Sie sind wieder da

Hallo, meine Lieben, nun kommt wieder Jinis Sicht
Hoffentlich gefällt es euch ^^
LG Lila Moon

Sicht Jini:

"Ich spüre, dass sie näher kommen", sagte Haldir, der aus dem Fenster herausschaute und scheinbar wartete, dass unsere Kinder, unsere Enkeln und Legolas kommen. 

Ich wiegte unsere kleine Tochter und schwieg eine Weile, ehe ich was erwiderte. "Ich auch. Aber ich habe auch zugleich ein ungutes Gefühl."

"Ich auch. Ich spüre eine gewisse dunkle Aura nicht", murmelte er und klang ein bisschen traurig.

Ich auch nicht. Was mich nur eins vermuten ließ. Dúath war nicht mehr unter ihnen. Genauso wenig Muina und Miril. Doch wusste ich, dass sie nicht tot waren. Sie waren Zuhause geblieben. Wieder bei ihrem Volk. Doch was war so alles passiert?

Was hatten alle uns zu erzählen?

"Also denkst du genau dasselbe wie ich?", hörte ich ihn fragen und zu nichts anderes imstande außer zu nicken war ich, weswegen mein Liebster zu mir kam und sich neben mich auf der gepolsterten Bank hinsetzte und ebenfalls in die Wiege schaute, wo ich unsere kleine Tochter hingelegt hatte.

"Ja."

Wir betrachteten unsere kleine Tochter, Haldir streckte vorsichtig seine Hand aus und strich ihr zärtlich über die Wange. Sie lachte, jedes Lachen machte mich so glücklich. Und noch glücklicher machte es, weil Haldir es auch erleben konnte. Es war immer noch so traurig, wenn ich daran dachte, dass er Helias Leben und seine Geburt nicht miterleben durfte.

"Meleth nín", hörte ich ihn sagen und spürte, wie er meine Hand sanft umfasste, "denkst du wieder daran?"

Ich blickte auf. 

"Daran, dass ich nicht die Geburt unsere Sohnes miterlebt habe?"

Zu antworten brauchte ich nicht, denn er wusste sie bereits. 

"Jini, mich macht es auch immer noch traurig, dass ich das nicht miterleben konnte, aber zu sehen, dass es ihn gibt und dass er glücklich ist und aus unserer Liebe entstanden ist, das macht mich so glücklich. Und noch mehr, weil ich die verlorene Zeit mit ihn erleben darf. Zusammen mit dir." Ich spüre seine sanften Berührungen auf meiner Wange und schmiegte mich näher an ihm. Sanft küsste er meine Stirn und weiter betrachteten wir unser schöne kleine Tochter.

Unsere kleine Lalaíthwen.

Wir sprachen, lachten und spielten ein bisschen mit unser kleines Mädchen, als es leise an der Tür klopfte. Das Zimmer betrat unsere Enkelin Lúthien. Heute schienen wir uns alle auf denselben Kleidungsstil geeinigt zu haben: Blau- und Silbertöne, Seide und schlicht. Die Farben und Schnitt schmeichelten ihr Haar und ihre Figur. 

"Ist irgendwas los, Schatz?", fragte ich sie.

"Ja, ich habe vorhin aus der Küche raus geschaut und da-" Ich ließ sie nicht weiterreden, weil ich schon, bevor sie den Satz zuende gesprochen hatte, aufgestanden und schnell zum Balkon gerannt war, um selbst rauszuschauen. 

Und da sah ich es. 

Das Schiff.

"Sie kommen!"

Wir eilten sofort raus, ich mit meinem Baby im Arm und blieben kurz vorm Steg stehen. Von hier aus konnten wir bereits alle sehen. Meine Schwiegertöchter, mein Mann, meine Enkelin, Gandalf, Elrond, Galadriel, wir alle hatten uns hier versammelt, um sie zu empfangen. Wir hoben die Hände und winkten ihnen zu. Meine Enkeln hoben sie zum Gruß, sogar meine Söhne. Legolas war beschäftigt mit dem Lenken und die anderen beiden Elben, die ich nicht kannte, sahen uns einfach neugierig an. Ich kannte diese beiden nicht, aber ich wusste instinktiv, wer sie waren.

Bald darauf kamen sie an und kurz darauf kamen Stefan und Anna auf mich zu gerannt. Jeden einzelnen küsste ich auf Wange und Stirn, redeten durcheinander und lernten meine Kleine kennen.

"Sie ist ja so süß", quietschte Anna entzückt.

"Richtig bezaubernd", sagte mein Enkel und strich ihr sanft über die Wange.

"Mam!", rief Anna und eilte mit ihren Bruder zu ihr, um sich von ihr innig umarmen zu lassen. Haldir sprach mit unseren Söhnen und strahlte, solange kam Legolas auf mich zu und umarmte mich sanft.

"Wie froh ich bin, dich wiederzusehen, Mellon", sagte ich mit geschlossenen Augen.

"Und wie froh ich bin", erwiderte er und löste sich kurz, um meine Tochter zu betrachten. "Ist sie es?"

Ich strahlte. "Ja, ihr Name ist Lalaíthwen."

In seinen Augen stand ein Leuchten, als er meine kleine Tochter betrachtete. "Sie ist wunderschön."

"Danke."

Vorsichtig strich er ihr sachte übers Köpfchen, sie lachte und streckte ihre Finger nach ihm aus. Sie packte seinen Zeigefinger und klammerte sich an ihm fest. Wir beide lachten leise. "Da hat dich jemand sofort ins Herz geschlossen."

"Sieht so aus."

"Dürfen wir sie auch sehen?", erklang nun die Stimme meines jüngsten Sohnes. Ich blickte zu ihnen. Sie kamen auf mich zu und blickten auf ihre kleine Schwester, die in meinen Armen lag und die nur wenig später in der ihres Bruders lag. Helia schaute auf sie herab und ich konnte ihm ansehen, dass er an seine andere kleine Schwester zurückdachte, dessen Kinder und deren Nachfahren sicher ein glückliches Leben führten. Nun konnte er wieder ein großer Bruders sein. 

"Sie ist wunderschön."

"Ja, das ist sie", stimmte Luin ihn zu und sah ebenso glücklich aus. "Hey, aini nín, wir sind deine Brüder und wir versprechen dir, immer auch dich zu achten", versprach er seiner kleinen Schwester und küsste sie sanft auf der Stirn.

Es war so ein schöner Anblick, meine beiden Söhne mit ihrer kleinen Schwester zu sehen und ich war so froh darüber, dass mein ältester die Möglichkeit hatte, der große Bruder zu sein, den er beim ersten mal nicht sein konnte. Als er das erste mal erfuhr, dass er einen Bruder hatte  da war Helia bereits in Mittelerde und schon lange erwachsen, diesmal jedoch hatte er die Chance, Lalaíthwen aufwachsen zu sehen.

"Hallo, Jini", begrüßte mich die Elbe, die mit ihren Gefährten hierhergekommen war und die, wie ich es nun besser erkennen konnte, Luins Eltern waren.

Er hatte sie wirklich wieder gefunden.  Wir alle hatten wirklich geglaubt, die wären tot. Aber nun hatte ich den lebenden Beweis dafür, dass sie es niemals waren.

"Hallo."

Das sanftmütige Lächeln der Frau war voller Herzensgüte. "Es freut uns beide  endlich die Frau kennenlernen zu dürfen, die sich um unseren Sohn gekümmert hat. Wir danken dir so sehr  dafür, dass er dich hatte."

Meine Augen brannten leicht vor Tränen, die mir aufstiegen. "Ich kannte ihn nicht und wusste zuerst nicht, dass er mir so viel bedeuten würde letztendlich, aber das tut er. Er ist nur kurz darauf mein Sohn geworden."

"Und wir sind so froh darüber, dass er eine Mutter gefunden hatte, die sich um ihn gekümmert hat."

"Und ich bin froh darüber, dass er seine Eltern, wieder gefunden hat."

Die Elbenfrau umarmte mich innig, wir hielten uns innig fest. Wir kannten uns nicht und doch verband uns eines zusammen. Luin. Ihr Gefährte sprach auch einige Worte mit mir, bevor er meine Hand in seine nahm und darauf einen Kuss hauchte, der mit seinen tiefsten Dank zeigte.

Sachte nickte ich, wir kamen einander näher, unsere Familie wuchs und ich konnte mir nichts schöneres vorstellen. Außer eines, jedoch wusste ich, tief im Inneren, dass es das beste war, wenn er uns seine Familie dort blieben, wo sie nun mal hingehörten.

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