CALL IT DIVINE
SCHNEE AN EINEM Valentinstag. Etwas sehr seltenes, doch auf eine Weise besonders. Weil wir beide den Schnee liebten, jeder auf seine eigene Weise.
Mein Freund kuschelte sich näher an mich und ich genoss die Wärme, die er ausstrahlte. Die Sonne war bereits aufgegangen und ließ den zu Boden fallenden Schnee funkeln und glitzern.
„Die Schneeflocken, sie fallen so schön. Können wir ewig hier liegen und sie fallen, selbst dann, wenn ich meine Augen schließe?", seine Worte waren so sanft ausgesprochen, dass ich nicht anders konnte, als ihn verliebt anzulächeln.
„Ich denke nicht, dass das geht", bei meinen Worten vergrub er sein Gesicht tiefer in meiner Brust und zog die Decke bis zu seiner Nasenspitze.
„Ich weiß, aber der Winter ist so schön. Vor allem, wenn er an diesem wundervollen Tag fällt", nun setzte er sich auf und sah mich mit einem schmollendem Gesicht an. Seine hellen Haare waren verwuschelt und lagen ihm vereinzelt in der Stirn. Vor einigen Monaten hatte er sich die Haare ziemlich kurz schneiden lassen. Das stand ihm zwar auch, doch ließen ihn die längeren so unfassbar süß aussehen.
Als er aufstand und Richtung Küche lief, zog er die große Bettdecke hinter sich her. Die mintfarbene Decke legte sich wie ein Umhang um ihn. Seufzend stand ich ebenfalls auf und zog mir den Hoodie meines Freundes über, den er gestern auf den kleinen Hocker geschmissen hatte, der neben unserer Komode stand.
Ich sog den himmlischen Duft tief durch meine Nase ein und betrat dann unsere Küche. Er stand schon da und ließ gerade die Eier in die Pfanne. Die Decke hing ihm locker um die Schulter und ich hatte einen freien Blick auf seine porzellanfarbene Schulter. Ich küsste diese und dann seine Wange und sah dann dabei zu, wie sich seine Wangen in ein zartes Rosa tauchten.
„Gut siehst du aus", mit diesen Worten drehte ich mich um und bereitete seinen heiß geliebten Sakura Latte zu und mir einen Kakao mit Schlagsahne obendrauf.
*
Wir verfielen in der Küche in Stille zu einem fabelhaften Kochteam und nur wenig später saßen wir an einem reich gedeckten und fantastisch duftenden Esstisch.
Ich bediente mich an einem Croissant und rupfte mir ein Stück ab und dippte es in die Himbeermarmelade, die geöffnet auf dem Tisch stand.
Er bedachte das Ganze kritisch und besah mich dann mit einem strafenden Block. Dann gab er einen Klecks auf meinen Teller.
„Warum gibt es eigentlich keine Sakura Marmelade?" „Weil nicht jeder so darauf abfährt, wie du", antwortete ich hm und tauchte das nächste Stück Croissant in den Klecks Marmelade auf meinem Teller.
Als ich aufblickte, besah er mich mit einem Nicht-dein-Ernst-Blick und schlürfte dann genüsslich an seinem Sakura Latte. Was zugegebener Maßen unendlich süß aussah. Er füllte seine Wangen mit der warmen Flüssigkeit und schluckte den Latte nur in kleinen Schlückchen hinunter, dabei verzog er sein Gesicht glücklich. Ich sag' ja, unendlich süß.
Nur wenig später standen wir gemeinsam im Badezimmer und putzten uns die Zähne. Dabei murmelte er Wörter vor sich her, die nur wenig Sinn ergeben. Ich grinste fröhlich vor mich hin und nur wenige Minuten später lief ich zur Garderobe, die im Flur stand. Kurz darauf stieß meine Lieblingsperson zu mir und gemeinsam zogen wir uns dick an. Als wir fertig waren, standen wir uns gegenüber und ich war mir ziemlich sicher, dass ich nicht die Einzige war, die wie ein Honigkuchenpferd lächelte. Er zog mir noch seine Mütze über und drückte mir einen Kuss auf die Lippen, dann konnte es losgehen.
*
Ich schloss hinter mir unsere Wohnungstür ab und drehte mich dann zu meinem Freund um, der mir die Tür aufhielt und mich überglücklich angrinste.
„Danke"
„Immer doch, Bärchen", wir grinsten uns an und traten dann hinaus in die wunderschöne Schneelandschaft.
Ich wusste nicht, wohin wir gingen, also folgte ich ihm und war überrascht, als ich erkannte, welchen Weg wir einschlugen. Ich hörte Hundegebell, Kinder, die lauthals auf sich aufmerksam machten und dazwischen Vögel, die trotz der kalten Jahreszeit vor sich hin zwitscherten und der Welt den anstehenden Frühling ankündigten.
Vor uns erstreckte sich das große Gebäude in grauen und weißen Farben, und in ihr befand sich eine Schlittschuhbahn.
Ich entdeckte einen Kirschblütenbaum, der kurz davor war zu blühen, doch hatte er noch geschlossene Knospen und der herabfallende Schnee ihn daran gehindert. Um in all seiner Pracht die Blüten zu entfalten.
Nun glitzerte der Baum und das helle Rosa sacht unter dem Weiß hervor.
*
Ein vertrautes Gefühl durchflutete mich, als wir gemeinsam die große Halle betraten, lange war ich nicht mehr hier gewesen und genoss es umso mehr, mit meinem Lieblingsmensch hier sein zu können.
Ich grinste meinen Freund über beide Ohren an.
„Wir waren lange nicht mehr hier", ein Nicken seinerseits folgte.
„Ich weiß, umso wichtiger fand ich es, dass wir den heutigen Tag hier verbringen würden und ich heute Abend etwas für uns kochen werde."
Sachte zog er mich aufs Eis, wir hielten Händchen, während wir Runde für Runde fuhren.
Damals wie heute
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