er Anna wehtut?"
Zutrauen konnte ich ihn das wirklich nicht. Ich schüttelte den Kopf.
"Na also, mein Sohn. Du musst dir also keine Sorgen machen", sagte er und legte seine Hand auf meiner Schulter. "Aber wenn es dich beruhigt, ich kann ja mit meiner Mam reden, sie spricht dann mit Anna und ich mit Legolas. Geht das?"
Mit dem Vorschlag bin ich einverstanden. "Klar."
"Gut." Er klopfte mir auf den rücken. "Und nun komm, der Kuchen wartet auf uns."
Lachend machten wir uns auf dem Weg zu meiner Großmama, die ganz sicher auf uns wartete und den leckeren Erdbeerkuchen für uns warmhielt.
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