1. Kapitel

Ich bedanke mich bei meiner Tochter @Sameey0503 für das schöne Coverbild. 

Atlantis

Valerian, König der Nymphen, war aufgewacht und löste sich gerade aus einer Umarmung der nackten, süss schlummernden Frau neben ihm... nur um festzustellen, dass seine Beine mit denen von zwei anderen nackten, süss schlummernden Frauen verschlungen waren. 

Verschlafen lächelnd sank er zurück in die weichen Kissen. Über seine Schultern streiften die wallenden dunklen Haare einer Frau und auf seinem Bauch lagen die seidigen roten Locken und die blonden Strähnen der beiden anderen. Valerian war rundum zufrieden. 

Derzeit befanden sich nur vier Frauen im Palast und alle vier waren der wunderbaren menschlichen Sorte. Ungeheuer sexy. Hinreissend. Vor ein paar Wochen, kurz nachdem seine Armee die Festung erobert hatte, waren die vier Süssen versehentlich durch ein Portal aus der Oberwelt nach Atlantis gelangt. Die Götter mussten es gestern Abend besonders gut mit ihm gemeint haben - immerhin hatten drei dieser Frauen den Weg in sein Bett gefunden. 

Lächelnd betrachtete er die drei Schönheiten, die so friedlich - und befriedigt - neben ihm schliefen. Sie waren gross und braun gebrannt, hatten Kurven an genau den richtigen Stellen und das, was ihre Gesichter ausdrückten, reichte von frech und unerschrocken bis geradezu rührend brav. 

Im Grunde war es ihm egal, wie sie aussahen. Er liebte Frauen einfach. Er liebte die Macht, die er über sie hatte und schämte sich nicht dafür. Oh nein, er genoss es.

In vollen Zügen.

Frauen waren zwar nie mehr als ein kleines Zwischenspiel für ihn, doch er mochte alles an ihnen. Ihre wunderbare Weichheit, ihre atemloses Stöhnen und Seufzen. Er liebte es, wie sie ihre Beine um seine Hüften ( oder seinen Kopf) schlangen, ihn in ihrem Paradies willkommen hiessen und ihm erlaubten, sie zart oder wild zu nehmen - je nachdem, worauf er gerade Lust hatte.

Während er so dalag, fiel weiches Licht von der Kristallkuppel in das Zimmer, streichelte wie mit zärtlichen Fingern über alles, was es berührte und tauchte Valerians Gespielinnen in einen sanften Schimmer. Der Duft nach Sex lag in der Luft, so intensiv, dass man ihn fast greifen konnte. Die Hitze, die die Körper der drei Frauen ausstrahlte, umgab sie wie ein gefährlich verführerischer Kokon. 

Ja, Valerian hatte ein durchaus angenehmes Leben. Die Frauen brauchten ihn nur anzusehen und waren ihm sofort verfallen. Sobald sie seinen erotischen Nymphenduft rochen, waren sie  im Nu zu allem bereit. Hörten sie seine rauchige, wohltönende Stimme, liessen sie alle Hüllen fallen. Sie hatten einen Orgasmus nach dem anderen, wenn er sie nur mit den Fingerspitzen berührte und bettelten nach mehr. Er gab nicht damit an. Es war einfach eine Tatsache. 

Jetzt bewegte sich die Frau mit den schwarzen Haaren und legte ihre schmale, zarte Hand auf seine Brust. Janet? Gail? Er war sich nicht sicher, wie sie hiess. Konnte sich eigentlich überhaupt nicht an die Namen der drei erinnern. Sie waren schlicht Körper in einer langen Reihe von Körpern, die ihm sexuelles Vergnügen bereiteten und dabei selbst auf ihre Kosten kamen. Frauen, die sich ihm liebend gern hingaben. 

"Valerian", hauchte die Schwarzhaarige sehnsüchtig. Ihre Züge waren noch verschlafen und weich, doch ihre Hand wanderte langsam an ihm herab, umfasste sein bestes Stück, begann, daran auf und ab zu gleiten und weckte es aus seinem Schlummer. 

Ohne sie eines Blickes zu würdigen, griff Valerian nach der Hand und zog sie für einen unverfänglichen Kuss an seine Lippen. Die Frau zitterte und er spürte, wie sich ihre harten Nippel an seinen Oberkörper drückten. 

"Nicht jetzt, Süsse", sagte er in ihrer Muttersprache. Er hatte ganze zwei Wochen gebraucht, um diese merkwürdige Sprache zu lernen, aber jetzt, da er sie endlich beherrschte, kam es ihm vor, als hätte er sie irgendwie schon immer gekannt. "Ich muss gleich los. Ich werde anderweitig gebraucht."

So gern er geblieben wäre und sich noch eine Stunde (oder zwei) den Sinnesfreuden hingegeben hätte - seine Männer warteten in der Trainingsarena auf ihn. Dort würde er ihnen helfen, ihre Schwertkünste zu verbessern und den Frust zu kompensieren, der ihnen seit geraumer Zeit zu schaffen machte. Hoffentlich vergassen sie ihren sexuellen Notstand, während sie sich auf den Krieg vorbereiteten, der wie Valerian wusste, kurz bevorstand. 

Krieg. Er seufzte. Seit seine Armee diesen Palast erobert und den Drachen gestohlen hatte - Drachen, die nach einer Schlacht mit Menschen bereits geschwächt waren - , war Krieg unvermeidlich geworden.Valerian akzeptierte das. Nun aber waren seine eigenen Männer in schlechter Verfassung. Allerdings nicht vom kämpfen. Sie waren geschwächt, weil ihnen Sex fehlte. Und das war inakzeptabel.

Sex gab ihrem Geist und ihrem Körper Energie. Das lag einfach in der Natur der Nymphe. Vielleicht hätte er die weiblichen Nymphen in den Palast mitnehmen sollen. Aber aus Sicherheitsgründen hatte er ihnen befohlen zurückzubleiben. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie so lange von ihnen getrennt sein würden. 

Nach der ersten Schlacht hatte er die Nymphen sofort in den Palast beordert. Leider waren sie noch nicht angekommen und auch in der Inneren und Äusseren Stadt fehlte weit und breit jede Spur von ihnen. Valerians Unruhe wurde von Tag zu  Tag grösser. Er hatte  bereits Suchtrupps losgeschickt - mit dem Befehl, jeden zu töten, der den Frauen etwas angetan haben mochte. Die Betreffenden konnten sich auf etwas gefasst machen; die Rache der Nymphen war fürchterlich.

Trotz seiner Sorge hätte es Valerian nicht gewundert, wenn die weiblichen Nymphen  - die Sex genauso sehr brauchten wie die männlichen - zufällig ein paar Kerle getroffen und mit ihnen ihre Orgie noch nicht vollendet hätten. Das half seinen Männern im Moment allerdings auch nicht weiter. 

"Mmh, du fühlst dich toll an", flüsterte die schwarzhaarige Frau neben ihm. "Beim Sex kann dir kein anderer Mann das Wasser reichen."

"Ich weiss, Süsse." Valerian nickte geistesabwesend.

In Anbetracht der unfreiwilligen Abstinenz seiner Krieger hätte seine ausschweifende Nacht ihm eigentlich ein schlechtes Gewissen bereiten sollen. Und er hätte ja auch Schuldgefühle gehabt, wenn er die Frauen gezielt abgeschleppt hätte. Aber sie waren ihm hinterhergelaufen, hatten ihm fast die Kleider vom Leib gerissen und jeden Zentimeter seiner Haut abgeleckt, noch bevor er einen Fuss in sein Zimmer gesetzt hatte. 

Er hatte versucht, sie abzuschütteln und zu seinen Männern zu schicken, aber die Frauen hatten nicht lockergelassen. Irgendwann war ihm einfach nichts anderes übrig geblieben, als nachugeben. Jeder andere Mann - zumindest jeder potente Mann - hätte das Gleiche getan. 

Vielleicht würde er diesen drei Leckerbissen nach dem Training noch einmal vorschlagen, dass sie sich andere Liebhaber suchten. 

"Ich weiss, du musst gleich los, aber.. ich verzehre mich danach, dich zu spüren." Die Frau klimperte kokett mit ihren schwarzen Wimpern und setzte einen Schmollmund auf. Dann stützte sie sich auf einen Ellbogen und schob ihre vollen Brüste direkt in Valerians Blickfeld. "Sag nicht Nein", flötete sie und liess ihre Finger um eine  seiner  Brustwarzen kreisen. "Du hast mich heute Nacht so verwöhnt. Lass mich jetzt dich verwöhnen."

Auf Valerians anderer Seite wachte die zweite und dritte Gespielin auf.

"Mmh", murmelte die mit den roten Locken. "Guten Morgen."

Die andere streckte sich genüsslich wie ein Kätzchen, schnurrte wohlig und setzte sich auf, wobei ihr die zerzausten goldblonden Haare über die schulter fielen. Als sie Valerian sah, lächelte sie verführerisch.  "Morgen", sagte sie verschlafen. 

"Du warst unglaublich", sagte die Rothaarige und ihre hellen blauen Augen weiteten sich, während sie sich wohl die Orgasmen der letzten Nacht ins Gedächtnis rief.

"Du auch... Süsse." Wieder versuchte er, sich an ihren Namen zu erinnern und wieder fiel er ihm nicht ein. Er zuckte die Achseln. Es spielte ohnehin  keine Rolle. Sie waren alle seine Süssen. "Aber die Nacht ist vorbei. Es wird Zeit, dass wir alle unseren Pflichten nachgehen."

"Schick uns nicht weg. Noch nicht", sagte die Schwarzhaarige. Ihr warmer Atem streifte sein Ohr und im nächsten Moment spürte er  ihre Zunge über seine Wange lecken. "Gönn uns doch...", sie küsste ihn aufs Kinn, "..noch ein bisschen von..", knabberte an seinem Hals, " .. dir."

Plötzlich waren drei Paar Hände und Brüste auf ihm. Überall. Heisse, gierige Münder saugten an ihm. Erhitzte, erregte Frauenkörper rieben sich an ihm. Valerian war eingehüllt vom Duft der Lust. 

"Ich komme schon fast, wenn du nur in meiner Nähe bist", stöhnte eine andere. 

"Du weisst immer, was ich will. Noch bevor ich es selbst weiss", seufzte eine andere.

"Ich bin süchtig nach dir", hauchte die Dritte. "Ohne dich sterbe ich."

Das lustvolle Seufzen und stöhnen der unersättlichen Frauen brachte Valerians Blut in Wallung. Und manchmal, wenn seine Leidenschaft entfacht war,  wurde er zum Tier. In diesen Fällen nahm er seine Frauen mit einer animalischen Wildheit, die besser auf dem Schlachtfeld aufgehoben gewesen wäre.

Jetzt war so ein Fall.

Mit einem tiefen Knurren öffnete er seinen Mund für den Kuss einer der drei Frauen, wühlte ihnen durchs Haar, während er über ihre himmlische duftende Haut streichelte. vielleicht würde er sich erst beim Mittagessen zu seinen Männern gesellen. 

Klirr. Zisch. Klirr.

Schweisstropfen perlten über Valerians nackten, muskulösen Oberkörper und sammelten sich in seinem Nabel, während er sein Schwert schwang und mit der schweren Klinge die erhobene Waffe seines Gegners abwehrte.

Broderick wich zurück, stolperte und landete auf seinem Hintern. Dreck spritzte in alle Richtungen, auch auf Valerians frisch polierte Stiefel.

"Steh auf, Mann", befahl er, da Broderick einfach sitzen blieb.

"Kann nicht", schnaufte sein Freund ausser Atem. 

Valerian runzelte die Stirn. Es war das vierte Mal, dass Broderick bei diesem Training zu Boden gegangen war, dabei trainierten sie erst eine Stunde. Normalerweise war sein freund genauso geschickt und stark wie er selbst. Das seine Leistung heute schwach war, beunruhigte Valerian. 

Jetzt meldeten sich die Schuldgefühle, die er vorhin erfolgreich unterdrückt hatte. Er hätte die Frauen gestern Abend wegschicken und der Versuchung heute Morgen entschlossener widerstehen müssen. Während er sich stärker als je zuvor fühlte, waren seine kampfgestählten Krieger praktisch nicht mehr als ein Häufchen Elend. 

"Verflucht", brummte Broderick frustriert. Er sass immer noch auf dem Boden und vergrub sein Gesicht in den Händen. Ein paar blonde Haarsträhnen hingen ihm in die Stirn und verdeckten seine Augen. "Ich weiss nicht, wie lange ich das noch aushalte."

"Und was ist mit dem Rest von euch?" Valerian bohrte seine Schwertspitze in den Sand - sie hatte die Form eines länglichen Schädels, was dem Schwert des Nymphenkönigs seinen mittlerweile berüchtigten Namen eingebracht hatte: Der Totenkopf.

Valerian betrachtete seine Armee. Ein paar Männer sassen auf einer Bank und schärften ihre Schwertklingen, ein paar andere lehnten an einer grauen Steinmauer und starrten mit stumpfem Blick ins Leere.  Nur Theophilus wirkte, als wäre er zu irgendetwas anderem in der Lage als zu einen Schläfchen. Und nur Theophilus schenkte ihm mindest ein klein wenig Aufmerksamkeit. 

Gut, das stimmt nicht ganz. Joachim sass vornübergebeugt, hatte die Ellbogen auf die Knie gestützt und den Kopf zur Seite geneigt, während er Valerian mit unverhohlener Wut anstarrte. Weshalb war sein Cousin jetzt wieder wütend? "Stellt euch auf", befahl Valerian seiner Truppe. "Sofort." Sein scharfer Ton riss die Männer endlich aus ihrer Lethargie.

Langsam stellten sie sich in einer - mässig geraden - Reihe auf. Nur ein paar Krieger machten sich die Mühe, wach und interessiert zu wirken. Die Falten auf Valerians Stirn vertieften sich. Seine Männer waren gross, muskulös und braun gebrannt und hatten perfekt geschnittene Gesichtszüge. Ihre überwältigende Schönheit brachte erwachsene Frauen manchmal zum Weinen. im Moment allerdings waren ihre Gesichter angespannt, ihre Hände und Knie zittrig.

"Ich brauche euch stark und aggressiv, aber ihr seid allesamt schlapp, jeder Einzelne von euch." Jeden Moment konnte Darius, der König der Drachen, erfahren, dass Valerian diesen Palast erobert hatte und zum Angriff übergehen. Wie leicht würden seine Männer besiegt werden, wenn sie sich dieser Herausforderung heute stellen müsste...

Er ballte die Fäuste. Eine Niederlage war etwas, das er nicht akzeptierte. Niemals. Nein, lieber würde er sterben. Ein Krieger siegte. Immer. Ausnahmslos immer. 

Broderick seufzte und fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht. Seine Miene war grimmig. "Wir brauchen Sex, Valerian und zwar sofort."

"Ich weiss." Unglücklicherweise würden die drei erschöpften Menschenfrauen, die gerade in seinem Bett schlummerten, niemals all die sexhungrigen Nymphen auf einmal bewältigen können.

Er könnte ein Grüppchen Soldaten in die Äussere Stadt schicken, um ein paar Sirenen einzufangen - eine Spezies, die genauso gern Sex hatte wie die Nymphe. Gefährliche Frauen, keine frage. Frauen, die Männer in ihren Bann zogen, verführten und töteten. Nun ja, versuchten zu töten. Aber sie waren der Wahnsinn im Bett. Das Risiko lohnte sich also durchaus. 

Wann immer seine Männer in den letzten Wochen in der Stadt gewesen waren, hatten sich die Frauen jeder Spezies allerdings versteckt und die Nymphen gemieden, als wären sie abstossend hässliche, stinkende Dämonen. Keine frau hatte Lust, einem Nymphen zu verfallen, seine Sklavin zu werden und ihre eigene Persönlichkeit aufzugeben, weil sie nichts anderes mehr wollte, als ihrem Liebhaber zu gefallen. Eine unvermeidbare Entwicklung. Selbst bei richtigen Paaren. Sosehr die Nymphen ihre Frauen auch liebten und schätzten - sie blieben trotzdem ihre Sklavinnen. 

"Ich kann die Menschenfrauen an dir riechen und das macht mich nur noch geiler", sagte Dorian. Mit seinen glänzenden schwarzen Haaren, seinem göttlich schönen Gesicht und dem jungenhaften, frechen Charme wurde er ständig von Frauen jeder Spezies umschwärmt. Jetzt allerdings hatte er gar nichts Charmantes an sich. Man sah ihm an, dass er neidisch war.

"Ich würde dich umbringen, wenn ich die Kraft dazu hätte."

Valerians Schuldgefühle wurden stärker. Er musste die Sache in Ordnung bringen. Er gab es zwar nur ungern zu, aber aus diesem Dilemma gab es nur einen einzigen Ausweg.

"Möchtet ihr immer noch durch das Portal in die Oberwelt?" , fragte er und verschränkte die Hände hinter dem Rücken. Seit sie die seltsame, senkrechte Wasserpforte in den Höhlen unter diesem Palast entdeckt hatten - dieselbe Pforte, durch die die Menschenfrauen von der Oberwelt nach Atlantis gekommen waren - , hatten ihn seine Männer oft darum gebeten, dass er es schon gar nicht mehr zählen konnte. Seine Antwort war jedes Mal die gleiche gewesen. Bei den Göttern, nein!

Sein freund Layel, der König der Vampire, hatte ihm erklärt, dass Atlanter in der Oberwelt nicht lange überleben konnten. Ausserdem brauchte er seine Männer hier, bereit, zu kämpfen und zu verteidigen. So schwach, wie sie jetzt allerdings waren, hätten sie nicht einmal eine Chance gegen einen der lächerlichen Greife gehabt, die ständig nach ihrem eigenen Schwanz schnappten. geschweige denn gegen wilde, Feuer speienden Bestien. 

Wenn seine Männer ein paar Menschenfrauen in der Oberwelt finden könnten, wäre ein Ausflug das Risiko wert, das wurde ihm jetzt bewusst. 

Eine Gefährtin. Valerian lief ein kalter Schauer über den Rücken. Wenn ein Nymph eine frau zur Gefährtin nahm, war es fürs ganze Leben. Egal, wie alt er war, egal, wie seine Lebensumstände waren- wenn er die Richtige gefunden hatte, würde er keine andere Frau mehr begehren; sein Herz gehörte nur noch der einen. Der, die für ihn bestimmt war. Man hatte Valerian erzählt, dass ein Nymph seine zukünftige Gefährtin in dem Moment erkannte, in dem er ihren Duft wahrnahm. Die Frau würde ebenfalls sofort wissen, dass er der Richtige war und ihn allen anderen Männern vorziehen. 

Valerian lebte, wie viele seine Männer, in ständiger Angst, die für ihn bestimmte Gefährtin zu finden. Denn er liebte seine Freiheit viel zu sehr. Es war undenkbar für ihn, nur eine Frau zu begehren. Er konnte sich nicht vorstellen, dass ihn eine einzige Frau länger als eine Nacht interessierte oder sie es schaffte, alle seine sexuellen Bedürfnisse zu befriedigen. 

Vielleicht war er ja auch nicht für eine feste Partnerschaft bestimmt. Jedenfalls hoffte er inständig, dass es so war. 

"Wir dürfen also in die Oberwelt?", fragte jemand und riss Valerian aus seinen Gedanken. 

"Ja." Er breitete resigniert die Arme aus. "Meine Freunde, ich gebe mich geschlagen."

"Wann können wir los?", fragte Broderick.

"Danke, grosser König.", sagte Shivawn.

"Oh Götter, mein bestes Stück braucht dringend weibliche Zuwendung." kam von Dorian.

Alle waren sichtlich erleichtert. Ihre Augen funkelten lüstern und ihre Lebensgeister erwachten. Valerian konnte es ihnen nicht verübeln, dass sie es eilig hatten, aus dem Palast rauszukommen. Er selbst wäre auch zur reissenden Bestie geworden, wenn er so lange keine Frau gehabt hätte wie sie. Aber das war etwas, was ihm als König immer erspart geblieben war. Und immer erspart bleiben würde, dessen war er sich sicher.

Seine männliche Ausstrahlung war stärker als die aller anderen und Frauen konnten ihm einfach nicht widerstehen. Das war eine Tatsache, die seine Männer längst akzeptiert hatten - und die ihm selbst gefiel. "Die meisten von euch werden hierbleiben und den Palast bewachen müssen", erklärte er. "Und diejenigen, die durch das Portal gehen, dürfen sich nicht lange in der Oberwelt aufhalten. Nicht länger als eine Stunde, vielleicht zwei. Wir schaffen so viele Frauen her, wie wir können und entscheiden dann, wer welche kriegt."

"Wir hätten schon vor Tagen gehen sollen", brummte Joachim. Valerian beschloss, ihn zu ignorieren Er wusste, dass es sexuelle Frustration war, die aus seinem Cousin sprach. 

"Warum müssen wir so schnell wieder zurück?", fragte Dorian und runzelte schon wieder die Stirn. "Ich möchte gern ein, zwei Frauen ausgiebig beglücken, bevor es wieder nach Hause geht."

"Wir wissen nichts über die Oberwelt, ihre Bewohner und ihre Waffen. Aber noch weniger wissen wir, wann die Drachen uns angreifen werden. Wir müssen rein, uns die Frauen schnappen, die uns gefallen und wieder verschwinden."

Broderick verzog erstaunt die blonden Augenbrauen hoch.

"Wir?"

"Ich werde euch natürlich anführen." Er würde seine Männer nicht allein ins Ungewisse schicken. "Aber keine Sorge, ich selbst nehme mir keine Frau. Die drei schlafenden Schönen in meinem Zimmer bieten mir genug Abwechslung." 

Vorerst. 

"Ich überlasse euch die Auswahl.

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