23. Kapitel

Shaya drückte sich mit dem Rücken an die Mauer, die am weitesten von den Gitterstäben entfernt war. Sie wollte verhindern, dass sie die Gefangenen versehentlich befreite. Da die Männer nicht aufhörten, sie anzuflehen, versuchte sie, sich ein paar Anti-Grusskarten einfallen zu lassen. Gut, nicht wirklich anti. Alle ihre Ideen waren eine neue, weniger negative Serie. "Ich möchte mehr Zeit mit dir verbringen" oder "Mit dir zusammen zu sein ist gar nicht mal so übel!"

"Lass uns raus!", sagte einer der Gefangenen wieder und riss sie aus ihren Gedanken. 

Valerian hatte sie als Bestien bezeichnet. Als Mörder.

Sie sahen gar nicht wie Mörder aus. Eher wie attraktive Männer, deren Haut vor Kälte schon ganz bläulich war. Na ja, eigentlich auch nicht richtig wie Männer. Kaum mehr als Jungs.

"Sei vorsichtig", sagte sie zu Brenna.

"Wer sind die?" Brenna klang leicht verängstigt.

"Ich weiss es nicht genau."

"Bitte", flehte der Jüngste. "Ich heisse Kendrick. Lasst uns frei. Wir tun eich nichts. Wir würden niemals einer Frau etwas tun. Vielleicht können wir uns gegenseitig helfen", redete er hastig weiter. "Ich kann euch helfen, dem Zauber der Nymphen zu widerstehen und ihr könnt mich befreien. Berührt einfach die Gitterstäbe."

Ob sie ihnen glaubte oder nicht, es spielte keine Rolle. Diese Jungs hassten die Nymphen. Als Kendrick das Wort Nymphen ausgesprochen hatte, hatte er dabei total verächtlich gegrinst. Daher waren sie in diesem Kerker eindeutig besser aufgehoben. Valerians Sicherheit hatte oberste Priorität. 

"Warum hat man eich eingesperrt?", fragte sie.

"Weil wir Drachen sind. Weil das hier unser Palast ist und die Nymphen ihn für sich selbst wollten."

So etwas Ähnliches hatte sich Shaya schon gedacht. "Tut mir leid, Jungs", sagte sie bedauernd. "Ich kann euch nicht rauslassen. Aber ich werde Valerian vorschlagen, dass er euch irgendwo in der Wildnis aussetzt oder so."

Sie sahen Brenna an.

Die nagte an ihrer Unterlippe und schüttelte den Kopf. "Verstehst du denn nicht?" Der hübscheste der jungen Drachen umklammerte die Gitterstäbe und sah Shaya mit seinen goldenen Augen eindringlich an. "Valerian hat dich in seinen Bann geschlagen. Dich verzaubert. Wehr dich dagegen, sonst wirst du für alle Ewigkeit seine Sklavin bleiben."

Verzaubert ... wie wahr. Seit sie Valerian zum ersten Mal gesehen hatte, war sie nicht mehr sie selbst. Aber lag das an der allgemeinen Verführungskraft der Nymphen oder war sie Valerians Charme als Mann erlegen? Sie tippte auf Letzteres. 

Schliesslich fand sie keinen der anderen Nymphen anziehend.

"Trotzdem." Sie straffte energisch die Schultern. "Ich lasse euch lieber da drin. Und, glaubt mir, ich fühle mich gar nicht gut dabei, aber ..."

"Du siehst wirklich aus, als ob du dich nicht gut fühlst", sagte Kendrick trocken.  "Deine Augen glänzen ganz komisch."

Das kam von dem Gedanken daran,  dass sie Valerian bald wiedersehen würde. "Hey!" Sie blinzelte, denn ihr war plötzlich etwas bewusst geworden. "Du sprichst ja Englisch. Meine Sprache."

Er zuckte gleichgültig mit den Achseln. "Unser König hat eine Menschenfrau geheiratet."

Sie sah ihn verdutzt an. "Heisst das, es gibt noch mehr Menschen in Atlantis? Wie ..."

"Wo ist sie?", hörte sie eine Männerstimme rufen. Sie klang ausser sich vor Sorge und Wut.

Valerian.

Shayas Herz begann zu rasen und ihr wurde heiss. "Ich muss los", sagte sie zu den Jungs. "Ich vergesse euch nicht, das verspreche ich und ich werde bei Valerian ein gutes Wort für euch einlegen. Komm, Brenna."

"Shaya!", schrie Valerian verzweifelt. "Shaya!"

"geht nicht", bettelte Kendrick. "Kämpft gegen die Verlockung an."

Sie winkte ihm mit dem kleinen Finger und eilte mit Brenna im Schlepptau davon. Nachdem sie durch die Felsöffnung geschlüpft waren, bogen sie um die Ecke und blieben direkt hinter dem Portal stehen. Shaya hörte, wie Valerian erneut nach ihr rief - diesmal klang es noch verzweifelter als zuvor.

"Ich bin so schnell es geht wieder zurück", sagte er jetzt zu jemanden.

Shaya begriff, dass er gerade kurz davor war, durch das Portal zu schreiten. "Ich bin hier, Valerian. Ich bin hier."

Er fuhr herum, streckte instinktiv die Hand nach ihr aus und ergriff ihren Arm. Dann zog er sie an sich und sah sie an. Über sein Gesicht huschte ein Ausdruck der Erleichterung ... dicht gefolgt von Zorn. Er liess sie wieder los und verschränkte die Arme über der Brust und da sah sie, was er in der Hand hielt.

Fast hätte sie vor Rührung geweint. Es war eine Orange.

Ein Kloss bildete sich in ihrem Hals. Er hatte ihr eine Orange besorgt ... Sie hatte einmal erwähnt, dass sie gern eine hätte und er hatte ihr trotz des drohenden Krieges eine besorgt.

Ihre Knie zitterten. Sie nahm ihm die Frucht aus der Hand und da war es wieder, dieses Knistern zwischen ihnen. "Danke", sagte sie leise. Ihn wiederzusehen war ein berauschendes Gefühl.

Seine Haare hingen ihm schweissgetränkt und schmutzig in die Stirn, sein Gesicht und seine arme waren blutverschmiert und seine türkisfarbenen Augen funkelten. Vor Zorn, ja, aber auch vor Leidenschaft.

Als ihr Blick weiter hinunterwanderte, liess sie vor Schreck fast die Orange fallen. Auf seiner Brust klaffte eine tiefe Wunde. "Du bist ja verletzt ...", sagte sie und ärgerte sich sofort darüber, wie dumm es sich anhörte. Dass er verletzt war, war offensichtlich.

"Es geht mir gut. Wie bist du aus der Zelle rausgekommen?"

Sein Ton war leise und ruhig ... und viel unheilvoller, als wenn er gebrüllt hätte. "Und wie ich sehe, hast du Brenna mitgenommen."

Shaya straffte die Schultern. Wenn er selbst sich wegen seiner Verletzung keine Sorgen machte, würde sie es auch nicht tun. "Lass Brenna aus dem Spiel. Dass ich mich aus der Zelle befreit habe, verdanke ich einer Eigenschaft, die sich Einfallsreichtum nennt."

Er fuhr sich mit der Zunge über die Zähne. "Wie lange bist du schon hier draussen?"

"Lange genug, um das Portal benutzen zu können."

Seine Miene entspannte sich zusehends. "Aber du hast es nicht getan."

"Aber ich habe es nicht getan", wiederholte sie. Warum redeten sie eigentlich die ganze Zeit? Sie wollte seine Zunge überall spüren. Sie wollte - endlich - wissen, wo die erogenste Stelle ihres Körpers war und sie wollte, dass er sie zu einem gewaltigen Orgasmus brachte. Zweimal hintereinander. Sie wollte die Orange über ihm auspressen und den Saft von seiner Haut lecken.

Hinter ihr führten Dylan und Terran gerade die restlichen Frauen aus dem Kerker. "Nehmt die hier auch gleich mit", sagte Valerian und deutete auf Brenna.

"Nein", sagte Brenna. "Nicht anfassen."

"Nehmt sie mit, aber fasst sie nicht an", berichtigte er sich.

Brenna ging ohne Widerrede zu den anderen Frauen.

Als Kathleen Shaya bemerkte, runzelte sie die Stirn. "Ich dachte, du wolltest fliehen."

"Hat nicht geklappt." Am liebsten hätte Shaya Valerian ein Schild umgehängt, auf dem gut sichtbar "Meiner!" stand. Sie drehte sich zu ihm. "Hör mal, ich habe gerade mit den Drachen geplaudert und ..." Sie biss sich auf die Lippe. Vielleicht war es keine gute Idee, das zuzugeben.

Valerians Nasenflügel bebten. "Ich habe dich in diese Zelle gesteckt, damit du in Sicherheit bist. Und du brichst nicht nur aus, du besuchst auch noch meine Feinde."

Shaya baute sich vor ihm auf. "Ganz recht. Na und? Ich lasse mich nicht einsperren. Das habe ich dir doch gesagt. Und wie wäre es mit einem kleinen Dankeschön, dass ich hier unten geblieben bin, statt in die Oberwelt zurückzukehren?"

"Du willst, dass ich mich bei dir bedanke? Bedanke?" Er schlug sich mit der Faust in die Handfläche. "Haben dir die Drachen etwas getan? Haben sie dich in irgendeiner Weise belästigt?"

"Nein und da wir gerade beim Thema sind, ich glaube, du solltest sie freilassen. Es sind praktisch noch Kinder, Valerian."

Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. "Es sind Drachen, Shaya."

"Dann gib sie einfach den anderen Drachen zurück."

"Aber genau das habe ich ja vor." Er warf die Hände in die Luft. "Sie werden hervorragende Tauschobjekte abgeben."

"Schön."

"Schön." Er schüttelte den Kopf. "Mir gefällt es, wie du dich mit deiner Rolle als Königin identifizierst, mich berätst und mir Befehle erteilst, aber ganz ohne Bestrafung kommst du mir nicht davon."

Seine Worte erregten sie spürbar. Das war zwar nicht das, was Valerian beabsichtigte, aber das hatte er jetzt davon. Sie senkte die Lider. "Dann bestraf mich. Los, mach schon. Du weisst, wie sehr ich es hasse."

Sein Zorn verpuffte und er spürte nur noch eins : Begierde.

"Du hasst es? Ist das wahr?"

"Ich kann gar nicht sagen, wie sehr", flüsterte sie. Sie hatte Schmetterlinge im Bauch und es fühlte sich an, als hätte Valerian nie damit aufgehört, ihr Lust zu bereiten. Alle Gefühle waren wieder da. Und sie waren stark.

Sie, die Frau, die immer so stolz darauf gewesen war, niemanden an sich heranzulassen, war machtlos gegenüber Valerians Anziehungskraft. Sie, die Abgeklärte, die Zynische, wurde jetzt von Gefühlen dermassen überschwemmt, dass sie innerlich bebte. Sich vor Sehnsucht und Verlangen verzehrte. Da war eine Verletzlichkeit in ihr, von der sie nicht gewusst hatte, dass es sie gab und die nach jener Liebe und Zuwendung schrie, die sie nie bekommen hatte. Von niemandem.

Ausser von diesem Mann.

Langsam und ohne den Blickkontakt abzubrechen, ging Valerian auf sie zu. Je näher er kam, desto heisser schien die Luft um Shaya zu werden. Keine Spur mehr von der Kälte, die sie zuvor frösteln liess. Ihre Nippel waren hart und sehnten sich danach, berührt zu werden.

"Diesmal hör ich nicht auf", sagte er in warnendem Ton. "Egal, was geschieht."

"Sehr gut. Wir sind schon wieder einer Meinung." Berühr mich. Es war ihr egal, dass ein paar Meter weg, gleich hinter dem Felsen, noch andere Leute waren. Alles, was sie interessierte, war Valerian. 

"Lauf", sagte er leise.

Sie sah ihn verdutzt an. "Wie bitte?" Wollte er sie loswerden?

"Lauf los. In mein Zimmer. Sofort."

Nichts an seiner Stimme deutete darauf hin, dass er einen Witz machte oder genug von ihr hatte. Im Gegenteil, aus ihm sprach Leidenschaft, die glühender war als je zuvor. Shaya verschlug es den Atem. Sie wich vor ihm zurück und ihr Herz setzte einen Moment aus. Valerians Blick war feurig und wild.

Durch und durch wild.

"Lauf", wiederholte er. "Sofort."

Mit ihrer Orange in der Hand duckte sie sich an ihm vorbei, ohne ihn zu berühren und sprintete die Treppe hinauf. Hinter sich hörte sie schon die Schritte ihres Verfolgers. Sie rief sich den Weg zu seinem Zimmer ins Gedächtnis und hetzte um eine Ecke nach der anderen. Vorbei an Kriegern, die die Korridore durchstreiften und ihre Gespielinnen einsammelten. Manche hatten es nicht mehr auf ihr Zimmer geschafft und kamen gleich auf dem Gang zur Sache.

Shaya hastete unbeirrt weiter. Zum Glück versuchte niemand, sie aufzuhalten. Valerians ungebändigte Leidenschaft war beängstigend. Und aufregend. Und erschreckend. Und wunderbar. 

Valerian. Nah, so nah.

Sie schluckte. Wollte sich zu ihm umdrehen und eine Erklärung verlangen, warum er sie nicht hochgehoben und hergetragen hatte. Warum er nicht zugelassen hatte, dass sie ihre Beine um seine Hüften schlang, damit sie jeden Schritt, den er machte, zwischen den Beinen spürte. Doch sie kam nicht dazu, ihn zu fragen, denn im selben Moment prallte er von hinten auf sie und riss sie mir sich. Shaya schrie und liess ihre Orange fallen. Kurz bevor sie mit voller Wucht auf sein Bett stürzte, drehte Valerian sich in der Luft und fing den Aufprall mit seinem eigenen Körper ab.

Blitzschnell zog er sie zu sich heran und legte einen Arm um sie. Mit der anderen Hand zog er ihr das Hemd aus.

"Warum ... warum?", keuchte sie, unfähig, mehr zu sagen.

"Konnte nicht mehr warten." Er nahm eine ihrer Brustwarzen in den Mund. Pure Hitze. Shaya stöhnte und liess ihre Hände an seinen Oberkörper auf und ab gleiten. Irgendwo unterwegs hatte Valerian seinen Harnisch verloren und seine harten Nippel waren herrlich rau unter ihren Händen; sein Brustwarzen-Piercing fühlte sich kühl an und verbrannte sie dennoch mit seiner Männlichkeit.

Sie setzte sich auf ihn. Genau hier ist meine Platz, ging ihr durch den Kopf. Ihre Haare fielen ihr über die Schultern. Das Adrenalin von ihrem Sprint hierher rauschte immer noch durch ihr Blut und potenzierte ihre Erregung. Machte alles noch intensiver. Ihre Haut empfand jede Berührung als elektrisierend. Valerian löste ihren Gürtel, warf ihn auf den Boden und starrte auf ihre offene stehende Hose.

"Ich werde dich dort küssen", murmelte er rau und liess einen Finger an ihrem Slip hinuntergleiten. "Dann mache ich dich so glücklich, dass du vor Lust schreien wirst. Das wünsche ich mir schon, seit ich dich zum ersten Mal gesehen habe."

"Ja." Sie liebte es, wie er darüber sprach. Fand es erregend. "Tu es."

"Nichts wird mich aufhalten."

"Nichts." Sie schob ihre Hüften leicht nach vorn, sodass ihre Scham über seine Erektion glitt. Das Gefühl war so herrlich, dass sie aufstöhnte.

"Du wirst alles lieben, was ich mache." Eine Hand griff nach ihrer Taille und krampfte sich in sie. Seine Augen schlossen sich und er biss sich auf die Unterlippe. "Du wirst mich anflehen, nicht aufzuhören."

Sie glitt wieder über seinen Schaft. Beide stöhnten. "Werde es lieben", versprach sie. "Werde dich anflehen."

Er drehte sie auf den Rücken, zog ihr dabei die Hose über die Knie und schob sie mit den Füssen ganz hinunter. Dann kickte er das Kleidungsstück auf den Boden. Bei ihrem Slip hatte er nicht mehr die Geduld, ihn ihr umständlich auszuziehen. Er zerriss ihn einfach.

Jetzt machte sie sich ungeduldig und fast verzweifelt vor Verlangen an seiner Hose zu schaffen. Mit wenig Erfolg. "Ich kriege sie nicht runter", murmelte sie. "Hilf mir."

Innerhalb weniger Sekunden hatte er sich ausgezogen und Shaya war im siebten Himmel. Haut an Haut.

"So zart ..." Er strich mit einem Finger über ihr Schlüsselbein, küsste ihren Hals und biss sie zärtlich in den Nacken.

Sie spürte seine Erregung auf ihrem Bauch, heiss wie glühender Stahl. Sie bäumte Valerian die Hüften entgegen, musste ihn in sich spüren. "Jetzt."

Er biss sie etwas fester in den Nacken. "Ich will dich küssen", sagte er mit heiserer Stimme, leckte über ihre Brüste, saugte an ihren Nippeln und liess seine Zunge dann um ihren Nabel kreisen. "Halt dich am Kopfteil des Bettes fest", befahl er.

Sie hatte gerade nach unten greifen wollen, um ihre Finger durch seine Haare gleiten zu lassen. "Aber ..."

"Tu es. Halt dich fest."

Sie gehorchte. Im selben Augenblick, als sie mit den Händen das Kopfteil aus Elfenbein ergriff, glitt seine Zunge über ihre Klitoris. Sie bäumte sich auf und stöhnte seinen Namen.

Mit einer Hand öffnete er sie ganz, mit der anderen schob er einen Finger in sie. Währenddessen hörte er nicht auf, sie zu lecken. Die Kombination beider Gefühle war überwältigend. Seine Zunge glitt noch einmal über das Zentrum ihrer Lust, während er den Finger noch ein Stück in sie schob. Jetzt saugte er an ihr und wurde schneller. Shaya schrie, schluchzte. Selige Lust. Sie schlang die Beine um seinen Nacken und presste Valerians Kopf an sich. Ihre Hände krampften sich so fest in das Kopfteil des Bettes, dass die Haut über ihren Fingerknöcheln weiss hervorragte.

Sie schloss die Augen. Vor  ihrem geistigen Auge sah sie Valerian zwischen ihren Beinen, sah seine blonden Haare zwischen ihren Schenkeln. An seinen angespannten Rückenmuskeln merkte sie, dass er sich selbst nur noch mit Mühe zurückhalten konnte.

"Valerian! Ich halte es nicht mehr aus."

"Nach heute Nacht wirst du alles haben, was ich dir geben kann."

"Nimm mich ... gib es mir ... lass mich kommen."

Er schob einen zweiten Finger in sie. Dehnte und erkundete sie. So ... gut. Und seine Zunge leckte gnadenlos weiter über ihre Klit. Nicht, dass Shaya Gnade gewollt hätte. Es war unbeschreiblich. Es war alles, was sie sich je erträumt hatte, alles, wonach sie sich unbewusst immer gesehnt hatte.

"Ich komme jetzt ganz zu dir, Shaya. Spreize deine Beine und lasse mich zu dir kommen. Zentimeter für Zentimeter."

"Ja." Oh Gott, ja. Die Vorstellung, dass er gleich in sie eindringen würde, war so überwältigend, dass sie kam. Sie krampfte sich um seine Finger zusammen. Ein Schrei, ein Schluchzen. Weisse Blitze zuckten hinter ihren Augenlidern.

Jetzt war er plötzlich über ihr, winkelte ihre Beine an und spreizte sie. Jeden Moment würde er in sie eindringen. "Sobald ich in dir bin, gehörst du mir. Sag es."

"Ich gehöre dir. Dir allein." Es hatte keinen Zweck, es zu leugnen. Sie gehörte wirklich ihm. Jetzt, in diesem Augenblick, gehörte sie ihm. Sie legte ihre Hände um seinen Hals und fuhr ihm durch die Haare. Er presste seinen Oberkörper an ihren Busen und sie konnte den Sand spüren, der vom Kampf noch an ihm klebte. Das Kratzen der feinen Körner auf ihrer Haut machte alles noch intensiver, noch aufregender. "Küss mich", bettelte sie.

Im selben Moment, als er seinen Mund auf ihren presste, drang er fest und schnell in sie ein. Kein Vortasten. Kein langsames Vordringen, sodass sie sich an alles gewöhnen konnte. Es war, als  hätte er es einfach nicht mehr ausgehalten.

Er musste ganz in ihr sein. Ganz bei ihr.

Shaya schrie und er nahm ihren Schrei in seinen Mund auf und verschluckte ihn. Sie war so feucht vor Erregung, so bereit für ihn, dass sie nur ein leichtes Stechen spürte. Und danach nur noch pure Lust.

Sie hörten nicht auf, sich zu küssen. Shaya schmeckte sich selbst auf seinen Lippen. Schmeckte ihn, seine Lust, seine Leidenschaft. Seine Zunge bewegte sich im gleichen Rythmus wie sein muskulöser Körper. Rein und raus, schneller und immer schneller dem siebten Himmel entgegen.

"Kann ... nicht ... langsamer", keuchte er.

"Nicht aufhören."

Er schien sie jetzt in ihrem tiefen Inneren zu berühren - genau dort, wo sie es wollte und brauchte. Gleich würde sie wieder kommen. Die Spannung baute sich zum zweiten Mal in ihr auf und alle Muskeln zogen sich zusammen.

"Shaya!", schrie er und stiess unerhört kraftvoll in sie. "Du gehörst mir."

Und du gehörst mir, wiederholte sie tonlos und erreichte den Höhepunkt. Noch intensiver als beim ersten Mal und so heftig, dass ihr ganzer Körper zuckte. Sie umklammerte Valerian mit ihren Beinen und hob ab vor Glück. Flog höher und höher.

Er war bei ihr. Sein Körper bäumte sich  auf, dann stiess er ein letztes Mal in sie und schloss die Augen. Ein seliger Ausdruck breitete sich auf seinem Gesicht aus.

"Mir", sagte er mit tiefer Stimme. "Du gehörst mir."

Valerian hatte sich nie stärker gefühlt. Er strotzte förmlich vor Energie. Sex hatte schon immer eine belebende Wirkung auf ihn gehabt, aber das eben ... So war es noch nie gewesen. Und mit Shaya war es nicht bloss Sex gewesen. Sie hatten sich geliebt. Sie waren eins gewesen. Besonders beim letzten Mal, als sie sich gegenseitig den Saft von Shayas Lieblingsfrucht von der Haut geleckt hatten.

Sie gehört mir, dachte er wieder. Noch nie hatte er einen Menschen so sehr für sich allein haben wollen. Eigentlich hatte er noch nie irgendetwas so unbedingt besitzen wollen wie sie. Nicht einmal sein Schwert. Nicht einmal den Palast. Mit keiner Frau war er es je so gewesen wie mit ihr. Keine andere war jemals so gekommen wie sie. keine hatte ihm je solche Lust beschert. Er war der Nymphe, aber sie war es, die ihn in ihrem erotischen Bann geschlagen hatte. Sie war es, die ihn verzaubert hatte.

Shaya kuschelte sich an ihn. Er konnte ihren sanften Atem spüren. Ohne diese Frau würde er sterben. Einfach zugrunde gehen. Aufhören zu existieren. Er wollte ihr die ganze Welt zu Füssen legen und ihr alles geben, was ihr Herz begehrte.

Jetzt war er entschlossener denn je, den Palast zu behalten. Er würde nicht zulassen, dass diese Frau mit ihm durchs Land ziehen und in irgendeinem Verschlag schlafen musste. Ja, er würde diesen Palast vor den Drachen verteidigen.

Er würde Shaya nicht mehr hergeben. Nie mehr.

Als er  in den Kerker zurückgekommen war und sie nicht mehr dort vorgefunden hatte, war ihm vor Schreck das Herz stehen geblieben. Er hatte vor Angst, Entsetzen und Zorn weder ein noch aus gewusst. Er hätte Dylan und Terran fast den Hals umgedreht. Und als er Shaya unmittelbar neben dem Portal stehen sah, völlig entspannt und bester Dinge, hatte er zum zweiten Mal Panik bekommen.

Wie nahe er dran gewesen war, sie zu verlieren ...

Und dann hatte sie angefangen, ihm ganz unerschrocken weise Befehle zu erteilen und sich genauso zu benehmen wie die Königin, die er in ihr sah und er hatte sich aufs Neue in sie verliebt.

Irgendwie würde er es schaffen, dass sie für immer bei ihm bleiben wollte. Er würde sie nie mehr fortlassen. 


Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top