Liriel und Ophirion

Hallo, meine Lieben
Es geht nun weiter
Doch ich muss euch warnen, es wird mehr vorkommen und passieren, als ihr vermutet ;)
LG Lila Moon


Sicht Luin:
Die Luft war etwas dick, aber ansonsten kamen wir gut im Wald voran. Wie lange wir gesucht hatten, wusste ich nicht, aber wir hatten in den vergangenen paar Stunden viele Spinnenkadaver gefunden, die uns aber nicht wirklich weiterhalfen. Und wo wir noch weitersuchen sollten, wussten weder ich noch Helia. Wir suchten und suchten, fanden aber nicht das, was wir suchten, wir fanden einfach keinen Kadaver, der mehrere Jahrzehnte geschweige denn Jahrhunderte alt war.
Helia kniete vor einen Ast, um zu lesen, wann zuletzt hier eine sich befunden hatte. "Hm", machte er. "Es ist nicht so lange her. Also sind wieder welche in der Nähe."
In völliger Allarmbereitschaft zog ich meinen Bogen und einen Pfeil heraus und legte ihn an. "Hörst du irgendwo eine?"
Er lauschte stumm. "Keine. Aber sie können auch stumm sein oder auf Opfer lauern."
"Möglich." Mit meinen Elbenohren und -augen achtete ich auf meine Umgebung und hielt den Bogen weiter gespannt. Mich weiter umsehend lauschte ich gespannt, ob etwas näher rückte. Überall Bäume, dicke Äste, Moos und Blätterlaub und nirgendswo eine Spur von dem, was wir suchten.
Aber dafür war was anderes da. Irgendwie kam mir die Umgebung bekannt vor. So vertraut schien sie mir, obwohl ich sie nicht wirklich kannte. Der Pfad zwischen die zwei Bäume vor mir ging ich runter, betrat ein kaum vernehmbares Plateau und da wurde mir noch komischer als sonst. Kopfschmerzen machten sich breit.

"Melethron, sind wir bald da?", hörte ich die Stimme der Elbenfrau, die mich warm und geborgen in die Arme hielt und trug.
"Es ist nicht mehr weit, Liriel. Bald sind wir bei beim König", antwortete die tiefe Stimme des Mannes, der neben uns her ging. Mit großen Augen sah ich zu ihn auf. Sein braunes Haar fiel seinen Rücken herab und in seinem dunkelblauen Gewand wirkte er stark und jugendlich. Er sah zu mir runter und strich mir sanft übers Haar. "Keine Sorge, ion nín, bald bist du sicher hier."
Ich glaubte ihn sofort, denn ich wusste, bei ihnen beiden war ich sicher.
Doch dann verzog er das Gesicht, verstummte und hielt inne. Sogar die Frau, die mich trug, hielt inne. "Was hast du vernommen?", wollte sie leise wissen. Ich hörte die Angst in ihrer Stimme und bekam sie auch.
"Nana!", fing ich leise an, sie drückte mich näher an sich und murmelte ein "Sh."
"Wie du weißt, sind viele Spinnen heutzutage draußen." Er griff nach seinem Schwert und zog es langsam heraus. "Liriel, hör mir jetzt gut zu, geht weiter den Pfad entlang, bringt Luinion in Sicherheit. Ich komme nach."
"Ophirion", fing sie an, doch das schnelle Klicken von Spinnenfänge vernahmen wir dann.
"Liriel, lauf!!!"


"Ah!" Die Schmerzen in meinem Kopf brachten mich auf die Knie zu. Hart landete ich auf die, lasse Pfeil und Bogen los und hielt mir den Kopf fest. Verflucht, was war das? Und wer war das?
"Luin!", hörte ich meinen Bruder rufen, der näher kam und sich neben mich kniete. Er fasste mich an den Schultern. "Luin, alles in Ordnung?", wollte er besorgt wissen.
Die Schmerzen ließen nach, doch ich verstand noch immer nicht, was das eben gewesen war. "Ich hatte ... Ich hatte eine Vision. Eine aus der Vergangenheit. Ich war ... mit zwei Elben unterwegs."
"Du meinst, du erinnerst dich wieder an ein Teil deiner Vergangenheit?"
"Ja, doch weiß ich nicht, wer sie waren?" Ich wollte wissen, wer sie waren.
"Hast du keine Namen gehört?"
"Doch. Liriel und Ophirion."
"Wer sind sie?", wollte er wissen.
"Ich weiß das auch nicht", wir standen auf. "Aber ich möchte das herausfinden."
Wir suchten weiter und je mehr ich sah, desto mehr kam mir dieser Ort bekannt vor. Ein der Bäume mit dicken Ästen und Wurzeln kamen wir näher und ich spürte wieder Angst in mir aufsteigen. Und ich wusste nicht einmal warum?
"Alles in Ordnung, Luin?", wollte mein Bruder wissen. "Ich höre dein Herz schnell rasen."
Statt zu antworten trat ich näher und erkannte, dass die Wurzeln wirklich dick waren und viele Lücken hatten, wo Tiere da rein krabbeln konnten.
Oder sogar sich ein Kind verstecken konnte.

Hecktisch ein und ausatmend eilte die Frau, die mich hielt, weiter durch den Wald. Ich klammerte mich an sie fest und lauschte nur das leise Klicken dieser unheimlichen Wesen, die näher zu kommen scheinen. Sie sprang runter und machte sich klein. Eng drückte sie sich an die Wurzeln über uns und murmelte ein "Dínen!" in mein Ohr, woraufhin ich verstummte. Wir lauschten die Beine, die näherkamen, es war direkt über uns und mein Herz raste nur so vor Angst. Irgendwann verschwanden die Beine und somit diese riesige Spinne. Ich traute mich kaum zu atmen, aus Angst, diese Kreatur würde mich hören.
"Gut", sie setzte mich ab. Ihr helles Haar fiel sanft um ihr Gesicht und umrahmten ihre leuchtend blauen Augen. "Luin, hör mir nun gut zu. Bleib da, wo du bist, ich suche nach deinem Ada und kommen dann so schnell es geht wieder zurück." Sie küsste meine Stirn. "Pass auf dich auf." Und dann war sie schon weg. Der Blätterlaub knistert und knackt unter ihren Füßen. Nun erwachte in mir wieder die Angst. Ich war nun allein. So allein. Und heulte beinahe, weil Tränen mir in die Augen kamen. "Nana! Ada!"


"Ah!", brachte ich schmerzerfüllt hervor und brach wieder zusammen.
"Luin?!", hörte ich meinen Bruder panisch rufen. "Bruder, was hast du? Luin?"
Keuchend atmete ich hecktisch, doch irgendwie kam es mir so vor, als würde ich keine Luft mehr bekommen.
"Luin! beruhige dich", versuchte Helia mich zu beruhigen, doch ich nahm seine Stimme nur schemenhaft wahr und mir wurde schwindelig. Dann verschwamm meine Sicht und alles um mich herum wurde schwarz.

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