Land in Sicht!
Euch allen noch einen schönen ersten Advent und ich hoffe, ihr seit gespannt, wie es heute weitergeht mit den 5 auserwählten Elben, die wieder zurück nach Mittelerde kehren ^^
LG Lila Moon
Sicht Legolas:
Einige Tage nun waren wir unterwegs, aber es ist trotz der Elbenaugen noch kein Land in Sicht. Heißt, es dauerte sicher noch einen Tag, bis wir eintrafen. Ich blickte raus aufs Meer und dachte wieder an die Zeit zurück, wo ich das erste Mal auf dem Schiff stand, zusammen mit Aragorn, Gimli und Jini. Jini war zu der Zeit, da wusste das noch keiner - am aller wenigsten sie - schwanger. Ich war einfach nur erleichtert, dass sie einen gesunden Jungen zur Welt gebracht hatte. Ich drehte mich vom Bug aus um und sah Helia und Luin dabei zu, die sich unterhielten und dabei ernst wirkten. Sicher redeten sie darüber, wie wir vorangehen sollten, wenn wir ankamen. Ich lauschte, was sie sagten, aber ich wusste bereits, was zu tun war. Warten, bis Dúath, Muina und Miril eintrafen und wir weiter konnten.
Stefan, der hinten am Heck des Schiffes stand, sah geradeaus und wirkte steif. Ich sah ihm an, dass er mit seine Gefühle zu kämpfen hatte. Allein schon, weil er seine Mutter, seine Großeltern, seine Tante und Lúthien vermisste.
Besonders Lúthien, vermutete ich.
Ich wusste, wie sich ein gebrochenes Herz anfühlte, ich hatte dasselbe durchgemacht, aber anders als bei ihn, hatte ich sie fast verloren. Und ich bereute immer noch, auch wenn nun alles gut war, mein damaliges Verhalten von vorhin.
Niemals, wirklich niemals hätte ich damit gerechnet, dass ausgerechnet Anna die Frau sein würde, die die Meine sein würde.
Ich nahm den süßen Duft meiner Liebsten wahr und zog sie sanft an mich, als sie bei mir ankam, und küsste ihre Stirn.
"Wie geht es dir, Melethron?", wollte sie leise wissen.
Ich betrachtete sie. Sie sah bezaubernd aus in den grünen Gewand, dass sie von ihrer Großmutter bekommen hatte. In diese sah sie ihr so ähnlich, dass ich schon in Erinnerungen schwelgte. An die Abenteuern, die wir zusammen erlebt hatten und wie wir zusammengeschweißt waren. Sie würde immer meine beste Freundin bleiben.
"Gut, nun wo du jetzt bei mir bist, meleth nín", sagte ich ehrlich und küsste sie sanft. "Und wie sieht es aus?"
Sie wusste sofort, was ich meinte und schüttelte traurig den Kopf.
"Nicht gut, er redet nur das Nötigste mit mir. Er gibt mir das Gefühl, als wäre ich Schuld, dass ich ihn und Lúthien voneinander fernhalte."
Ich nickte und schaute wieder zu ihren Bruder. Stefans Verhalten war alles andere als erwachsen und klug. Warum er sich so distanziert verhielt verstand ich, aber dieses Verhalten war einfach nur kindisch. Ja, ich konnte es nachvollziehen, dass er seine liebste vermisste, aber sich so zu verhalten war alles andere als richtig.
"Soll ich mit ihn reden?", fragte ich sie.
Sie zuckte nur die Schultern. "Weiß nicht. Ich weiß nicht, ob er überhaupt darüber reden will", klang sie traurig und mir brach es das Herz, dass sie so litt unter seinem Verhalten und seiner Distanz.
"Ganz bestimmt", versuchte ich zuversichtlich zu sein. "Soll ich einfach mit ihn reden?"
Schulterzuckend nickte sie, ich drückte ihr noch einen Kuss aufs Haar und machte mich auf zu Stefan.
Bei ihm angekommen begrüßte ich ihn mit einen Nicken, den er sofort zurückgibt. Wir schauten geradeaus, sahen die Wellen des Meeres dabei zu, wie sie schaumig davongingen und leicht schimmernd durch die Sonne unsere Stimmung hoben.
Mich zu ihn umdrehend wartete ich ab, dass er zuerst sprach, aber er gab keinen Ton von sich, sondern starrte nur weiter geradeaus und wirkte wie sein Vater, als er noch jünger war.
Er sprach nicht, also fing ich an. "Stefan, weißt du eigentlich, wie sehr du Anna verletzt mit dein Verhalten?"
Nun drehte er sich zu mir um. "Welches Verhalten?"
"Du weißt schon welches. Jeder hier kriegt es mit, sogar dein Vater. Und Anna glaubt, dass du sie damit strafen willst. Und das alles nur, weil du nicht bei Lúthien bist."
Ich sah, wie seine Augen sich weiteten und er mich mit großen, verletzten Augen ansah. "Denkst du, mir geht es gut?", fragte er mich ungläubig, "Ich vermisse Lúthien und wollte am liebsten bei ihr bleiben, aber ich mache mir auch Sorgen um Anna. Sie ist keine Kämpferin, deswegen bin ich erst mitgekommen. Aber ich kann zurzeit nicht mit ihr normal reden, sie vertraut mir nicht und glaubt immer noch, ich würde noch weiter mit Frauen spielen. Lúthien bedeutet mir so viel, als Anna zu wissen glaubt und ich vermisse sie sehr."
"Das weiß ich auch, und ich glaube dir auch, dass du es ernst meinst mit ihr, aber für Anna ...", ich suche die richtigen Worte, "... es ist noch eine heftige Überraschung für sie, mit der sie nie gerechnet hat. Es wäre denke ich besser, ihr spricht euch aus."
Seine Brust hob und sank beim Ein- und Ausatmen. Er antwortete mir nicht, sondern dachte nach.
"Das werde ich bestimmt machen. Irgendwann", versprach er mir und ich legte ihm die Hand auf die Schulter.
"Ich, wir alle, würden uns das so wünschen. Anna liebt dich und das weißt du, nicht?" Er nickt traurig. "Und ich würde mich so freuen, wenn ihr euch wieder versteht."
Stefan nickte daraufhin und wir sahen weiter dem Meer dabei zu, wie es schaumig und glitzernd davon zog.
"Land in Sicht!", hörten wie Anna rufen und eilten alle zu ihr. Helia und Luin haben sich zu ihr gesellt und schauten geradeaus. Wir kamen bei ihr an und sahen es aus.
Die Grauen Anfurten.
Wir waren wieder da.
Wir waren wieder in Mittelerde.
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