Das Urteil
Hallo, meine Lieben
Wir kommen das Ende immer näher und näher. Bleibt weiter dabei
Habt Spaß beim Lesen x3
Sicht Anna:
Meine Hände zitterten, in mein Kopf spielten meine Gedanken verrückt und in mir kroch die Angst hoch. Der Bogen fiel aus meine zittrigen Hand und ich fiel auf die Knie. Ich konnte einfach nicht glauben, was ich da getan hatte. Ich hatte jemanden umgebracht. Ich hatte jemanden das Leben genommen. Er hatte versucht, Dúath zu töten, also hatte ich keine andere Wahl.
Ich sah um mich herum die fassungslosen Gesichter der Dairáca, die meiner Familie und meines Geliebten.
"Anna!"
"Was hast du getan?"
"Sie hat einen Dairáca umgebracht!"
"Anna, weißt du eigentlich, was du getan hast?", wollte Khan von mir wissen und ich blickte auf. In seinen Augen sah ich Fassungslosigkeit. Ich verstand, worauf er hinauswollte. Es war gegen das Gesetz, jemanden von ihnen umzubringen.
"Ich weiß das, aber er beinahe Dúath umgebracht. Ich kon-ich konnte doch nicht zulassen, das Erion ihn auch noch umbringt", stotterte ich. Meine Augen brannten. Tränen drohten auszubrechen.
"Am besten, wir reden darüber, was nun getan werden muss", sprach nun der gewordene Alpha, trat auf mich zu und zog mich auf die Beine. Er sah mir tief in die Augen. Ich konnte darin Verstehen sehen. "Auch wenn es gegen das Gesetz ist, so danke ich dir dennoch, dass du mir das Leben gerettet hast."
Mich rührte seine Wörter, ich nickte und Dúath ging mit Khan, die Generalin, Ioréth und den Heiler zusammen fort vom Tatort. Kurz drehte sich Khan nochmal um. "Was Erions Leiche angeht, schafft ihn fort."
Einige gingen auf dem zu und hoben ihn auf, um ihn davon zu tragen. Die schockierten und vor allem wütenden Blicke konnte ich nicht ausblenden, so wendete ich mich stattdessen von ihnen ab und ging mit zittrigen Beinen fort. Egal wo, einfach nur weg vom Tatort.
Meine Familie und ich warteten draußen im Flur, direkt neben der Tür, wo dort hinten Dúath, Khan und die anderen sich berieten, was nun geschehen wird. Stefan ging auf und ab, Onkel Luin und Papa sprachen leise miteinander und Legolas stand bei Muina und Miril und redete leise mit ihnen. Auch wenn sie flüsterten, so vernahm mich jedes Wort, was sie besprachen. Mein Liebster lauschte jedes Wort über jede einzelne Regel, die in Dorf der Dairáca gelten und welche nicht. Was ich getan hatte, war eine Straftat. Es war gegen das Gesetz, jemand von ihnen umzubringen, sei es jemand vom eigenen Volk oder ein Außenstehender. Ich vermochte mir nicht vorzustellen, was mit mir geschehen würde.
Ich blickte runter auf meine Finger, knibbele mir Nagelhaut und versuchte mein Herzschlag zu beruhigen.
"Anna", hörte ich Legolas und sah auf. Seine blauen Augen sahen mich besorgt an, er trat auf mich zu und setzte sich neben mich. "Es wird schon alles gut gehen. Dúath ist unser Freund, es wird schon."
Wie konnte er nur so zuversichtlich sein?
"Was macht dich so sicher, melethron? Hast du vergessen, dass ich eins der obersten Gesetze gebrochen habe?"
"Wie ich sagte, Dúath kann sicher ein gutes Wort einlegen, nun, da er der Alpha ist." Seine Hand legte sich auf meine und drückten sanft. "Vertraue darauf, Valar wird zu uns stehen."
Leider nahmen wir die Tür wahr, die sich öffnete. Khan trat heraus und nickte uns herein. Mir raste das Herz in der Brust, Angst und Panik stiegen in mir auf. Legolas' Hand drückten nochmal meine. "Es wird schon, vertraue mir."
Ich nickte, stand mit ihn zusammen auf und wir gingen rein. Der Raum war bis auf die Stühle, auf den einige saßen, den einen Tisch und einige Regalen mit Pergamentpapier, Bücher und Briefe sonst leer. Hatte was von einer Bibliothek, war aber keines, soweit ich wusste.
Dúath, die Generalin und die anderen standen auf, sahen und an. Wir traten weiter zum Tisch und blieben direkt davor stehen. Da ich aber Erion umgebracht hatte, trat ich noch zwei Schritte vor und blieb direkt vor ihnen stehen.
"Anna", erhob nun Dúath das Wort, aus dem Augenwinkel sah ich, wie Khan sich wieder zu ihnen gesellte, "Wie du weißt, hast du eins unserer obersten Gesetze gebrochen, indem du einen Dairáca umgebracht hast. Laut unserem Gesetz wird man meist zu Tode verurteilt, jedoch hatte es zuvor noch nie jemanden gewagt, einer unseres gleichen umzubringen. Vor Erion hatte es sowas noch nie gegeben und er war es schließlich gewesen, der meine Eltern getötet hatte. Und somit sind wir alle", er sah jeden einzelnen von seinen Leuten an, "zu dem Urteil gekommen, dass deine Tat kein Mord war, sondern eine gerechte Hinrichtung."
Mir raste das Herz. Ich war einfach so erleichtert, dass ich bestraft wurde und am liebsten hätte ich meine Familie umarmt und geküsst, sogar Dúath und die anderen, aber etwa hielt mich davon ab das zu tun. Es war der traurige Blick unseres Freundes, der meine Freude wieder zum verschwinden brachte. Etwas kam noch, saß spürte ich tief im Inneren.
"Aber es gibt eine traurige Nachricht, meinen lieben Freunde", er sah jeden traurig an, "wir haben uns darauf geeinigt, dass ihr gehen müsste."
Kummer spürte ich in mir aufsteigen. Hieß es wirklich das, was ich dachte?
"Heißt das..."
Bedauern nickte er. "Lebenslange Verbannung, jeder einzelner Elb oder Elbin, muss das Volk verlassen."
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