Dína

Und, wer war letzte Woche alles überrascht?
Ich schätze niemand hat damit gerechnet, nicht wahr? Oder hattet ihr es vermutet?
Heute geht es weiter, mal sehen, was uns diesmal erwartet ;)
LG Lila Moon

Sicht Anna:

Ich konnte es einfach nicht fassen! Ausgerechnet unser Freund war die ganze Zeit über derjenige aus meiner Zeichnung. Doch wo war die Narbe? Ich hatte sie in meiner Vision nicht gesehen, es sei denn Dúath war der direkte Sohn von denjenigen, den ich gezeichnet hatte und Dúath war ihm einfach wie aus dem Gesicht geschnitten.

Das würde jedenfalls Sinn ergeben.

"Dúath!"

"Was?"

"Wie?"

Ich hörte, wie meine Familie allesamt durcheinander redeten und sich fragten, wie das sein konnte. Und warum.

Dúath lächelte kaum merklich. "Sicher habe ich euch alle überrascht, nicht wahr?", sprach er mit einer tiefen rauchigen Stimme, die trotzdem was sehr angenehmes hatte. Wie ein sanfter tiefer Bariton. Mir lief da ein Schauer übern Rücken.

"Ja, hast du, mein Freund", erwiderte mein Onkel und kam ihn näher. "Aber wie und warum hast du dich nie in Menschengestalt gezeigt?"

Er zuckte leicht die Schulter. "Früher wusste ich nicht, dass das möglich ist, dann kam Muina in mein Leben und so lernte ich mehr über meinen Volk kennen", sagte er und blickte zu der einen Frau, die ich erst jetzt wiedererkenne. Das war Muina!

Wow, als eine Frau sah sie so schön aus, dann musste die andere Miril sein. Sie ist auch so bezaubernd schön wie ihre Mutter.

Beide starrte ich an. "Muina! Miril!"

Sie nickten und Muina kam zu mir, um mich zu umarmen. "Nun ist das Geheimnis raus."

"Aber warum habt ihr euch nie in eurer wahren Gestalt gezeigt?", wollte mein Bruder wissen.

Wir lösen uns voneinander. Muina sah meinen Bruder ernst an.

"Ich glaube, wir müssen euch unbedingt was erzählen."

Wir saßen wieder am Lagerfeuer und warteten, bis alle drei und ihre Gastin - die sich uns als Dína vorstellte - aufgegessen hatten. Viel hatte sie nicht gesagt, nur dass sie eine alte Freundin von Muina war und dass sie zusammen eine kleine Reise gemacht hatten, ehe Muina - deren Geburtsname eigentlich Naira war - was vernahm, lauschte, was das war und sich dorthin begab. Doch ehe sie herausfinden konnte, dass es jemandem von den Dairácas war, wurde sie gefangen genommen. Das musste der Tag gewesen sein, als meine Großmama, Legolas und Onkel Luin auf ihr gestoßen waren und sie dadurch Dúath kennenlernte. So musste erst Dúath erfahren haben, dass sie dazu fähig waren, die Gestalt der Menschen anzunehmen. Doch warum es niemand gemacht hatte, das hatte Muina erklärt. Sie wollte Dúath helfen, sich zuerst daran zu gewöhnen, dass er sich auch in Menschengestalt fortbewegen konnte, aber zuerst nicht wusste, wie er sie annehmen sollte. So hatte sie ihn das beigebracht, wodurch sie sich näher gekommen waren.

"Also, Dína", fing Legolas an, "wie lange hast du nach ihr gesucht?"

"Einige Monate, aber irgendwie wurde ihre Spur verwischt, was ich zuerst nicht verstand."

"Wir verstehen es genauso wenig, eigentlich hat jeder der Dairáca einen eigenen Geruch, um erkannt und wieder gefunden zu werden, warum also war es diesmal anders?", wollte Muina wissen.

Das wüssten wir auch gerne.

"Es wäre jedenfalls möglich, das andere Gerüche unsere überdeckt haben", vermutete sie.

"Doch was könnte das gewesen sein?", überlegte mein Papa.

"Es gibt einige Gebiete, die wir nicht kennen, da kann es sein, dass sie teilweise unseren Geruch überdeckt", meinte Dína.

Ich dachte nach, wir dachten nach. Irgendwie ergab es einen Sinn. 

"Möglich."

Nur verstand ich einiges noch immer nicht. "Was ich gerne wissen würde", fing dann mein Papa an, "warum wart ihr beide", deutete er mit einen Nicken auf Dúath und Muina, "die Auserwählten Earendils?"

Dína starrte sie an. "Was wart ihr beiden?"

Mein Vater erklärte ihr, was sich vor einigen Jahrhunderte ereignet hatte und wie es dazu kam, dass sie selbst die erwählten Wächtern waren und dass er selbst auch einer gewesen war. Sowie Großmama, seine Frau und seine Schwägerin. Dína hörte gespannt zu und schlug die Beine übereinander und beugte sich langsam vor, um besser zuzuhören. 

"Und kaum, dass er zu Stein wurde, wurden das Schwert und das Armband zu Eins."

"Das Schwert der Banner", flüsterte die Dairácafrau leise und starrte ihn ungläubig an. 

Ich zog ihn aus der Scheide heraus und zeigte ihn ihr. Erschrocken keuchte sie auf. "Wie ist er in euren Besitz gekommen?", wollte sie von mir wissen und starrte es fassungslos an.

"Meine Großmama fand es in einer Trollhöhle und das Armband bekam sie von Thorin Eichenschild", erklärte ich ihr und war genauso verwirrt wie sie. Was wusste sie?

"Das Schwert gehörte unseren Volk, doch wir wurden danach zwei Rudeln."

"Zwei Rudeln, ein Alpha."

"Richtig, weil nur der Alpha rote Augen und schwarzes Fell hatte."

"Aber wenn es stimmt, dann kann ich nicht der nächste Alpha sein", klang Miril traurig. "Denn ich wurde mit blaue Augen geboren."

Dann musste bald ein Sohn zur Welt kommen, ja.

"Was ich aber nicht verstehe ist, wieso teilte sich das Schwert in zwei Teile?", wollte Onkel Luin wissen.

"Ich weiß es nicht genau", antwortete Dína bedauernd. "Das wissen nur die Ältesten."

"Aber wer sind die Ältesten?", fragte Stefan.

"Ein Freund vom verstorbenen Alpha, ein Heiler, die Generalin und der Beta, der zu derzeit die Position des Alpha übernimmt."

Was hörten wir da? Der Beta war zurzeit in der Position des Alphas?

"Dann müssen wir euer Volk schnellstmöglich aufsuchen."

Ich stimmte meinen Papa zu. Wir mussten schnellstmöglich zu denen.

"Anna", sprach mich Legolas an, "steht nicht noch was im Buch über sie?"

Das Buch. Ach ja!

Ich holte es schnell heraus und suchte nach einem Hinweis, der uns sicher die Antwort, warum das Schwert in zwei Teilen wurde, brachte.

Ich fand nur ihre Lebensgeschichte, ihre Entstehung und wie sie ihre Freiheit gewannen.

Dann aber fand ich einen Abschnitt, dass zu dem passte, was Papa und Großmama erlebt hatten.

"Der Bannende suchte jeden Träger, der durch die Entstehung der Sterne entsprang. Sei sie wiedergeboren, sei sie lebendig, sei sie tot." Ich schaute Papa an. "Sauron hatte die Macht der Sterne genutzt, um das Schwert zu erschaffen."

Lange starrte er das Buch in meiner Hand an, ehe er erschrocken aufschaute. "Glaubst du, es ist den Erwählten deshalb möglich ..."

"... durch die Welten zu reisen?"

"Aber warum konnten ich und Stefan mit euch?"

"Vielleicht weil ihr die Nachkommen seid?"

"Ich denke eher nicht", meinte mein Liebster und wir sahen ihn alle an. "Ihr seid als Halbblüter geboren, darum gehört ihr auch hierhin."

Die Sterne über uns, als ich direkt auf diese starrte, sagten mir nicht viel, nur dass das, was wir erfahren hatten, wahr sei und unsere Reise weiterging.

Doch wo die Reise ging, das stand in die Sterne.

So, das wars fürs erste
Mal ne Frage, soll ich wieder ein Sichtwechsel machen?
Wenn ja, welche soll es diesmal sein?
Jemand von denen oder diesmal von jemand aus Valinor?
Ihr entscheidet
Bis dahin, habt noch eine schöne Zeit und bis nächsten Sonntag dann x3

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top